Die Werkstattabenteuer der Kaffeetanne

Ich finde diese Teile ja auch irgendwie cool, auch dieses unimoke, die sind ja dann alle relativ gleich, ich hab nur schiss, das sowas für mich und meine langen Kackstelzen nicht passt, und man dann wie n Braunbär aufm Pukyfahrrad aussieht.
Wenn ich auf einem Fahrrad sitze, denken auch alle, Rubeus Hagrid ist auf einem Kinderrad unterwegs. Egal, ich fahre für mich und es muss Spaß machen. Da ich keinen Spiegel am Rad habe oder mich dabei filme, bleibt mir der Anblick auch erspart. ;)
 
...ich hab nur schiss, das sowas für mich und meine langen Kackstelzen nicht passt...
Da hast du sicher nicht unrecht. Ich kann mit meinen unter 1,80 sehr bequem auf dem Hobel sitzen, kann mir aber vorstellen das man ab spätestens 1,90 ganz hinten auf der Sitzbank hocken muss, und dann aussieht wie ein Affe auf dem Schleifstein. :LOL:
 
Diese Woche war zur Abwechslung mal mein eigenes Rad für ein Service fällig.

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Die Gasfeder am Rollenständer schwächelt. Den Sommer über hat sie noch wacker durchgehalten, aber bei den einstelligen Temperaturen der letzten paar Nächte fährt Ständer nur noch schwerlich hoch. Also Zeit für Ersatz.

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Ausgebaut ist das Teil immer sehr zügig. Der Einbau dagegen ist etwas mühselig. Normalerweise muss man den Entriegelungshebel (also das Teil mit der Rolle in der Mitte) komplett ausbauen damit man den Ständer weit genug hochklappen kann, um die Gasfeder einzubauen.

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Weil ich aber ein fauler Mensch bin und mir gerne unnötige Arbeit spare, befestige ich die die Feder am vorderen Ende mit der großen M6 Schraube und spanne dann einen Ratschengurt drum um die Feder soweit zu komprimieren damit ich Sie aufs andere Ende aufschieben kann. Von Hand bekommt man die bei 40 Newton nämlich nicht zusammen geschoben.
Nicht elegant, aber funktioniert. Irgendwann lass ich mir vielleicht auch mal ein passendes Werkzeug für diese Aufgabe von einem Schlosser machen.

Bei der neuen Gasfeder handelt es sich außerdem um eine Variante mit Fett- statt der sonst üblichen Ölschmierung. Sie verfügt außerdem über hochwertigere Dichtungen. Ich erhoffe mir davon eine höhere Standzeit.
 
Da hast du wohl nicht unrecht. Das 'PD1E' wie die offizielle Bezeichnung dieses Modells lautete, ist extrem robust gebaut, praktisch für die Ewigkeit.
In meinen Augen immer noch das beste Postrad das je für diesen speziellen Verwendungszweck gebaut wurde. Vor allem die Konstruktion des Ständer ist sehr durchdacht und bis auf die Gasfedern wartungsfrei. Keines der Nachfolgemodelle anderer Hersteller kam seither an diese Qualität heran.

Die einzige wirkliche Schwäche die es hatte (und an denen bis heute alle Posfahrräder weiterhin kranken) sind die zu schwach dimensionierten Speichen in den Hinterrädern. Für mich selbst habe ich dieses Problem bereits vor Jahren gelöst indem ich eindickende Speichen in 2,6/2,3mm verbaut habe.
 
Magst du dieses "pd1e" nocheinmal vorstellen?
Na klar, wenn das von Interesse ist stelle ich das Rad mit seinen technischen Details gerne mal ausführlicher vor!

Von welchem Hersteller kommt das denn, oder ist es eine Eigenentwicklung der Post und auf dem normalen Markt nicht zu erhalten?
Hergestellt wurde das Rad seinerzeit von MIFA, deren kümmerlicher Rest nach zahlreichen Pleiten und Eigentümerwechseln heute unter dem Namen Zweirad Union agiert. Posträder werden allerdings heute nicht mehr hergestellt.
Meines mit BJ2016 war vermutlich eines der letzten die noch vom Band rollten. Ich habe es damals im Zuge der Insolvenz dem dortigen Entwicklungsleiter aus dem Kreuz geleiert, denn frei verkäuflich war dieses Modell eigentlich nicht.

Was isn das für ne Analoganzeige am Lenker?
Das ist der Tacho der nicht Serienmäßig ist, sondern von mir nachträglich eingebaut wurde. Das Rad sieht unauffällig aus und unterscheidet sich optisch auf den ersten Blick nur wenig vom Serienmodell, wurde aber von mir stark modifiziert.
 
Zwischenzeitlich sind die bestellten Ersatzteile angekommen und das Rad vom Berserker aus #353 hat wieder ein Schutzblech.

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Als Anschlag für den Ständer habe ich jetzt eine fette M8 Schraube angebracht. Wenn das jetzt nicht hält, dann weiß ich auch nicht mehr.
 
Wir haben im Betrieb noch einige Schrotträder stehen die heftig runter gerockt sind und die ich gerade zerlege. Jetzt stellt sich die Frage ob sich eine Aufbereitung noch lohnt oder ich am Ende nur die Einzelteile einlagere.

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Ein Rahmen hat großflächig Rost und sieht recht böse aus, scheint aber nur oberflächlich zu sein.


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Etwas angeschliffen sieht die Substanz noch in Ordnung aus, aber ich weiß natürlich nicht wie das Geröhr von innen ausschaut.

Was würdet ihr sagen:
Abschleifen, neu lackieren und innen mit Fluid-Film a.k.a 'Schaf aus der Dose' - wie es @Rasende Badewanne so schön nennt - versorgen? Oder lieber direkt entsorgen?
 
Ich sehe jetzt nicht wo im Rahmen das ist.
Wurde es grob entrosten, nochmal anschauen und dann entscheiden.
Ist es nur oberflächlich vor dem lackieren mal testweise überbelasten und schauen was passiert.

Was hast du zu verlieren außer etwas Zeit?
 
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