Fahrradfreundlicher Arbeitgeber

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Lastenrad
Mittlerweile jede Menge Lastenräder!
Um den Sammelfaden für Pressemittteilungen nicht zu kapern gibt es nun diesen Faden, in dem das Pro und Contra diskutiert werden kann!




Jeder Betrieb, der schon auf Fahrräder setzt und dessen Mitarbeiter schon zum Teil mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen kann schon ohne große Anstrengung mit "Bronze" zertifiziert werden. Dafür gibt es den Selbsttest auf der verlinkten Webseite. ich halte das für sinnvoll, da von den "Prüfern" auch wertvolle Tipps gegeben werden, wie man Fahrradfreundlicher werden kann.

Allerdings kostet so eine Zertifizierung auch Geld...




...und das Ganze soll auch etwas kritisch gesehen werden. Ich persönlich sehe viele Vorteile für Konzerne, die von Managern gemanagt werden und eher weniger Vorteile von Firmen und Familienunternehmungen, bei denen der Chef, die Chefin durch das Unternehmen durchgewachsen ist und quasi noch jeden Lohnempfänger persönlich kennt....
 
Darüber habe ich mir hier auch schon Gedanken gemacht. Für Konzerne ist das Geld nicht relevant, aber sie können es als Benefit bewerben und man hat so eine Art Liste was es braucht.
Umkleiden, Duschen, sichere Abstellplätze, usw ...
 
Ich denke, auf Grund der Tatsache, dass in den nächsten Jahren unglaublich viele Menschen das Rentenalter erreicht haben (Baby-Boomer ;) ) und in den verdienten (?) Ruhestand wechseln, müssen sich Unternehmen schon strecken, um Mitarbeiter zu bekommen. Da sind solche Goodies schon von Vorteil. Man könnte es natürlich auch Greenwashing nennen.

...und Zertifikate beweisen, dass man von aussen geprüft wurde und für gut befunden wurde. Ähnlich dem Teppichsiegel oder den ganzen Ökosiegeln, dem TÜV, etc, pp, ....

...ich habe auch ein selbst entwickeltes Siegel! Ich verwende nur Material aus kontrolliertem Einkauf.

Das bedeutet, ich kontrolliere jeden Lieferschein, ob das Material auch das ist, was auf dem Lieferschein steht und ich auch bestellt habe :D :D :D
 
Wir machen ja in Altholz von jeher. Seit gut einem Jahr bekommt jeder, sofern er denn möchte, ein geleastes Rad. Wir haben Unterstellmöglichkeiten, wir haben Duschen und Umkleiden.
Wir arbeiten, war uns lange nicht bewusst sondern unser Selbstverständnis, sehr nachhaltig.
Photovoltaik, Elektrostapler, ein Hybrid Fahrzeug, ein Holzofen und einige Fahrrad Kilometer machen wir alles.

Mein Eindruck ist, der ja auch von vielen bestätigt wird, es wird irgendwas gemacht und dann Nachhaltigkeit in die Welt posaunt. Ich tue mir damit schwer, weil ich das als normal betrachte.

Hier hat jetzt ein Chemie Konzern einen Nachhaltigkeit preis bekommen.
Da frage ich mich ernsthaft ob ich mit denselben Worten werben möchte.

Vielleicht sollte ich für unseren Betrieb Worte wie "Öko Faschisten" oder" ehrlich Grün" verwenden um einen Unterschied klarzumachen.

Macht halt jeder, wir kaufen dies, das und jenes und sind jetzt Öko.......

Betriebe und Konzerne sind da ein riesiger Unterschied. Die einen machen Sachen, weil sie es als richtig empfinden, Konzerne weil man das so macht, es nicht anders geht oder es profitabel ist.

Der Bürger glaubt dann den Mist.......
 
Sicher ist das auch immer nicht 100% positiv zu sehen. Aber bevor nichts passiert, kann man es damit evtl auch anstoßen.
Ich bin hier am Amt, wenn es keine Vorgabe / Richtlinie / Vorschrift gibt, passiert auch nichts ;)
 
Vor allem ist das Siegel "Fahrradfreundlicher Arbeitgeber" auch gut, um im redaktionellen teil der Presse zu landen. Das ist mehr Wert, als jede Werbekampagne!
 
Hier hat jetzt ein Chemie Konzern einen Nachhaltigkeit preis bekommen.
Da frage ich mich ernsthaft ob ich mit denselben Worten werben möchte.



Der Bürger glaubt dann den Mist.......
Bin voll bei dir.

Andererseits darf man aber auch die Maßstäbe nicht vergessen. Wenn (wahlloses Bsp.) der große Konzern 10% weniger Co2 ausstößt, dann ist er noch lange nicht grün. Andererseits ist diese Einsparung aber sehr wahrscheinlich viel größer als euer gesamter Co2 Ausstoß. Das hilft uns allen trotzdem, auch wenn das Label oder der Preis eine Mogelpackung sind.
 
Eigentlich müsste es dann ja nicht Nachhaltigkeitspreis sonder eher "einbisschenwenigerschei**e Preis" heißen.

Hier müssen wir ja nicht diskutieren, es sehen ja alle ähnlich oder gleich.

Es ist dasselbe wie ein eAuto zu kaufen ohne etwas grundsätzliches zu ändern.
 
Ich sehe darin "Greenwashing", das ist ein weiteres Logo, dass sich ein paar Firmen an Ihren Hybrid SUV mit 350 PS und 2 t Leergewicht tackern können.
Das beste Logo ist ein selbstverständlicher Umgang mit Resourcen und immer die Überlegung wie ich den am wenigsten Schaden an meiner Umwelt anrichte.
Es sind die vielen kleinen Dinge, die den Unterschied machen und eben nicht vom Audit erfasst werden.

Ein Handwerker der einen zwanzig Jahre alten Bus als Backup zum Lastenrad vorhält und nur wenige km im Jahr fährt, hat mehr für die Umwelt getan, als viele km mit gutem Gewissen und neuem E-Transporter zu fahren.
Und die Kipppunkte für solche Entscheidungen sind nicht klar definiert.

Also wenn ich näher an Düsseldorf wohnen würde, hätte ich aus Prinzip den Holzwurm zum Innenausbau der Halle geholt. Da brauch ich kein Logo.
 
@woodfabi Danke :) Aber ich bin nicht alleine. es gibt noch andere, die so wie ich handeln. Sogar hier im Forum. Spontan würde ich bei den Holzwürmern @benben, @Matze nennen ...
...ich mache vielleicht nur die intensivere Pressearbeit....
 
Ich denke, auf Grund der Tatsache, dass in den nächsten Jahren unglaublich viele Menschen das Rentenalter erreicht haben (Baby-Boomer ;) ) und in den verdienten (?) Ruhestand wechseln, müssen sich Unternehmen schon strecken, um Mitarbeiter zu bekommen. Da sind solche Goodies schon von Vorteil. Man könnte es natürlich auch Greenwashing nennen.

...und Zertifikate beweisen, dass man von aussen geprüft wurde und für gut befunden wurde. Ähnlich dem Teppichsiegel oder den ganzen Ökosiegeln, dem TÜV, etc, pp, ....

...ich habe auch ein selbst entwickeltes Siegel! Ich verwende nur Material aus kontrolliertem Einkauf.

Das bedeutet, ich kontrolliere jeden Lieferschein, ob das Material auch das ist, was auf dem Lieferschein steht und ich auch bestellt habe :D :D :D
Du meinst, Du arbeitest MIT Material aus kontrolliertem Einkauf. Ein Festmeter Tropenholz und eine Leiste aus eigenem Wald.
 
Nee, Leiste aus eigenem Wald geht nicht. Da habe ich ja keinen Lieferschein, mit dem ich kontrollieren kann, ob die Leiste auch den Daten des Lieferscheins entspricht. Tropenholz würde funktionieren, da ich ja dann einen Lieferschein bekomme, den ich kontrollieren kann, es geht ja um kontrollierten Einkauf ;)
 
Ich habe auch schon kontrolliert Holz eingekauft und mir den Spaß gemacht, die Nummern von Zertifikaten zu kontrollieren. Nur blöd, dass es die nicht gab und der Zertifizierer den Händler gar nicht kannte.
Aber wir schweifen ab…
 
Es sollte ja auch nur zeigen, dass ich mir selbst ein eigenes Siegel gegeben habe, weil ich jeden Lieferschein kontrolliere. So kann diese ganze Zertifikat-Geschichte ad absurdum geführt werden. Wenn ich als Arbeitgeber mal den Fragebogen durchgehe, dann habe ich hier schon automatisch Bronzestatus des Fahrradfreundlichen Arbeitgebers, ohne auch nur irgendetwas zu verändern....

...aber wie ich schon schrub, das Siegel ist nix für kleine und kleinste Unternehmen. Die achten schon aus monetären Gründen darauf, dass es den Mitarbeitern gut geht und dass man fahrradfreundlicher wird, wenn die Belegschaft das möchte. Ganz ohne Siegel.
 
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