2 Jahre altes Bakfiets kaufen - worauf achten

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MartinG

Guest
Hallo,
wir planen uns ein lastenrad anzuschaffen. Wir hätten ein angebot für ein zwei jahre altes rad einer familie die es auch verwendet hat (also nicht zweimal fahren und dann ab in die garage) und nun wollet ich mal hier in der runde fragen ob das angebot vom preis her passt. Zuerst mla ein paar daten:
Bakfiets lang; 8 gang mit rollenbremse; bank, regenverdeck, sitzpolster und noch etwas zubehör. wir haben uns ausgerechnet dass das rad neu auf circa 2200euro kommen würde. wir könnten es um 1600euro haben. das rad ist - wie bereits erwähnt - zwei jahre alt schaut aber auf den fotos gut, sauber und wie neu aus.
gibts bei den rädern störanfällige teile auf die wir besonders achten sollten? gibt es nach zwei jahren größere reperaturen die uns erwarten werden? Ist der preis angemessen?

Danke für eure Hilfe!
Martin
 
Also ich persönlich finde den Preis schon relativ hoch. Ich gehe mal davon aus, daß man auf den Listenpreis auch ein paar Prozentchen aushandeln kann, und dann hat man auch seine Wunschausstattung und Wunschfarbe.
Wenn dir die Ausstattung so zusagt kann es aber durchaus passen, denn die gebrauchten bakfietsen wachsen nicht auf Bäumen, das Angebot ist sehr überschaubar, die Nachfrage groß.
Größere / teurere Defekte sind nicht zu befürchten, das sind alles Standardkomponenten wie bei anderen 300 Euro Rädern auch :).
Und Rahmen / Kiste etc. sollten lange, lange halten. Das Verdeck würde ich kontrollieren, nach Stürzen/Unfällen fragen und ob das Rad im Freien stand, aber das sieht man dann auch.
 
und wenn das rad im freien stand? dafür sind sie ja gemacht. ein bisschen rost an der unterlegscheibe oä ist auch kein drama, wenn es optisch stört tauscht man es halt.

bei den rollenbremsen würde ich aber auf den typ schauen: BR-IM80 oder 81 sind prima, IM70 ist auch noch OK, die IM45 würde ich eigentlich gegen die vorgenannten austauschen, wobei die so eine kleine Abstützung am rahmen brauchen.

welches regenverdeck ist dabei: das zelt ist schön aber die simple abdeckplane braucht man eigentlich unbedingt und benutzt sie nach meiner erfahrung letztlich wesentlich öfter.

bei den teilen würde ich schon einmal das kugelkopfgelenk anschauen. bei meinem kemper (etwas anders) hat es ein bisschen rost bekommen aber nicht viel. außerdem würde ich schauen, ob die lenkstange unter der kiste gegen den rahmen kommt.
 
und wenn das rad im freien stand? dafür sind sie ja gemacht. ein bisschen rost an der unterlegscheibe oä ist auch kein drama, wenn es optisch stört tauscht man es halt.

Das dürfte sich aber schon im optischen Zustand niederschlagen.
{Bittere Ironie on}
Da erfahrungsgemäß alles, was nicht wie ladenneu aussieht in der heutigen Wegwerfgesellschaft praktisch wertlos und annähernd unverkäuflich ist,
{bittere Ironie off} müßte dann der Preis entsprechend niedriger sein.
 
Mein Bakfiets erweist sich als ausgesprochen wetterfest. Die Pulverbeschichtung ist sehr gut und Rost habe ich weder am jetzigen noch an dem vorherigen Rahmen festgestellt. Ich fahre bei jedem Wetter, inklusive Schnee, Eis und Salz. Das Rad steht häufig draußen und wird nur bei Bedarf gepflegt (selten).
Wenn das Rad nicht grob falsch behandelt wurde geht der Preis voll i.O.. Vor allem wenn man sich die Einzelpreise der Kiste oder der Planen in Erinnerung ruft. Die kosten bei einem nackten gebrauchten Cargobike dann ordentlich extra.
 
Hallo Leute,
danke für die Tipps. Das Rad haben wir bereits gekauft. Hier in Österreich ist es auch nicht so, dass gebrauchte Lastenräder (noch dazu mit "Kinderaustattung") an allen Ecken angeboten werden :)
Bis jetzt ist nur meine Freundin mit unseren beiden Kindern (4 Jahre und 9 Monate) gefahren und alle sind begeistert! :) Ich muss mich erst von meiner Bronchitis erholen bevor ich in die Pedale treten darf. Anfangs hatten wir bedenken da es bei uns doch einige Steigungen zu überwinden gilt, aber es ist zu schaffen :)
Das Rad wurde nur zum ins Dorf oder an den See fahren verwendet und stand den Rest der Zeit in der Garage. Das mit den Bremsen werd ich noch checken - vor allem da wir ja doch ab und zu mal bergab fahren :)
Danke nochmal!
 
Hallo Leute,
danke für die Tipps. Das Rad haben wir bereits gekauft. Hier in Österreich ist es auch nicht so, dass gebrauchte Lastenräder (noch dazu mit "Kinderaustattung") an allen Ecken angeboten werden :)

sagte ich doch, wachsen nicht auf Bäumen...

Bis jetzt ist nur meine Freundin mit unseren beiden Kindern (4 Jahre und 9 Monate) gefahren und alle sind begeistert! :)

Was sonst? :)
 
Die Rollerbrakes sind wirklich nichts für längere Gefällestrecken. An eurer Stelle würde ich eine Gabel von Kemper Velo mit Scheibenbremsaufnahme mit passendem Vorderrad schnellstmöglich nachrüsten. Alles andere ist lebensgefährlicher Leichtsinn!!!

Wenn die Rollerbrake überhitzt ist abrupt Schluss - dann hat´s keine Bremsleistung mehr und die Schussfahrt mit Kind und Kegel beginnt.

Mensch Martin, hätteste doch vorher mal schreiben können das ihr in den Bergen oben droben wohnt ;-)
 
Die Rollerbrakes sind wirklich nichts für längere Gefällestrecken. An eurer Stelle würde ich eine Gabel von Kemper Velo mit Scheibenbremsaufnahme mit passendem Vorderrad schnellstmöglich nachrüsten.

Hallo Mick, weißt Du zufällig was so eine Gabel mit Scheibenbremsaufnahme kostet? Ich hätte auch Interesse.
 
Unverbindlich und aus dem Gedächtnis lag die damals bei 75,- € + Porto. Aber meine Anfrage liegt etwas über ein Jahr zurück. Wichtig war, dass Gabelschaft und Gewindelänge passten und die Gabel über die passende Gelenkkopfaufnahme verfügt. Bei meinem Bakfiets hätte das gepasst ich würde aber auch diese Daten noch mal abgleichen. Kann ja sein das sich da zwischenzeitlich Änderungen eingestellt haben.
 
Oh ja die Bremsen...
Habe gerade meinen Eigenbau (mit KFZ Scheibenbremse) an einen Schreiner verkauft, der damit ein Bakfiets (mit Rollerbrakes) ersetzt, weil er es bergab lebensgefährlich fand.
 
Hallo Mick,
ganz so schlimm ist es bei uns nicht was Steigung bzw Gefälle angeht. Wir wohnen ja nicht in einem Bergdorf, sondern in Linz an der Donau :) Den Tipp mit der Gabel werden wir uns aber mal merken, da der Bremsweg auch auf der Geraden doch etwas länger ist als man das vom MTB gewöhnt is :)
Bzgl Überhitzen und Bremsausfall: die Bremsen sind aber eh unabhängig von einander. Da sollte es ja möglich sein das Ding mit nur einer Bremse zum Stehen zu bringen (auch wenn dazu der Randstein her halten muss). Dass gleich alle beide Bremsen zur selben Zeit den Geist aufgeben wär ja doch ein großer Zufall.
Dass die Bremsen aufgeben kann mit einem normalen Rad genau so passieren und wenn dann der Kinderanhänger hinten dran hängt stell ich mir das noch ungemütlicher vor :)

Grüße Martin
 
Sicher, wenn Bremsen ausfallen ist das in jedem Fall sch****. Die Rollerbrakes sind aber völlig unterdimensioniert - das sollte man wissen und sich darauf einstellen können. Nachdem ich davon Kenntnis bekam bin ich auch nicht gleich in Panik verfallen und habe das Rad stillgelegt, veilmehr habe ich die Bremse immer besonders sorgfältig gewartet (gefettet) und lange Abfahrten mit hoher Last vermieden. Wechsel - bzw. Intervallbremsung sind sicher auch Maßnahmen um keinen Schiffbruch zu erleiden.
Mittlerweile habe ich den Rahmen mit Cantisockeln versehen lassen und mit den Maguras bremst es sich ungleich besser und die Bremsleitungen frieren nicht mehr fest. Allerdings ist der Verschleiß an Bremsbelägen kurzweiliger als die Wartungsintervalle der Rollerbrakes.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
schau doch bitte erst noch mal, WELCHE rollerbrakes. für die alten IM40 (die hier an den bahn leihrädern dran sind) mag das ja alles richtig sein.

die IM70 und vor allem IM80 an meinem kemper (!) bakfiets sind aber nun wirklich effektiv, nur halt nicht so "knackig", sondern weicher beim zupacken und man braucht etwas kraft und den richtigen bremshebel (ist bei mir dran, hat mir herr kemper gesagt). aber dann packen sie auch.

meine kemper-gabel am kemper-rad hat sogar canti-sockel, ich habe aber keine lust umzurüsten, weil die IM80 vorn mir absolut taugt. sauber bei regen, praktisch verschleißfrei (auch die felge mit dem nabendynamo !), geht bei jedem wetter gleich gut. klar, in den alpen war ich mit dem bakfiets nicht - kein bedarf. motor hats auch nicht. das wären natürlich anwendungsfälle für andere bremsen. bei den paar berliner hügeln tuts ganz wunderbar.
 
Wie schon geschrieben, ich bin auch nicht gleich in Panik verfallen sondern habe meine Rollerbrakes fast 8 Jahre lang genutzt bevor ich gewechselt habe.
Allerdings beschränkt selbst Shimano die zulässige Last für Bremsen dieser Bauart auf 100 bzw 120kg. Damit sind sie mit mir als Fahrer schon hoffnungslos unterdimensioniert ;-). Dazu kommen dann noch etliche Kilos Last und das fixe Quantum Lastenrad, mit ca. 40kg.
Für alpenländische Gefällestrecken wären mir die Rollerbrakes zu riskant - wie das andere handhaben müssen sie selbst entscheiden. So ein Forum ist halt immer ein unverbindlicher Pool an Erfahrungen und Einschätzungen. Ich fahre mein Bakfiets halt schon eine Weile und möchte andere vor Schaden bewahren.
 
Wenn die Rollerbrake überhitzt ist abrupt Schluss - dann hat´s keine Bremsleistung mehr und die Schussfahrt mit Kind und Kegel beginnt.
Mit Rollenbremsen habe ich noch keine Erfahrung. Aber bei hydraulischen Scheibenbremsen ist das Verhalten genau gleich. Das habe ich selbst schon erlebt mit 180er Scheibe und <100kg Gesamtgewicht. Bei einem Bakfiets, was beladen locker über 200kg wiegen kann würde ich auch für die Dauerfestigkeit einer Scheibenbremse nicht die Hand ins Feuer legen.

Sind die Rollenbremsen wirklich so schlecht und lässt die Bremsleistung abrupt nach?
 
Meine Rollerbrakes habe ich versehentlich mal "trocken" gefahren. Die Bremswirkung nimmt stark zu (wie schön, dachte ich) verbunden mit einem ungesunden Geräusch, dass an einen festsitzenden Husten erinnert. Ich bin dann zur Zweiradwerkstatt gefahren und der nette Meister hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, so könne ich keinen Meter mehr fahren - das sei lebensgefährlich! Er hat mir dann auch das Shimano Spezialfett verkauft (stolzer Preis). Heisslagerfett sollte es auch tun ;-). Frisch geschmiert hatte ich dann wieder das typische ABS-Feeling.
Jetzt gibt es bei mir keine richtigen Berge und folglich konnte ich meine Fahrweise und Streckenverläufe auf die suboptimale Bremse ausrichten. Nachdem das Fett verbraucht war habe ich eine andere Bremse angeschafft.
Wenn ich mir aber vorstelle in den Bergen tritt das Phänomen auf und ich habe die Kinder dabei und keine Ahnung.
In der geschlossenen Nabe ist die Gefahr der Überhitzung vermutlich wesentlich höher als bei einer Scheibenbremse.
 
Sind die Rollenbremsen wirklich so schlecht und lässt die Bremsleistung abrupt nach?

Bei uns sind kleine Hügel. Die Bremse (die Kleine Rollenbremse) ist hinsichtlich der Bremsleistung derart schlecht, dass es hügelabwärts mit Beladung wirklich gefährlich wird. Voraussschauend fahren bekommt da eine ganz andere Bedeutung, da man bereits 150m vorher verzögern muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Scheibenbremse eine derart schlechte Bremswirkung hat.
 
Gibt es eigentlich hydraulische Doppelscheibenbremsen fürs Fahrrad?
Natürlich kann man beide Systeme ins Fading treiben und sicher auch bis zum Totalversagen überlasten. Generell sind die gängigen Fahrradbremsen für unsere Anwendungen unterdimensioniert. Die Doppelscheibe hätte zumindest den Vorteil weniger Torsionskräfte in die Gabel einzuleiten, die Bremsleistung dürfte sich auch noch weiter verbessern, eventuell müsste man die sogar wieder mindern?!
 
brunn, hope, shimano ( glaub ich hatte auch ma was ) magura gustav m basis gesehn.

mick @ welche bremsen findest du denn unterdimesioniert?? schon mal ne avid code oder ne andere 4kolben bremse getestet?.
 
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