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Hallo an Alle!
Nachdem ich in der Vergangenheit viel bei euch gelesen habe und viele gute Ideen bekommen habe für den Boxbau des Lastenrades finde ich dass es an der Zeit ist etwas zurück zu geben und meine Erfahrungen mit meinem Rad zu teilen.
Es gibt verschiedene Motivationen einen Erfahrungsbericht zu verfassen und ich denke es trifft es, wenn ich sage, dass ich hier viele dieser Motivationen durchlebt habe.
Vorneweg, die Entscheidung ein großes und gleichtzeitig schnelles, agiles Lastenrad zu kaufen habe ich nie im Ansatz bereut. Es ersetzt bei uns wie geplant ein Auto, ist der Lastenesel der Familie und inzwischen auch mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel beruflich in der Stadt. Das Rad hat daherseit September 2019 in 15 Monaten gut 5000km zurückgelegt bei Wind und Wetter, im Winter mit Spikereifen.
Die Entscheidung für den eHarry fiel bei uns aus verschiedenen Gründen, zum Einen ist es ein großes einspuriges Lastenrad mit ca. 80cm Ladefläche und der Möglichkeit eine große Box zu bauen, die alltagstauglich ist. Hier war der Anspruch 2 Kinder + eine große Einkaufskiste transportieren zu können, ohne dass die Kinder in der Beinfreiheit eingeschränkt werden. Lösen ließ sich dies mit einem Kompromiss an den Schwerpunkt, da der Sitz der Kinder erhöht wurde (25cm über dem Kistenboden). Im Alltag habe ich dies nicht als Nachteil wahrgenommen, wenngleich meine Frau in Rangiersituationen und beim ungeplanten Auf -und Absteigen doch manchmal ein Umkippen fürchtete. Beim Fahren war dies nie problematisch. Zweites Kriterium für den Kauf des eHarrys war die stabile und dennoch optisch wie ich finde ansprechende Rahmenkonstruktion. Der Alurahmen ist in Leiterbauweise aus einem Stück gefertigt (die Konkurrenz ist teilweise unter der Ladefläche verschraubt), sodass sich das Gewicht im Rahmen hält und beim Fahren keine Schwingungen im Rahmen selber merkbar sind. Ein weiteres Kriterium war der Preis, welcher etwa beim Riese und Müller Packster 80 (leider nicht mehr im Programm) ca. 1000€ höher liegt.
Soviel zur Theorie vor dem Kauf…, im Alltag hat sich gezeigt, dass sich die Erwartungen an das Rad in Bezug auf den Fahrkomfort und die Bewältigung der Lastenbewegung voll erfüllt haben. Das Rad ist agil, unglaublich wendig, mit ein bisschen Übung kann man den möglichen Lenkeinschlag von 90° fast komplett im Fahren ausnutzen, beim Rangieren sowieso. Nützlich ist dies vor allem beim Einfahren in Radwege/Fußgängerkombiwege mit Absperrgittern (jaja...sowas gibt es in der Praxis tatsächlich noch…), hier wäre eine Durchfahrt sonst schlicht nicht möglich oder nur mit Anheben vorne/hinten…. . Bei höheren Geschwindigkeiten (und bergab läuft es auf Grund des Gewichts nicht selten bis 50km/h) fährt sich das Rad extrem stabil, kein Flattern in der Lenkung, kein Flexen des Rahmens. Hier kommt allerdings ein kleines Aber…. Die Federgabel ist mit 20mm Federweg spärlich ausgestattet und kompensiert die Steifigkeit des Rahmens für die Kinder als Passagiere in Bezug auf den Komfprt nur leidlich. Die Bremsen sind hier ok ausgelegt (180mm Scheibenbremse von Bengal vorne und hinten), es sei aber gesagt, dass wir den Alltag in Norddeutschland bewältigen ;-) und ich mir vorstellen kann, dass bei wiederholten Abfahrten z.B. in den Bergen die Fadinggrenze erreicht wird. Dass die Griffbeschriftung der Bremshebel Ares 5 sagt und die Bremssättel ein Helix 7 Modell sind sei am Rande erwähnt. Hier konnte ich nicht klären ob dies herstellerseitig zugelassen ist oder nicht, es funktioniert. Der Motor (Brose S) ist mit max 90Nm sehr agil, bei Eigenleistungswillen ist ein dauerhaftes Fahren am Begrenzer bei 27km/h gut möglich, auch bergauf...sodass auch die meisten anderen eRäder das Nachsehen haben. Bei 635Wh Akkuleistung sind selbst dann realistische 50km Reichweite inklusive. Beim eco-Unterstützungsmodus weitaus mehr. Der Akku zeigt bisher auch keinerlei Ermüdungserscheinungen, ähnlich wie der Motor selber. Ganz im Gegensatz dazu die Kette...diese längt sich gehörig alle 100km nachspannen, bei 500km muss sie runter. Das Nachspannen gestaltet sich auf Grund der komplett verschiebbaren Ausfallenden sehr einfach und sorgt sofort für mehr Komfort bei der Antriebsunterstützung (deutlich direkteres Ansprechen des Tretkraftsensors). Die verbaute Enviolo Narbe N380 mit manueller Verstellung ist aus meiner Sicht optimal und macht einfach Spaß.
Der Rahmen mit seiner Ladefläche hat sich wunderbar bewährt, eine selbst konstruierte Box in Anlehnung an die Box des Riese und Müller Modells (von dort stammt auch die Rückwand mit Anschnallgurten und das Sitzkissen), hat ebenfalls die Erwartungen voll erfüllt. Das Regenschutzdach entstand auf der Grundlage unseres alten Chariot Anhängers CX2.
Alles in Allem ist das Rad von der Konstruktion für uns optimal!
Leider gibt es auch eine Kehrseite der Medaille, und dies betrifft die Qualität, so fiel bereits bei Auslieferung auf, dass der Rahmen des Rades an den Ausfallenden gemessen in sich verdreht war und das Hinterrad schief stand. Dies monierte ich und traf auf ein Serviceverständnis, welches ich bei einem Baumarktrad erwartet hätte, nicht aber von einer heimischen Manufaktur. So dauerte es geschlagene 3 Monate bis ich nach, zum Schluss täglichen Anrufen bei Pedalpower in Berlin (die versprochenen Rückrufe erfolgten leider nie) und zigmaligem Senden der Fotos vereinbaren konnte, dass das Rad nochmal zurückgenommen wurde um die Sache zu beurteilen. Für mich hatte die Wartezeit auch Vorteile, in der Zwischenzeit wurde der Frontscheinwerfer undicht und zog Wasser, der Gepäckträger rostete (nach 2 Monaten im Spätsommer!!) munter los, sodass ich hier ebenfalls um Abhilfe bat.
4 Wochen später traf dann unser Rad wieder ein, neuer Rahmen, neuer Gepäckträger und neuer Scheinwerfer (auf meinen Wunsch hin ein anderes Modell, da der standardmäßig verbaute auch keine STVO Zulassung besitzt…). Der neue Rahmen wir im Hinterbau gerade, beim Aufsetzen der Box vorne wurde allerdings deutlich, dass der vorhergehende Rahmen wohl 2cm kürzer war...besser so als andersherum… .
Herbst und Winter verliefen reibungslos, im Frühjahr 2020 fing dann der vordere Steuersatz an der Gabel an sich immer wieder loszurütteln und ein metallisches Schlagen beim Fahren zu verursachen. Erneut Telefonate...Willkommen in der „Servicewüste“…. Neu einstellen...nein bringt nix...nach 20km wieder lose...tja weiß auch nicht… kennen wir nicht…, naja also selber Gabel vorne ausgebaut und siehe da es fiel einem der Gabelkonus bereits entgegen, da er so locker war. Unter dem Gabelkonus ist ein Konussitz verbaut, da auf der Gabel in der Position, in der sonst der Konus sitzt, hier die Seilzuglenkung verbaut ist. Leider ist aus meiner Sicht der hier verwendete Steuersatz nicht geeignet in dieser Kombination zu funktionieren, da zwischen der Lenkseilscheibe und dem Konussitz immer Platz nach oben ist, sodass das Aufschlagen des Konus den Konussitz nie bis zum darunter liegenden Material befördert. Nach langem Hin und Her einigten wir uns im März auf die Lieferung eines neuen Konussitzes….nach eigenem Aufbringen war das Problem des lockeren Steuersatzes dann vorerst behoben, jetzt 6 Monate später….erneut losgerüttelt, erneut Kontakt aufgenommen….neee nie jehört… .
In der Zwischenzeit wurde übrigens das Display (BMZ Blocks I) ausgetauscht (3x Bilder geschickt, 7x telefoniert….5 Mo warten...), da sich das LCD Display teilweise verflüssigt hat.
Nach diesen Serviceerfahrungen gebrandmarkt steht aktuell mündlich zugesagt die erneute Rückholung des Bikes an, da im Sommer auffiel, dass es an der Unterseite des Rahmens mehr als auf den Rohroberseiten (aber dort auch) zu Korrosionsschäden kommt und die Pulverbeschichtung aufblüht, sodass weißes Aluminiumoxid austritt. Nee….nie jehabt…, Bilder an den Pulverbeschichter gesendet, muss Salz sein in Norddeutschland… . Ehrlich gesagt bin ich aktuell sprachlos….das Rad ist keine 1,5Jahre alt… . Auf Rückruf warte ich seit 4 Wochen...
Es fällt mir auch ehrlich gesagt schwer erneut meine Ansprüche durchzukämpfen, da ein Transport von Kiel bis Berlin nicht so ohne Weiteres möglich ist und weil aus meiner Sicht das Interesse der „Manufaktur“ extrem gering ist sowohl einen vernünftigen Service zu bieten, geschweige denn eine Verbesserung des Produktes zu erreichen. Und da schließt sich der Kreis zum Baumarkt, bei uns stehen andere Modelle des Herstellers zum Verleih und Heimtransport beim Baumarkt. Fehlt nur noch der Verkauf dort….
Fazit: Nach wie vor bin ich vom Design des Rahmens und den Fahreigenschaften überzeugt. Es gibt kaum ein anderes einspuriges Lastenrad der Größe und Zuladung. Wer Lust am Basteln hat kann den Kauf erwägen, wer hier weniger Lust oder Talent mitbringt sollte die Finger davon lassen, es sei denn vielleicht er wohnt neben der Manufaktur.
Aus heutiger Sicht würde ich persönlich das Rad nur noch als Bausatz kaufen, Rahmen, Motor, Seilzuglenkung. Die eingangs erwähnten 1000€ Preisdifferenz zur Konkurrenz würde ich dann in eine vernünftige ( nicht matte!! und damit offenporige) Pulverbeschichtung, eine Federgabel mit mehr Federweg, einen passenden Steuersatz (ich habe gerade einen von Acros bestellt, übrigens sehr netter kundenorientierter Kontakt) und einen Supernovascheinwerfer (einzig vernünftiger für den Brosemotor zugelassener Scheinwerfer) investieren und auf die Herstellergarantie pfeiffen.
Nachdem ich in der Vergangenheit viel bei euch gelesen habe und viele gute Ideen bekommen habe für den Boxbau des Lastenrades finde ich dass es an der Zeit ist etwas zurück zu geben und meine Erfahrungen mit meinem Rad zu teilen.
Es gibt verschiedene Motivationen einen Erfahrungsbericht zu verfassen und ich denke es trifft es, wenn ich sage, dass ich hier viele dieser Motivationen durchlebt habe.
Vorneweg, die Entscheidung ein großes und gleichtzeitig schnelles, agiles Lastenrad zu kaufen habe ich nie im Ansatz bereut. Es ersetzt bei uns wie geplant ein Auto, ist der Lastenesel der Familie und inzwischen auch mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel beruflich in der Stadt. Das Rad hat daherseit September 2019 in 15 Monaten gut 5000km zurückgelegt bei Wind und Wetter, im Winter mit Spikereifen.
Die Entscheidung für den eHarry fiel bei uns aus verschiedenen Gründen, zum Einen ist es ein großes einspuriges Lastenrad mit ca. 80cm Ladefläche und der Möglichkeit eine große Box zu bauen, die alltagstauglich ist. Hier war der Anspruch 2 Kinder + eine große Einkaufskiste transportieren zu können, ohne dass die Kinder in der Beinfreiheit eingeschränkt werden. Lösen ließ sich dies mit einem Kompromiss an den Schwerpunkt, da der Sitz der Kinder erhöht wurde (25cm über dem Kistenboden). Im Alltag habe ich dies nicht als Nachteil wahrgenommen, wenngleich meine Frau in Rangiersituationen und beim ungeplanten Auf -und Absteigen doch manchmal ein Umkippen fürchtete. Beim Fahren war dies nie problematisch. Zweites Kriterium für den Kauf des eHarrys war die stabile und dennoch optisch wie ich finde ansprechende Rahmenkonstruktion. Der Alurahmen ist in Leiterbauweise aus einem Stück gefertigt (die Konkurrenz ist teilweise unter der Ladefläche verschraubt), sodass sich das Gewicht im Rahmen hält und beim Fahren keine Schwingungen im Rahmen selber merkbar sind. Ein weiteres Kriterium war der Preis, welcher etwa beim Riese und Müller Packster 80 (leider nicht mehr im Programm) ca. 1000€ höher liegt.
Soviel zur Theorie vor dem Kauf…, im Alltag hat sich gezeigt, dass sich die Erwartungen an das Rad in Bezug auf den Fahrkomfort und die Bewältigung der Lastenbewegung voll erfüllt haben. Das Rad ist agil, unglaublich wendig, mit ein bisschen Übung kann man den möglichen Lenkeinschlag von 90° fast komplett im Fahren ausnutzen, beim Rangieren sowieso. Nützlich ist dies vor allem beim Einfahren in Radwege/Fußgängerkombiwege mit Absperrgittern (jaja...sowas gibt es in der Praxis tatsächlich noch…), hier wäre eine Durchfahrt sonst schlicht nicht möglich oder nur mit Anheben vorne/hinten…. . Bei höheren Geschwindigkeiten (und bergab läuft es auf Grund des Gewichts nicht selten bis 50km/h) fährt sich das Rad extrem stabil, kein Flattern in der Lenkung, kein Flexen des Rahmens. Hier kommt allerdings ein kleines Aber…. Die Federgabel ist mit 20mm Federweg spärlich ausgestattet und kompensiert die Steifigkeit des Rahmens für die Kinder als Passagiere in Bezug auf den Komfprt nur leidlich. Die Bremsen sind hier ok ausgelegt (180mm Scheibenbremse von Bengal vorne und hinten), es sei aber gesagt, dass wir den Alltag in Norddeutschland bewältigen ;-) und ich mir vorstellen kann, dass bei wiederholten Abfahrten z.B. in den Bergen die Fadinggrenze erreicht wird. Dass die Griffbeschriftung der Bremshebel Ares 5 sagt und die Bremssättel ein Helix 7 Modell sind sei am Rande erwähnt. Hier konnte ich nicht klären ob dies herstellerseitig zugelassen ist oder nicht, es funktioniert. Der Motor (Brose S) ist mit max 90Nm sehr agil, bei Eigenleistungswillen ist ein dauerhaftes Fahren am Begrenzer bei 27km/h gut möglich, auch bergauf...sodass auch die meisten anderen eRäder das Nachsehen haben. Bei 635Wh Akkuleistung sind selbst dann realistische 50km Reichweite inklusive. Beim eco-Unterstützungsmodus weitaus mehr. Der Akku zeigt bisher auch keinerlei Ermüdungserscheinungen, ähnlich wie der Motor selber. Ganz im Gegensatz dazu die Kette...diese längt sich gehörig alle 100km nachspannen, bei 500km muss sie runter. Das Nachspannen gestaltet sich auf Grund der komplett verschiebbaren Ausfallenden sehr einfach und sorgt sofort für mehr Komfort bei der Antriebsunterstützung (deutlich direkteres Ansprechen des Tretkraftsensors). Die verbaute Enviolo Narbe N380 mit manueller Verstellung ist aus meiner Sicht optimal und macht einfach Spaß.
Der Rahmen mit seiner Ladefläche hat sich wunderbar bewährt, eine selbst konstruierte Box in Anlehnung an die Box des Riese und Müller Modells (von dort stammt auch die Rückwand mit Anschnallgurten und das Sitzkissen), hat ebenfalls die Erwartungen voll erfüllt. Das Regenschutzdach entstand auf der Grundlage unseres alten Chariot Anhängers CX2.
Alles in Allem ist das Rad von der Konstruktion für uns optimal!
Leider gibt es auch eine Kehrseite der Medaille, und dies betrifft die Qualität, so fiel bereits bei Auslieferung auf, dass der Rahmen des Rades an den Ausfallenden gemessen in sich verdreht war und das Hinterrad schief stand. Dies monierte ich und traf auf ein Serviceverständnis, welches ich bei einem Baumarktrad erwartet hätte, nicht aber von einer heimischen Manufaktur. So dauerte es geschlagene 3 Monate bis ich nach, zum Schluss täglichen Anrufen bei Pedalpower in Berlin (die versprochenen Rückrufe erfolgten leider nie) und zigmaligem Senden der Fotos vereinbaren konnte, dass das Rad nochmal zurückgenommen wurde um die Sache zu beurteilen. Für mich hatte die Wartezeit auch Vorteile, in der Zwischenzeit wurde der Frontscheinwerfer undicht und zog Wasser, der Gepäckträger rostete (nach 2 Monaten im Spätsommer!!) munter los, sodass ich hier ebenfalls um Abhilfe bat.
4 Wochen später traf dann unser Rad wieder ein, neuer Rahmen, neuer Gepäckträger und neuer Scheinwerfer (auf meinen Wunsch hin ein anderes Modell, da der standardmäßig verbaute auch keine STVO Zulassung besitzt…). Der neue Rahmen wir im Hinterbau gerade, beim Aufsetzen der Box vorne wurde allerdings deutlich, dass der vorhergehende Rahmen wohl 2cm kürzer war...besser so als andersherum… .
Herbst und Winter verliefen reibungslos, im Frühjahr 2020 fing dann der vordere Steuersatz an der Gabel an sich immer wieder loszurütteln und ein metallisches Schlagen beim Fahren zu verursachen. Erneut Telefonate...Willkommen in der „Servicewüste“…. Neu einstellen...nein bringt nix...nach 20km wieder lose...tja weiß auch nicht… kennen wir nicht…, naja also selber Gabel vorne ausgebaut und siehe da es fiel einem der Gabelkonus bereits entgegen, da er so locker war. Unter dem Gabelkonus ist ein Konussitz verbaut, da auf der Gabel in der Position, in der sonst der Konus sitzt, hier die Seilzuglenkung verbaut ist. Leider ist aus meiner Sicht der hier verwendete Steuersatz nicht geeignet in dieser Kombination zu funktionieren, da zwischen der Lenkseilscheibe und dem Konussitz immer Platz nach oben ist, sodass das Aufschlagen des Konus den Konussitz nie bis zum darunter liegenden Material befördert. Nach langem Hin und Her einigten wir uns im März auf die Lieferung eines neuen Konussitzes….nach eigenem Aufbringen war das Problem des lockeren Steuersatzes dann vorerst behoben, jetzt 6 Monate später….erneut losgerüttelt, erneut Kontakt aufgenommen….neee nie jehört… .
In der Zwischenzeit wurde übrigens das Display (BMZ Blocks I) ausgetauscht (3x Bilder geschickt, 7x telefoniert….5 Mo warten...), da sich das LCD Display teilweise verflüssigt hat.
Nach diesen Serviceerfahrungen gebrandmarkt steht aktuell mündlich zugesagt die erneute Rückholung des Bikes an, da im Sommer auffiel, dass es an der Unterseite des Rahmens mehr als auf den Rohroberseiten (aber dort auch) zu Korrosionsschäden kommt und die Pulverbeschichtung aufblüht, sodass weißes Aluminiumoxid austritt. Nee….nie jehabt…, Bilder an den Pulverbeschichter gesendet, muss Salz sein in Norddeutschland… . Ehrlich gesagt bin ich aktuell sprachlos….das Rad ist keine 1,5Jahre alt… . Auf Rückruf warte ich seit 4 Wochen...
Es fällt mir auch ehrlich gesagt schwer erneut meine Ansprüche durchzukämpfen, da ein Transport von Kiel bis Berlin nicht so ohne Weiteres möglich ist und weil aus meiner Sicht das Interesse der „Manufaktur“ extrem gering ist sowohl einen vernünftigen Service zu bieten, geschweige denn eine Verbesserung des Produktes zu erreichen. Und da schließt sich der Kreis zum Baumarkt, bei uns stehen andere Modelle des Herstellers zum Verleih und Heimtransport beim Baumarkt. Fehlt nur noch der Verkauf dort….
Fazit: Nach wie vor bin ich vom Design des Rahmens und den Fahreigenschaften überzeugt. Es gibt kaum ein anderes einspuriges Lastenrad der Größe und Zuladung. Wer Lust am Basteln hat kann den Kauf erwägen, wer hier weniger Lust oder Talent mitbringt sollte die Finger davon lassen, es sei denn vielleicht er wohnt neben der Manufaktur.
Aus heutiger Sicht würde ich persönlich das Rad nur noch als Bausatz kaufen, Rahmen, Motor, Seilzuglenkung. Die eingangs erwähnten 1000€ Preisdifferenz zur Konkurrenz würde ich dann in eine vernünftige ( nicht matte!! und damit offenporige) Pulverbeschichtung, eine Federgabel mit mehr Federweg, einen passenden Steuersatz (ich habe gerade einen von Acros bestellt, übrigens sehr netter kundenorientierter Kontakt) und einen Supernovascheinwerfer (einzig vernünftiger für den Brosemotor zugelassener Scheinwerfer) investieren und auf die Herstellergarantie pfeiffen.