So,
nachdem hier ein paar meinen Thread gekapert haben, um über andere Themen zu diskutieren, reiße ich ihn noch einmal an mich und gebe euch einen aktuellen Zwischenstand.
Vorab noch einmal vielen Dank für die zahlreichen Hinweise und Kommentare. Speziell die Aufforderung die verschiedenen Schaltungen doch noch einmal Probe zu fahren, habe ich mir zu Herzen genommen und bin noch einmal einige Kombinationen gefahren. Vorab: es wird ein Douze mit Muskelantrieb ohne Motor. Dazu weiter unten mehr für die, die es interessiert.
Gefahren bin ich nun folgende Antriebe:
- Douze Alfine 8
- Douze XT + Bionx
- Nuvinci Harmony + Bosch Performance (nicht Douze)
- Pinion 18 (nicht Douze)
Zu Alfine 8 und XT + Bionx habe ich in einem meiner ersten Kommentare schon was geschrieben
(http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/douze-im-vergleich.1579/#post-19720). Eine Wiederholung erspare ich mir und euch. Neu in meinem Erfahrungsschatz ist jetzt die Pinion P1.18 und die Kombination Nuvinci Harmony + Bosch Performance. Beide Antriebe, die ja nicht wirklich miteinander zu vergleichen sind, bin ich deshalb gefahren, weil ich mich ja bekanntlich nicht so richtig für oder gegen Motor entscheiden konnte.
Das E-Bike mit Nuvinci war der Hammer! Ich bin schwer beeindruckt gewesen, wie einfach es den Herstellern inzwischen gelingt, aus dem Gefühl Fahrrad zu fahren ein Gefühl von E-Motorrrad fahren zu machen. Respekt. Die Einstellung der Motorunterstützung über die Trittfrequenz finde ich super gelöst, auch wenn es für mich nicht das richtige Konzept ist. Ich möchte einfach die Möglichkeit haben, mal mit einer hohen Frequenz (80+), mal mit niedriger Frequenz (~60) zu fahren. Das geht leider nicht. Das ist denke ich auch für die meisten Menschen überhaupt nicht schlimm. Als ambitionierter Radfahrer bin ich aber vermutlich "weiter" als der Durchschnitt, weshalb ich mir ein wenig mehr Kontrolle wünsche. Vielleicht vergleichbar mit der Philosophiefrage, ob man im Auto Handschaltung oder Automatik fährt - wenn auch nicht ganz vergleichbar, weil ich da nicht selber treten muss
In Summe fand ich das System aus Automatikgetribe + E-Motor faszinierend und glaube das vergleichbare Konzepte die Zukunft des Fahrradfahres für die Masse sein wird / könnte.
Szenariowechsel: Manueller Antrieb (= selber treten) mit dem neuesten Getriebeschrei für Fahrräder. Das (noch) Top-Modell Pinion P1.18. Ganz anders, logisch, als E-Nuvinci, aber tatsächlich hat mich das System noch mehr fasziniert. Meine Faszination hat jetzt keine rationalen Argumente, ich finde schlicht das Antriebskonzept zentral im Rad hochgradig spannend. Und dazu fährt es sich auch noch toll! Ich war begeistert wie leichtgängig die Schaltung die Gänge wechselt. Unter Druck auf die Pedale konnte ich mühelos hochschalten, ohne dass es ein Murren des Getriebes gegeben hätte. Gerade diese Tatsache ist mir wichtig, da mich das ständige Entlasten bei einer normalen Nabenschaltung schon gehörig nervt. Dass ich beim Runterschalten immer mal wieder den Druck reduzieren muss, damit kann ich leben. Schließlich will ich ja beim Beschleunigen schnell sein, nicht beim Verzögern
Ansonsten hat mich das beim Pinion begeistert, was man nicht sehen, sondern nur wahrnehmen kann: das Getriebe funktioniert einfach. Und das wunderbar leise. Es ist ein wenig wie eine neu eingestellte Kettenschaltung, die einfach vor sich hin surrt. Ob sie das auch langfristig tun würde, kann ich natürlich nur spekulieren - ich werde es darauf ankommen lassen
Und damit greife ich meinen obigen Punkt wieder auf: ich habe mich nun für das Douze EL mit Pinion 12-Gang entschieden. Ich erwarte nicht, dass ich hier in Berlin den Motor vermissen werde. Und falls doch, freuen sich Jacob und Jakob von Little Big Cargo über meinen Anruf, wenn sie meinen Pinion-Antrieb noch um einen Motor ergänzen dürfen
In diesem Sinne: guten Rutsch (Update folgt, wenn es was Neues gibt). Viele Grüße