Das Schneemobil - ein Fahrrad für die Tage mit Schnee und Eis

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Hallo zusammen,
vielleicht geht Euch das auch so: Wenn man sich das Fahrrad als wesentliches Mobilitätsstandbein eingestellt hat guckt man etwas sparsam wenn es Schnee und Glatteis gibt. Häufig ist das hier nicht mehr und wir haben nicht so viele Wege, die genau zu einem bestimmten Zeitpunkt zu machen sind, aber eine Lücke entsteht doch. Einen Regenschauer kann man abwarten, aber Eis und Schnee bleiben oft den ganzen Tag, manchmal mehrere.

Meine Überlegung daher: Ein Fahrrad im Haushalt, das für diese Zwecke ausgerüstet ist.
Unser Anforderungsprofil:
- Flachland
- Strecken bis 2x6km
- 2 Packtaschen und Gepäckträger mit Platteform für Kartons reichen aus
- Keine Stange an der man sich stoßen könnte
- Es müsste auch gelegentlich als Bahnhofsfahrrad dienen können für 2x2km, also unedel und halbwegs schönwettertauglich
- Pedale ausreichend hoch, damit man oberhalb der Schneedecke unterwegs ist. Vielleicht so bis 15cm Schneedecke.

Was fällt Euch dazu konzeptionell ein, Radgröße, Reifentyp und -breite, Ausgangsfahrrad, Antrieb? Eignen sich 20''-Räder da oder lieber was größeres?
 
Das kann natürlich in viele Richtungen gehen.

Einerseits könnte ich mir gut ein Oldschool 26" MTB vorstellen. In den 90er gab es einige Modelle mit abfallende Oberrohr. Da sollten dann auch Reifen mit ordentlich Profil passen. Zusätzlich wurde bei den Rädern auch nicht an Anschraubpunkten gespart für Schutzbleche + Gepäckträger.

Andererseits, am kippstabilsten sind einfach drei Räder. Es gibt ja immer mal wieder bei Kleinanzeigen günstige Reha-Räder mit zwei Rädern hinten. Da wären dann Drift-Einlagen möglich. Und geklaut wird so was hoffentlich nicht am Bahnhof.

Aus Style-Gründen wäre ich natürlich immer bei Option 1 :cool:
 
Vorsicht bei den Rehadeltas: Die haben zT Differentiale verbaut, und die drehen auf Eis schnell mal durch. Eher ein billiges mit einseitigem Antrieb hinten (ohne Diff) und bestenfalls noch ganz einfachem Frontmotor. Hatte ich so an der Rikscha, war ziemlich Eistauglich.

Aber Rehadeltas und kippstabil - biste sowas schonmal gefahren @vnweit ? Tatsächlich machen die auf 2/3 Rädern viel Spaß! ;)

Im Velomobilforum gibts ein paar interessante Fahrzeuge (zB 4x4 Fatbikequad...) dazu, aber eher nicht Bahnhofstauglich, da ist der Hinweis auf die Rehateile schon gut, bin selbst sowas am Anfang als Lasti gefahren. 20" geht schon, ich würds eher von der Reifenbreite/profil abhängig machen. Am Liegetrike hab ich hinten nie mehr als 50-406 mit leichten Stollen gebraucht um auch im Winterwald genug Traktion zu haben.

ps: Motor ist auch deswegen relevant, weil damit eine gleichmäßigere Kraft auf die Räder gebracht wird statt dem Auf-und Ab des Tretens. Kaum Traktionsabriss.
 
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auf jeden Fall zwei Vorderäder mit Schnellspanner, eins mit Spikes-Bereifung - wenns schneit, will man ja nicht erstmal 'n anderen Reifen aufziehen..
 
Aber Rehadeltas und kippstabil - biste sowas schonmal gefahren @vnweit ? Tatsächlich machen die auf 2/3 Rädern viel Spaß! ;)

Deshalb auch der Hinweis auf die Drift-Einlagen :D

Bei Reha-Rädern würde ich noch auf Laufräder achten. Ich glaube wir hatten hier schon mal Räder im Forum mit 22" Rädern oder 20" mit 451mm. Da macht man sich das Leben bei der Reifenwahl unnötig schwer.

Und es muss natürlich der Platz zum Abstellen gegeben sein.
 
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N + 1

Ein altes 90er Jahre MTB mit Schutzblechen, Trägern und Spikereifen. Sowas gehört in jede Sammlung
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Wow, da ist ja schon richtig viel zusammengekommen!
Ich gehe das mal aus meiner Perspektive durch:
- MTB mit gesloptem Obrerohr käme in Frage, besser wäre ein noch tieferer Einstieg wo auch wenig gelenkige Personen mit dem Fuß drüber kommen ohne sich gleich lang zu machen.
- Dreirad geht nicht, bekomme ich meine Frau nicht drauf, das Rad zu auffällig und die Fahrerin zu eitel. Auch zu sperrig.
- Frontmotor für Allradantrieb finde ich interessant, wäre mit aber zu viel Aufwand für die wenigen Fahrten.
- Wechsel-Vorderrad ist eine prima Idee, dürfte auch zum Schrauben sein ich rüste ja demnächst bei den Knarren auf! :giggle:

Wir haben noch ein 28er Giant- Damenrad in ziemlich kleiner Rahmenhöhe und mit Kettenschaltung. Eigentlich ist es zu klein, ich muss mal gucken ob wir uns damit arrangieren könnten. Die Kettenschaltung würde ich gerne loswerden, die ist gerade für den Winter nicht so toll. An sonsten käme ein normales Damenrad in Frage oder eine Art Seniorenrad, wobei da der WAF schon in kritische Bereiche rutscht.

Ich meine dass es Reifen gibt, die nur an den Seiten Spikes haben - hat da jemand die Bezeichnung von? So einen hinten fürs ganze Jahr und vorne Normalreifen und Spikereifen im Wechsel, das könnte eine gute Kombination sein, oder?
 
Ich blicke nicht ganz durch, bei schwalbe gibt es die Marathon Winter und dann irgendwas mit active. Die Active haben, wenn ich das richtig begriffen habe, weniger Spikes. Das könnte für dich treffend sein. Ich meine aber nicht in 26"

Also prüfen bitte
 
Der Winter Active könnte gewesen sein, was ich erinnere. Der hat links und rechts der Mitte Spikes, allerdings keine ganz außen. Bei viel Luftdruck berühren die Spikes die Straße wohl nur wenig.
 
Wir haben noch ein 28er Giant- Damenrad in ziemlich kleiner Rahmenhöhe und mit Kettenschaltung. Eigentlich ist es zu klein, ich muss mal gucken ob wir uns damit arrangieren könnten. Die Kettenschaltung würde ich gerne loswerden, die ist gerade für den Winter nicht so toll. An sonsten käme ein normales Damenrad in Frage oder eine Art Seniorenrad, wobei da der WAF schon in kritische Bereiche rutscht.
ich habe hier noch ein altes Mixte Rad stehen. Sowas könnte natürlich auch passen. Wird nur zum abholen etwas weit werden

Ich meine dass es Reifen gibt, die nur an den Seiten Spikes haben - hat da jemand die Bezeichnung von? So einen hinten fürs ganze Jahr und vorne Normalreifen und Spikereifen im Wechsel, das könnte eine gute Kombination sein, oder?
Du kannst auch den Marathon Winter kaufen und die mittleren Spikes einfach rausnehmen. Gibt ein extra Tool dafür, was oft mit den Ersatzspikes kommt
Habe ich auch zuhause und könnte es leihweise durch die Gegend schicken
 
Ja, für das Rad sollte sich lokal eine Lösung finden. Aber das mit dem Rausnehmen der mittleren Spikes klingt gut!
Bei Schwalbe scheint es zwei Straßen-Spike-Reifen zu geben:
- Marathon Winter Plus mit innerer und äußerer Spike-Reihe
- Marathon Winter bzw. Winter Active nur mit innerer Spike-Reihe, bei dem ist sich die Schwalbe Webseite nicht so sicher ob es ihn gibt.

Den Winter Plus gibt es auch in 20'' was eine weitere Option eröffnet. Bei der Radgröße bin ich mir unsicher. Unsere Falträder sind handlich und wendig aber eher unruhig in der Lenkung. Ich weiß nicht, wie sich das auf Schnee auswirkt.
 
Das ist mein Winterbike. Mit Marathon Winter Spikies drauf.
3gang Nabenschaltung und Rücktritt, vorn Disk aber die friert selten mal fest. Mittlerweile mit Nady und Licht. Als Gepäckträger den Fly in 20 Zoll, da passen die frontroller von Ortlieb perfekt ran und man kann obendrauf noch hoch laden, bis zum sattel ist ja viel Platz :cool:

passt optisch auch zum Lastenrad und kein Autofahrer kann sagen er hätte mich nicht gesehen. Wenn das Rad hiVis trägt muss ich das wenigstens nicht. :p
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Hej @Rasende Badewanne,

Wenn ich meinen "Tanker" (Bullitt bio mit Convoy Box) nicht den gegebenen Glätte/Schneebedingungen aussetzen möchte, nehme ich mein Winterrad....das ist ein 20"-Faltrad mit Marathon-Winter Spikesreifen (Koga Founder S, davor Dahon My).
Auf die geliebten Eigenschaften (Kofferraum) verzichte ich währenddessen und nehme meinen Tagesrucksack auf den Rücken.
Das geht mehr als gut, wenn ich bei Schnee mit dem Falter nicht mehr durchkomme, sind alle zu Fuss unterwegs und der Autoverkehr ruht.
Hauptgrund ist jedoch nicht eine Schneelage sondern Glatteis - das Lastenrad (ca. 40kg) kann ich dabei nur schwer bezwingen, mit dem leichten Falter + Spikes ist das easy....nur die Umgewöhnung vom behäbigen Tanker auf den sensiblen Falter benötigt 500m sehenswerte Meter....
Entscheidend für eine sichere Winterfahrt ist, sich die (Mehr) Zeit zu nehmen/planen...

Liebe Grüsse,
Mathias
 
Ich fühle mich auf LJs im Winter extrem wohl. Unwohl fühle ich mich auf allem mit viel Druck auf dem Vorderreifen.

Ich würde daher dazu tendieren zu behaupten, dass zum einen Länge läuft im Winter auch zählt und das aufrechtere Sitzposition mehr Korrigierbar ntrolle ermöglichen.

Das Gefühl eines Vorderräder was wegrutscht ist auf einem LJ eher unterhaltsam .
 
Wenn man sich das Fahrrad als wesentliches Mobilitätsstandbein eingestellt hat guckt man etwas sparsam wenn es Schnee und Glatteis gibt.
Nicht wenn man Spikereifen hat. :cool:

auf jeden Fall zwei Vorderäder mit Schnellspanner, eins mit Spikes-Bereifung - wenns schneit, will man ja nicht erstmal 'n anderen Reifen aufziehen..
Was soll der Geiz? Sonst wird hier doch allenhalben n+1 bemüht, also gehört auch ein dezidiertes Winterfahrrad in den Fuhrpark!

- Frontmotor für Allradantrieb finde ich interessant, wäre mit aber zu viel Aufwand für die wenigen Fahrten.
Frontmotor ist bei Winterbetrieb der King wenn man Spikes drauf hat. Dann verfügt man halt über einen Allradantrieb der sich auch auf stark vereisten Straßen noch fahren lässt.

Die Kettenschaltung würde ich gerne loswerden, die ist gerade für den Winter nicht so toll.
Für ein reines Winterrad würde ich definitiv auf Nabenschaltung umrüsten. Vermindert den Wartungsaufwand enorm. Ich empfehle für sowas ja gerne die SRAM P5 Cargo. Die wurde in Posträdern verbaut, ist stabiler ausgeführt als die Standard-Variante, hat dafür aber eine kürzere Übersetzung. Findet man immer mal wieder gebraucht bei Kleinanzeigen für um die 50 Euro.

Ich meine dass es Reifen gibt, die nur an den Seiten Spikes haben - hat da jemand die Bezeichnung von? So einen hinten fürs ganze Jahr und vorne Normalreifen und Spikereifen im Wechsel, das könnte eine gute Kombination sein, oder?
Diese Reifen die nur an den Flanken Spikes haben taugen halt höchstens was im Herbst damit man in Kurven nicht auf feuchtem Laub den Abflug macht. Wenn Schnee frisch gefallen ist braucht man in der Regel noch keine Spikes weil sich schön drauf fahren lässt. Wenn sich dann nach einigen Tagen eine fest gefahrene Schneepiste ergibt oder es Glatteis gibt, dann braucht man zwingend Spikes auf der Lauffläche weil man sonst sofort ins rutschen kommt.
Wenn man jetzt einen Frontantrieb hat, kann man im Zweifel auch nur das Vorderrad mit Spikes bestücken weil man sich ja ziehen lässt und die Gefahr eines weg rutschenden Hinterrads geringer ist. Mit Spikes VR+HR macht aber mehr Spaß.

Der Winter Active könnte gewesen sein, was ich erinnere. Der hat links und rechts der Mitte Spikes, allerdings keine ganz außen. Bei viel Luftdruck berühren die Spikes die Straße wohl nur wenig.
Von den Schwalbe bin ich nur mäßig begeistert gewesen. Die Gummimischung ist mir für einen Winterreifen nicht 'grippig' genug und die Spikes waren bei Verwendung in meinem Lastenrad nach einem Winter schon stark verschlissen.
Die besten Spikereifen macht aus meiner Erfahrung heraus Suomi Tyres in Finnland. Allerdings kommt man hier in Mitteleuropa seit einigen Jahren nur noch schwer an die dran weil es wohl keinen Vertriebspartner/Importeur mehr gibt. :confused:
 
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