Bakfiets Long Steps: Ausfallenden zu breit? Muttern werden abgesprengt

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Hallo zusammen,

wir haben aktuell mit unserem Bakfiets Cargo Long Steps Probleme mit der Hinterachse. Uns fliegen ständig die Muttern der Hinterachse ab (d.h. das erste Mal vor 10 Tagen, dann vorgestern und gestern – kurioserweise jeweils in dem Moment, als wir das Rad nach Benutzung abgestellt haben). Ich finde das derart gruselig und gefährlich…

Die Muttern drehen sich nicht auf, sondern werden eher abgesprengt – das Gewinde der Muttern ist danach schrott.

Der Verdacht liegt im Raum, dass die Ausfallenden weiter auseinander liegen als üblich. Mein Freund, Hobby-Radschrauber, sagt, dass der Abstand der Ausfallenden normalerweise 135mm beträgt und er dies bei einem Lastenrad auch erwarten würde, da Reifen und Nabe Standard sind. Er misst aber einen deutlich größeren Abstand (ca. 145mm, er ist sich grade nicht sicher).


Das sda was komisch ist, fiel uns zum ersten Mal vor ca. 1,5 Jahren auf, als wir einen Platten hatte. Mein Freund wechselte den Reifen und hatte anschließend Probleme, es wieder zu montieren, weil so wenig Platz auf dem Gewinde war, um die Muttern anzuziehen. Zudem sitzen relativ viele Unterlegscheiben innen auf der Achse, über die er sich auch wunderte. Beim Versuch der Montage ging damals schon einmal eine Mutter kaputt. Er behalf sich mit einer zweckentfremdeten Flügelmutter, hielt den Hinterbau mit einer Schraubzwinge zusammen, um überhaupt genug Gewindeumdrehungen auf der Achse zu fassen zu kriegen, und so ging das dann gut – bis jetzt.

Nun hatten wir ein Problem mit der Schalteinheit, die musste ausgetauscht werden und dafür eben wieder das Hinterrad demontiert. Das haben wir nicht selbst gemacht, sondern ein Lastenrad-Profi hat das übernommen. Am nächsten Morgen flog die erste Mutter ab; nun eben vorgestern und gestern jeweils die nächste. Meinem Freund zufolge ist das Material der Muttern einfach zu weich für die Belastung und es sprengt sie einfach von den 3 Gewindeumdrehungen, auf die man sie geschraubt bekommt. Es handelte sich allerdings um die Original Shimano Schrauben.

Wir haben das Rad im April 2019 neu gekauft und sind jetzt bei 8900 km, bisher ja problemlos. Aber aktuell trau ich mich fast nicht auf die Straße. Wir nutzen das Rad als Autoersatz, fahren täglich und wollen in einer Woche damit Fahrradurlaub machen. Was tun!?

Meine Fragen:

  • Wie können wir aktuell einigermaßen sicher fahren? Passt es, wenn wir die Hinterachse zusammendrücken, und mit den Flügelmuttern fahren? Was ist zu erwarten, wenn uns die Mutter während der Fahrt flöten geht?
  • Ist es überhaupt möglich, dass hier wie vermutet ein Produktionsfehler vorliegt und die Ausfallenden zu breit sind? Hatte schonmal jemand bei seinem Bakfiets dasselbe Problem?


Danke für eure Tipps! Der Monteur, der die Schalteinheit gewechselt hat, hat auch keine Lösung für uns, außer „ich habe noch sehr viele Muttern“. Aber das scheint mir keine Lösung, einfach jeden Tag ne Mutter abzusprengen und dann eine neue draufzuschrauben ;)
 
Um das technisch beurteilen zu können müsstest Du noch einige wichtige Informationen liefern, dann wird Dir hier bestimmt kompetent geholfen.
1. Rad ausbauen, wie breit ist das Maß zwischen den Ausfallenden?
2. Foto davon zeigen
3. Welche Nabe ist da verbaut + Foto
4. Welche Breite hat die Nabe da, wo sie an den Ausfallenden anliegen soll, ohne Scheiben?
5. Foto von den Scheiben
6. Prüfen, ob die Ausfallenden parallel sind
7. Hatte das Rad mal einen Unfall?
 
Die Muttern müssen mindestens 6 Gewindegänge (6 volle Umdrehungen) auf die Achse, sonst gehen die Gewinde kaputt, weil sie die notwendige Kraft nicht übertragen können.
Es sollte bei Nabenschaltung eigentlich je Seite eine Verdrehsicherung, ein Kettenspanner und eine Unterlegscheibe drauf sein.
Wurde die Nabe mal getauscht? Es gibt verschiedene Achslängen. Einen ggfs zu breiten Stahl Hinterbau mit den Muttern zusammenzudrücken ist eigentlich kein Ding.
 
Schonmal danke für Eure Antworten.
Die technischen Details muss später mein Freund beantworten ;) sechs Gewindegänge pro Seite schaffen wir definitiv nicht. Incl. Zusammendrücken per Schraubzwinge werden es drei.
Die Nabe wurde noch nie getauscht .
 
Unterlegscheiben sind deutlich mehr als eine drauf. Die können wir noch runter nehmen und dann schauen wie weit wir alles zusammengedrückt bekommen.
 
Neben den Fragen von @Rasende Badewanne :
Habt ihr das Rad neu gekauft?
Sind vielleicht breitetere Reifen drauf und deshalb ist mit den Scheiben ausdistanziert worden?
 
Ja, wir haben das Rad neu gekauft. Bei einem Händler bestellt und von diesem fertig montiert übergeben bekommen. Keine Sonderwünsche, was die Reifen angeht.
 
Der Verdacht liegt im Raum, dass die Ausfallenden weiter auseinander liegen als üblich. Mein Freund, Hobby-Radschrauber, sagt, dass der Abstand der Ausfallenden normalerweise 135mm beträgt und er dies bei einem Lastenrad auch erwarten würde, da Reifen und Nabe Standard sind. Er misst aber einen deutlich größeren Abstand (ca. 145mm, er ist sich grade nicht sicher).
Mein Bakfiets ist aus 2/20. Da hab ich eben gemessen. 145 mm hat das.
 
Okay, dann scheint das ja doch seine Richtigkeit zu haben :) musstest du denn schonmal den Reifen abnehmen und danach wieder alles zusammenbauen? Klappte das problemlos?

Wir machen gleich die Fotos und messen nochmal alles aus.
 
Bei meinen Bakfiets (kein Steps Rahmen dabei) waren die ausfallenden auch tendenziell weit. War aber bei keinem der 4 Rahmen kein Problem. Zuviele Unterlegscheibe erklären das aber meiner Meinung nach plausibel.
 
Um das technisch beurteilen zu können müsstest Du noch einige wichtige Informationen liefern, dann wird Dir hier bestimmt kompetent geholfen.
1. Rad ausbauen, wie breit ist das Maß zwischen den Ausfallenden?
2. Foto davon zeigen
3. Welche Nabe ist da verbaut + Foto
4. Welche Breite hat die Nabe da, wo sie an den Ausfallenden anliegen soll, ohne Scheiben?
5. Foto von den Scheiben
6. Prüfen, ob die Ausfallenden parallel sind
7. Hatte das Rad mal einen Unfall?

Ohne jetzt das Rad ausgebaut zu haben - 145 mm kommt hin.

Das Rad hatte keinen Unfall.

Die Nabe ist eine Shimano Nexus DI 2 Achtgang. Die Einbaubreite ist 135, die gesamte Achsbreite 187mm.
 

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Wir probieren es jetzt mit zwei Unterlegscheiben weniger pro Seite, und schauen ob wir dann auf 6 Umdrehungen kommen.
Komisch finde ich es weiterhin, dass das Rad dann nur unter Zuhilfenahme einer Schraubzwinge vernünftig montierbar ist. Aber solange das dann trotzdem sicher ist, bin ich zumindest etwas beruhigt.
 
Ich selbst hatte meine Felge noch nicht draußen. Aber zwei Bakfietsfremde Monteure. Wenn da irgendwas komisch gewesen wäre, hätte einer davon mir wieder erzählt, wie blöde die Holländer Räder bauen. Da kann es nichts zu meckern gegeben haben. Vergleichsbilder nützen wohl eher nicht, da andere Schaltung.
 
Die Fotos machen mich skeptisch. Ich hab auch die Achtgang mit di2 im Bakfiets und die passt ganz normal. Bilder dazu sind im Thread kurze Frage schnelle Antwort zu finden.
 
Jetzt hab ich wieder einen. Was mache ich hier falsch.
Seit dem Wechsel der Scheibe und des Mantels löst sich der Adapter links (gelb) während der Fahrt immer wieder langsam. Ca. 1/4 Umdrehung pro 20km, dank der fest verschraubten Kupplung gut erkennbar, aber nervig.
Hat hier ggf der Mechaniker nach dem kurz vorher erfolgten Kettenwechsel vielleicht die Reihenfolge vertauscht? Ich hab danach jedenfalls nix verändert aber alles einmal auseinander gehabt.
Was sind eure Ideen?
In diesem Betrag sind die Fotos
 
Wir probieren es jetzt mit zwei Unterlegscheiben weniger pro Seite, und schauen ob wir dann auf 6 Umdrehungen kommen.
...ich würde alles, was da nicht hin gehört, weglassen - kann sein, dass auch die Achsgewinde schon etwas "ausgenudelt" sind. Von 145er Weite auf 135 zusammendrücken dürfte eigentlich kein problem sein, wenn man beide Seiten abwechseln Stück für Stück anzieht...
 
Ich verstehe nur nicht warum das nötig sein sollte, also warum passt die Nabe nicht zum Rahmen?
 
Die Holländer haben doch so eine Express-Fahrradflick-Methode: Wegen Kettenkasten und Rollenbremse ist ein Radausbau mühselig und die spreizen wohl den Hinterbau gewalsam so weit auf, dass man den Schlauch zwischen Achsstummel und Ausfallende durchpfriemeln kann. Ob das hier mal gemacht wurde und der Rahmen das nicht gemocht hat?
 
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