Sportliches Lastenrad mit Unterstützung zum Transport meiner beiden Jungs

Ach ja ... ich sinniere gerade ... es ist schon eine Crux mit dem Rat geben. Manches Mal vielleicht auch mit den Ratgebern. Im Wunsch zu helfen empfiehlt man nur allzu gern das eigene, geliebte Rad und läuft dabei Gefahr, eigene Vorstellungen auf den anderen, den Ratsuchenden, zu projizieren. Gut ist's immerhin, wenn nicht noch kommerzielles Interesse verbandelt ist.

Für höher, schneller, weiter (teurer, E-Bike, Messeneuheit) bin ich garantiert die falsche Adresse. Ein Packster würde mich auch reizen, so aus der Ferne nach dem Prospekt geurteilt. Aber da Dinge eben auch binden, und zwar Zeit und Geld und Fürsorge, bin ich in vielen Bereichen des Lebens mit probaten, einfachen Lösungen zufriedener als mit dem Optimieren. Bei Hobbies eh. Bei den Segelbooten, die ich hatte, den Musikinstrumenten. Nur das aktuelle Klavier musste einfach mal teurer sein, weil die günstigeren nicht den richtigen Klang hatten. Da war das Geldausgeben und was besseres Kaufen alternativlos gewesen. Das Ohr hatte ein Veto eingelegt. Vielleicht ist das bei manchen von euch Lastenradlern so, den manifesten und den werdenden. Was auch im immer da in euch "vetot" (weh tut).

Bei mir und dem Lastenrad war es tatsächlich so gewesen, dass nach ersten Probefahrten mit dem Babboe City ich dieses Konzept für vollkommen hinreichend befand. Ja, trotz Rollenbremse, trotz Chinarahmen, trotz Hollandrad-Sitzposition, und so weiter. Schließlich ist es ja nicht nur man selbst, der das Rad formt, gedanklich (und manche bauen gar), sondern auch das Rad setzt sich umgekehrt mit einem in Verbindung. Beispiel: Ich finde meine derzeitig gemäßigte Hollandrad-Sitzposition nicht unangenehm, hätte sie aber so nicht gezielt gekauft (andere Erwägungen waren kaufentscheidend gewesen). Aber es ist gut: Cruisen, schauen, genießen, mit den Kindern reden. Nur bei einer 50km-Tour hätte ich mir es dann doch alles sportlicher gewünscht: Kettenschaltung, Sitzposition flacher.

Aber zurück zum Babboe: Dann kam das Verdeck ins Spiel. Diese tatsächlich sehr wackelige, komische Konstruktion und da dachte ich: Das kann man allemal selbst besser bauen. So, wie hier in threads schon mehrfach demonstriert. Und dann war da (ist da immer noch) die große Verliebtheit in das sehr gefällige Konzept des Bullitt. Aber Bullitt teuer kaufen und dann noch alles Nötige selber bauen - Kabine, Plane, NaDy, Licht, Gepäckträger? Hm, och nö. Erst mal "och nö", vielleicht ist ja mal mehr Zeit, in Zukunft für ein "och, doch".

Unsere jetzigen Lösungen, oben bebildert, entstanden dann aus einem reinen Alltagspragmatismus heraus. Wobei das Mundo meiner Frau schon eher eine Liebeshochzeit war. Aber man sollte deswegen nicht einfach Jedem Dasselbe oder Gleiche empfehlen. Letztlich ist es wie beim Arzt: Am besten ist, wenn der Doktor erst einmal gut zuhört, anstatt mit einer festen Meinung dem "Patienten" früh ins Wort zu fallen und voreilige Empfehlungen auszusprechen. Ich bin daher auch (und bitte seht mir das nach) immer ein Fan von gerne leicht ausufernden, sehr persönlichen Berichten. Die Geschichte "wie kam ich zum Rad?". Nicht, dass der Weg alleinig das Ziel sein sollte. Aber der Werdegang verrät viel über einen selbst. Und mir machte es Spaß, von euch, euren Vorlieben und Abneigungen zu erfahren. Nicht selten waren schon Dinge erwähnt, die mir beim ersten Darübernachdenken verborgen geblieben waren.

In jedem Fall sind Lastenräder was sehr, sehr schönes. Zumal mit Kindern. Ich möchte diese Freiheit und diesen Spaß nicht mehr missen!

Beste Grüße!
Manuel
 
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Ja, dass mit dem "richtigen" Fahrrad ist gar nicht so einfach. Ich weiß noch wie mein Vater mir erzählt hat, dass er von seinem ersten Lehrlingslohn ein Fahrrad gekauft hat, für 5 Mark. Er hat keine große Auswahl gehabt, er hat das genommen, was gerade gab, ein gebrauchtes Fahrrad für 5 Mark. Bei Lastenrädern ist der Markt kleiner, aber immer noch groß genug, um sich den Kopf über das "richtige" Rad zerbrechen zu können.
Da ich mir das Packster gerne anschauen will, werde ich wohl bis zu einer Probefahrt beim Händler warten. Auch wenn der Wunsch groß ist, jetzt eines zu kaufen. Denn d.h. ich werde die Kinder wohl mit meinem Bad Boy und dem Chariot Anhänger in den Kiga fahren.

Joshua Du hast mit Deinen Ausführungen ja recht, mit dem Zufrieden sein was es gibt, damit leben, nicht soviel optimieren, bzw. nicht alles darauf ausrichten das Optimum zu kaufen, kann viel Zeit, Energie und Geld sparen, was dann anderswo in Freizeit z.B. wieder gut angelegt werden kann....

Ich schaue mir das Rapid auf jeden Fall noch mal an.
 
Zum Thema Gepäck ist mir eben noch ein Detail eingefallen. Ich habe als Zubehör den Yuba Ring. Für 99% aller Transporte hänge ich Beutel oder Taschen einfach darüber. Daran hatte ich beim Kauf nicht gedacht; es hat sich aber im Alltag als sehr praktisch herausgestellt.
 
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Vielen Dank noch mal für all die Antworten, die Vorschläge und Ideen.
Ich war heute Morgen beim Fahrradladen und habe das Packster, nach einigem hin und her und Gesprächen mit meiner Frau bestellt. Da es noch nirgendwo angeschaut werden kann, habe ich meine Söhne auf den Couchtisch gesetzt, der ein klein wenig breiter ist und dann mal die Box mit dem Zollstock und einem Brett nachgestellt. Die Lieferzeit wird wahrscheinlich 6-8 Wochen betragen. Ich bin ja eigentlich nicht so der "Katze-im-Sack-Käufer", bin nun mal gespannt wie das alles läuft....
Etwas was uns am Ende Abstand vom Bubi hat nehmen lassen, war die größere Alltagstauglichkeit mit den Kindern, einen Kratzer auf den aus Holz bestehenden Seitenteilen beim Packster, kann ich glaube ich deutlich besser ertragen, als auf der schön lackierten Box beim BuBi. Und es ist jetzt schon klar, es wird Kratzer geben. Ein anderer Grund ist die HS Version des Packster, Versicherung beim Moped-Kennzeichen inkl. und wir kommen etwas flotter voran.
Schönes Wochenende zusammen
 
Ganz herzlichen Glückwunsch zum Entschluss und gutes Gelingen! Wünsche natürlich die kürzest mögliche Lieferzeit!

Berichte dann Bitte mal. Hier gibt es sicher viele, die sich nach Informationen aus erster Hand sehnen.

Unter Seglern sagt man immer (Thema Weltumsegelung), dass diejenigen, die sich bestmöglich vorbereiten, meist nie losfahren. Dass aber jene, die tatsächlich losfahren, meist schlecht vorbeitet sind. ;)

In diesem Sinne: Mutiger und wahrscheinlich kluger Schritt!
 
Zum Thema Gepäck ist mir eben noch ein Detail eingefallen. Ich habe als Zubehör den Yuba Ring. Für 99% aller Transporte hänge ich Beutel oder Taschen einfach darüber. Daran hatte ich beim Kauf nicht gedacht; es hat sich aber im Alltag als sehr praktisch herausgestellt.
Lieber Buledde, ganz herzlichen Dank für Deinen Tipp! Einfach und gut. Unsere Lütten sitzen noch in den Schalensitzen, daher ist bei uns noch kein Ring montiert. Aber die IKEA-Taschen haben wir schon als äußerst praktisch für das Mundo identifiziert. Ich werde am Träger hinten wahrscheinlich einfach Karabinerhaken an den richtigen Stellen laschen. Der Rest geht dann schon mit sideloadern und Speichenschutz-Abdeckung klar. Sehr schön, sehr einfach. Danke!
 
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