Winther Kangaroo Lite / welchen Antrieb wählen? Mittelmotor SHIMANO STePS 6100 oder Nabenmotor Promovec?

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Hallo zusammen, wir wollten uns ein Winther Kangaroo Lite kaufen und stehen jetzt noch vor der letzten Entscheidung: der Antrieb.

Zur Auswahl stehen:
Mittelmotor SHIMANO STePS 6100 mit Nabenschaltung
(250W/36V; 60Nm Drehmoment)
oder
Nabenmotor Promovec mit Kettenschaltung
(250W/36V; 48Nm Drehmoment)

Ich habe vor jeden Tag ca. 22 Kilometer zu fahren. Dabei geht es hauptsächlich innerstädtisch bzw. die Parks eben und mit leichten Steigungen. An sich dachte ich, dass der Promovec reicht, mir gefällt aber die Kompaktheit und Leichtgängigkeit einer Nabenschaltung. Ich habe beide testgefahren und kann mich nicht entscheiden.
Daher die Frage: Welchen Motor habt ihr im Einsatz und wie kommt ihr damit klar?

Vielen Dank im Voraus für eure Meinung!
Sebastian
 
Hat irgendjemand vielleicht die Motoren in anderen Winther-Bikes im Einsatz und kann etwas über seine Erfahrungen schreiben?
Danke und Grüße, Sebastian
 
Hallo Sebastian
Ein Kangaroo Luxe mit Motor haben wir in Betrieb, es ist allerdings ein Umbau.
Damit sind wir nach wie vor sehr zufrieden. Der IGH-305 ist am ehesten mit dem Promovec vergleichbar. Wir haben auch nur leichte Steigungen, so vielleicht bis 8%. Das geht sehr gut. Von dem her denke ich würde der Promovec reichen. Ich würde aber, wenn ich ein neues Kangaroo kaufen würde, den Shimano nehmen. Dies aus dem Grund, weil ich Kettenschaltungen nicht mag. Mir sind Nabenschaltungen lieber ;) Und im Stand schalten zu können, halte ich gerade bei einem Lastenrad nicht für verkehrt.

Dann gibt es noch einen zweiten Grund. Aber Achtung nicht zu hoch bewerten :)
Die Antriebe sind ja verdongeld, da ist man abhänig. Das mag ich persöhnlich gar nicht. Da ich sehr viel selber machen kann hätte ich bei einem Kauf eines solchen Rades folgendes im Hinterkopf: Ist es einmal nicht mehr möglich das Rad wirtschaftlich zu betreiben, würde ich den ganzen verdongelten Krempel rauswerfen. Dann einen Adapter für eine Pinion konstruieren und diese anstelle des Motores einbauen. In das Hinterrad einen Direkttriebler und fertig ist mein Traum von einem Lastenrad :) Mit dem Gedanken das vorhandene um zu bauen habe ich tatsächlich schon gespielt... Den angeblich kann man die Pinion jetzt einzeln kaufen. Zum Glück feht mir die Zeit dazu.

Gruss
Beni
 
Hallo Beni, vielen Dank für deine Einschätzung. Ein Argument meinerseits für den Promovec wäre auch, dass es sich bei der Promovec-Variante ja eigentlich um ein ganz normales Kangaroo handelt, nur mit dem Nabenmotor drin. Sollte also mal der Fall eintreten, den du beschreibst, dachte ich, dass es einfacher umzurüsten wäre, wie das Modell, das speziell auf den Shimano-Motor geschnitzt ist. Aber ich hoffe nicht, dass ich darüber bald nachdenken muss. ;-)
 
Aber ich hoffe nicht, dass ich darüber bald nachdenken muss. ;-)
Denke ich nicht. Zumindest unser Kangaroo Luxe ist von der Qualität her sehr gut. Alles sehr solide gebaut. Wird beim Lite vermutlich nicht viel anderst sein. Nur wegen einer allfälligen Möglichkeit einfacher umrüsten zu können würde ich nicht auf den Promovec zurück greifen. Da würde ich eher sehen was mir besser passt: Naben- oder Kettenschaltung.
Ich bin aber auch nicht der Massstab. Ich gewichte eine Nabenschaltung höher als eine Kettenschaltung. Jede Kettenschaltung die ich nicht habe ist eine gute Kettenschaltung :) Und umgebaut kriege ich vieles wenn ich dann will und Zeit dazu finde. Von dem her würde ich mich für einen Shimano mit Getriebenabe entscheiden.
 
Das Thema Schaltung ist bei mir ehrlich gesagt zweitrangig. Ich will die Entscheidung für den Motor treffen, egal welche Schaltung dran ist. Habe jetzt schon gehört, dass der Verschleiß der Kette beim Mittelmotor deutlich höher sein soll.
Ich werde morgen beide Varianten Testfahren und das Gefühl entscheiden lassen. Nach der Faktenlage (technische Daten, etc.) habe ich keinen Favoriten. Danke für deine Meinung! :)
 
Ich werde morgen beide Varianten Testfahren und das Gefühl entscheiden lassen.
Das ist das richtige Vorgehen ;) Wenn Du die Möglichkeit haben solltest würde ich noch ein Luxe Probefahren.
Habe jetzt schon gehört, dass der Verschleiß der Kette beim Mittelmotor deutlich höher sein soll.
Das stimmt schon. Würde ich aber nicht überbewerten. Eine Kette ist in 10min. gewechselt.
 
Und kostet nen Zehner.
Ist mir klar, dass es weder ein finanzieller noch ein zeitlicher Aufwand ist, aber ehrlich gesagt finde ich keine großen Argumente, für den Mittel- oder Nabenmotor. Das war eines der wenigen "greifbaren". ;-) Das ist ja mein Problem, das ich keine gravierenden Vorteile für eines der Systeme sehen kann. Die Schaltung ist ja eher subjektiv. Der Mittelmotor hat mehr Drehmoment, aber ist beim Anfahren träger. Die Version mit Nabenmotor kostet gute 350 Euro weniger. Shimano ist eine größere Firma wie Promovec, aber ich denke die haben beide genügend Erfahrung am Markt.

Ich hoffe, die Testfahrt heute Abend hilft. ;-)
 
Danke!

Nach dem Test haben wir uns jetzt für den Shimano-Motor mit 8-Gang-Alfine-Nabenschaltung entschieden.
Vielen Dank an alle für die Hinweise! ;-)
Gute Wahl! Nachtrag: Promovec-Akkus sind teuerer im Ersatz, insbesondere, wenn die Zellen auf Augenhöhe sein sollen
und der gute, alte Shimano-Paul Lange in Stuttgart wird deinem Händler schnell und kompetent helfen, wenn es jemals Probleme geben sollte.
 
Mittelmotoren brauchen verstärkte Ketten, die höhere Drehmomente vertragen, wüßte nicht, wo die für´n 10er zu haben sind.
Trotzdem kein Argument gegen den "Steps"
Die Einfachketten für Nabenschaltungen sind von Haus aus breiter und stabiler als die schmalen für Kettenschaltungen.
 
Mittelmotoren brauchen verstärkte Ketten, die höhere Drehmomente vertragen, wüßte nicht, wo die für´n 10er zu haben sind.
Trotzdem kein Argument gegen den "Steps"
Ich habe den Eindruck, dass wir da alle ein bisschen Marketing-Opfer sind: Ich habe an meinem Butchers jetzt die vierte Kette (stets sehr früzeitig bei 1500 bis 2000 km getauscht gemäß Kettenmesslehre, immer noch denselben Zahnkranz und dasselbe Kettenblatt) und teure KMCe-Ketten speziell für "E-Bikes", günstigere und mittelteure "normale" Shimano- oder SRAM-Ketten verbaut - und konnte keinen Unterschied in der Laufleistung feststellen, mit der Ausnahme, dass die Shimanokette (!) auf dem SRAM-Kettenkranz am besten schaltete.
Aber wie gesagt: nur mein Eindruck, nicht intersubjektiv nachprüfbar und damit auch nicht wissenschaftlich fundiert. ;)
 
Ich habe den Eindruck, dass wir da alle ein bisschen Marketing-Opfer sind: Ich habe an meinem Butchers jetzt die vierte Kette (stets sehr früzeitig bei 1500 bis 2000 km getauscht gemäß Kettenmesslehre, immer noch denselben Zahnkranz und dasselbe Kettenblatt) und teure KMCe-Ketten speziell für "E-Bikes", günstigere und mittelteure "normale" Shimano- oder SRAM-Ketten verbaut - und konnte keinen Unterschied in der Laufleistung feststellen, mit der Ausnahme, dass die Shimanokette (!) auf dem SRAM-Kettenkranz am besten schaltete.
Aber wie gesagt: nur mein Eindruck, nicht intersubjektiv nachprüfbar und damit auch nicht wissenschaftlich fundiert. ;)
An bakfiets.nl cargobikes sind 2019 reihenweise Ketten gerissen weil der Hersteller sparen wollte. Auf eigene Verantwortung und Risiko kann man natürlich vieles machen. Fakt ist, dass das Drehmoment von Mittelmotoren direkt auf die Kette wirkt und eine nicht dafür ausgelegte Vernietung
oder nicht ausreichend dimensionierte Außen- und Innenlaschen hier ein Sicherheitsrisiko darstellen.
 
Fakt ist: Rennradfahrer treten auch hohe oder höhere Leistungen. Ich rede ja nicht Billigschrott das Wort, aber konnte zwischen den besagten Ketten eben keinen Unterschied feststellen. Was Bakfiets an seinen Rädern verbaut hatte, weiß ich nicht. Aber du weißt da sicher mehr?
Und immerhin blicke ich mittlerweile auf 18000 km (S)-Pedelec-Lastenraderfahrung zurück.
Ich meine schon, dass sich mit der Ausbreitung von Pedelecs auch breite Wirtschaftsfelder aufgetan haben. Da heißt es mit einem Mal, alles Mögliche müsse darauf speziell ausgerichtet sein wegen der "hohen" Drehmomente und Geschwindigkeiten.
Ich wünsche mir fürs Lastenrad 4-Kolbenbremsen und eine vernünftige Federgabel. Ketten sind mir überhaupt noch nie gerissen -
aber vielleicht trete ich auch einfach zu schwach.
Aber: Jeder nach seiner Façon. ;)
 
Fakt ist: Rennradfahrer treten auch hohe oder höhere Leistungen. Ich rede ja nicht Billigschrott das Wort, aber konnte zwischen den besagten Ketten eben keinen Unterschied feststellen. Was Bakfiets an seinen Rädern verbaut hatte, weiß ich nicht. Aber du weißt da sicher mehr?
Und immerhin blicke ich mittlerweile auf 18000 km (S)-Pedelec-Lastenraderfahrung zurück.
Ich meine schon, dass sich mit der Ausbreitung von Pedelecs auch breite Wirtschaftsfelder aufgetan haben. Da heißt es mit einem Mal, alles Mögliche müsse darauf speziell ausgerichtet sein wegen der "hohen" Drehmomente und Geschwindigkeiten.
Ich wünsche mir fürs Lastenrad 4-Kolbenbremsen und eine vernünftige Federgabel. Ketten sind mir überhaupt noch nie gerissen -
aber vielleicht trete ich auch einfach zu schwach.
Aber: Jeder nach seiner Façon. ;)
Du kannst gerne versuchen, die Diskussion auf eine Konkurrenz von Einzelmeinungen herabzustufen; für mich zählen gerissene Ketten, die durch meine
Hände gegangen sind, von einem namhaften Hersteller stammten und vom Fahrradhersteller fortan durch X-förmig außengeformte E-Ketten ersetzt
wurden. Ist vielleicht Verschwendungssucht seitens anderer Hersteller wie z.B. Winther, die genau diese in der Erstausrüstung verbauen.
Der zitierte Rennradler mit seiner Tretleistung in Watt ist leider keine relevante Vergleichsgröße, was die Belastungsspitzen angeht...
 
Vor meiner Motorisierung habe ich pro Monat eine Shimanokette verschlissen. Die Ebikeketten haben deutlich länger gehalten...

Das war normales Fahrrad mit Anhänger.
 
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