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Hallo zusammen,
motiviert durch die Videos von Rene Kreher, welche hier im Forum ja auch bereits angesprochen wurden, habe ich mich trotz absolutem Mangel an Vorerfahrung auf dem Gebiet von Lastenrädern, Pedelecs und Fahrradanhängern dazu entschlossen, so einen Wohnanhänger fürs Rad unbedingt nachbauen zu müssen.
Im Folgenden möchte ich meine Gedanken und Fortschritte dabei gerne mit euch teilen. Ich freue mich natürlich auch auf euer Feedback und Anmerkungen und hoffe, villeicht auch anderen mit diesem Bericht etwas bei Ihren Projekten weiterhelfen zu können
Der grobe Plan:
Äußere Form und Innenausbau orientieren sich stark am "Kreher Imperial" von Rene (siehe Bild) - das Konzept erscheint mir zwar nicht das schönste, jedoch sehr praktisch und durch den Verzicht auf Rundungen vergleichsweise leicht umsetzbar zu sein. Die Bauweise entspricht jedoch eher dem "KreAir", also eine Konstruktion aus Aluminiumprofilen für Fahrgestell und Aufbau sowie eine Verkleidung mit folierten Hohlkammerplatten aus Polycarbonat. Der Hänger soll mit mechanischen Schreibenbremsen als Auflaufbremse ausgestattet werden. Die Stromversorgung teilt er sich mit dem geplanten Pedelec. Um hier möglichst flexibel zu sein werde ich mein Fahrrad mit einem Umrüstsatz (Bafang BBSHD) selbst zum Pedelec umbauen, der Akku wird ein Eigenbau aus 18650 Liion-Zellen (14S5P - 870Wh). Eine Ausstattung mit Solarpanelen ist erst dann geplant, wenn der Hänger die ersten Touren mit Erfolg absolviert haben wird.
Aufbau des Fahrgestells:
Das Fahrgestell habe ich aus 20x20x1,5 Verkantrohren aus Aluminium und Steckverbindern aufgebaut und misst 200cm * 85cm. Die Maße habe ich anhand meiner Körpergröße gewählt, sodass ich mit meinen 1,85cm Körpergröße angenehm im Hänger liegen kann. Aus Ermangelung einer Werkstatt oder eines Bastelkellers habe ich mir die Profile fertig zugeschnitten inkl. der nötigen Steckverbinder liefern lassen. Der Zusammenbau erfolgt im Wohnzimmer. Die Verbinder verfügen über einen Stahlkern, durch welchen ich mir die nötige Stabilität erhofft habe - inzwischen glaube ich nichtmehr so wirklich daran. Die Stahlkerne haben meines Erachtens nach zu viel Spiel innerhalb der Kunststoffgehäuse und scheinen in den Eckpunkten auch nicht wirklich gut verschweißt zu sein. Weiterhin haben die Kunststoffgehäuse wiederrum innerhalb der Aluprofile etwas Spiel, so dass die ganze Konstruktion nach dem Zusammenstecken unglaublich wabbelig wurde. Aus diesem Grund habe ich sowohl die Stahlkerne in den Kunststoffgehäusen als auch die Gehäuse in den Aluminiumprofilen mit Epoxidharz verklebt und anschließend 2 mm starke Aluminiumbleche über die Verbindungsstellen geklebt und mit 4 mm Blindnieten vernietet. Die Klebestellen habe ich vorher natürlich aufgeraut. Insbesondere beim Aluminium ist darauf zu achten, das Epoxidharz unmittelbar nach dem Aufrauen aufzutragen, da sich innerhalb von ca. 10-15 min eine neue Oxidschicht auf dem Aluminium bildet, welche die Haftung stark verringern kann.
Würde ich es nochmals aufbauen, so würde ich wohl keine Steckverbinderbauweise mehr wählen. Auch würde ich etwas stärkere und insbesondere durchgängige Aluminiumprofile (wohl 20mm x 30mm) verwenden. Ich hoffe jedoch, durch die Bodenplatte nochmals mehr Stabilität in das Ganze hinein bekommen zu können.
Für die Radaufnahmen habe ich mir aus einer 4 mm Aluminiumplatte entsprechende Teile fräsen lassen und anschließend mit 5 mm Blindnieten und Epoxidharz an entsprechenden Aluminiumprofilen befestigt. Hierbei ist es deutlich einfacher, die Aufnahmebleche vor dem Zusammenbau des Rahmens zu befestigen. Die Räder sitzen bei mir auf halber Länge des Hängers. Ein Versatz nach hinten wäre leider zu unpraktisch, da die Radkästen im innenraum in diesem Fall störend im Weg sein würden. Gegen außenliegende Räder habe ich mich aufgrund der zusätzlichen Breite entschieden. Von daher hoffe ich, dass das Fahrverhalten durch entsprechende Beladung im eher vorderen Hängerbereich dennoch außreichend gut wird.
Damit der Hänger später waagerecht hinter dem Rad läuft, habe ich die Höhe der Kupplung an meinem Rad zunächst ausgemessen und anschließend die Höhe der Aufnahmebleche entsprechend gestaltet. Für einen niedrigen Schwerpunkt (geringere Gefahr des Umkippens) wird die Deichsel bei mir oberhalb des Grundrahmens und nicht unterhalb angebracht.
Die Laufräder sind 20 Zoll Räder mit 6-Loch Bremsscheibenaufnahme und Reibfläche für Felgenbremsen. Die Auflaufbremse möchte ich zwar mit Scheibenbremsen gestalten, sollte dies kein Erfolg werden bliebe als Backup jedoch noch die Möglichkeit auf Felgenbremsen zu setzen. Als Bereifung habe ich mich für die BigApple von Schwalbe entschieden, welche laut Kreher eine deutlich bessere Federung des Hängers als standard NoName Reifen bieten sollen.
Der aktuelle Zwischenstand sieht nun so aus:
Zu sehen ist auch schon das Rad, welches ich später dann zum Pedelec umrüsten werde. Die Deichsel ist auf dem Foto nur provisorisch mit einer Schraubzwinge angebracht, da ich die Position ermitteln musste, in welcher das Rad mittig vor dem Anhänger läuft. Diese liegt übrigens deutlich weiter außen als ich ursprünglich dachte, weshalb mir nun das 2 mm Alublech in der Ecke des Anhängers etwas im Weg ist - das hätte ich mal vorher ausmessen sollen.
Als nächstes folgt die Bodenplatte und Auflaufbremse. Und während mein Plan für Bremse nach viel Überlegungen und verschiednene Entwürfen in den kommenden Tagen fertig werden sollte (dazu dann später mehr ), fehlt mir für die simple Frage des Materials für die Bodenplatte noch die zündende Idee. Evtl. hat hier ja Jemand einen guten Vorschlag, welches Material einen guten Kompromiss aus Gewicht, Stabilität und Kosten darstellt? Den häufig verwendeten Polycarbonatplatten traue ich hier nicht so recht während z.B. Siebdruckplatten ein doch ordentlich hohes Gewicht auf die Waage bringen..
Danke schonmal für jedes Feedback und viele Grüße,
Jan
motiviert durch die Videos von Rene Kreher, welche hier im Forum ja auch bereits angesprochen wurden, habe ich mich trotz absolutem Mangel an Vorerfahrung auf dem Gebiet von Lastenrädern, Pedelecs und Fahrradanhängern dazu entschlossen, so einen Wohnanhänger fürs Rad unbedingt nachbauen zu müssen.
Im Folgenden möchte ich meine Gedanken und Fortschritte dabei gerne mit euch teilen. Ich freue mich natürlich auch auf euer Feedback und Anmerkungen und hoffe, villeicht auch anderen mit diesem Bericht etwas bei Ihren Projekten weiterhelfen zu können
Der grobe Plan:
Äußere Form und Innenausbau orientieren sich stark am "Kreher Imperial" von Rene (siehe Bild) - das Konzept erscheint mir zwar nicht das schönste, jedoch sehr praktisch und durch den Verzicht auf Rundungen vergleichsweise leicht umsetzbar zu sein. Die Bauweise entspricht jedoch eher dem "KreAir", also eine Konstruktion aus Aluminiumprofilen für Fahrgestell und Aufbau sowie eine Verkleidung mit folierten Hohlkammerplatten aus Polycarbonat. Der Hänger soll mit mechanischen Schreibenbremsen als Auflaufbremse ausgestattet werden. Die Stromversorgung teilt er sich mit dem geplanten Pedelec. Um hier möglichst flexibel zu sein werde ich mein Fahrrad mit einem Umrüstsatz (Bafang BBSHD) selbst zum Pedelec umbauen, der Akku wird ein Eigenbau aus 18650 Liion-Zellen (14S5P - 870Wh). Eine Ausstattung mit Solarpanelen ist erst dann geplant, wenn der Hänger die ersten Touren mit Erfolg absolviert haben wird.
Aufbau des Fahrgestells:
Das Fahrgestell habe ich aus 20x20x1,5 Verkantrohren aus Aluminium und Steckverbindern aufgebaut und misst 200cm * 85cm. Die Maße habe ich anhand meiner Körpergröße gewählt, sodass ich mit meinen 1,85cm Körpergröße angenehm im Hänger liegen kann. Aus Ermangelung einer Werkstatt oder eines Bastelkellers habe ich mir die Profile fertig zugeschnitten inkl. der nötigen Steckverbinder liefern lassen. Der Zusammenbau erfolgt im Wohnzimmer. Die Verbinder verfügen über einen Stahlkern, durch welchen ich mir die nötige Stabilität erhofft habe - inzwischen glaube ich nichtmehr so wirklich daran. Die Stahlkerne haben meines Erachtens nach zu viel Spiel innerhalb der Kunststoffgehäuse und scheinen in den Eckpunkten auch nicht wirklich gut verschweißt zu sein. Weiterhin haben die Kunststoffgehäuse wiederrum innerhalb der Aluprofile etwas Spiel, so dass die ganze Konstruktion nach dem Zusammenstecken unglaublich wabbelig wurde. Aus diesem Grund habe ich sowohl die Stahlkerne in den Kunststoffgehäusen als auch die Gehäuse in den Aluminiumprofilen mit Epoxidharz verklebt und anschließend 2 mm starke Aluminiumbleche über die Verbindungsstellen geklebt und mit 4 mm Blindnieten vernietet. Die Klebestellen habe ich vorher natürlich aufgeraut. Insbesondere beim Aluminium ist darauf zu achten, das Epoxidharz unmittelbar nach dem Aufrauen aufzutragen, da sich innerhalb von ca. 10-15 min eine neue Oxidschicht auf dem Aluminium bildet, welche die Haftung stark verringern kann.
Würde ich es nochmals aufbauen, so würde ich wohl keine Steckverbinderbauweise mehr wählen. Auch würde ich etwas stärkere und insbesondere durchgängige Aluminiumprofile (wohl 20mm x 30mm) verwenden. Ich hoffe jedoch, durch die Bodenplatte nochmals mehr Stabilität in das Ganze hinein bekommen zu können.
Für die Radaufnahmen habe ich mir aus einer 4 mm Aluminiumplatte entsprechende Teile fräsen lassen und anschließend mit 5 mm Blindnieten und Epoxidharz an entsprechenden Aluminiumprofilen befestigt. Hierbei ist es deutlich einfacher, die Aufnahmebleche vor dem Zusammenbau des Rahmens zu befestigen. Die Räder sitzen bei mir auf halber Länge des Hängers. Ein Versatz nach hinten wäre leider zu unpraktisch, da die Radkästen im innenraum in diesem Fall störend im Weg sein würden. Gegen außenliegende Räder habe ich mich aufgrund der zusätzlichen Breite entschieden. Von daher hoffe ich, dass das Fahrverhalten durch entsprechende Beladung im eher vorderen Hängerbereich dennoch außreichend gut wird.
Damit der Hänger später waagerecht hinter dem Rad läuft, habe ich die Höhe der Kupplung an meinem Rad zunächst ausgemessen und anschließend die Höhe der Aufnahmebleche entsprechend gestaltet. Für einen niedrigen Schwerpunkt (geringere Gefahr des Umkippens) wird die Deichsel bei mir oberhalb des Grundrahmens und nicht unterhalb angebracht.
Die Laufräder sind 20 Zoll Räder mit 6-Loch Bremsscheibenaufnahme und Reibfläche für Felgenbremsen. Die Auflaufbremse möchte ich zwar mit Scheibenbremsen gestalten, sollte dies kein Erfolg werden bliebe als Backup jedoch noch die Möglichkeit auf Felgenbremsen zu setzen. Als Bereifung habe ich mich für die BigApple von Schwalbe entschieden, welche laut Kreher eine deutlich bessere Federung des Hängers als standard NoName Reifen bieten sollen.
Der aktuelle Zwischenstand sieht nun so aus:
Zu sehen ist auch schon das Rad, welches ich später dann zum Pedelec umrüsten werde. Die Deichsel ist auf dem Foto nur provisorisch mit einer Schraubzwinge angebracht, da ich die Position ermitteln musste, in welcher das Rad mittig vor dem Anhänger läuft. Diese liegt übrigens deutlich weiter außen als ich ursprünglich dachte, weshalb mir nun das 2 mm Alublech in der Ecke des Anhängers etwas im Weg ist - das hätte ich mal vorher ausmessen sollen.
Als nächstes folgt die Bodenplatte und Auflaufbremse. Und während mein Plan für Bremse nach viel Überlegungen und verschiednene Entwürfen in den kommenden Tagen fertig werden sollte (dazu dann später mehr ), fehlt mir für die simple Frage des Materials für die Bodenplatte noch die zündende Idee. Evtl. hat hier ja Jemand einen guten Vorschlag, welches Material einen guten Kompromiss aus Gewicht, Stabilität und Kosten darstellt? Den häufig verwendeten Polycarbonatplatten traue ich hier nicht so recht während z.B. Siebdruckplatten ein doch ordentlich hohes Gewicht auf die Waage bringen..
Danke schonmal für jedes Feedback und viele Grüße,
Jan