Babboe Verkaufsstopp in den Niederlanden

Ja genau, die richtigen Dokumente verstärken das Rahmenhauptrohr....
Ne, aber aus denen geht in Zweifel hervor, dass es kein flächendeckendes Problem gibt. Die behördliche Rückrufanordnung ist erstmal das nächste Mittel, den Hersteller zur Kooperation zu bringen, bedeutet aber nicht, dass jedes Babbel Fahrrad demnächst auseinanderfällt.

Ansonsten ist mein Befinden gut, vielen Dank.

Weiß denn jemand mehr über das Schadensbild? Mir sind bis jetzt keine Rahmenbrüche bekannt und hier im Forum ist auch keine Tendenz erkennbar. Außerdem versagt ein Stahlrahmen nicht sofort, sondern es gibt über die Zeit eine Rissausbreitung (Thema Dauerfestigkeit). Es braucht also keinen Röntgenblick, um Schäden festzustellen. Fahrradrahmen werden vermutlich auch in der Produktion nicht geröntgt.
 
Es gibt ja anscheinend Vorgaben die erfüllt werden müssen wenn man so eine Kiste in den Verkehr bringen möchte.

Da haben die halt geschlampt oder, was schlimmer wäre, mutwillig nicht die scheinbar geforderten Nachweise erbracht.

Was das jetzt mit Wartungsintervallen und Servivenetzen oder ähnlichem zu tun hat erschließt sich mir nicht.

Ich verstehe es so, dass es Vorschriften gibt und diese ignoriert wurden. Das wäre dann anders zu kontrollieren. Beispielsweise vor dem Produktionsstart.

Ein n Rahmenriss geht unter Umständen sehr schnell jedenfalls wäre eine jährliche Wartung da kein wirklicher Gewinn.

Bei meinem Rad gibt es garantiert ein kleineres Händlernetz ;)
 
wenn du plötzlich statt 80 cm Spurbreite eben mal 3 Meter zum austarieren einer kollabierenden Fuhre benötigst könnte das schon mal für den nachfolgenden und motorisierten Verkehr eine Herausforderung darstellen welche unhübsche Folgen haben wird.

Ich denke auch das es weniger um Inspektions- und Servicenachweise geht, wer hat in der Branche überhaupt die Befähigung zu solchen Überprüfungen..... sondern es muss einfach erwartet werden können das eine seriöse Konstruktion in den Markt findet und nicht ein von BWlern zusammengestrichene Stückliste welche aus Kostengründen ungeeignete Fügeverfahren an falsch gewähltem Rohrmaterial beinhaltet. Wie das gewährleistet werden soll liegt in aller Regel beim Hersteller und der steht eben für seine Produkte auch als erster in der Kritik.
 
Aus dem Spiegel-Artikel


[…]

Scheint kein Einzelfall für ein, zwei Modelle zu sein.
Vermutlich ist es eher kein Einzelfall, dass Konstruktionsunterlagen, Festigkeitsnachweise und Dauerfestigkeitsnachweise nicht ordnungsgemäß geführt wurden. Die Behörde bezieht sich ja drauf, dass Zweifel, die durch die Schäden entstanden sind, vom Hersteller nicht ausgeräumt wurden.
 
Dann ist man beim "Stand der Technik", der dürfte bei Lastenrädern nicht sein "fällt schnell auseinander".

Mit Produkthaftung kenne ich mich nur sehr rudimentär aus. Baurecht reicht mir um entschieden zu haben nichts zu montieren ;)
 
Nein die gibt es nicht was Rahmenkonstruktion und Auswahl an Fügeverfahren und Materialwahl betrifft.
Aber die gibt es, was den Umfang der technischen Dokumentation bezüglich der Entwicklung eines jeden Produktes angeht. Zusätzlich gibt es noch die (meines Wissens optionale) DIN 79010 für Lastenräder.

Wenn dann Zweifel an der Produktsicherheit durch Schäden entstehen, die der Hersteller nicht durch entsprechende Dokumentation ausräumen kann, wird eben unterstellt, dass die Konstruktion nicht nach anerkannten Regeln der Technik erfolgt ist.
 
Die Einhaltung von Normen ist natürlich freiwillig. Allerdings spielt vor Gericht regelmäßig der "Stand der Technik" oder die "anerkannten Regeln der Technik" eine Rolle. Und die werden, Überraschung, in Form von Normen festgehalten.

Auch ein CE Zeichen irgendwo hin zu drucken erfordert einen Haufen Papierkram im Hintergrund. Den muss man im Vorfeld niemandem zeigen, aber eben parat haben wenn es Zweifel gibt.
 
Nein die gibt es nicht was Rahmenkonstruktion und Auswahl an Fügeverfahren und Materialwahl betrifft.
Ich meine dass mal eine DIN-Norm für Fahrräder eingeführt worden wäre, so ca. 1980, nachdem damals viele Billigfahrräder sich nach kürzester Zeit gründlich zerlegten.
Kurz gegooglet:
DIN EN 15194 (Pedelecs)
DIN EN 4210 (Fahrräder)
Das muss aber nicht die Norm gewesen sein die damals rauskam.
Sie werden eher nicht die Materialwahl und Fügeverfahren beschreiben, sondern das Resultat, was muss ein Farrad aushalten?

Grundsätzlich ist es auch nicht so, dass Normen eingehalten werden müssen. Das ist nur der Fall wenn ein Gesetz ihre Einhaltung verlangt, die Bauproduktenverordnung z.B.. Normen sind nur ein zentraler Bestandteil des "Allgemein annerkannten Stands der Technik". Spätestens vor Gericht würden sie daher betrachtet werden. Ob es ein Gesetz gibt, dass die Einhaltung dieser Normen bei Fahrrädern fordert weiß ich nicht. Lastenräder sind nicht unbedingt berücksichtigt bei den Normen, sie verlieren damit ihre Bedeutung aber nicht völlig.
In wie weit es erforderlich ist, das Produkt unabhängig prüfen zu lassen ist noch eine andere Frage. Teilweise reicht es wenn der Hersteller selbst die Einhaltun der Norm bestätigt. Im Ernstfall muss er dann darauf hoffen dass er ein Prüfinstitut findet, dass das bestätigt.

Das massive Einschreiten des Niederländischen Staats klingt für mich so als ob da mehr im Argen liegen würde - mal sehen was die Zukunft bringt.

Edit: ok- viele Väter, ein Gedanke! :giggle:
 
Puh, unter "News" bei Tante Google: Ungefähr 4.420 Ergebnisse (0,29 Sekunden)
Ich schreib da lieber nix ... lieber Bierchen trinken und darauf hoffen, dass keine/r auf dumme Gedanken (so offiziell) à la Regulieren/ständig Prüfen kommt.
 
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Oder doch nicht ... lieber Bierchen trinken und darauf hoffen, dass keine/r auf dumme Gedanken (so offiziell) à la Regulieren/ständig Prüfen kommt.


was ich in der Branche schon an " freiwilligen Rückrufen " erlebt habe ist nicht wirklich eine besonders dramatische Anzahl. Brechende Sattelstützen oder Vorbauten / Lenker sind der Klassiker, gleich nach kriminell gefährlichen Bremsen ( Felge ). Das haben bisher der jeweilige Hersteller über die vorgesehenen Kanäle prima hinbekommen.
Das aber ein Hersteller trotz hunderter Vorfälle so gar nicht einsichtiges Verhalten abgibt scheint ein Novum zu sein und offenbar die funktionierende Rückfallebene ausgelöst wurde.
 
Ich besitze ein Go Mountain und habe gerade eine Mail bekommen daß der Onlineshop geschlossen wurde. In den Listen war auch vom Go keine Rede. Ich bleibe gespannt, aber gerne würde ich mich nicht von meinen Go trennen.
 
lieber Bierchen trinken und darauf hoffen, dass keine/r auf dumme Gedanken (so offiziell) à la Regulieren/ständig Prüfen kommt.
Von Regulieren/Prüfen habe ich noch nichts gelesen, aber man kann eine gewisse Stimmung gegen Lastenräder sehen: Der Spiegel, bei dem ich nun nicht gerade den Eindruck habe, er hätte was gegen Lastenräder, schließt einen seiner beiden Artikel über den Babboe-Verkaufsstopp mit Aussagen aus dem unsäglichen ADAC-Test...:
Als sicherer für den Kindertransport erwiesen sich im ADAC-Test dagegen Konstruktionen, die vielleicht weniger hip als Lastenräder, aber altbekannt sind: ein Anhänger nämlich oder ein Kindersitz hinter dem Fahrer. Denn diese Systeme ohne Transportbox schlitterten nach einem Aufprall nicht so weit über die Fahrbahn.
[...]
letztlich komme es bei der Auswahl der Konstruktion darauf an, für welche Zwecke man das Lastenrad einsetzen will: Hohe Sicherheit für Kinder bieten laut ADAC die Systeme mit Kindersitzen auf dem Heck, genannt »Backpacker«. Long Johns und Dreiräder würden sich eher als Autoersatz und für Einkäufe eignen.
In welcher Welt auch immer ein Kindersitz hoch oben über dem 28-Zoll-Rad mit gargeligem Seitenständer sicherer sein soll. :(
 
In welcher Welt auch immer ein Kindersitz hoch oben über dem 28-Zoll-Rad mit gargeligem Seitenständer sicherer sein soll. :(
In der ein schweres und schnelles KFZ dir das Vorderrad kaputt fährt. Es geht ja nie um Unfälle zwischen 2 Fahrrädern sondern immer um die mit einem Auto.
 
Kann man so ein Rad noch guten Gewissens verkaufen?
Was denkt ihr darüber?
Augen zu und weg......
Bin mal gespannt wer hier so ein Rad noch anbietet.
Abwarten und Tee trinken, vielleicht relativiert sich alles noch. Es gibt ja kaum Infos momentan, deswegen einfach Mal ganz entspannt der Dinge harren, die da kommen...

Ich hab noch eins, was im Laufe des Jahres verkauft werden sollte. Mal sehen, wird sich schon fügen. Wegschmeißen Werd ich es definitiv nicht, da hab ich schon ganz anderes repariert.
Zur Not fahren wir es halt weiter, wie bei meinen Eigenbauten auch hab ich die Schweißnähte regelmäßig im Blick. Und wenn ein Riss anfängt, werden halt großzügige Aussteifungen reingeschweißt. Auch babboe wird die Physik von Stahl nicht neu erfunden haben, auch hier werden sich nach 10 Jahren und 10000km Risse ausbreiten bevor es zum Bruch kommt.

Das "spontane" Versagen, was hier beschworen wird kommt daher, dass Otto-Normal-Fahrer vermutlich weder weiß, auf was er gucken würde, geschweige denn regelmäßig den Rahmen putzt um sich Nähte anzuschauen... Da fällt es erst auf wenn's durch ist.
 
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