Hallo @Holger,
hab Deinen Fall nun auch etwas mitverfolgt und bin froh, dass Du wieder arbeiten kannst. Bei mir schaut es leider nach dem Unfall vom Mai 2017 mit der Arbeit noch schlecht aus. Nach heutiger Behandlung beim Schulterspezialisten kam die Aussage, dass ich erst wenn das Metall wieder entfernt wurde (mind. 1 Jahr) wohl wieder mit weniger Problemen meinen Job ausüben könnte.
Ich bin eigentlich ziemlicher Helmgegner. Es passieren bei Fussgängern als auch bei Autofahrern deutlich mehr Kopfschädigungen bei Unfällen als bei Radfahrern. Gerecht wäre es, somit bei jedem blöden Unfall sofort ,wie es unsere korrupten Medien (arbeite zufällig selbst bei diesen) stets verlauten lassen, zu schreiben: "Oktoberfest-Besucher bekam Masskrug übergezogen. Er trug aber keinen Helm".
"Versicherungs-Verteter stürzte, weil er über seine Akten fiel und schlug sich die Nase an. Seitdem Helmpflicht im Büro".
Ihr wisst auf was ich raus will. Es kämpft nur eine extreme Lobbygruppe gegen uns und wir lassen es uns gefallen.
In Holland tragen kaum Radler einen Helm und dies obwohl deutlich mehr Radler als hier unterwegs sind. Trotzdem passiert kaum etwas Gravierendes. Somit kann es nicht am Helm liegen, sondern einfach an der richtigen Verkehrsführung, den sicheren Radwegen und nicht dem stetigem Gepimpe der Autofahrer.
Mein Unfall wurde durch einen rücksichtslosen Autofahrer verursacht, der noch mit Bestzeit bis zur nächsten roten Ampel fahren wollte. Nur mein täglich geübter Reflex hat mich vor dem Tod bewahrt und nicht ein Helm. Ein ungeübter Radler wäre zuerst mit dem Kopf gegen die Autowand gekracht und da hätte ihm ein simpler Radhelm auch nicht groß geholfen.
Will aber den Helm auch nicht total verteufeln. Bei einem früheren Mountain-Bike-Unfall flog das Rad mit dem Kettenblatt voran auf meinen Kopf und der Helm war danach fast gespalten. So ein Kettenblatt im Kopf wäre nicht schön gewesen.
Ich trage deswegen ja auch bei etwas gefährlicheren Aktionen einen Radhelm, beim Klettern einen Kletterhelm und beim Eiskockey nen Hockeyhelm, wehre mich aber bei Indoordreharbeiten in einem Bürogebäude einen Bauarbeiterhelm, eine Leuchtweste und Sicherheitsschuhe zu tragen. Wenn dieser Wahn noch weiter um sich greift, dann müssen bald Ritterrüstungen beim Shoppen getragen werden.
Ich denke die Masse der Forums-Kollegen hat soviel Grips um die wahren Hintergründe für den Druck auf die Helmpflicht zu erkennen. Bekämpft bitte zuerst unsere Verkehrsplanung - und Führung und die Parteien, der wir diesen Wahn über Leichen zu gehen verdanken.
Kämpft auch zuerst für eine lebenswerte und sichere Welt bevor ihr Euch dieses noch freie Leben Stück für Stück beschränken lasst.
Setzt Euch für Geschwindigkeitsbeschränkungen in unserem Straßenverkehr ein, für 30 er Zonen innerstädtisch und für Radwege nach holländischem Standard.
Dann ist das Leben freier und lebenswerter als irgendwann in Zukunft auf Schritt und Tritt mit Helm, Leuchtweste und Sicherheitsequipment unterwegs sein zu müssen.
Wünsch Euch ne sichere Fahrt
L.G. vom Cargomaniac