Wie wichtig ist der Motor?

Lieber Phuppy,

sach doch mal wegen Musikinstrument(en)! Bei 20.000,-€ Wert würde ich auf edle Geigen oder Saxophon (Bariton-Sax?) tippen.

Außerdem würde es die Beratung hier erleichtern. Das angeschnittene Thema ist im Gegensatz zum Thema Kindertransport hier im Forum nicht so üblich. Eher ein Novum. Ich weiß, dass es für Bullitt und Rapid schon Lösungen für Kontrabässe gab (Gestelle zum Transport, kein Wetterschutz - für letzteres dann das gute flightcase).

Beste Grüße!
Manuel
 
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Das Babboe City Mountain könnte auch noch eine Alternative sein, mit Mittelmotor, vorne und hinten Scheibenbremsen und NuVinci Schaltnabe, Laderaum für Kinder und Lastentransport für 3300 Eur.
 
Wenn Du unsicher bist, dann suche doch ein für euch taugliches Rad, ob neu oder gebraucht, ohne Motor und teste das, falls der Motor dann doch nötig ist, lässt er sich auf die ein oder andere Weise nachrüsten.
Für uns war klar, dass ein Motor dran sein muss um das Rad auch tatsächlich dauerhaft zu nutzen. Keine Lust aufs Rad, Nase zu, Kalt - all die argumente wiegen ohne Motor doppelt.
Wenn man spät dran ist oder sich nicht so fühlt, lässt man sich halt auf hoher Stufe ziehen....
Und ihr solltet in jedem Fall - wie schon geschrieben- probefahren. Wenn möglich länger.
 
Auch wenn ich als nichtmotorisierter Flachländer nicht wirklich mitreden kann, würde ich doch auch sagen dass an einer Motorisierung kein Weg vorbei führt. Wir haben hier nämlich einen einzigen "Berg", den ich mit vollbesetztem Rad (3 Kinder, Gesamtgewicht ungefähr 50 kg, plus Fahrer mit 83 kg und 45 kg Rad, also knapp 180 kg Gesamtgewicht) schon ein paarmal hochgestrampelt bin. Das sind ca. 30 Höhenmeter auf 400m Strecke. das ging noch, aber nochmal hätte ich es nicht machen wollen. Und steiler hätte es auch nicht sein sollen.

Wenn phuppy auf 4km 190hm erklimmen muss, dann ist das ungefähr mein "Berg" mal 6, mit garantiert ein paar noch steileren Stellen dabei. Das würde ich als durchschnittlich fitter Radler nicht ohne Unterstüzung mit dem voll beladenen Lastenrad machen wollen und können. Auf jeden Fall nicht mit dem Zweirad und nicht ohne Pause (es sollte ja alltagstauglich sein und nicht in eine Tagestour ausarten wenn man mal eben in die Stadt fährt...). Und dass es ein Zweirad sein sollte, zeichnet sich hier ja schon irgendwie ab. Allein schon wegen der Kombination aus Ladefläche und Tourentauglichkeit, die gefordert ist.

Ansonsten, wie schon von triton-mole erwähnt, ein Longtail scheidet ja aus, da eine Babyschalenhalterung und ein Verdeck für die Schlechtwettertauglichkeit benötigt werden. Bleibt also wirklich nur eines der günstigeren Long-Johns, wenn das Budget nicht doch noch aufgestockt wird.

A propos, hat inzwischen irgendwer mal Erfahrungen mit dem Longjohn Strada von Keiler gesammelt? Mit einem Preis von 1500 für die motorisierte Variante mit Scheibenbremsen würde es ja locker im Budget bleiben, nur gibt es bis jetzt noch keine Berichte, was es zu dem Preis taugt und wo die Abstriche zu machen sind. Die Box ist allerdings etwas kurz, und es hat auch nur eine 7-Gang-Kettenschaltung und einen Nabenmotor im Hinterrad. Wie der potentiell mit kräftigen Steigungen klarkommt sollen die Motoren-Experten orakeln... Andiskutiert wurde es auch schon hier im Forum.
Gerade gesehen, interessant sieht auch das Esclusivo von Keiler aus, für 1849 mit Mittelmotor. Mit dem Rest vom Budget rüstet man dann die Bremsen auf hydraulische Scheibenbremsen auf.
 
Ich würde dringend zum Motor raten. 190hm auf 4km sind zwar nur 5% im Schnitt aber so ein Lastenrad ist ein Steigungssuchgerät und die Getriebe oft auf Verhältnisse ausgelegt wo man den Besuch schon einen Tag vorher kommen sieht. Als wir unser Urban Arrow bekommen haben wurde das mit zu kleinem Akku geliefert und der Händler/Hersteller wollte den nur mit "maximal drei Ladezyklen" zurücknehmen, sodass ich einmal auch ohne E-Unterstützung gefhahren bin. Da wurden dann Steigungen die mit normalen Rad auch mit Anhänger kaum spürbar waren zu nahezu unüberwindbaren Hindernissen.

Tu Dir einen Gefallen und nehm das Ding mit E-Assistenz (Mittelmotor wär ratsam). Man kann zwar so vieles, wenn es sein muss, aber Spass macht das dann keinen mehr im Alltag bei Wind und Wetter. Mit E hingegen war auch unser Anstieg zum Kindergarten (sehr deutlich unter 100hm, dafür 8% im Schnitt) für meine Frau noch am Tag der Entbindung des zweiten Kinds noch problemlos machbar.
 
ich stimme in den allgemeinen Tenor mit ein - du wirst den E-Motor schätzen. Ich fahre täglich 200hm zur Arbeit mit dem Lasti hoch. Da ist eine längere Steigung (1km) mit etwa 10% drin. Im letzten halben Jahr bin ich ganze 2 mal ohne Unterstützung hochgefahren. Geht. Mit 5 km/h, im ersten Gang der 8-Gang-Schaltung leider viel zu langsam tretend, wuchte ich mich dann hoch. Das ist dann aber wirklich solides Training!

Ich fahre viel und gerne Rad (MTB, RR, ...) aber der Elektromotor ist für mich unerlässlich im Alltag, und erweitert den Radius ungemein.
 
Mit E hingegen war auch unser Anstieg zum Kindergarten (sehr deutlich unter 100hm, dafür 8% im Schnitt) für meine Frau noch am Tag der Entbindung des zweiten Kinds noch problemlos machbar.
Hier fehlt der Smiley mit den ungläubig aufgerissenen Augen, ohne dabei ins Negative zu gehen. (So wie dieser :eek:). Meine Erfahrung als zweifacher Vater verlangt geradzu nach der Frage: Wer hat denn das zweite Kind entbunden während Deine Frau Fahrrad gefahren ist? ;)
 
Ihr seid Klasse! So viele Antworten und Vorschläge. Super!

Die Instrumente sind nicht sonderlich groß. Es geht dreimal die Woche um Klarinette und Altsaxophon zur Musikschule. Zum Musical wird das schnell mehr. Klarinette, Bassklarinette, Altsaxophon, Tenorsaxophon, ...
Momentan nehme ich zur Musikschule das Saxophon auf den Rücken und die Klarinette in eine Tasche am Gepäckträger. Das geht. Dachte nur wenn ich schon ein neues Rad besorgte wäre es doch nett den Rücken ganz frei zu haben.
Zum Musical und zu Sessions nehme ich aber mittlerweile oft den Bus. Durchgeschwitzt auf der Bühne ist uncool.

Warum dann zu solchen Wertgegenständen ein Fahrrad des unteren Preissegments? Tja. Entweder gute Instrumente oder gutes Fahrrad. Als Musiker ist das nicht schwer zu beantworten.

Meine Bastelfreude und -fähigkeit hält sich doch sehr in Grenzen. Ich kann mittlerweile Kettenschaltungen einstellen. Einspeichen habe ich noch nie gemacht. Da habe ich auch gar kein Werkzeug zu.

Libelle: Wow! Endlich mal ein neuer Wurf. Nur leider für Saxophone zu klein. Aber das wäre was für meine Frau. Kinderrad.

Babboe: Ja. Stimmt, klingt gut. Es gibt in diesem Forum diverse Rahmenbrüche - gerade beim City. Haben die etwas an der Konstruktion geändert?

Keiler: Irgendwie trau ich der Sache nicht. Bei anderen Herstellern zahle ich soviel Aufpreis für den Motor, was man hier für das ganze rad zahlt. Ist mir dann doch suspekt.

Vielen Dank schon mal bis hierher.

phuppy
 
Klarinette, Bassklarinette, Altsaxophon, Tenorsaxophon,
Dachte ich es mir doch - Holzbläser! ;) Ich spielte mal in einer Band (Soul, ich der Bass) und das, was die Holzbläser über Wertigkeit und Reparaturrechnungen bei ihren Instrumenten erzählten, das konnte einem glatt die Socken ausziehen. :eek: Der Trompeter aus der Horn-section lächelte freilich nur schief und sagte: "Einen Tropfen Öl pro Woche und Ventil, und wenn nichts mehr geht, dann kaufe ich mir zum Preis einer von deren Reparaturen ein neues Instrument!". :LOL: Der Bariton-Saxofonist kam unterdessen aus New York zurück mit Transportschaden am Instrument und die Fluglinie wollte die Rechnung erst nicht akzeptieren wegen "Unglaubwürdigkeit". Haha! Genug off-Topic, aber ich verstehe bestens! Musikalische Grüße! ;) Manuel
P.S.: Wie gut wettersicher sind eigentlich wertige flightcases heutzutage?
 
Achso, und - P.P.S.: Lastenräder rütteln die Fuhre meist schon ganz schön durch. Zumindest Räder ohne Federung. Das liegt am hohen Gesamtgewicht, dem häufigen Rahmen-Baustoff Alu, manches Mal auch an den intentionell pannensicheren (harten) Reifen. Daher würde ich Musikinstrumente, vor allem teure, nur gepolstert transportieren. Ich bin Saiteninstrumentalist, aber schon eine einfache Telecaster würde ich nicht einfach so in der Bak transportieren. Habe aber keine Ahnung, wie empfindlich ein Holzblasinstrument tatsächlich gegenüber Erschütterungen ist. Reine Vermutung: eher schon. Einen Exkurs zum Saxofon habe ich übrigens wegen Talentlosigkeit beendet, aber das nur am Rande.
 
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Schaltung eine möglichst große Ratio

Tip dazu: Hinten Dualdrive bzw. das Pendant von Sturmey Archer, welches wahrscheinlich robuster ist.
Vorne Dreifachkurbel. Die Untersetzungen, die man damit erreicht, sind der pure Irrsinn! Habe ich so im Trike und fahre bergauf im untersten Gang mit 60er Kadenz lachhafte 3,5 km/h und kann trotzdem noch gut bis knapp 60 km/h mittreten.
 
Bei einem Mehrspurhobel ist das sicher der Burner, aber bei einem Longjohn wird es unter 6 km/h schon sehr kippelig, und das leer. Ich stelle mir gerade vor, wie ich trotz einer 60er Kadenz und mit 100kg Zuladung vor drin ganz langsam umkippe...:D
Aber die Idee mit der Dualdrive ist nicht schlecht, zumal Gewicht beim Lastenrad oft sekundär ist.
 
Dual Drive (also exakt eine Sachs 3*7 habe ich ggfs. bald über - das Lastenrad soll ggfs. einen HR Nabenmotor kriegen. ;-)
 
Habe gerade die Instrumentenliste gesehen - werde morgen mal ausprobieren ob ein Altsaxophon bei mir mit dem Lenker kollidiert, wenn ich es hinten in der Box hochkant hinstelle. Wenn nicht dann gehen in der Box Babyschale plus Kind auf der Bank plus die Basisinstrumente. Bei Transport des vollen Holzbläserarsenals müssen die Kinder allerdings zu Hause bleiben, denn mit Alt-und Tenorsaxophon sowie Bassklarinette wird die Box ganz gut gefüllt sein.
 
Oh, Missverständnis.

Niemand hat die Absicht ...

Moment.

Ich muss natürlich entweder Kinder & Einkauf transportieren oder mein Instrumentarium.

Ihr habt mir übrigens eine schlaflose Nacht beschert.
Dual Drive
NuVinci
Mittelmotor
Frontmotor
Heckmotor

Jetzt weiß ich weniger was ich will als vorher. Momentan stehen die Zeichen aber auf Babboe City Mountain.

phuppy
 
Hier fehlt der Smiley mit den ungläubig aufgerissenen Augen, ohne dabei ins Negative zu gehen. (So wie dieser :eek:). Meine Erfahrung als zweifacher Vater verlangt geradzu nach der Frage: Wer hat denn das zweite Kind entbunden während Deine Frau Fahrrad gefahren ist? ;)
Das Zweitkind ist natürlich auf die Welt gekommen als Nr. 1 längst wieder zuhause war. Sorry für OT.
 
Dual Drive
NuVinci
Mittelmotor
Frontmotor
Heckmotor

Wenn Heckmotor willst, kannst Du Dualdrive und Nuvinci schon mal streichen.
Mit Mittelmotor, so er NACHGERÜSTET ist, würde eine Dualdrive gehen. Mit Bosch ist da Vorsicht angesagt, da könnte evtl. in bestimmten Gängen die Tuningsperre auslösen.
Die Dualdrive hat den immensen Vorteil, das Spektrum einer 3*8 oder 3*9 Schaltung zu bieten, OHNE vorne eine Dreifachgarnitur fahren zu müssen. Mit Dreifachgarnitur vorne hast Du Wahnsinnsbergziegengänge.

Beim Frontmotor bleiben Dir bezüglich Schaltung alle Möglichkeiten offen.

Der Mittelmotor hat einerseits gegenüber Nabenmotoren den Vorteil, daß er die Schaltung mitbenutzt. Das gibt massig Durchzug am Berg mit moderatem Stromverbrauch. Im Gegenzug belastet er Dir die Kette und Schaltung durch seine Kraft.
Nabenmotoren haben den Nachteil, daß sie am Berg viel Strom verbrauchen und in Schwung bleiben sollten, um den Wirkungsgrad nicht ins Bodenlose fallen zu lassen. Im Gegenzug entlasten Sie Dir aber Kette und Schaltung.

Bei steilen Bergen (über 10%) mit viel Gewicht wäre wahrscheinlich den Mittelmotor im Vorteil. Darunter der Nabenmotor. Nabenmotor würde ich als Directdrive bevorzugen, die halten ewig, weil das einzige Verschleißteil die Kugellager sind, die man mit etwas Geschick selber wechseln kann. Außerdem kann man sie bei entsprechendem Controller auch noch zum Bremsen benutzen. Bringt ein bischen Reichweite und schont stark die Bremsbeläge. Erfordert aber etwas rubustere Akkus.
 
danke, triton-mole, für die übersichtliche Auflistung. Dann wird es bei mir wohl ein Mittelmotor.

Zum Instrumententransport:
Ich hatte mir vorgestellt die erst einzuwickeln in Decke/Handtuch/Teppich/Luftmatratze und dann festzuschnallen. Damit die Koffer nicht in der Kiste rumfliegen aber sie nicht jeden Pflasterstein abkriegen. Ein guter Koffer hält eine ganze Menge auf und ab. Man muss ja aber nicht alles ausreizen...

Hab jetzt mal "rad ab" in D'Dorf angeschrieben. Hoffe ich kann da mal ein paar anfahren.

Möchte aber zum Vergleich dann auch noch ein mundo austesten. Irgendwie ist für mich der Backpacker noch nicht vom Tisch. Der Vorteil der Tragbarkeit ist doch ein ganz entscheidender. Muss #2 halt ein Jahr warten bevor es mit darf. Muss ich dafür nach Heidelberg oder gibt es noch andere Händler?

Vielen Dank bis hierher,
phuppy
 
Eine NuVinci würde ich dir als NuVinci-Nutzer nicht empfehlen. Die hat wirklich einen schlechten Wirkungsgrad. In der Stadt ist das nicht so dramatisch, da geht es nur auf den Akku, aber wenn du voll beladen einen Berg hochstrampelst, dann willst du keinen Verlust in der Schaltung haben.

Die kleine Alfine hat zu wenig ratio und die Rohloff kostet schon allein die Hälfte von dem was du insgesamt ausgeben willst.

Bliebe die Alfine 700 oder eine Kettenschaltung.
 
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