Die Werkstattabenteuer der Kaffeetanne

Was ist das denn überhaupt für ein seltsamer Post Betrieb mit blauen rädern?
Vor Jahren als ich noch selbst Briefe zustellen gegangen bin, hat mich mal jemand in der Fußgängerzone mit "Herr Oberpostmeister" angesprochen, und sich im Angesicht meines blauen Rads erkundigt, welche wichtige Position ich inne hätte. :cool:


Beim obigen Rad ist mir übrigens schon bei der Abholung aufgefallen, das der Sattel verstellt war, und irgendwie ziemlich rumwackelt.
Als ich den nach der Reparatur des Ständers wieder richtig einstellen wollte, stellt sich raus das die Sattelstrebe auf einer Seite gebrochen ist!
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Vor Jahren als ich noch selbst Briefe zustellen gegangen bin, hat mich mal jemand in der Fußgängerzone mit "Herr Oberpostmeister" angesprochen, und sich im Angesicht meines blauen Rads erkundigt, welche wichtige Position ich inne hätte. :cool:
:D ...und jetzt mit dem roten aus Deiner Signatur bist General, oder?
 
Diese Woche hatte ich nochmal eines der alten eBikes in der Werkstatt, das seit etwa einem halben Jahr ohne Wartung unterwegs ist.

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Ersteindruck: Antrieb rostig, Kette derart verschlissen das die Messlehre nicht nur durch fällt, sondern sich mehrere Millimeter hin und her schieben lässt. Bremse hinten Reif. Außerdem gibts auch wieder Elektronikprobleme.

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Die Bremsscheibe wurde maximal effizient verwertet. :X3:
0.8mm ist neuer Rekord, der bisherige lag bei knapp über 1mm.
Nebenstehend noch neu & alt im direkten Vergleich.

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Mit neuer Kette, Zahnkranz, und frisch eingestellter Schaltung fährt es sich plötzlich ganz anders. :sneaky:
Die Bremsbeläge waren noch gut, die hab ich nur mit Schleifpapier abgezogen um etwaige Unebenheiten die sich durch die alte Scheibe eingeschliffen haben, raus zu bekommen.
An der vorderen Bremse war fast kein Verschleiß festzustellen - man merkt da immer welcher Zusteller bevorzugt mit welcher Hand bremst.
Dafür wurde vorn das kaputte Schutzblech & der Reifen getauscht, sowie der Sattel ersetzt.
 
Die Bremsscheibe wurde maximal effizient verwertet. :X3:
0.8mm ist neuer Rekord, der bisherige lag bei knapp über 1mm.
Ich hoffe wir hören wieder von Dir wenn Du wieder draußen bist:
"Denn bereits seit dem 1. April 2003 sind Wurfsterne in Deutschland nach dem Waffengesetz verboten. Jeglicher Umgang mit ihnen, darunter auch Erwerb und Besitz, werden bestraft. Der Besitz oder Erwerb eines Wurfsterns kann somit eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Waffengesetz nach sich ziehen."

Das Ausbauen ist sicherlich als Erwerb einzustufen, damit bist Du dran! Schick einen Fresskorb, dann sage ich nichts! :giggle:
 
Dieses Set (Topeak Survival Tool Box) enthält beispielsweise auch einen 8/10-er Schlüssel, ist etwas kleiner als eine kleine Computermaus und hat mir schon häufig den Tag gerettet. Ist auch ein Riemen bei damit man das am Rahmen festtüdeln kann.
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Hatte ich vor 20 Jahren auch mal. Da waren die Inbusschlüssel noch etwas anders belegt. Brauchbar sind davon eigentlich nur die Reifenheber. Der Rest ist von der Qualität eher untere Schublade und der Preis war damals recht heftig aber aus Mangel an Alternativen hab ich es trotzdem gekauft. Die Reifenheber habe ich noch, der Rest ist schon vor Jahren verschlissen. Gibt heute bestimmt besseres. Würde aber auch kein fertiges Set mehr kaufen, sondern individuell zusammenstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder mit Heißkleber zwei Kugellagerkugeln aufkleben. Die müssen sich aber einigermaßen genau gegenüberstehen. Oder man nimmt drei Kugeln, links zwei, rechts in der Mitte eine. Dann kann es nicht zu einem Verkippen des Messschiebers kommen.
Eine Bügelmessschraube ist natürlich insgesamt vielseitiger.
 
Kann man bestimmt was drucken. Die digitalen kann man Nullen, da muss das Druckteil nicht präzise sein.
Kannst auch einfach einen Messschieber mit der Feile oder Flex bearbeiten, daß vorn noch auf jeder Seite eine Spitze stehen bleibt und der Rest der Fühler nicht mehr an der Scheibe anliegt. Geht dann auch ein analoger, da man nicht Nullen muß.
 
Danke. Habe ich vor ein paar Jahren angeschafft, weil ich halt schon ziemlich viele Bremsscheiben tausche, und manchmal nicht direkt erkennbar ist ob man schon "durch" ist.
So ein Tastzirkel ist natürlich auch pfiffig. Da hätte ich jetzt gar nicht dran gedacht.

Genauso wie bei dir ein reiner Hinterradbremser ,vorne war neuwertig.
Bei den Posträdern ist es der Normalfall das jeweils eine Bremse stärker abgenutzt wird, weil viele Zusteller stets ein Bündel Briefe in einer Hand halten, um nicht an jedem Haus in die Kiste zu greifen.

Das Ausbauen ist sicherlich als Erwerb einzustufen, damit bist Du dran! Schick einen Fresskorb, dann sage ich nichts! :giggle:
Pah, niemals! Ich tauch unter, und nenne mich ab sofort Teekanne. Ihr findet mich nie!

Hier gibt es gerade so einen Bremsscheiben-Messschieber, vielleicht nicht alle gleichzeitig: https://www.ebay.de/p/1105067363?iid=364194498666
Das ist tatsächlich exakt das Modell, welches ich besitze. ;)
 
Außerdem gibts auch wieder Elektronikprobleme
Die Elektronikprobleme am Rad aus Beitrag #184 sind zwischenzeitlich übrigens auch gelöst.
Gemeldet war das der Gasgriff für die Anfahrhilfe nicht geht, und der Antrieb immer wieder Aussetzer hat.

Nachdem ich Testweise einen anderen Gasgriff angeschlossen hatte der ebenfalls nicht funktionierte, und die Überprüfung der Steckverbindungen, und Kabel nichts auffälliges hervor brachten, war klar das der Fehler am Controller liegen muss.

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Also erstmal aufgeschraubt die Dose - und was sich mir da dann darbot, habe ich so auch noch nicht gesehen.


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Der Stecker, der den Controller mit dem Motor verbindet ist geschmolzen!
Die beiden Enden auseinander zu bekommen war unmöglich - da half nur noch Kabel abschneiden.


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Ein Glück hatte ich noch einen Controller, und ein Anschlusskabel aus einem ausgeschlachteten Rad parat.
Testlauf war erfolgreich - der Motor rennt ohne Aussetzer, und der Gasgriff verrichtet ebenfalls wieder seinen Dienst.

Wir Rätseln nun wie es zu so einem ungewöhnlichen Schaden kommen konnte. Mein Chef hat eingedrungenes Wasser im Verdacht.
Allerdings sind die Steckverbindungen ja alle spritzwassergeschützt, und der Controller selbst sitzt auch gut verpackt in seinem Gehäuse.
Hat einer von euch eine Idee dazu?
 
Hmm... Keinen vernünftigen Kontakt gehabt, und dann zu lange volle Leistung abgefordert?
Wäre eine Möglichkeit. Ich glaube mich erinnern zu können, das der Stecker nicht komplett eingeschoben war.


Heute geht es ruhig zu in der Werkstatt.
Ein Rad zur Inspektion das offensichtlich pfleglich behandelt wird. Ein paar neue Bremsbeläge für vorn, den lockeren Vorbau & Lenker, sowie ein paar Speichen nachgezogen - schon kann es wieder auf der Straße flitzen.

Etwas herausfordernder war dann das andere Rad welches erst kürzlich in der Werkstatt war, und von dem die Zustellerin nun berichtet es würde beim fahren unerträglich knacken, und knallen so das man damit nicht mehr guten Gewissens fahren kann.
Kurze Testfahrt ergibt: Jau da knackt irgendwo etwas. Aufgebockt auf der Hebebühne lässt sich dann aber nichts feststellen.
Der Motor läuft ohne Probleme, nichts wackelt oder ist lose, Kette ist neu und hat Spannung.
Aber Detektiv Kaffetanne gibt selbstverständlich nicht auf. Nach zwei weiteren Runden über den Hof erhärtet sich ein Verdacht, und der Übeltäter wird gestellt!

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Es glücklicherweise nicht der Motor, sondern lediglich der Kettenspanner der nicht mehr wollte.
Der Metallstift in der Mitte ist normalerweise auf dem Blech eingepresst, und hält das ganze Dingens zusammen.
Irgendwie hat der sich frei gearbeitet, und dann verklemmt, was unter Last beim fahren dann für fiese Geräusche sorgte.
 
Da es vergangene Woche sehr gemütlich zuging in der Werkstatt, habe ich die sich bietende Gelegenheit genutzt, um eines unserer alten nicht mehr fahrbereiten Räder eine Komplettüberholung zu unterziehen.

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Bestandsaufnahme: Die Mechanik am Rollenständer ist mal wieder schön zugesifft, eine Rolle ist gebrochen. Das Innenlager ist defekt. Die Kette total ausgeleiert, und verrostet. Die Trommelbremse vorn ist verschlissen. Ansonsten diverse Kleinigkeiten wie Schaltung, Reflektoren, Licht, Sattel. Außerdem massenhaft Rost an Gepäckträgern, und auch am Rahmen.


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Das Innenlager war dann gleich mal die erste Herausforderung. Die Lagerpatrone selbst kam einfach raus - sie war nur halb eingeschraubt, und entsprechend locker. Der Grund dafür findet sich bei einem Blick auf die linke Seite.
Irgendein Spezialist hat das Innenlager falsch installiert, indem er zuerst die Lagerschale statt der Patrone bis zum Anschlag eingeschraubt hat.
Diese saß derart fest, das am Ende nur vorsichtiges ausfräsen half.
Im Gegensatz zu dem anderen Rad das ich vor einiger Zeit instand gesetzt habe, hält sich der Rost am Tretlagergehäuse diesmal in grenzen, und auch die Gewinde sind nicht beschädigt. Ich muss also diesmal zum Glück nicht auf ein Reparaturlager zurück greifen.


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Als nächstes habe ich den Ständer auseinander genommen, vom Schmutz befreit, und den Rost abgeschliffen.
Auf dem rechten Bild ist schön zu erkennen wie sich der Entriegelungshebel durch die vielen Betätigungen mit der Zeit abschleift, bis er irgendwann bricht.


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Im Anschluss waren die Gepäckträger und der Rahmen dran mit Rost schleifen. Vor allem die Gepäckträger sahen wüst aus.
Die Fotos zeigen das Rad nach der Grundierung, und kurz vor dem lackieren.
Den Träger hinten habe ich dafür demontiert, der vordere blieb dran, weil er sich so leichter händeln lässt.
 
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