Empfehlungen für Lastenrad

Servus,

ich schaue mich gerade nach Rädern um, und vielleicht könnt ihr mir Tipps geben.
Das Wunschrad muss erst mal Lasten transportieren können (Kind(er), Einkäufe), aber auch weitgehend wie ein normales Fahrrad sein in Bezug auf: Fahrbarkeit für kleinere Touren (~3h) auch auf nicht-asphaltierten Wegen, Transportierbarkeit in der Bahn, nicht allzu teuer, nicht elektrisch.
Des Weiteren kann ich auch tiefer in die Tasche greifen, wenn ich weiß, dass die Qualität stimmt (damit nicht das wie jetzt bei Babboe passiert) und dass es ein lokales Produkt ist.

Hier mal die Optionen, die ich gefunden habe:

- Billige Bikes (~400€) für kleinere Einkäufe -- da würde ich dann zusätzlich einen Kindersitz dranmachen (in einer der drei Varianten vorm Lenker / hinterm Sattel / am Gepäckträger) .
Z.B. die von Maxim https://maxim.bike/produkt-kategorie/citybikes/
Dort hat aber nur eines einen Stahlrahmen (der ja bruchsicherer als Aluminium sein soll), bei welchem aber die Bremsen nicht so optimal sind (fürs Hinterrad nur Rücktritt).

Augenscheinlich qualitativ hochwertiger könnte das Gazelle HeavyLoadNL sein (~850€) https://www.gazelle.de/modelle/heavydutynl , da ist der Rahmen aber aus Aluminium.

- Für größere Einkäufe ohne Öffis könnte ein Lastenrad wie von YOONIT eine Option sein. Die sind scheinbar von guter Qualität und Made in Europe - aber ich kann nicht einschätzen, ob sich der hohe Preis für meine Zwecke lohnt und ob es für Touren einen guten Fahrkomfort bietet (z.B. sind die Räder sehr klein?!), auch abseits von Straßen.

Ich freu mich auf eure Kommentare!
 
Servus,

Was ist denn "Tiefer in die Tasche greifen"? Und wie wärs mit einem Longtail? Tern GSD zum Beispiel. Und wie lokal muss es denn sein? Sonst gibts auch das Vello Sub, das ist aber sehr neu, kostet aber weniger als das Tern und hat - glaube ich - direkt bisschen mehr Zubehör dabei.

Alles gute :)
 
Ich würde auch in die Richtung Longtail überlegen. Yuba (Mundo Lux oder Combi) wäre da noch zu nennen. Der Rahmen ist glaube nicht aus Europa, aber ist vergleichsweise preiswert. Noch besser wenn man was Gebrauchtes findet...
 
Super, da sind einige gute Vorschläge dabei! Warum eher Longtail -- wegen der Unfallsicherheit beim Kindertransport?
Beim ADAC (https://www.adac.de/rund-ums-fahrze...ests/kindertransport-fahrrad-systemvergleich/) wurde die Variante, wo die Kinder hinten sitzen, auch für relativ gut befunden, wohingegen das Yoonit Classic wohl in die Kategorie Long John fällt?

Das Bicicapace Classicona sieht gut aus, gibt es das auch als Nicht-E-Bike?

Preislich orientiere ich mich am Yoonit Classic (~3200€ mit Zubehör) -- diesen Preis würde ich mitgehen, weil das Fahrrad Made in Europe ist, teurer sollte es nicht sein. Europa ist für mich noch lokal. Ein Fahrrad, das größtenteils aus China stammt, ist hingegen aus sozioökonomischen und Umweltaspekten (eigentlich aus allen Aspekten) nicht gut.
Gebraucht hätte ich übrigens ohne Kind gerne genommen, aber wegen der Sicherheit finde ich neu besser, gerade bei einem Lastenrad.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann @Bicicapace vielleicht direkt was zu sagen.
Die Classicona ist das einzige reine eBike im Portfolio.

Das Classic gibt es mit Muskelantrieb. Gepäckträger müsste nachgerüstet werden.

Als Biobike mit tiefem Einstieg gibt es auch den Pelican. Der Bicicapace eigene Gepäckträger (bis 35 kg) lässt sich hier mit Sitzkissen und Lehne nachrüsten.

Bei Bedarf kann ich gerne ein paar Bilder liefern.
 
Zu Longtails ohne E-Antrieb kannst du mal hier reinlesen

 
Der Bicicapace Pelikan wäre doch wieder ein Frontloader (bitte schreibt mir noch, warum ihr ein Longtail bevorzugt) und außerdem etwas lang. Um besser selektieren zu können, habe ich mir einfach mal die Vorgabe zu erlaubten Fahrradmaßen bei der ÖBB (auch wenn ich die nur seltenst fahre) hergenommen: Fahrradlänge 185 cm • Fahrradhöhe 110 cm • Fahrradbreite 60 cm • Raddurchmesser 28 Zoll (74 cm) • Reifenbreite 4,2 cm • Maximalgewicht 30 kg

Das Bici Classicona hat laut Webseite eine Belastbarkeit von 150kg, die des Classic 120kg -- würde ein beim Classic nachgerüsteter Gepäckträger hinten denn eine Steigerung der Traglast ermöglichen? Dort soll ja das Kind drauf.
 
Der Bicicapace Pelikan wäre doch wieder ein Frontloader (bitte schreibt mir noch, warum ihr ein Longtail bevorzugt) und außerdem etwas lang.
Ich würde gar nicht sagen, dass wir hier unbedingt ein Longtail bevorzugen. Ich interpretiere deine Anforderungen aber eher dahingehend, dass ein Long John nicht passt: Ein Long John ist länger als die anderen Bauformen, damit passt du im Regelfall nicht in die Bahn. Es fährt sich durchaus gut, aber eben nicht wie ein normales Fahrrad. Wenn du Kinder transportieren willst, brauchst du irgendeine Art von Kiste – das macht zusätzliches Gewicht und verringert damit die Wahrscheinlichkeit, dass das Rad ohne Motor gut fahrbar ist. Insofern bin ich mit diesen Argumenten zu meinen Empfehlungen gekommen.
 
Hallo,
ok, 185 cm wird schwer. Das Pelican ist 195 lang.

Ein Gepäckträger erhöht beim Classic nicht die Belastbarkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eine sehr gute Sache stina, danke für den Tipp.
Bei meinen Kriterien bleibend (insbes. Länge <185 cm, kein E) bleiben von den bekannten Lastenrädern nicht mehr viele übrig, insbesondere sind Räder wie das Bicicapace Classic oder das Omnium Mini gar nicht so sehr belastbar (um die 125 kg Ladung inkl. Fahrer). Das Yoonit hat noch eine hohe erlaubte Last, aber das hat sich in einer Probefahrt nicht so toll angefühlt (ich liebe es, beim Fahren auf den Pedalen zu stehen und die Landschaft zu genießen, das geht bei so kleinen Rädern nicht gut).
Von den billigeren Lastenrädern sind einige richtig ordentlich belastbar: So das Gazelle Bloom, das 170kg aushält (von dem Kriterium Stahlrahmen bin ich mittlerweile abgerückt. Laut Gazelle sind die Rahmen übrigens Made in Europe). Hat jemand von euch Erfahrung mit so einem Hollandrad als Lasten- und Familienrad? Ich habe gehört, dass es sich auf Bergen nicht so gut eignet durch die aufrechte Sitzposition. Vorab testen kann ich dieses Modell leider nicht, da es kaum ein Fahrradhändler besitzt.
 
Beim Konzept Hollandrad als Lasten- und Familienrad würde ich gerne Workcycles in die Waagschale werfen: https://workcycles.com/
Ich bin noch keines gefahren, interessiere mich aber sehr für das Konzept. Beim nächsten Besuch in den Niederlanden werde ich auf jeden Fall eines testfahren, hat jemand hier im Forum Erfahrung aus erster Hand?
 
Ich würde die paar extra cm riskieren und ein Omnium Mini Max mit rückwärts montierter Rückenlehne nehmen. Dazu noch ein Gepäckträger für Satteltaschen und du bist super aufgestellt. Die Dinger sind im Vergleich zu anderen Lastenrädern so agil und vielseitig, da kommt in der Gewichtsklasse glaube ich wenig hin.
 
Ich finde es auch immer wieder wichtig, darauf hinzuweisen, dass bestimmte Anforderungsprofile sehr sehr gut zu Fahrrad mit Anhänger passen.
- guter bis hochwertiger Rahmen
- Laufradsatz (Kurbelix, zum Beispiel) bis 185 kg Belastbarkeit (pro Laufrad)
- Anhänger für Lastentransport inkl. Kindersitz am Rad oder auch 2 Kindersitzen
- Anhänger für Kindertransport
- Option auf Motor (unbedingt)

Das geht im Grunde auch.

edit: es muss nicht immer gleich ein Lastesel sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Preislich orientiere ich mich am Yoonit Classic (~3200€ mit Zubehör) -- diesen Preis würde ich mitgehen, weil das Fahrrad Made in Europe ist, teurer sollte es nicht sein. Europa ist für mich noch lokal.
Weil ich oben mein Vorschlag für Yuba unter den Vorbehalt gestellt hatte und dazu jetzt gerade noch nachlese, finde den Hinweis wichtig - auch für Leute die hier vielleicht mitlesen:
Auch Yoonit und Bicicapace sind nach meiner Definition nicht "Made in Europe".
Yoonit schreiben auf ihrer Webseite: "The YOONIT Mini Cargobike is designed and assembled in Germany."
Und Bicicapace: "Our models are designed, producted, assembled and painted in Italy, Milan.Since 2015 the frames are made in Taiwan."
Zu Omnium habe ich nichts gefunden, aber wenn die ihre Rahmen in Europa schweißen würden, stände das bestimmt überall. ;) (Bei Muli steht es auf der Webseite.)
Bezüglich der Anbauteile würde ich mir auch keinen Illusionen hingeben wo die produziert sind...

In Anbetracht dessen dass die anderen genannten "auch nur" Rahmen aus Taiwan verwenden finde ich das Yuba Kombi, das sich wohl ab 1.000€ findet, schon sehr passend für die initialen Anforderungen. Liegt mit 191cm einen Tick über den Maßen von der ÖBB, aber ich denke nicht dass das in der Praxis ein Problem sein sollte. Und für kleinere Touren ist das bestimmt sehr gut geeignet.
 
Weil ich oben mein Vorschlag für Yuba unter den Vorbehalt gestellt hatte und dazu jetzt gerade noch nachlese, finde den Hinweis wichtig - auch für Leute die hier vielleicht mitlesen:
Auch Yoonit und Bicicapace sind nach meiner Definition nicht "Made in Europe".
Yoonit schreiben auf ihrer Webseite: "The YOONIT Mini Cargobike is designed and assembled in Germany."
Und Bicicapace: "Our models are designed, producted, assembled and painted in Italy, Milan.Since 2015 the frames are made in Taiwan."
Zu Omnium habe ich nichts gefunden, aber wenn die ihre Rahmen in Europa schweißen würden, stände das bestimmt überall. ;) (Bei Muli steht es auf der Webseite.)
Bezüglich der Anbauteile würde ich mir auch keinen Illusionen hingeben wo die produziert sind...

In Anbetracht dessen dass die anderen genannten "auch nur" Rahmen aus Taiwan verwenden finde ich das Yuba Kombi, das sich wohl ab 1.000€ findet, schon sehr passend für die initialen Anforderungen. Liegt mit 191cm einen Tick über den Maßen von der ÖBB, aber ich denke nicht dass das in der Praxis ein Problem sein sollte. Und für kleinere Touren ist das bestimmt sehr gut geeignet.
Ich finde das ziemlich Latte, woher Teile oder Räder kommen.
Entscheidend ist, dass Qualität immer aus liebender Hand kommt.
Unser Kreditsystem basiert auf den G20 Staaten.
Dazu gehören auch die VR China oder eben Taiwan.
Das sind alles wechselseitige Abhängigkeiten, die wir da etabliert haben.
Die VR China baut mehr Solar im Jahr als die USA in allen Jahren seit Solar. Ich müsste die VR dafür (theoretisch) belohnen wollen.
Es gibt Firmen, die verlieren massiv beim Versuch, Stahlrahmen in Taiwan löten und nach Europa kommen zu lassen. Es gibt Firmen, die wissen nicht, wohin sie ihre in Taiwan gelöteten Stahlrahmen liefern sollen (Surly).

In Deutschland gibt es mindestens genauso viele schwer zu erzragende Rahmenbauer wie in Taiwan.

Entscheidend ist, woher der Rohstoff kommt und welche Rohre nach Taiwan geliefert werden und wie billig der Rahmentransport dann nach Europa sein muss.

Made in Germany bedeutet Preise wie bei Trickstuff, White industries oder Paul Components.

Das wäre illusorisch.
 
@ladi: Yoonit schreibt auf der Seite zum Pro-Fahrrad Made in Europe, und das gilt auch für die Classic-Variante (was mir auf Anfrage mitgeteilt wurde, zumindest für den Rahmen). Vielleicht ist es für gar nicht so viele Leute relevant, wo die Teile herkommen? Selbst bei den günstigen Maxim-Bikes (siehe Startbeitrag), wo kaum Infos über die Herkunft zur Verfügung gestellt werden, kommen die Rahmen aus Europa, wie mir der Hersteller mitteilte. Ist eigentlich auch nicht abwegig -- in Europa gibt es sicherlich Orte, wo man billig produzieren kann.
 
Wenn es wirklich um den Herstellungsort und Nachhaltigkeit bleibt weiterhin fast nur Rethink. Denen ist das Thema sehr wichtig. Ich würde einfach mal Kontakt aufnehmen.
 
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