*Abstaub*
Da ich bereits seit längerem deutlich mehr Zeit als früher mit der Arbeit an Laufrädern verbringe, habe ich Ende des vergangenen Jahres beschlossen, mir selbst ein Weihnachtsgeschenk zu machen und vom Park-Tool TM1 Speichentensiometer das ich bisher verwendet hatte, auf etwas präziseres aufzurüsten.
Nachdem ich mich über mehrere mehrere Wochen hinweg eingelesen und die zahlreichen Angebote am Markt evaluiert hatte, fiel die Entscheidung schlussendlich auf das
Wheel Fantayk Tensiometer.
Dieses basiert auf dem Entwurf des legendären
Jobst Brandt, welchen man wohl in aller Bescheidenheit als den Pionier des modernen Laufradbaus bezeichnen darf und dessen Buch, "The Bicycle Wheel" noch heute in der Szene als Standardwerk gilt.
Was das von Jobst erdachte Werkzeug dabei einmalig macht ist, das es unabhängig vom Speichenquerschnitt stets nur die tatsächliche Biegung der Speiche misst, was es präziser macht als alle anderen Messwerkzeuge am Markt.
Allerdings hat dieses Konzept auch einen kleinen Nachteil: Bei jeder einzelnen Speiche muss die Messuhr genullt werden, da man ansonsten kein adäquates Ergebnis erhält.
Die von Wheel Fanatyk gefertigte Version dieses Werkzeugs glänzt dabei durch eine makellose Verarbeitung und die Verwendung von ausschließlich hochwertigen Komponenten.
So bestehen die Einzelteile aus eloxiertem Aluminium, welche über sauber entgratete bzw. abgerundete Kanten verfügen. Die Feder für den "Stößel" stammt von einem namhaften Hersteller welcher diese nach ISO-Norm fertigt und als Messuhr kommt eine Mitutoyo 2046A zum Einsatz. Alternativ gibt es zudem noch Varianten mit digitalen Messuhren, welche aber freilich mit einem Aufpreis zu Buche schlagen.
Die Fertigung erfolgt in Kleinserie und jedes Tensiometer wird individuell auf Bestellung gefertigt, kalibriert und einer einmaligen Seriennummer versehen.
Ich habe das gute Stück jetzt seit etwa 3 Monaten im Einsatz und bin absolut davon überzeugt. Wenn man sich erst einmal an die ungewohnte Handhabung gewöhnt hat, geht das arbeiten durchaus zügig wenn auch nicht ganz so schnell wie mit einem "normalen" Tensiometer, da das nullen der Messuhr natürlich immer einige Sekunden benötigt. Dafür erhält man aber eben einen extrem genauen Wert.
Gerade im Vergleich mit dem sehr rudimentären Park-Tool TM1 ist der Qualitätssprung natürlich enorm.
Denn während letzteres ausreichend ist um zu checken ob die Speichen in einem Rad gleichmäßig angezogen sind, versagt es beim Messen realer Werte vollkommen, weil es extreme Abweichungen von der Tabelle gibt. So ist es nicht ungewöhnlich das einem ein TM1 mehr als 10% zu viel oder zu wenig anzeigt. Das kann im Zweifel äußerst fatal sein.