Zeit her eure Schätze!

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In Anlehnung an Zeigt her eure Hobel & Zeigt her eure Stahlrahmen, mache ich hier ein neues Thema auf das einzelnen nicht alltäglichen Komponenten gewidmet sein soll. Da viele Mitglieder im Forum hier selbst schrauben, finden sich bestimmt zahlreiche Kostbarkeiten, die es wert sind gesondert gezeigt zu werden.

Selten, besonders wertvoll oder ungewöhnlich: Packt mal aus euer Tafelsilber!


Ich fang mit einem Beitrag aus dem HRL an:
Ein 'NOS' Styria Schalthebel für 3-Gang Naben. Alter ist mir nicht bekannt, aber vermutlich um die 60er herum.
Sollte einer von euch zufällig eine passende Nabe in gutem Zustand herum liegen haben, wäre ich übrigens äußerst interessiert. :whistle:
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Ne, sollte schon so richtig hübsch sein!!1!1
 
WG Köln?! ;-)
 
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Hmmmpff, irgendwie will ich jetzt was altes und schönes haben wo sowas dran ist.
Sollte kein Problem sein, an schönen alten Fahrrädern und Bauteilen mangelt es wahrlich nicht. Die Flohmärkte, Kleinanzeigen und ebay sind voll davon und meinem Gefühl nach scheinen (bis auf wenige Ausnahmen) die Preise im Fall begriffen zu sein.
Im Gegensatz zu Autos wo es eine lebhafte Oldtimerszene gibt, handelt es sich bei Fahrrädern um eine winzige Nische in der relativ wenige Sammler einem stetig wachsenden Angebot gegenüber stehen, weil jeder Opas altes Rad auf den Sperrmüll wirft und sich lieber ein eBike kauft.
 
Vor dem Problem stehe ich gerade mit meinem Falter-Bäckerrad, das ich nun im zweiten Anlauf angehe. Das ist mir auch zu klein....
 
weil jeder Opas altes Rad auf den Sperrmüll wirft und sich lieber ein eBike kauft.
Naja so ganz richtig is das nich; nicht nur bei uns in der Bubble gibt es Welche die die alten Dinge ehren und wertschätzen sondern im beschaulichen kleinen Wiedenbrück soll es am Patersbogen einen Laden geben, der nur mit (teils jahrhunderten) alten Rädern handelt und repariert...ob der noch existiert, hm die Pizza Neapolitani nebenan is sehr lecker...muss ich mal wieder hinfahren und gucken....:D
 
Moin,

ich weiß nicht, ob besonders selten oder wertvoll. Hier ein paar Trommelbremsen zur Montage an HR-Wendenaben (die mit den beiden Zahnkranzgewinden auf je einer Seite):
 

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Ungewöhnlich ist es auf jeden Fall und damit absolut qualifiziert für dieses Thema!
Ist die Bremstrommel selbst gefertigt? Mir wäre nicht bekannt, das Sturmey eine solche Lösung im Sortiment hatte.
 
Auf Grund der Machart (Tiefgezogene Bremstrommel, aufgepresster Aluring) denke ich nicht, dass es ein Eigenbau ist. Ich habe diese selbst auch noch nirgends gesehen/gefunden. Könnte mir aber vorstellen, das SA sie als OEM-Hersteller für eine Firma mit "Spezial-/Sonderfahrzeugen", z. B. Tandems, Trikes, Lastenräder, etc. gefertigt hat. Ähnlich wie die Bremsen für die Hollandräder (Gazelle, etc.).
Die Trommeln haben übrigens 90mm Durchmesser.

Guten Start ins neue Jahr!
 
Was beim Anblick uralter Fahrräder in Topzustand oft aus dem Blick gerät: Die waren ganz schön rostanfällig und sahen bald nicht mehr gut aus wenn sie viel Regen abbekommen haben, da konnte man kaum hinterher putzen.
Die Gazelle-Räder gab es aber auch in groß, mit recht guter Verarbeitung und in späteren Jahren auch mit Edelstahl-Speichen und Felgen. Das wäre dann ein relativ handhabbarer Youngtimer.
 
Die waren ganz schön rostanfällig
Aus heutiger Sicht mag das so wirken, aber wenn man bedenkt dass die meisten Fahrräder und ihre Anbauteile noch bis in die 80er im wesentlichen aus Stahl bestanden welcher lackiert/verzinkt/verchromt wurde, ist die Bilanz gar nicht mal so übel.
Den vermutlich deutlich größeren Ausschlag dürften in diesem Zusammenhang die jeweils vorherrschenden klimatischen Bedingungen geben. Versuch mal z.B ein altes Raleigh ohne Rost in England zu finden. Meeresanrainer haben da einfach naturgemäß das nachsehen.
 
Ich kann dem alten Gekrösel nicht viel abgewinnen. Damals war das Rad maximal Schönwetter-Niesche. Das war alles weich und zotig. Rahmen waren flatschig und nur die Lötkünste bestimmter Rahmennerds haben gezogen. Dass sich jemand hingesetzt hat und anfing zu rechnen, zu simulieren und zu optimieren, da beginnt die Zeitrechnung des modernen „alltagstauglichen“ Fahrrades. Der Handel selbst feuert immer noch solide 90% Müll in den Markt. Oft muss man nachbessern.
Stellenwert für mich hat der Nexus / Alfine Shifter von MicroShift deren Shifter für Kettenschaltungen sind sehr ähnlich, unterscheiden sich letztlich nur im Zugraster. Diese Shifter sind edel gefertigt, hochwertig, langlebig und eine überaus sinnvolle Bereicherung. Sie haben ihre Daseinsberechtigung und ich muss mich nicht schämen, dafür Geld ausgegeben zu haben.
Ich mag grundsätzlich Dinge mit Langlebigkeit und technischem Anspruch.
Die allermeisten alten Dinge sind meist nur sentimentale Stützen unseres sehr lückenhaften Geistes. Wir sammeln sie in Gedenken an unsere Vergangenheit, suchen Gleichgesinnte und Menschen, die zeitlich ähnlich arrangiert sind.
Was hat mich damals alles geärgert. Diese miese Qualität und das weiche Metall.
Ich mag übrigens auch die Advent Eisenschweine von MicroShift, bin aber noch nicht dazu gekommen, die mal zu testen.
 
Da muss man schon nach Herstellungszeiträumen differenzieren, bis in die 60er Jahre hatte das Fahrrad noch einen erhöhten Anteil an den Alltagsfahrten und Qualität wurde zu einem gewissen Grad erkannt, geschätzt und bezahlt. Auf Youtube gibt es ein Video über Diamant, wo auch gezeigt wird wie sie die Dauerfestigkeit ihrer Rahmen und Gabeln geprüft und optimiert haben.
Übel wurde es dann in den 70ern wo fast gleich aussehender Räder in unterirdischer Qualität gebaut, verkauft, gefahren und zerbrochen wurden. Erleichterung kam dann ab Mitte/Ende der 80er wo wieder ein Markt für bessere (Nicht-Renn-)Räder entstand und bedient wurde.
Aber auch die Räder aus den 50ern waren rostanfällig, Chrom sieht zwar neu gut aus, bremst den Rost aber nur durch seine geschlossene Schicht.

Die eher weichen Stahlrahmen mit relativ stark geneigten Sitzrohren waren natürlich nicht beeindruckend was die Seitenstabilität anging, aber man war mit 28x1,75'' selbst auf Kopfsteinpflaster recht komfortabel unterwegs. So ein altes Tourenrad würde ich meinem Fuhrpark glatt einverleiben. Da muss ich mich abervorher noch von einigen nicht mehr benötigten Dingen trennen.
 
Nach der vielen Prosa über schlechte Qualität von alten Teilen mal wieder was zum Anschauen, das man nicht oft zu sehen bekommt. Da hat Shimano mal out of the box gedacht und auf 10mm- statt 1/4"-Ketten gesetzt. Das ganze in einer Qualität, die man heute nirgendwo mehr zu sehen bekommt. Allein der Vorbau ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Hat sich leider nicht durchgesetzt, da die zöllernen Ketten schon viel zu weit verbreitet waren.

Edit: Das sind übrigens 50er und 52er Blätter...

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Ich kann dem alten Gekrösel nicht viel abgewinnen.
Du darfst gern auch etwas modernes beitragen. ;)
Das die ersten beiden Posts etwas altes zeigen ist schlicht der Tatsache geschuldet, das ich ein Faible für Alteisen habe.

Aber in diesem Thema soll es ja ganz allgemein um Komponenten abseits des Mainstream-Angebots gehen. Sachen halt, die man nicht einfach so bei jedem Händler bekommen kann. Ob die nun neu, alt oder von Hand selbst geschmiedet sind, spielt keine Rolle.

Da hat Shimano mal out of the box gedacht und auf 10mm- statt 1/4"-Ketten gesetzt.
Musste ich gerade erstmal im Netz schauen was es damit auf sich hat. Ist ja echt abgefahren, diese Serie war mir nicht bekannt. Da hast du ja wahrlich einen kleinen Schatz bei dir zuhause liegen!
 
Den zugehörigen Steuersatz aus der damaligen EX-Gruppe mit der schönen sternförmigen Kontermutter habe ich auch noch, aber verbaut. Und ein 15er Ritzel. Das ist winzig! Und die Kettenpeitsche dazu.
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Ich hatte das Foto mal im Rennrad-Forum gezeigt. Ein paar Jahre später hat mich jemand angeschrieben, ob ich ihm ein Kettenblatt und ein Ritzel zum Vermessen schicken könnte, dass er das auf der CNC nachfräsen könnte. Er hat das Projekt dann angefangen, ist aber wohl im Sande verlaufen und er hat mir seine bis dahin bearbeiteten Teile geschickt. Das Ritzel ist leider nie fertig geworden. Da fehlt noch das Innengewinde, aber zumindest ein Kettenblatt ist für meine „Mühen“ dabei rausgesprungen.
Da hast du ja wahrlich einen kleinen Schatz bei dir zuhause liegen!
Ja, das ist der Satz, der originalverpackt in der mit lila Samt ausgeflockten Präsentationsverpackung liegt. Ich habe das ganze Set (Naben, Kurbelsatz und Kette) auch nochmal in gebraucht. Mangels gebrauchtem Ritzel, um das es nicht schade wäre, habe ich aber nie Laufräder aufgebaut oder ein Rad damit ausgestattet.
 
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