Lieber
@galatisa
Danke für die ausführliche Schilderung, das Öffentlichmachen. Ich war öfters schon Opfer von Fahrraddiebstahl und erst im Juli habe ich nächtens mein Bullitt erfolgreich gegen einen Typen mit Flex verteidigt. Mir gehen solche Geschichten nahe und ich frage mich auch immer:
Was sind das für Typen - Fahrraddiebe? Gerne hätte ich mal einen erwischt
und der Justiz zugeführt!
Zunächst mal
ganz herzlichen Glückwunsch - das Rad ist wieder da (die Hauptsache).
Wie schön für euch
und das Kind! Ich freue mich mit euch und gratuliere (ganz herzliche Gratulation natürlich auch dem hilfreichen und aufgeweckten Mitforisten!).
Ein paar Kommentare seien erlaubt.
Ich kenne den "stell-den-Dieb-Trick". Über die 110 den zuständigen Abschnitt ausfindig machen und dort eine Zivilstreife vermitteln lassen. Mit denen Ort und Zeitpunkt einer Radbesichtigung besprechen. Die postieren sich dann unauffällig in der Nähe in ihrem zivilen Auto und warten auf ein vereinbartes Handzeichen. Soll bedeuten: Wenn Du mit dem Dieb / Hehler im Geschäft bist und Dein Rad zweifelsfrei identifiziert hast, ist es Zeit für die Polizeiarbeit. Da der Betreffende immer gleich behaupten wird, ihm sei das Rad günstig zugekommen, wird zunächst eine Personalien-Feststellung durchgeführt werden und natürlich anhand eines Eigentums-Nachweises Dir erlaubt, Dein Rad wieder an Dich zu nehmen.
Zu Zeiten, als die Polizei noch nicht dermaßen überlastet gewesen war wie heute (in Berlin vor geschätzt 5 bis 10 Jahren) war das laut meinem Bekanntenkreis so usus. Wir hatten das mal mit Kinderwagenklau und rotzfrechem Verkaufsangebot im gleichen Bezirk (paar Hundert Meter entfernt). Unglaublich. Fand auch die POL.
Wenn im Rahmen Deiner / eurer Recherche schon im Vorfeld klar ist, dass das Diebesgut gefunden
und zweifelsfrei identifiziert werden konnte, dann, Ja, wäre auch eine sofortige Kontaktaufnahme mit der 110 statthaft, zur Absprache des weiteren Vorgehens. Hier liegt dann ein sicherer Anhalt vor, dass eine Straftat aufgeklärt werden kann. Die POL will natürlich nicht zu jedem zweiten second-hand-Geschäft fahren müssen, verständlich.
Und, Ja, das Festhalten eines Straftäters, kann als Privatperson gestattet sein. Wenn anders eine Aufklärung einer Straftat nicht möglich ist. Andererseits: Das kann auch übel ausgehen. Du weißt bestimmt von dem Messerangriff eines Fahrraddiebes auf einen Polizisten in Zivil (der wohl auch außer Dienst und aber tüchtig gewesen war), vor Kurzem hier in Süd-Berlin. Das war lebensgefährlich gewesen, sogar für einen Profi! Und, ganz eigentlich, ist das mit der Gewaltanwendung Deinerseits auch dann noch, bei Klärung einer Straftat, immer etwas, wo Du Dich in eine Grauzone begibst. Wenn es ungünstig eskaliert, kann auch der Täter Dich belangen. Stichwort Verhältnismässigkeit. So verstehe ich es, ohne Jurist zu sein.
So, wie Du die Sache schilderst, sind allerdings jede Menge Möglichkeiten gegeben, auch jetzt noch den Täter dingfest zu machen. Was sinnvoll wäre,
denn der klaut ja sonst weiter. Anzunehmen, Deinem Bericht nach zu urteilen. Die Polizei ermittelt nicht aus Spass und Eigennutz , sondern
steht im Dienste der Staatsanwaltschaft. Und letztere hat durchaus den Auftrag, nötigenfalls auch in Eigeninitiative, gegen Verbrechen und Straftaten vorzugehen. Insbesondere dann, wenn Wiederholungstaten wahrscheinlich sind. Du hast Fotos, eine Adresse und kennst den Hauseingang, den der Mensch benutzt hat. Das sollte eine Identifizierung sehr erleichtern. Ebenso die Tatsache, dass weiterhin über Ebay-Kleinanzeigen der user "Ak" sein (wahrscheinlich geklautes) Zeug anbietet (so zumindest habe ich Dich verstanden). Das ist doch ein Leckerbissen für Polizeibeamte, die sonst mit viel schwereren Ermittlungen befasst sind, so vermute ich, und bei denen eine möglichst hohe Aufklärungsquote auch von Interesse sein sollte. Insbesondere auch angesichts des tätlichen Übergriffs eines Fahrraddiebes auf einen Ihrer Kollegen kürzlich, wie erwähnt. Wer weiß, Zufallstreffer, es können auch immer mal Querverbindungen bestehen.
Ich würde ich mich an Deiner Stelle noch einmal reinhängen. Du tätest etwas für die Allgemeinheit. Und nicht zuletzt vielleicht auch für den Täter, der (wenn scheinbar auch Papa) mal endlich auf den "Pfad der Tugend" zurückfinden sollte. Besser rechtzeitig, bevor "das Register ausufert" (das Strafregister).
Nur meine Meinung.
Glückwunsch - ich strecke nun meine Gräten und erhole mich von der Berliner CM.
Beste Grüße (
und feiert das auch ein wenig)!
Manuel