Wie wichtig ist der Motor?

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phuppy

Guest
Liebes Forum

ich bin 28 Jahre alt habe eine Frau, ein Kind #1 und ab nächsten Mai auch ein Kind #2.

Und jetzt schmeiße ich erst mal eine Lokalrunde als Einstand. 20 Alt, 20 Halve Hahn?

Mein Tourenrad hat unter mir, #1 und zwei Gepäckträgertaschen voll Einkauf nachgegeben. (soviel zur Haltbarkeit von Aluminium) Lokaler Fahrradladen sagt finanzieller Totalschaden. Die Maguras hat meine Frau jetzt am Hollandrad. Der Rest ist auf dem Schrottplatz.

Da ich Autos ablehne aber mobil bleiben möchte suche ich ein Fahrrad für mindestens mich (1,95m; 95kg) und meine (bald) zwei Kinder.

Wir leben in Wuppertal auf dem Lichtscheid. Der höchste Punkt Wuppertals. Zwischen uns und der Stadtmitte sind 190 Höhenmeter auf etwa 4km Strecke.

Vor allem das Mundo hat es mir sehr angetan. Wobei das Bakfiets auch gut aussieht...


nun aber zur eigentlich wichtigen Frage:
Kann ich denn so etwas beladen noch den Berg hochstrampeln? Natürlich ist das mit Motor lustiger und leichter. Aber ist das ohne Motor überhaupt (aus dem Sicherheitsaspekt) vertretbar? Ich denke da an mindestens 200kg Systemgewicht.

vielen dank,
phuppy
 
Hallo nachbar, ich nehm dann mal'n Alt & ne halve Hahn ;)

Ich habe hier in Düsseldorf mit einem Bullitt ohne Motor angefangen. Damit habe ich dann auch ab und an mal 4 Kisten Mineralwasser oder Wrekzeug transpotiert.
Geht.
Aber ich habe dann hier in Düsseldorf auch so manchen umweg eingeplant, um Steigungen zu vermeiden. Naja, bin aber auch über Fuffzich.
Später kam mein 2.tes Bullitt BJ2012 mit Catalyst-Vorderradmotor dazu. Da schalte ich den Motor moderat zu, je nach Beladung und Steigung, um das gewicht ein wenig zu kompensieren, dass sich das Lastenrad gewichtsmässig wie ein "normales" Zweirad anfühlt.

In Wuppertal (bin einmal mit dem Rad nach W-tal gefahren. Hin ist doof, zurück ist angenehm ;) ) würde ich ein Lasti, gerade wenn es als Autoersatz gilt, zwingend mit Motor ausrüsten, um die Steigungen zu kompensieren.....

Just my 2 cent :)
 
Guten Morgen,

ich fahre das Rapid von der Radkutsche und habe es 2 Jahre ohne Motor gefahren. Hier bei mir (Norddeutschland) :) ist ne knackige Steigung, 1 km. knapp 30 HM. Die konnte ich beladen locker meistern. Jetzt haben wir im Mai Zwillinge bekommen und den Motor habe ich seit letztem Jahr das Rapid mit Motor (wurde nachgerüstet von der Radkutsche :) ) und ich muß sagen, der Motor ist wichtig. Er ist zwar verzichtbar, aber der "Nutze lieber das Rad" Faktor steigt um das zig Fache.
Mit der richtigen Übersetzung (habe Kettenschaltung) ist das ohne Motor, aus meiner Sicht, Sicherheitstechnisch kein Problem. Würde aber, wenn es finanziell drinne ist, mit Motor nehmen.
Ich wiege auch knapp 100 Kg. bin aber nur 1,86cm.
Wichtig ist aus meiner Sicht nur die Übersetzung, das du nicht mit 25 KMH bei 200Kg. Systemgewicht hochknallst (kenne deine Power nicht) ist wohl klar.
Was auch für mich wichtig wäre,wie sind die Radwege. Hier kann ich auch ruhig mal 6-9 KmH fahren ohne jemanden zu stören oder mich in Gefahr zu bringen, weil so langsam.
 
Ich würde dir auch zu einem Motor raten. Mit einer breiten Übersetzung geht vieles, aber der Motor ermöglicht dir eine breiter Nutzung.
Speziell wenn du ganz auf ein Auto verzichtest: du wirst auch mal erkältet sein, oder du mußt irgendeine Strecke das dritte mal hoch fahren usw. Spätestens dann ist so ein Motor Gold wert. Außerdem macht es deutlich mehr spaß.
 
Oh, Mann. Das habe ich erwartet.

Dann muss ich den Sparstrumpf wieder zuknoten. 2500€ hatte ich bei der Chefin durch. Aber mit Motor geht ja nichts unter 4k. :-(

Dann teilen wir uns jetzt das Damenrad. Mal sehen wie lange das noch hält...

bis bald,
phuppy
 
Alternative wäre das Rapid ohne Motor zu nehmen und wenn wieder Geld da ist, den Motor nachzurüsten. So ähnlich war es bei mir. Jedoch war ich strikter Ebike Gegner und wurde nun bekehrt :)
Geht bei nem Boschsystem natürlich schwerer. Ich fand meine Entscheidung gut im Nachhinein. Das Rapid fährt auch ziemlich geil ohne Motor. Das Bullit war mir immer zu steif.
 
Ich war zwar ewig nicht mehr in Wuppertal, aber aus meiner Erinnerung heraus würde das Bauchgefühl definitiv zum Motor raten. Und zu guten Bremsen, Scheibenbremsen vorne und hinten mit großen Scheiben, denn die 180-200 kg Gewicht wollen vor allen Dingen bergab ordentlich gebändigt werden.
 
Hallo phuppy,

bei 200 kg Systemgewicht wird die Auswahl an Lasten2rädern schon recht eng. Ich bin bei der Suche nach einem Lasten2rad für so ein Gewicht beim Rapid gelandet. Bei den meisten anderen liegt das Systemgewicht deutlich darunter. Bei viel Berg und Talfahrt braucht du für das Gewicht auf jeden Fall einen Motor, eine Schaltung mit viel Auswahl die auch im Stand schaltet, und gute Bremsen. Das wäre dann ertwa so wie mein Rapid... Motor, Rohloff Nabenschaltung, und MT5 Bremsen. Es gibt zwar günstigere Nabenschaltungen, aber bei denen waren mit die Schaltsprünge und die Verlustleistung zu groß.

:) Helmut
 
Grüße von einem Cronenberger, der allerdings schon seit einigen Jahren in flachere Gefilde entwichen ist.

Vom Tal hoch zum Lichtscheid ist schon ne Hausnummer, Respekt. Das könnte ich mir ohne Motor nicht regelmäßig vorstellen. Aber der ÖPNV ist ja vielleicht zumindest an Regen-/Krankheitstagen eine Alternative. Dann reicht dir vllt. ein Lasti ohne Motor.

Viel Spaß auf jeden Fall!
 
Als Autoersatz wurde ich immer zu einem möglichst großen Lastenrad tendieren. Gleichzeitig finde ich die Radinfrastruktur hier in D so miserabel, dass ein mehrspuriges Fahrzeug für mich leider nicht in Frage käme. Der alle Thule-Anhänger ist schon eine Herausforderung im Stadtgetümmel.
Ein Motor halte ich bei einem fetten Lastenrad, welches im täglichen Betrieb unterwegs ist, für unabdingbar. Vor allem im hügeligen Gelände kann so ein mit 200kg beladenes Lastenrad zu einer echten Herausforderung werden. Mit Motor sind solche Steigungen fast wurscht und machen schon fast Spaß. Man glaubt gar nicht, wo man überall mit ein paar Watt hochkommt. :)
Schon mal überlegt ein Lastenrad zu kaufen (eventuell gebraucht) und den Motor günstig nachzurüsten? Wenn du etwas bastelaffin bist, dann gibt es gute und recht günstige Nachrüstlösungen zum Selbsteinbau (z.B. Frontnabenmotoren oder Tretlagermotoren). Allerdings wird es mit 2,5k mit einem Neurad nichts werden. Vor allem das Kinderzubehör ist oft extrem kostspielig. Beispielsweise ist ein Douze in der 800er Version als BigBoy knapp unter 3000 Euro zu bekommen. Inkl. Kinderzubehör ist man bei mindestens 3.500 Euro. Dann noch ein Bafang BBS01 für ca. 800 Euro und zack landet man irgendwo bei 4500 Euro. Beim Bullit sieht es nicht besser aus, da geht m.E. der Bafang auch nicht dran. Vielleicht haben die Cracks hier im Forum noch Tipps für weitere Modelle...
 
Habe ein Bullitt für ca. 3000€ nach Wunsch aufbauen lassen. Nachträglich noch ein Canopy (gebraucht für 300, leider selten zu bekommen, Sitzbank neu ca. 200, Motor selbst nachgerüstet für 250, Akku ca.380, 2.Akku 299 (allerdings direkt aus China, mal abwarten wie er sich schlägt).
In der Form für meine Anforderung perfekt, Fahrspass ist groß, mit Motor auch am Berg und dank Gasgriff auch bei kurzen Sprints trotz hoher Zuladung. Also am Berg sicher zu empfehlen, in der Ebene beim Bullitt zumindest nicht notwendig. Als Geschwindigkeitsbremse tritt nur das Verkehrsaufkommen und mangelnde Radschnellwege in Erscheinung.
 
Erst mal ein herzliches Willkommen!

Alternative wäre das Rapid ohne Motor zu nehmen und wenn wieder Geld da ist, den Motor nachzurüsten.

Oder der Holden zu zeigen, daß das Lasti eine gute und sinnvolle Anschaffung ist und ihr dann doch noch den Motor aus dem Kreuz zu leihern, weil 190 Höhenmeter schon eine Hausnummer sind. ;)

Nabenmotoren kannst Du in fast allen Lastenrädern nachrüsten.
Tretlagermotoren nicht immer. Da kommt es dann auf das Rad an.
Aber bei vielen Bergen ist ein Motor schon echt super!
 
Das Bulitt fällt hier raus, nur 180 kg Systemgewicht.... gesucht sind mind. 200 kg. ;-)
 
Also eigentlich wollte ich euch und dem Forum einen weiteren "Welches Rädchen brauche ich"-Thread ersparen. Davon gibt es schlicht genug und alle laufen auf Bullitt oder Riese & Müller hinaus. Daher habe ich mir Gedanken gemacht und mich international (Deutsch/Englisch/Koreanisch) schlau gemacht. Ich versuche das mal kurz zu organisieren:

Was ich brauche/will:

I. zweirädrig. Überlandfahrten (30km zur Arbeit) sollen möglich sein.

II. bestmögliche Bremsen. Keine Trommel-, V-, Roller- oder sonstwas für Bremsen. Hydraulische Felgenbremsen und mindestens eine hydraulische Scheibenbremse.

III. Absolut Wetterfest. Das Rad steht ganzjährig im Hof und soll auch ebenso (außer bei Glatteis) gefahren werden.

IV. Wasserdichte Transportmöglichkeit. Ich transportiere täglich Musikinstrumente im Wert von über 20.000€.

V. Belastbar. Zwei Kinder, Ich und Einkauf. 200kg sind schnell erreicht.

VI. Lichtanlage. (!!!)

VII. Haltbar.


was ganz nett wäre:

1. Nicht zu schwer.

2. Motor (das ist ja die Frage, welche im Raum steht)

3. tragbar. Eventuell für den RE geeignet um die Strecke zur Arbeit (von 30km) auf 15km Fahrradfahren zu verkürzen.

4. Neu. also vom Händler, nicht gebraucht von irgendwo. Ich hatte im letzten Jahr 8000km Laufleistung. Gebraucht ist es schnell genug.

5. Sitzposition: sportiv bequem


was mir völlig schnurz ist:

a. Design. Zeit für Modenschau habe ich auf dem Fahrrad nicht.

b. Handling. Man gewöhnt sich an allem (auch am Dativ)

Dann habe ich mir folgende Liste zusammengeschrieben:

Backpacker
+ tragbar und passt in den Zug, irgendwie...
+ belastbar
+ günstig
+ leicht (naja. leichter...)
+ Standardreifengröße
- keine Kiste
- keine plane Ladefläche
- Wasserdichter Transport nur mit Taschen/Seilen/Folien möglich
- Kein Wetterschutz für die Kinder

Long John
+ Long Johns sind einfach sexy.
+ Sicherer für den Kindertransport (?)
+ Kofferraum (Gepäck rein, Kiste zu, fertig)
+ Gigantische Zubehörpalette, insbesondere für Kinder
+ Gepäck ist vorne. Man sieht es bevor man hängen bleibt und hört es nicht hinterher.
- schwer. kaum tragbar. Passt in keinen Zug
- mitunter ziemlich teuer in Vollausstattung

Der Finanzielle Rahmen sollte dabei nicht völlig aus dem Ruder laufen. Eine gescheite Grundausstattung (Kinder- & Gepäcktransport) sollte für 2500-3000€ drin sein.

Damit bleiben nicht sonderlich viele übrig: Yuba Mundo und Bakfiets Cargo Long sind für mich die heißesten Kandidaten.

Beide sind ohne Motor für rund 2500€ mit Familien- und Transportausstattung zu haben. Mit Elektraunterstützung um die 4000€.

Natürlich lesen sich Rapid, Bullitt und Co wahnsinnig lecker, dass mir regelmäßig der Speichel auf die Tastatur tropft. Sie sind nur an meinem Anwendungsprofil vorbeikonzipiert. Insbesondere an meinen finanziellen Möglichkeiten!

So. Bitte entschuldigt diesen Roman…

Ich hoffe das kommt jetzt nicht zu patzig rüber. Wenn ich einen Denkfehler habe, klärt mich bitte darüber auf.

phuppy
 
Nimm das Bakfiets!
Wenn du ohne "sportive" leben kannst.
 
Ja..

"ohne sportive" ist beim Backfiets im doppelten Sinne richtig.

Die aufrechte Sitzposition macht "sportives Fahren" nicht leicht, und die für das Streckenprofil "etwas mageren Bremsen" machen es dazu noch Leichtsinnig. Man kann hier im Forum an verschiedenen Stellen lesen, das User Tecktro Scheibenbremsen mangels Leistung gehen andere tauschen. Am Backfiets ist maximal eine T. Scheibenbremse, und eine ( wetterabhängie ) Felgenbremse... oder eine Rollenbremsen. Die ist bei dem Systemgewicht zum langsam langssamer werden... aber nicht zum Bremsen gut. Ich weis nicht so recht. Für klar definierte reichlich Berg und Talfahrt mit 200 kg Systemgewicht..... tät ich mit dem Kauf etwas warten bis das Budget für bessere Ausstattung reicht.

Ich hab für die Auswahl meines Lasten2rades reichlich Probe gefahren, und mich letzten endes für die bessere Ausstattung entschieden. Bei 30 km Arbeitsweg und dem Streckenprofil solltest du eine Probefahrt machen... ob dir die Bremsleistung und der angebotene Acku dafür reicht.

:) Helmut
 
Das Mundo sitzt sich sportiv, wenn man Lenker und Vorbau entsprechend wählt. Lange Touren sind damit auch schön zu fahren.
Zwei Kinder sind machbar.
Nur wasserdichter Transport von Musikinstrumenten??? Eine Geige dürfte noch in die Packtasche passen. Ein Cello garantiert nicht mehr, ganz zu schweigen vom Piano. :D
Scherz beiseite!

Je nach Größe des Instrumentes könnte das auf allen Rädern schwierig werden, aber mehr Platz findest Du auf einem Long John. Wasserdicht ist dabei nur eine Frage eines passenden Verdecks.

Das Mundo ist tragbar, was ich mir an einem Long John schwierig vorstelle, aber noch nicht probiert habe.
Das Mundo packe ich dabei am Sattelrohr und muss am Lenker etwas nach unten drücken. Aber meines ist ein V1, bei dem der Rahmen schon um die 20 Kilo wiegt. Das aktuelle Modell dürfte sich besser tragen lassen, weil das Sattelrohr näher am Schwerpunkt liegen dürfte.

Fahren tut sich das Mundo wie ein normales Fahrrad, nur daß man etwas stärker einlenkt wegen der Länge. Man gewöhnt sich ganz schnell dran und nach ein paar mal Wechsel fährt man Mundo und Trekkingrad ohne Umgewöhnung auch abwechselnd.
Bei Long Johns habe ich da keine Erfahrung.

Zwei Kinder PLUS großer Einkauf oder Musikinstrument wird auf dem Mundo schwierig. Ich weiß auch nicht, wie sich eine Gogetter-Tasche mit zwei Kindersitzen verträgt. Perönlich habe ich schon zwei Kinder und großen Einkaufe bewältigt. Gogetter rechts, Kühlbox links und die Kinder ohne Kindersitze. Die Große hatte die Füße auf dem Sideloader, die Kleine hatte Fußrasten an der Quertraverse der Sattelstreben.

Der Transport eines Kleinkindes in Babyschale gestaltet sich auf dem Mundo schwierig, wenn Du keinen Anhänger benutzt.

Vom Gefühl her würde ich Dir, auch wenn ich Mundo-Fan bin, eher zum Bakfiets raten.
Mit Babyschale bzw. "Hängematte" müsstest Du evtl. selber etwas bauen.
 
und alle laufen auf Bullitt oder Riese & Müller hinaus.
Das ist definitiv falsch. Da gibt es auch noch: Musketier, Butchers, Douze, Libelle, Bakfiets, etc.etc., die hier viele Fans haben.
IV. Wasserdichte Transportmöglichkeit. Ich transportiere täglich Musikinstrumente im Wert von über 20.000€.
Um was geht´s denn da? Kompakte Elektro-Sachen, oder bauchige Gitarren/Celli/Kontrabässe?

Auch dich verweise ich nochmal auf die Libelle https://libelle-lastenrad.de . Die ist optional teilbar und äußerst leicht.
Manko ist, dass das Ladevolumen begrenzt ist.

In Wuppertal würde ich nur mit Motor fahren wollen. Einzige Alternative: Ein nicht kippendes Dreirad, eine entsprechende Übersetzung und kein Zeitdruck. Dann kommst du die Berge auch ohne Motor hoch. Ansonsten: nein.
Ich würde empfehlen, dass du zusätzlich zum Motor darauf achtest, dass deine Schaltung eine möglichst große Ratio aufweist, möglichst wenig Verlust hat und das Rad sehr leicht ist. Mein Rad, mit dem ich hier in Berlin äußerst zufrieden bin würde ich dir deswegen definitv nicht empfehlen.

Wenn du Instrumente mit einem solchen Wert durch die Gegend karrst, dann solltest du auch beim Transportmittel nicht zu wenig investieren. Insbesondere in einer so bergigen Gegend.
 
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