Züge im Rahmen verlegen?

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Lastenrad
Eigenbau Long André mit China 250W Heckmotor, Eigenbau Unikum (Omnium Nachbau)
Hallo,

Für mein neues Projekt denke ich ja über eine Seilzuglenkung nach, redundant ausgelegt... damit gibt es sechs Züge bzw. Leitungen die ich nach vorne führen muss, Hydraulikleitung für die Bremse, Strom fürs Lich sowie vier Züge für die Lenkung

Wäre natürlich schöner die im Zentral-Rohr des Rahmens laufen zu lassen als außen lang, Platz genug ist bei 50x50 da ja... aber wie bekommt man die da vernünftig durch... vor dem Zusammenschweißen Zugdrähte einlegen ? Zusätzlich Führungs-Rohre einbauen ?? Die Züge und Leitungen schon vor dem Zusammenschweißen reinlegen (Hitze ??) ?
Wie tauscht man die dann im Bedarfsfall später aus ?

Wir machen das die professionellen Radbauer, da ist es ja auch üblich, die Züge usw. Im Rahmen zu verlegen ? Ich konnte leider bisher wenig erhellendes finden.

Gruß
Holger
 
Moin,
Beim bauen schon einen Draht/Kabel/Stahlseil mit durchziehen.
Darauf achten, dass niergends scharfe Kanten sind und die Verlegeradien schön passen. Vielleicht auch davor mal das Bündel+3 Kabel mehr zusammenlegen, Durchmesser messen und evtl. z.B. nen Gartenschlauch als Schutz und Führungskanal reinlegen.
 
Danke, hatte ich befürchtet...

Wenn mache ich zwei "Bündel" eines das rechtsseitig und eines das linksseitig durch den Rahmen führt...
Gartenschlauch usw. ist halt problematisch mit dem Schweißen, die Stahlrohre werden schon ordentlich heiß dabei... Vermute mal, da schmilzt mir jeder Kunstoffschluach innen weg.

Hatte jetzt überlegt, ob ich evtl. dünne Alurohre durchlege, die sind nicht so schwer... ist aber auch fummelig...

Oder Schweißdraht reinlegen, je einen pro Zug bzw. Leitung und dann später die Aussenhüllen bzw. Hydraulikleitung drüber schieben, kann das gehen ?
 
Ich habe auch alles im Rahmen verlegt. Mit dünnem Draht ging das wunderbar ohne vor dem Schweißen was in den Rahmen zu legen. Ich habe eine Leitung nach der anderen durchgezogen und jeweils immer wieder einen Zugdraht für die nächste Leitung mit durchgezogen. Man muß die Löcher halt ausreichend groß machen. Den Lochdurchmesser hatte ich vorher an einem Stückabfallrohr durch probieren ermittelt.


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Wird das Rahmenrohr durch so ein großes Loch nicht ganz schön geschwächt?
 
so ein großes Loch mag ich nicht machen...

Aktuelle Idee: ich werde es wohl mit 0,6mm Federstahldraht als Führung probieren: die Löcher vorher passen im Winkel bohren und sauber entgraten, dann vor dem Schweißen Federstahldraht in 0,6mm reinlegen... nach dem Schweißen die Aussenhüllen der Züge bzw. die Hydraulikleitung drüber schieben und den Draht anschließend rausziehen...

Gruß
Holger
 
Wird das Rahmenrohr durch so ein großes Loch nicht ganz schön geschwächt?
Das größere Loch rechts könnte problematisch werden. Viel zu weit unten und keine saubere Kante. Es könnten durch Bodenunebenheiten Risse entstehen, die durch Korrosion auch noch schneller größer werden. Besser mittig im Profil, wo weniger Zugkräfte sind. Nennt man auch: neutraler Bereich.
Mit innen verlegten Zügen sieht jedes Rad aufgeräumter aus. Nachteil ist die Wartungsfreundlichkeit. An aktuellen Rennrädern immer häufiger wegen Optik und besserer Aerodynamik. Bei einigen Herstellern gibt's gelegentlich Probleme mit geknickten Aussenhüllen. Mich würde das Einfädeln nerven. Unterwegs kann man gar nichts reparieren. Wer hat denn ständig den Draht dabei?
 
Mit innen verlegten Zügen sieht jedes Rad aufgeräumter aus.

Unterwegs kann man gar nichts reparieren. Wer hat denn ständig den Draht dabei?

insbesondere bei der Seilzuglenkung... einen Zug/eine Leitung außen langführen geht ja noch, aber 5/6? Wie sieht das denn aus ?

Was willst Du denn unterwegs daran reparieren? Einen gerissenen Innenzug kann man genausogut neu einfädeln, wenn man einen Reserve-Zug dabei hat, ob die Hülle jetzt innen oder außen lang läuft. Wegen der Seilzuglenkung wird man wohl immer einen Reserve-Innenzug mitnehmen auf längere Touren. Alles andere ist doch aber eher Gegenstand geplanter Wartungen, oder übersehe ich was ?
 
Es gibt bei Rahmenbauhändlern Kleinteile zur Zugführung, auch für innen, zum ranlöten. Ich habe die schon mehrmals verwendet. Sieht schick aus finde ich. Was ich mich aber schon öfter gefragt habe ist, ob diese Teile auch das geschwächte Rohr stärken. Wenn ja könnte es sinnvoll sein um die Öffnung im Rahmen eine Buchse oder Manschette zu schweißen oder löten. Du wirst ja locker eine 16er Bohrung machen müssen.
Ansonsten ergibt es meiner Meinung nach absolut Sinn Züge innen zuverlegen. Und durchgezogen kriegt mman die auch nach dem schweißen (vielleicht hilft ein kleiner Magnet?)
 
Ich werde keine 16er Bohrungen machen sondern mehrere, kleinere (ca. 8mm), im Winkel, so dass jeder Zug seine eigene Bohrung hat. Diese, wie von Arkadi angeregt nicht in die Ecken, sondern 20% der Rohrdicke = 1cm vom Rand entfernt.
Welche Kleinteile meinst Du, hast Du mal einen Link ?
 
Und wenn du, bevor du das Loch bzw. die Löcher bohrst zur Verstärkung ein Flacheisen oder eine Beilagscheibe aufschweisst/lötest?
 
Und wenn du, bevor du das Loch bzw. die Löcher bohrst zur Verstärkung ein Flacheisen oder eine Beilagscheibe aufschweisst/lötest?

wozu... Material ist bei einem 50x50x1,5 Rohr mehr als genug da...
 
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Was ich mich aber schon öfter gefragt habe ist, ob diese Teile auch das geschwächte Rohr stärken.
Eher nicht...der Vorteil liegt mehr in der (möglichen) Reduktion von Korrosion, die aus besserer Abdichtung gegen Feuchte und Dreck resultiert.
Um das Material zu stärken, müsste die Verstärkung recht flächig in den Rahmen/ins Rohr greifen. Bei meinem obigen Beispiel des LKW-Rahmens gibt es bei Rahmenverlängerungen Mindestanforderungen für Verstärkungsbleche von mindestens 10cm Überlappung links und rechts der Nahtstelle (wohlgemerkt im Bereich der nicht/wenig dynamischen Belastungen, die ja zwischen den Achsen am größten sind...).
Nach meinen Erfahrungen reissen im Bereich der wirklich großen Belastungen solche Verstärkungen einfach so durch als ob sie nicht vorhanden wären.

Ich möchte mal noch anmerken, das ich nur einfacher Handwerker/Organisator und kein Spezialist/Ing bin.
Fachlich sind solche Fragen recht komplex und bedürften einer detailierten kundigen Betrachtung, um sicher beantwortet werden zu können. Cermedes hat deshalb für jeden Fzg-Typ eine eigene Aufbaurichtlinie...
 
Zur Zugdurchführung nach dem Schweißen habe ich mal gelesen, dass es wohl funktioniert an die Ausgangsbohrung einen Staubsauger zu halten, während man an der Eingangsbohrung einen Bindfaden einfädelt. Der Staubsauge zieht den Bindfaden durch den Rahmen.

Ich habe nach dem Schweißen Blumendraht durch den Rahmen gezogen. Hat auch gut funktoniert. Allerdings musste ich nur eine Hydraulikleitung der Vorderradbremse verlegen.
Bei mehreren Zügen/Leitungen würde ich den Draht vor dem Schweißen einziehen.
 
ich bin zwar kein Rahmenbauer, meine in diversen Foren aber gelesen zu haben, dass im Rahmen verlegte Züge und Leitungen tendenziel den Rahmen schwächen und mit der Zeit zu allerlei Problemen führen können.
Oft werden Züge im Rahmen verlegt, wenn Eleganz höher als Stabilität gewertet wird.
Bei Cargobikes, wo Solidität und einfache Reparierbarkeit im Vordergrund stehen, leuchtet mir das Verlegen im Rahmen nicht auf Anhieb ein...
 
Danke für Euer Feedback !

Aber lasst uns mal nicht zu theoretisch werden, es ging um die Frage, wie man die Züge in den Rahmen am besten reinbekommt bei einem Long John... dass Löcher einen Rahmen nicht stärker machen und dass ein innenverlegter Zug mühsamer zu reparieren ist, war schon klar ;)

Auf die Frage nach dem "Einleuchten"... wie ich bereits geschrieben haben, will ich bei meinem neuen Projekt eine Seilzuglenkung implementieren, dafür brauche ich 4 Züge, dazu einen Zug/Leitung für die Bremse vorne und ein Stromkabel vom Nabendynamo vorne nach hinten... macht in Summe 6... das will ich nicht alles außen lang führen, weil das dann einfach zu häßlich wird. Wenn ich mir schon die Mühe mache und das selbst baue, soll es hinterher auch gut aussehen, nicht nur gut fahren....
 
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