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- Bimas eCargo 3.3 Economy + Bob Yak
Hallo,
ich nutze seit September ein Bimas eCargo 3.3 eco und wollte hier das Forum mit einigen Berichten anreichern, da über dieses Lastenrad eher wenig zu finden ist. Vielleicht hilft es ja anderen bei der Entscheidung. Da ich am Anfang recht planlos war, möchte ich in diesem Thread auch über ein paar alltägliche Probleme und deren Lösungen berichten, auch das hilft vielleicht anderen Planlosen.
Zur Vorgeschichte: Ich hatte schon länger sinniert, wie sich in unserer Familie Autofahrten reduzieren lassen. Wir wohnen zwar auf dem Dorf, aber die meisten ersetzbaren Strecken liegen zwischen 3 km (Wertstoffhof, Schule 1) und 8 km (Schule 2, Supermärkte, Baumärkte etc.), was ja überschaubar ist. Es ist überwiegend flach, nur wir selbst wohnen auf einem kleinen Buckel. Ich kannte zwar ein paar Lastenräder, die in der Stadt rumfahren, aber im Detail gesucht oder gar mich für ein Modell entschieden hatte ich noch nicht. Unsere Nachbarn kamen mit einem Longtail ums Eck und waren recht zufrieden. Die nutzen das aber hauptsächlich, um 2 Kinder herumzufahren. Ich selbst hatte eher Lastentransporte im Sinn, Wertstoffhof, Baumarkt, Einkäufe etc, wollte aber bei Bedarf auch meine zwei Kinder herumchauffieren können. Eines Tages stand im Baumarkt das o.g. Rad im Kassenbereich. Die hatten nur ein Exemplar, war wohl nur ein Versuchsballon, ob sich der Vertrieb lohnt (sie verkaufen sonst nur "normale" E-Bikes). Ich habe mich über Nacht schlau gemacht und das Teil am nächsten Tag geholt - die Lieferzeiten bei vielen anderen Rädern waren ja nicht so rosig damals.
Warum gerade dieses Rad (abgesehen von der coolen Farbe - British Racing Green)? Ich wollte ein Dreirad mit großer Kiste wegen der geplanten Nutzung. Die Fahreigenschaften waren dabei sekundär, hauptsache ich komme von A nach B und wieder zurück. Daher brauche ich keine Neigetechnik oder so - gepflegt fahren kann ich mit dem Rennrad. In der Grundausstattung sind zwei Sitzbänke drin, die für vier Kinder reichen, solange die Beine nicht zu lang sind. Wir haben uns für einen Test die beiden Nachbarskinder ausgeliehen - 11, 10, und zweimal 6 Jahre passen rein, aber dann ist die Kiste auch voll. Entscheidend für mich waren aber zwei Eigenschaften, die der niederländische Hersteller auch sehr anpreist:
1. Das Rad ist nur 81 cm breit. Alle anderen Dreiräder, die ich kenne, sind mindestens 85 cm breit. Wir haben eine L-förmige Garage. Im breiten und langen Schenkel ist das Garagentor fürs Auto, am kurzen und schmalen Schenkel eine normale Tür. Ich kann das eCargo daher durch die Tür schieben und vor dem Auto quer parken. Damit muss ich nicht immer ein Fahrzeug aus dem Weg räumen, um das andere zu benutzen. Warum 85 cm schon zu breit wäre, sieht man hier:
2. Bei Bedarf kann man das eCargo auf der Nase parken. Das ist für mich sehr nützlich, weil die Garage auch meine Fahrrad- und Holzwerkstatt ist. Wenn man zusätzlich Platz braucht, ist das Rad schnell aufgestellt. Durch die Gasdruckfedern, die die Lenkung dämpfen, fällt es auch nicht um:
Da ich keine anderen Lastenräder probegefahren bin, kann ich die Fahreigenschaften nicht wirklich einordnen. Man braucht als vorsichtiger Mensch 1-2 Wochen, um die Kurvenlage mit und ohne Beladung einschätzen zu können. Mit Erfahrung kommt man aber mit 15 bis 20 km/h um die meisten Ecken, so dass ich das dritte Rad nicht wirklich als Einschränkung sehe. Ich schätze es aber sehr, dass ich das Rad ohne Umfallgefahr vollpacken kann und dass ich an jeder Ampel einfach sitzen bleiben kann.
Für den Anfang will ich erstmal über zwei einfache Basteleien schreiben, bevor später der ernsthafte Kram kommt. Zum einen ist die Sitzhaltung auf dem Rad gewöhnungsbedürftig, da ich sonst eher sportliche Räder fahre. Obwohl der Sattel bestmöglich eingestellt ist, hängen die Fußspitzen beim Treten nach unten und man hat das Gefühl, dass die Füße nach vorne rutschen. Abhilfe schaffen da simple Pedalhaken, hier in der billigen Kunststoffversion, die aber für Alltagsschuhe incl. Sandalen optimal sind (ich fahre sonst Klickpedale, aber halt nicht mit Sandalen...). Bei der Gelegenheit habe ich auch die Pedale getauscht. Die mitgelieferte China-Ware hat sehr raue Gleitlager, ich habe jetzt ein paar Preiswerte mit Kugellager dran:
Weiterhin hat der Rahmen keine Gewinde für einen Flaschenhalter. Man kann die Flasche zwar in die Kiste stellen, aber wenn kein Kind als Flaschenhalter dabei ist, muss man zum Trinken anhalten und die Flasche in der Kiste suchen. Besser geht es mit etwas Bastelei. Ich habe Gewinde besorgt, die man mit Gurten nahezu überall anbringen kann. Beim eCargo bietet sich der vertikale Teil des Lenkers an:
Der Flaschenhalter sitzt eher tief, damit man die Flasche nach oben rausbekommt, auch wenn was über den Kistenrand hängen sollte. Die Flasche ist ziemlich kurz (600 ml), damit sie bei Bedarf unter die klappbare Sitzbank passt und nicht sofort geklaut wird. Die Reflektoren an den Schutzblechen habe ich auch nachträglich angebracht (vorne weiß, hinten rot), damit Autofahrer vor allem von hinten besser erkennen, dass da ein breites Fahrzeug unterwegs ist - vorne sind eh zwei Lampen an der Kiste montiert.
Das wars erstmal. Ich werde hier weitere Berichte anhängen, wann immer ich Zeit dafür finde.
Markus
ich nutze seit September ein Bimas eCargo 3.3 eco und wollte hier das Forum mit einigen Berichten anreichern, da über dieses Lastenrad eher wenig zu finden ist. Vielleicht hilft es ja anderen bei der Entscheidung. Da ich am Anfang recht planlos war, möchte ich in diesem Thread auch über ein paar alltägliche Probleme und deren Lösungen berichten, auch das hilft vielleicht anderen Planlosen.
Zur Vorgeschichte: Ich hatte schon länger sinniert, wie sich in unserer Familie Autofahrten reduzieren lassen. Wir wohnen zwar auf dem Dorf, aber die meisten ersetzbaren Strecken liegen zwischen 3 km (Wertstoffhof, Schule 1) und 8 km (Schule 2, Supermärkte, Baumärkte etc.), was ja überschaubar ist. Es ist überwiegend flach, nur wir selbst wohnen auf einem kleinen Buckel. Ich kannte zwar ein paar Lastenräder, die in der Stadt rumfahren, aber im Detail gesucht oder gar mich für ein Modell entschieden hatte ich noch nicht. Unsere Nachbarn kamen mit einem Longtail ums Eck und waren recht zufrieden. Die nutzen das aber hauptsächlich, um 2 Kinder herumzufahren. Ich selbst hatte eher Lastentransporte im Sinn, Wertstoffhof, Baumarkt, Einkäufe etc, wollte aber bei Bedarf auch meine zwei Kinder herumchauffieren können. Eines Tages stand im Baumarkt das o.g. Rad im Kassenbereich. Die hatten nur ein Exemplar, war wohl nur ein Versuchsballon, ob sich der Vertrieb lohnt (sie verkaufen sonst nur "normale" E-Bikes). Ich habe mich über Nacht schlau gemacht und das Teil am nächsten Tag geholt - die Lieferzeiten bei vielen anderen Rädern waren ja nicht so rosig damals.
Warum gerade dieses Rad (abgesehen von der coolen Farbe - British Racing Green)? Ich wollte ein Dreirad mit großer Kiste wegen der geplanten Nutzung. Die Fahreigenschaften waren dabei sekundär, hauptsache ich komme von A nach B und wieder zurück. Daher brauche ich keine Neigetechnik oder so - gepflegt fahren kann ich mit dem Rennrad. In der Grundausstattung sind zwei Sitzbänke drin, die für vier Kinder reichen, solange die Beine nicht zu lang sind. Wir haben uns für einen Test die beiden Nachbarskinder ausgeliehen - 11, 10, und zweimal 6 Jahre passen rein, aber dann ist die Kiste auch voll. Entscheidend für mich waren aber zwei Eigenschaften, die der niederländische Hersteller auch sehr anpreist:
1. Das Rad ist nur 81 cm breit. Alle anderen Dreiräder, die ich kenne, sind mindestens 85 cm breit. Wir haben eine L-förmige Garage. Im breiten und langen Schenkel ist das Garagentor fürs Auto, am kurzen und schmalen Schenkel eine normale Tür. Ich kann das eCargo daher durch die Tür schieben und vor dem Auto quer parken. Damit muss ich nicht immer ein Fahrzeug aus dem Weg räumen, um das andere zu benutzen. Warum 85 cm schon zu breit wäre, sieht man hier:
2. Bei Bedarf kann man das eCargo auf der Nase parken. Das ist für mich sehr nützlich, weil die Garage auch meine Fahrrad- und Holzwerkstatt ist. Wenn man zusätzlich Platz braucht, ist das Rad schnell aufgestellt. Durch die Gasdruckfedern, die die Lenkung dämpfen, fällt es auch nicht um:
Da ich keine anderen Lastenräder probegefahren bin, kann ich die Fahreigenschaften nicht wirklich einordnen. Man braucht als vorsichtiger Mensch 1-2 Wochen, um die Kurvenlage mit und ohne Beladung einschätzen zu können. Mit Erfahrung kommt man aber mit 15 bis 20 km/h um die meisten Ecken, so dass ich das dritte Rad nicht wirklich als Einschränkung sehe. Ich schätze es aber sehr, dass ich das Rad ohne Umfallgefahr vollpacken kann und dass ich an jeder Ampel einfach sitzen bleiben kann.
Für den Anfang will ich erstmal über zwei einfache Basteleien schreiben, bevor später der ernsthafte Kram kommt. Zum einen ist die Sitzhaltung auf dem Rad gewöhnungsbedürftig, da ich sonst eher sportliche Räder fahre. Obwohl der Sattel bestmöglich eingestellt ist, hängen die Fußspitzen beim Treten nach unten und man hat das Gefühl, dass die Füße nach vorne rutschen. Abhilfe schaffen da simple Pedalhaken, hier in der billigen Kunststoffversion, die aber für Alltagsschuhe incl. Sandalen optimal sind (ich fahre sonst Klickpedale, aber halt nicht mit Sandalen...). Bei der Gelegenheit habe ich auch die Pedale getauscht. Die mitgelieferte China-Ware hat sehr raue Gleitlager, ich habe jetzt ein paar Preiswerte mit Kugellager dran:
Weiterhin hat der Rahmen keine Gewinde für einen Flaschenhalter. Man kann die Flasche zwar in die Kiste stellen, aber wenn kein Kind als Flaschenhalter dabei ist, muss man zum Trinken anhalten und die Flasche in der Kiste suchen. Besser geht es mit etwas Bastelei. Ich habe Gewinde besorgt, die man mit Gurten nahezu überall anbringen kann. Beim eCargo bietet sich der vertikale Teil des Lenkers an:
Der Flaschenhalter sitzt eher tief, damit man die Flasche nach oben rausbekommt, auch wenn was über den Kistenrand hängen sollte. Die Flasche ist ziemlich kurz (600 ml), damit sie bei Bedarf unter die klappbare Sitzbank passt und nicht sofort geklaut wird. Die Reflektoren an den Schutzblechen habe ich auch nachträglich angebracht (vorne weiß, hinten rot), damit Autofahrer vor allem von hinten besser erkennen, dass da ein breites Fahrzeug unterwegs ist - vorne sind eh zwei Lampen an der Kiste montiert.
Das wars erstmal. Ich werde hier weitere Berichte anhängen, wann immer ich Zeit dafür finde.
Markus