Zweirad oder Dreirad? (Glätte)

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AnneSinCoche

Guest
Huhu an alle,

habe die Suchfunktion schon genutzt, würde mich aber sehr freuen, wenn noch ein paar Leutchen mit mir ihre Erfahrungen teilen. :)
Wir sind auf der Suche nach einem Lastenrad, um unsere Tochter (fast 3 J. und ein geplantes weiteres Kind), sowie tägliche Einkäufen und ab und zu auch schwere Lasten zu transportieren. Ebenso machen wir gern längere Ausflüge mit dem Rad. Wir haben und wollen kein Auto. Bis jetzt sind/waren wir mit einem Weeride Kindersitz oder einem Chariot Corsaire unterwegs, doch nach einem kleinen Unfall mit letzterem, findet dieser nun keine Verwendung mehr, da unsere Tochter nun (verständlicherweise) Angst hat, mit dem Teil zu fahren. Ich wollte schon immer gern ein Lastenrad, hab mich damals aber leider vom Verkäufer im Fahrradladen “bequatschen lassen“, dass ein Hänger ja so viel sicherer sei... Nun ja. :/
Worauf ich eigentlich hinaus wollte ;) : Da wir das Rad wirklich jeden Tag nutzen, d.h. auch im Winter, wenn es mal glatter werden könnte, war ich eigentlich für ein Dreirad, mein Mann findet diese, aufgrund des Kippverhaltens, furchtbar, bis auf eines: Butchers&Bicycles MK1. Dies wäre auch mein Favorit (Nihola Family fänd ich auch noch gut), doch leider liegt es eigentlich etwas außerhalb unseres Bugets (studieren beide noch). Im Prinzip wär ein Zweirad für uns im Alltag und für längere Ausflüge sicher die bessere Wahl, aber ich bin mir eben unsicher, wie sich diese Räder bei Glätte verhalten. (Mein Favorit hier: Bakfiets.nl Cargo long.) Wir wohnen (noch) im nördlichen Niedersachsen, also laum Steigungen. Auf E-Unterstützung würden wir gerne verzichten. ;)
Wer kann mir bei meiner/unserer Entscheidung behilflich sein?

Verwirrte Grüße
Anne ;)
 
Mein aktuelles Zweirad mit breitem Reifen ohne viel Profil fährt, wenn es wirklich glatt ist überhaupt nicht. Es reagiert nicht auf Lenkeinschläge und sobald der Weg etwas seitliches Gefälle zur Gosse hat rutscht es unweigerlich in den Graben. Mit normalen Fahrradreifen lässt sich mit etwas Fingerspitzengefühl in den Kurven und beim Bremsen schon fahren, besser noch wären Spikes. Auch die Länge macht etwas aus. Das Vorgängerrad war identisch aber 15 cm länger und spurte bei Glätte deutlich besser. Ich hätte aufgrund der Länge bei den üblichen, käuflichen Rädern und vernünftiger Bereifung keine Bedenken.
Nur bei Glätte würde ich ein kurvenneigendes Dreirad vorziehen, obwohl ich sonst kein Dreiradfreund bin. Aber wie oft ist es so richtig glatt, mit Eis unter Pulverschnee? Hier im Rheinland sind das vielleicht zwei Tage im Jahr.
 
Danke für deine Antwort. Also denkst du, dass wir mit dem Bakfiets.nl long ganz gut bedient wären? Wir fragen uns halt gerade, ob es sich lohnt einfach noch etwas zu warten und zu sparen für ein MK1, oder ob ein Zweirad mit wintertauglichen Reifen auch ausreichen würde.
 
also ich bin bei glätte hier mit nem zweirädrigen und vorne nem spikereifen im winter gefahren und hatte nicht einmal nen kontrollverlust. klar sollte man nich wie irre in die kurven breschen, aber das macht man mit kind ohnehin nicht. der spikereifen von schwalbe war über alle zweifel erhaben und fuhr sich erstaunlich gut. angst hatte ich keine ... lediglich mein hinterrad ist beim antreten manchmal weggerutscht, aber eben ohne spikereifen und kein großes profil.... mit nem spikereifen hinten zusätzlich wäre das alles kein problem gewesen.

vondaher kann ich nur zu 2 rädern und vorne bespiked raten ;)
 
wir haben auch kein Auto und drei Kinder, leben in Marburg (bergig und etwas mehr Schnee als in Bonn) und fahren ein Bullitt im Winter mit Spikes. Und damit habe ich selbst mit zwei Hängern dran und Berg ab keine Probleme gehabt. Aber je nach Steilheit fahre ich eh eher langsam, denn die "Fracht" ist halt sehr wertvoll ;-) Aber Eis oder so war nie ein Problem. Eher, dass es den Kindern kalt war und die in dicken Decken eingepackt wurden. Aber das war ihnen immer noch lieber als selbst fahren :D
 
Toll, vielen Dank auch für deinen Bericht, gigaliner! :) Wird dann jetzt wohl mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein Zweirad werden. :)
 
Hab mich noch ein wenig über das Bullitt informiert. Hatte ich anfänglich ausgeschlossen, weil es mir optisch nicht so zusagte und ich dachte, man MÜSSE sich die Kiste selbst bauen. Nun hab ich nochmal genauer geschaut und werde es definitiv mit in die Auswahl nehmen! :)
 
Ich hab mir gerade mal das Video vom MK1 auf Schnee angesehen. Sagenhaft. Wie sollte das sicherer gehen?
Allerdings hätte ich mich als Kind wohl geschämt, in einer Art Mülltonne sitzen zu müssen.
Gruß
deltaforce
 
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Mülltonne, deltaforce? :ROFLMAO: Darauf wär ich jetzt nicht gekommen! :D

Schick, schick, Farbkasten. Anmalen würde ich wohl so gut wie jedes Bike bzw. jeden Kasten. (y)
 
Die Libelle sieht gut aus, ist für unsere Zwecke aber leider nicht wirklich geeignet. (50 kg Zuladung ist für uns zu wenig.)
Mittlerweile sind wir beim Rapid gelandet, aber das ist für uns momentan noch zu teuer, leider. Hmpf. Ich denke, wir werden uns zunächst ein etwas günstigeres Rädchen kaufen und, wenn wir (bzw. einer von uns) mit dem Studium durch sind, dann folgt noch ein teures Modell. Anders geht es wohl nicht.
 
Moin!

Für uns war ein Glatteis-Unfall mit dem Chariot am Trekkingrad, bei dem meine Frau auf einer bei Tauwetter noch gefrorenen Rest-Eisfläche stürzte und sich dabei den Arm gebrochen hat, ausschlaggebend für den Kauf vom Nihola. Das Argument mit dem Kippen ist zumindest beim Nihola ziemlich an den Haaren herbeigezogen, man muss es schon drauf anlegen, vor allem wenn die Kurzen drinsitzen. Wir haben jetzt den vierten Winter mit dem Ding durch, meine Frau möchte es nicht mehr missen, weil Schnee und Eis in der Stadt einfach kein Thema mehr sind - im Gegenteil, das "Rodeln" mit dem Ding hat einen gewissen zusätzlichen Unterhaltungswert. Die beiden Einspur-Bakfiets, die sich sonst in der Nähe der Kita bzw. Schule herumtreiben, haben wir jedenfalls im Winter jeweils einige Wochen lang nicht mehr gesehen.


Tim
 
Hallo Tim,

vielen Dank für deine Antwort. Das Nihola hatten bzw. haben wir auch in unserer Auswahl. Ab diesem Wochenende fahren wir einige Räder probeweise. Ein Nihola ist leider (noch) nicht dabei, bin noch auf der Suche. Irgendwie entscheiden wir (bzw. ich ;) ) uns ständig um, so dass wir nun versuchen möglichst viele Räder einfach mal zu testen und dann zu entscheiden. :)
 
Hallo Anne, meine Gedanken für dich:
Wenn du im nördlichen Niedersachsen wohnst, fallen die Winter so unterschiedlich aus, dass es schlau sein könnte, das Fahrrad besser nicht auf die mitunter kurzen oder nicht vorhandenen Winter, also nicht auf Wetterausnahmen abzustimmen. Die allermeiste Zeit in deinem Alltag ist kein Glatteis - wie ich als Exil-Bremer und Hannoveraner weiß ;-)

Dennoch: Spikes sind die Lösung für alle Fahrräder, die bei Wind und Wetter, also 365 Tage im Jahr, benutzt werden wollen und müssen. Dabei ist es unerheblich, ob mit zwei oder drei Rädern. Sobald eine Frostperiode vor der Tür steht, ziehst du die auf und machst sie wieder runter, wenn du glaubst, der Winter ist vorbei. Der Trick ist, dass man Spikes mit unterschiedlichen Luftdrücken fährt: Bei Eis weniger Luft für mehr Bodenkontakt und bei eis- und schneefreier Piste wieder mehr Luftdruck, das haben wir hier beschrieben und sei sicher: Spikes sind die Lösung bei Eisglätte, noch vor der Überlegung, ob auf zwei oder drei Rädern!

Und ich rate zu zweien...
Wir sind - um bei den Spikes noch zu bleiben - vorletzten Winter (2013/2014, er beschränkte sich auf rund 10 Tage Schnee und Eis...) bei geschlossener Schneedecke, die übelst angetaut und wieder festgefroren war, mit einem E-Bakfiets lang über diese Wege gebrettert - wer noch nie Spikes gefahren ist, der kann sich nicht vorstellen, wie toll und geradezu faszinierend das geht! Du denkst die ganze Zeit, dass du dich schon zig mal hingepackt hättest, während du mit fast 30 Sachen über das Eis "knallst" - okay, wir hatten keine Kinder mit drin, war ja ein Test... wohl aber zwei Bierkisten - der Zusammenschnitt des Videos lässt noch auf sich warten... Und gerade das motorisierte Vorderrad gibt dir genau den Effekt, dass sich das Vorderrad immer wieder selbst "auf Spur" bringt, gerade in Kurvenfahrten, die ohne Spikes einfach unmöglich sind.

Mein kleiner, erster Eindruck: Ihr gehört auch zu den vielen (!) glücklichen Lastenradnutzern, die auf zwei Rädern mehr für sich rausholen, als auf dreien. Im Moment kann ich keine vereisten Radwege bieten, wohl aber sehr gute Lastenräder mit zwei und drei Rädern zur ausgiebigen Probefahrt... ;-) viele Grüße, Lars
 
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Mit den Spikes kann ich nur zustimmen. Ich habe vor über zehn Jahren meine ersten Spiekes geholt und bin seit dem im Winter nur damit unterwegs. Mittlerweile haben wir in der Familie auf allen 6 Rädern Spikes.
Mein erstes tolles Erlebnis war bei Blitzeis. Kein Auto mehr auf der Straße, Fußgänger kamen nur ganz langsam schitternd voran und ich bin mit über 30 Sachen ganz sicher gefahren. Bis ich vom Rad abgestiegen bin und sofort auf der Staße lag ;-)
Und als mal bei uns der Fluß zugefrohren war, bin ich mit dem Liegerad mti Spiekes drüber gefahren. Tolles Erlebnis.
 
Mit einem Longjohn ist Glatteis ziemlich entspannt. Liegt vermutlich am langen Radstand, wodurch alles bedeutend langsamer geht. Wir hatten einen ziemlich harten Winter, als wir unser langes Bakfiets gekauft haben und da wir mit dem neuen Rad natürlich unbedingt fahren wollten, sind wir trotz fies überfrorenen und verschneiten Straßen einfach damit geradelt. War echt kein Thema, selbst mit zwei Kindern drin und nachdem wir es mit einem Vorderradmotor elektrifiziert hatten wurde es sogar noch entspannter. Dann hast Du ja quasi Allradantrieb und mit dem Motor vorne drin hast Du kaum noch das Problem des Untersteuerns. Der zieht Dich immer dahin, wo Du hin willst. Über Spikereifen habe ich nie mehr nachgedacht.
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten! :) Es soll nun definitiv ein Zweirad werden. :)
 
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