Wie macht ihr euch sichtbar?

@Alex
ich finde deinen Text gut und richtig... (y)

aber mit den Fotos wirst du unsachlich/unfair:
Der LKW mit der gelben Kabine und die beiden Fotos laptop_fahrer sind auf nem Parkplatz aufgenommen.
Und wenn der Wagen abseits der Straße aufm Parkplatz steht...

Es gibt sooo viele Beispiele im Verkehr, da brauchs keine Unterstellungen ;)
Das sind zum Großteil von der Polizei bei Twitter gepostete Bilder, die ich da gespeichert habe. Dass die dann auf dem Parkplatz stehen ist ja gängig. Die Polizei wird die sicher nicht einfach während der Fahrt gemacht haben. Und die wenigsten bauen ihren Kram ab.

Ich habe niemandem irgendwas unterstellt. Ich benenne lediglich Tatsachen, mit denen man sich als Radfahrer und Fußgänger auseinandersetzen muss. Es gibt diese Menschen, die das tun. Ob sie das mutwillig oder aus Tütteligkeit machen ist mir einerlei. Ich will denen auch nichts böses. Mir gehts rein um den Sachstand, dass dort Sichtblockaden sind und man sich nie sicher sein kann, ob man gesehen wird, egal was man trägt. Es gibt dafür einfach keine Garantie oder irgendeine Hoffnung. Im Gegenteil, ich bin mir sicher, dass die Ablenkungen oder Sichtblokaden noch schlimmer werden, egal in welchem Fahrzeug.

Und auch Radfahrer oder Fußgänger nehme ich da nicht aus. Das was man im LKW oder Auto kann, geht auch mit einer Kapuze und dann den Kopf nicht bewegen. Nur sind da die Kollisionen meist nicht so wuchtig und man wird nicht von 7 Tonnen überrollt, dennoch kann das aus eigener Erfahrung ziemlich wehtun, wenn einem ein Radfahrer in die Seite fährt, der gerade nach hinten schaut...

Mir ist im Endeffekt nur eines wichtig: Diese ganzen Faktoren wissen und überlegen, wie ich diesen Möglichkeiten am Besten begegne und sie meiner Frau, Tochter, sowie Familie und Freunden näher bringen kann, damit ich niemanden vorzeitig begraben muss. Ich habe eine Hupe am Rad. Diese ist magnetisch verbunden und damit nicht "angebracht", wie es in der StVZO steht und verboten wäre. Bisher gab es von der Polizei, wenn die diese sahen, eher ein Lob, auch wenn mir klar ist, dass ich hier an einer Grauzone bin. Ob nun nicht angebracht oder im Rucksack ist halt nicht am Rad verbaut und am Körper oder einfach so mitführend darf ich tragen was ich will.
Diese Hupe hat mir schon so oft das Leben gerettet, da bin ich mir sicher, denn ohne wären die meisten Rechtsabbieger ungebremst weitergefahren und weitere Vorkomnisse, wo man einfach nur schreien will. So hatten die Fahrer ein nicht erwartetes Geräusch in der direkten Umgebung und bremsten. Bei Autofahrern oder LKW Fahrern hilft halt leider nichts anderes, da man mit diesen sonst nur schwer bis gar nicht kommunizieren kann.

Bei Radfahrern und Fußgängern nutze ich diese natürlich nicht.
Generell fahre ich so, dass ich immer zum Stehen komme und nicht irgendjemanden umfahre (Misstrauensprinzip, wie bei Tieren und Kindern).
Wünschen würde ich mir, dass das alle machen. Das wird aber immer ein Wunsch bleiben.
 
Was früher gesehen wird hängt bei vorschriftgemäß ausgestatteten Fahrzeugen nicht von der Farbe ab, sondern von der Aufmerksamkeit des Fahrers eines jeden Fahrzeuges auf der Straße. Wäre es die Farbe, dürfte es nach Vorschrift keinerlei schwarzes Auto auf der Straße geben, weil die schlechter gesehen werden
Im Grunde stimme ich dir zu aber ich bin beim "was wird eher gesehen" anderer Meinung.

Mir persönlich geht es so, dass ich jemanden eher sehe, der sich zusätzlich sichtbar macht. Erst heute habe ich einen Rennradfahrer im Schneegestöber bei Tageslicht gesehen, der hatte einen Neon Helm, Neon Handschuhe und Neon Überschuhe, ansonsten war er komplett schwarz gekleidet. Ich habe deutlich schneller erkannt, was da auf mich zukommt und entsprechend wie ich "es" einschätzen muss. Genauso geht es mir z.B. bei Hunden mit Leuchthalsbändern in der Nacht oder Radfahrern bei Tageslicht. Da haben viele kein Licht dabei oder an und sind mit Warnweste wesentlich besser und schneller erkennbar, zumindest für mich. Ich denke aber ich bin da kein Einzelfall.

Natürlich sollte es ausreichen StVO konform unterwegs zu sein um gesehen zu werden. Das ist aber die Theorie und selbst aufmerksames Fahren alleine reicht nicht aus, dass man, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen oder Witterungsbedingungen, andere Verkehrsteilnehmer gleich schnell erkennt, egal welche Farbe sie haben. Daher finde ich es absolut legitim, dass man sich, wie der Themenstarter "sichtbar" machen will. Natürlich fühle ich mich mit einer entsprechenden Weste sicherer ohne zu wissen was sie bringt. Den direkten Vergleich werde ich ja nie haben. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass ich auffällig gekleidete Radfahrer besser erkenne. Daher kleide ich mich auch auffälliger.

Warum du so sehr gegen passiven Quatsch Sicherheit wetterst verstehe ich dabei nicht ganz. Die Situation für Radfahrer ist ohne Zweifel verbesserungsbedürftig. Das liegt aber nicht in der Hand des Einzelnen. Daher kann sich doch jeder Radfahrer kleiden wie er will um sich sicherer zu fühlen. Du schreibst es ja selber. Was der oder die Einzelne machen kann ist passive Sicherheit und Mitdenken für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Ich persönlich würde mich auch nicht auf eine Hupe am Rad verlassen. Wenn ich die bräuchte, dann habe ich meiner Meinung nach die Situation auch schon falsch eingeschätzt. Recht hin oder her, aber ich lasse jedem Auto den Vortritt bevor es heikel wird. Und ja, ich habe auch in Städten schon viele Radkilometer runtergeschrubbt und wäre im Schnitt jeden Tag einmal überfahren worden. Die Situationen habe ich aber immer schon vorher entschärft.
 
Im Grunde stimme ich dir zu aber ich bin beim "was wird eher gesehen" anderer Meinung.

Mir persönlich geht es so, dass ich jemanden eher sehe, der sich zusätzlich sichtbar macht. Erst heute habe ich einen Rennradfahrer im Schneegestöber bei Tageslicht gesehen, der hatte einen Neon Helm, Neon Handschuhe und Neon Überschuhe, ansonsten war er komplett schwarz gekleidet. Ich habe deutlich schneller erkannt, was da auf mich zukommt und entsprechend wie ich "es" einschätzen muss. Genauso geht es mir z.B. bei Hunden mit Leuchthalsbändern in der Nacht oder Radfahrern bei Tageslicht. Da haben viele kein Licht dabei oder an und sind mit Warnweste wesentlich besser und schneller erkennbar, zumindest für mich. Ich denke aber ich bin da kein Einzelfall.

Natürlich sollte es ausreichen StVO konform unterwegs zu sein um gesehen zu werden. Das ist aber die Theorie und selbst aufmerksames Fahren alleine reicht nicht aus, dass man, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen oder Witterungsbedingungen, andere Verkehrsteilnehmer gleich schnell erkennt, egal welche Farbe sie haben. Daher finde ich es absolut legitim, dass man sich, wie der Themenstarter "sichtbar" machen will. Natürlich fühle ich mich mit einer entsprechenden Weste sicherer ohne zu wissen was sie bringt. Den direkten Vergleich werde ich ja nie haben. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass ich auffällig gekleidete Radfahrer besser erkenne. Daher kleide ich mich auch auffälliger.

Warum du so sehr gegen passiven Quatsch Sicherheit wetterst verstehe ich dabei nicht ganz. Die Situation für Radfahrer ist ohne Zweifel verbesserungsbedürftig. Das liegt aber nicht in der Hand des Einzelnen. Daher kann sich doch jeder Radfahrer kleiden wie er will um sich sicherer zu fühlen. Du schreibst es ja selber. Was der oder die Einzelne machen kann ist passive Sicherheit und Mitdenken für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Ich persönlich würde mich auch nicht auf eine Hupe am Rad verlassen. Wenn ich die bräuchte, dann habe ich meiner Meinung nach die Situation auch schon falsch eingeschätzt. Recht hin oder her, aber ich lasse jedem Auto den Vortritt bevor es heikel wird. Und ja, ich habe auch in Städten schon viele Radkilometer runtergeschrubbt und wäre im Schnitt jeden Tag einmal überfahren worden. Die Situationen habe ich aber immer schon vorher entschärft.
Du kannst ja gerne dieser Meinung sein. Weder Statistiken, noch Unfallzahlen geben das her. Auch wenn nicht notiert wird, ob die Unfallopfer eine Warnweste trugen, was meiner Ansicht nach sehr wichtig wäre, weil die Polizei hier ja auch Warnwesten verteilt und damit "Prävention" betreiben will, gab es in Hamburg mehrere Unfälle, wo ich zweifelsfrei sagen kann, die hatten eine Warnweste an.

Das ist leider alles Annekdotische Evidenz. "Mir persönlich", "wenn ich jemanden sehe", "Erst heute habe ich", "kann aus eigener Erfahrung sagen". Das mag ja sein, dass du darauf sensibilisiert bist. Aber zu glauben, dass das alle gleich sehen, ist Wunschdenken. Ich versuche absichtlich so wenig eigene Erfahrung mit einzubringen und erwähne es deshalb immer nur im Nebensatz, wenn es sich mit den offiziellen Zahlen und Statistiken deckt. Wenn es sich nicht decken würde, würde ich diese Annahme gar nicht vertreten.

Ich wettere nicht, ich halte es nur für eine trügerische und rein gefühlte Sicherheit, so etwas zu tragen, weil man selbst es mehr sieht und es einem auffällt. Denn da liegt schon der Fehler. Man beschäftigt sich selbst damit, sensibilisiert sich daher. Dadurch hat man eine komplett andere Sichtweise als jemand, der sich dafür 0 interessiert. Das Gleiche kann man jeden Fragen, der sich mit Falschparken beschäftigt. Auf einmal sieht man alle möglichen Arten von Verstößen.
Oben genannte Punkte der Ablenkung kommen hinzu, wo nichts etwas bringt. Wer nicht hinsieht, kann nix sehen, egal wie hell du strahlst.

Natürlich kann sich jeder kleiden wie er will. Mir ist das völlig egal. Was mich stört ist, dass oft eine Wirkung herbeigezaubert wird, wo aktuell nicht mal ein Nachweis besteht. Und nur weil "der hat gesagt" oder "ich sehe es besser" oder irgendwas ähnliches gesagt wird, heißt das gar nichts.

Mir ist klar, dass man das als Einzelperson nicht ändern kann und es nicht in der Hand der Person liegt.

Am Ende, wenn alle Warnweste tragen würden, hätten wir nichts gewonnen. Denn dann "leuchten" alle und es wird zur Gewohnheit für das Auge. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Hirn solche Dinge irgendwann ausblendet.

Nur mal so. Wie viel Reflektoren muss man haben, damit man gesehen wird? Alle diese Crashes könnten tote Radfahrer oder Fußgänger sein. Wenn schon Brücken und komplett vollgeklatschte Fahrzeuge mit Reflektoren, Licht, Blinklicht, Sirenenlicht und co. "übersehen" werden, wie soll dann eine Warnweste einen für alle Verkehrsteilnehmer zweifelsfrei sichtbar machen? Da kippt die Logik schon um, bevor sie die Frage zuende gelesen hat.

Für mich ist das keine Lösung und ich würde mich hüten sowas zu empfehlen der Sicherheit wegen. Wenns für jemanden tolle Mode ist, bitte.

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Nachtrag: Noch was tolles wissenschaftliches zum Lesen bezüglich "Übersehen" bzw. "nicht hinschauen". Wer nicht hinschaut, sieht nix. Ist zwar bisher nur eine Studie, die ich dazu gefunden und gespeichert habe, wer aber mehr hat, die das bestätigen oder das Gegenteil als Ergebnis haben, gerne her damit.

More than half of drivers don't look for cyclists and pedestrians before turning right, study finds​

 
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Ich bin auch auch in Neonfarben (Warnwesten gelb) gekleidet. Im Sommer T-shirt und im Winter Fleece Jacke. Oder Warnweste uber der Regenjacke. Genauso der Helm in Neongelb. Fahrrad hat jedem Menge Reflektoren und reflektierende Streifen an allen Seiten. Dazu eine B&M Dynamo Beleuchtungsanlage vorne und hinten und dann zusaetzlich vorne noch blinkender Akku Scheiwerfer mit 1100 Lumen und hinten blinkendes Ruecklicht mit 300 Lumen. (ja blinkende Lichter sind bei uns erlaubt).
Aber trotz dem ganzen Zirkus habe ich immer wieder Situationen wo mich Autofahrer uebersehen oder auch bewusst ignoreren. Mich haben Autofahrer schon angeschaut und mir dann doch die Vorfahrt genommen oder abgedraengt.
Kurzum gegen solche Ignoranz oder auch bewusstes Verhalten hilft auch die beste Sichtbarkeit nichts.
 
Kurzum gegen solche Ignoranz oder auch bewusstes Verhalten hilft auch die beste Sichtbarkeit nichts.
Ja, das erlebt man fast täglich. Gestern wurde ich von einer Dame im Auto "übersehen" beim Einfahren auf einen freilaufenden Rechtsabbieger. Bei Tageslicht. In Gelb. Da ich bei so was immer so fahre, als wäre ich unsichtbar, ist mir nichts passiert. Ich habe sie aber deutlich per Klopfzeichen darauf hingewiesen, und das hat sie auch gemerkt.
50m danach nimmt selbige Dame beim Ausfahren gleich wieder einem Radfahrer die Vorfahrt, obwohl da auch noch eine fette rote Radwegmarkierung ist.
Da hilft eigentlich nur noch MPU und ggf. Führerscheinentzug.

Was mir im Auto z.B. nur selten auffällt, sind diese gelben Warnblink-Ampeln beim Abbiegen. Das spricht für die These, dass man sich an so was schnell gewöhnt und es dann im Lichtermeer nicht mehr auffällt.
 
Ja, das erlebt man fast täglich. Gestern wurde ich von einer Dame im Auto "übersehen" beim Einfahren auf einen freilaufenden Rechtsabbieger. Bei Tageslicht. In Gelb. Da ich bei so was immer so fahre, als wäre ich unsichtbar, ist mir nichts passiert. Ich habe sie aber deutlich per Klopfzeichen darauf hingewiesen, und das hat sie auch gemerkt.
50m danach nimmt selbige Dame beim Ausfahren gleich wieder einem Radfahrer die Vorfahrt, obwohl da auch noch eine fette rote Radwegmarkierung ist.
Da hilft eigentlich nur noch MPU und ggf. Führerscheinentzug.

Was mir im Auto z.B. nur selten auffällt, sind diese gelben Warnblink-Ampeln beim Abbiegen. Das spricht für die These, dass man sich an so was schnell gewöhnt und es dann im Lichtermeer nicht mehr auffällt.

Meiner Ansicht nach benötigen wir generell eine Debatte in der Gesellschaft, ob die Voraussetzungen für einen Führerschein nicht noch viel zu lasch sind, sowie nicht auch wie bei LKW Fahrern regelmäßig eine erneute Prüfung abgeleistet werden sollte. Allein damit würde man sicher einige aussortieren, die eher mit einer gefühlten StVO unterwegs sind.
Hinzukommend bin ich der Meinung, schlussfolgernd aus mehreren Dokumentationen, Aussagen und Co., dass wir viel härtere Strafen brauchen, nicht höhere Kosten, aber mehr Punkte. So selbstverständlich, wie viele Menschen auf Gehwegen fahren, egal ob Rad oder Auto, falschparken und so weiter, muss da eine Änderung her.

Was die engen Überholmanöver angeht, würde lediglich eine Halterhaftung helfen, da sonst Anzeigen bei nicht vorhandener Identifizierung des Fahrers im Sande verlaufen. Auch das Bußgeld hier ist unter 50 Euro und damit ohne Punkt.

Zeitgleich brauchen wir schnelle Umsetzungen von sicheren Wegen für Kinder zur Schule, generell Infrastruktur, die so sicher ist, dass sich niemand fürchten muss, sowie langfristig Infrastrukturmaßnahmen, die das ganze verstetigen. Popup Bikelanes könnte man problemlos nutzen und von Hauptstraßen jeweils 1 Fahrstreifen pro Richtung absperren für den Radverkehr.

Dazu könnte man die Ampelschaltungen so umstellen, dass Radfahrer aus allen Richtungen in allen Richtungen für Zeit x grün haben, danach der Autoverkehr in seinen Phasen. So wird das in den Niederlanden an den meisten Kreuzungen gemacht. Insofern niemand über Rot fährt, kommt sich dann da niemand in die Quere.

Bei Einmündungen ohne Ampel benötigen wir dringend Bordsteine und Kurvenradien, die kein schnelles Fahren erlauben. Durch die Temporeduzierung und Schwelle, die man beim Einfahren überwinden muss, hat jeder Verkehrsteilnehmer, ob Auto, Fuß oder Rad, mehr Zeit zu reagieren, falls sich jemand nicht konform verhält.

Zudem muss nicht jede Straße vom Durchfahrtsverkehr befahrbar sein. Hier bieten sich viele Modalfilter an, die Verkehrsberuhigend wirken. Zudem die Radfahrer nicht mehr auf irgendwelche Schutzstreifen an den Rand in die Dooring Zone nötigen. sondern die Piktogramme, bzw. Verkehrsfläche mittiger setzen. (Hierfür brauchen wir leider eine Änderung auf Bundesebene)
Hier auch ein Beispiel:

Sobald alle Infrastrukturmaßnahmen erreicht wurden und die Unfallzahlen mit Unfalltoten, sowie Schwer verletzten zwischen KFU und Rad/Fuß rapide abnimmt, kann man ja über die abschwächung gewisser Ordnungswidrigkeiten sprechen.

Man würde mit diesen Maßnahmen mehrere Dinge erreichen. Zum Einen würde man die notorischen Regelbrecher eher zu fassen bekommen, Falschparker mit 1 Punkt ohne Behinderung würde Eckenparken und gefährliche Situationen massiv verringern.
Zum Anderen würde man mit Popup Bikelanes und der Ampelschaltung viel sichere Wege für Radverkehr, wie auch den gesundheitlich eingeschränkten Verkehr, der oft mit Rollstuhl oder ähnlichen Fahrzeugen stattfindet, schaffen und mehr Menschen den Anreiz geben vom Auto ihre statistisch 50% 10km Wege am Tag auf das Fahrrad zu wechseln.


Ich würde es auch gern anders haben, dass alle aufeinander achten, man keine Angst um sein Kind und sein eigenes Leben haben muss. Aber leider haben wir nun mal eine Autogerechte Infrastruktur, die alle anderen Verkehrsarten meist nur mit einer Radikalisierung oder ein Ausweichen in den Verkehrsraum anderer zulässt. Und genau da müssen wir ran, gemeinsam, als Gesellschaft. Warnwesten sind meiner Ansicht nach nur ein Symptom des Problems, welche gebetsmühlenartig von jeder Polizei und so immer wieder gemacht wird, weil sie selbst nichts daran ändern können, manche vllt sogar wollen.
 
Ich persönlich würde mich auch nicht auf eine Hupe am Rad verlassen. Wenn ich die bräuchte, dann habe ich meiner Meinung nach die Situation auch schon falsch eingeschätzt. Recht hin oder her, aber ich lasse jedem Auto den Vortritt bevor es heikel wird. Und ja, ich habe auch in Städten schon viele Radkilometer runtergeschrubbt und wäre im Schnitt jeden Tag einmal überfahren worden. Die Situationen habe ich aber immer schon vorher entschärft.
Was machst du eigentlich, wenn du in einer engen Einbahnstraße hinter nem Lieferwagen stehst, rechts geparkte Dosen, links hoher Bordstein. Gerne mit vier Meter Abstand zum Lieferwagen. Der Fahrer hört Musik, checkt was in seinem Handy/digitalen Device und merkt, dass er ein Paket ein paar Hausnummern vorher vergessen hat. Also Rückwärtsgang rein und wie ein Blöder blind zurücksetzen.

Ich bin vom Long John abgestiegen und schnell auf den Gehweg gehechtet und hab mein UA schon zertrümmert gesehen. Hab lautstark geschrien und rumgefuchtelt und war heilfroh, dass keine Kinder vorne drin saßen.
Er hat's irgendwie gerafft und er kam 3 cm vor meinem Vorderrad zum stehen.

Meine Nachbarin wurde hingehen mit Kind in der Box umgenietet. Zum Glück nur seitlich gestreift. Mama und Kind sind wohlauf. Der Typ hat viel Ärger bekommen, die Rennleitung kam. Er hatte ne WhatsApp getippt und ist gleichzeitig ein paar Meter zurückgefahren.

Ne ordentliche Hupe hätte in beiden Fällen was gebracht.

Das Problem an sich bleibt aber und es ist ein psychologisches/politisches. Verkehr ist immer auf MIV ausgerichtet, sodass man fast "automatisiert" fahren kann und mit immer mehr Führerscheinjahren anerzogen bekommt, dass Verkehr ausschließlich für PKWs/LKWs gemacht ist und man entsprechend auch Vorrechte hat. Andere Verkehrsteilnehmer als Dosen kommen da nicht vor, egal wie stark sich diese versuchen, bemerkbar/sichtbar zu machen.
Die mangelnde Flächengerechtigkeit bzw. einseitig/ungerecht ausgerichtete Verkehrsinfrastruktur wurde von @Alex ja schon genannt ...
Wenn man sich mit Leuchtejacken und Co. sicherer fühlt, fein, auf eine große Wirkung würde ich aber nicht bauen.

Verkehr bedeutet für das Gros der Gesellschaft immer Autofahren und das schlägt sich leider in der Denke und gar der Sprache nieder:
 
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Die Gefahr lauert von allen Seiten.
Heute an der U-Bahn-Bushaltestelle ein Briefträgerlasti von rechts (Falschfahrer) mit lauter Klingel um die Menschen von Radweg zu scheuchen.
Ein entgegenkommender Fatbikefahrer von links wartete brav bis alle eingestiegen waren, dann stand plötzlich der Briefträger vor ihm.
Dazu stehen da reichlich Poller rum worüber du als Fußgänger wie auch als Radler gerne drüber schaust und du sie nicht siehst.
Die stehen da wegen noch dümmeren Autofahrern die da mal gerne ganz kurz parken.

Da hilft weder Warnweste noch Blaulich auf dem Helm.
 
Alle Argumente schön und gut aber hat irgendwer auch nur ansatzweise behauptet, dass eine Warnweste immer vor Kollisionen schützt? Nein, hat keiner! Aber eine Warnweste kann davor schützen, mehr natürlich nicht. Das ist hier doch allen klar. Wie gesagt: ob eine Warnweste tatsächlich schützt (und wann) oder nicht wird man nicht wirklich klären können. Im Umkehrschluss heißt das aber eben auch, dass sie schon helfen können gesehen zu werden.

@Alex Dein Ton gefällt mir nicht. So wie sich deine Zeilen lesen ist jeder der Neonelemente trägt ein Depp und ein Opfer der Autolobby. Das ist anmaßend und bringt in der Sache nichts.

Hier wurde einfach nur gefragt wie man sich besser sichtbar machen kann und du möchtest allen ganz dringend erklären, dass das eh totaler Schwachsinn ist.
 
Die reflektierenden Handschuhe für Junior sind gestern geliefert worden. Heute Abend, wenn es zum Training geht gibt es den ersten Praxistest.
Wie oft geschrieben, von zu viel halte ich auch nichts, aber so reflektierende Handschuhe, damit Handzeichen deutlich gesehen werden finde ich mittlerweile recht wichtig damit der ausgestreckte Arm im dunkeln gut und schon von weitem gesehen werden kann.
 
Was machst du eigentlich, wenn du in einer engen Einbahnstraße hinter nem Lieferwagen stehst, rechts geparkte Dosen, links hoher Bordstein. Gerne mit vier Meter Abstand zum Lieferwagen. Der Fahrer hört Musik, checkt was in seinem Handy/digitalen Device und merkt, dass er ein Paket ein paar Hausnummern vorher vergessen hat. Also Rückwärtsgang rein und wie ein Blöder blind zurücksetzen.

Ich bin vom Long John abgestiegen und schnell auf den Gehweg gehechtet und hab mein UA schon zertrümmert gesehen. Hab lautstark geschrien und rumgefuchtelt und war heilfroh, dass keine Kinder vorne drin saßen.
Er hat's irgendwie gerafft und er kam 3 cm vor meinem Vorderrad zum stehen.

Meine Nachbarin wurde hingehen mit Kind in der Box umgenietet. Zum Glück nur seitlich gestreift. Mama und Kind sind wohlauf. Der Typ hat viel Ärger bekommen, die Rennleitung kam. Er hatte ne WhatsApp getippt und ist gleichzeitig ein paar Meter zurückgefahren.

Ne ordentliche Hupe hätte in beiden Fällen was gebracht.

Exakt das ist mir vor einer Weile mit GLS passiert und die (alte) Hupe hat geholfen. Ich konnte mich ausserdem in die Lücke zwischen Autos und Sprinter retten.
Meldung an GLS mit Kennzeichen hat vermutlich nichts gebracht, Anzeige ohne Zeugen und Video sinnlos.
Wer ohne Sicht nach hinten einfach zurücksetzt hat hinter'm Lenkrad nichts verloren.

Ich brauche die Hupe extrem selten. Aber beim S-Pedelec ist sie vorgeschrieben, und wenn sie nur manchmal nützlich ist, damit ein Autler überhaupt mitbekommt, dass er/sie mich gerade übersehen hat, ist das ja auch ok.
Mit der Klingel kommt man bei Joggern, Radlern und Rollerfahrern mit Kopfhörern ja leider auch nicht immer durch. Das ist mit dem S-Pedelec aber nur extrem selten ein Problem, weil man sich die Wege kaum teilt. Auf dem normalen Fahrrad ist das aber immer mal wieder ein Problem, auf engen geteilten Wegen.
 
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Alle Argumente schön und gut aber hat irgendwer auch nur ansatzweise behauptet, dass eine Warnweste immer vor Kollisionen schützt? Nein, hat keiner! Aber eine Warnweste kann davor schützen, mehr natürlich nicht. Das ist hier doch allen klar. Wie gesagt: ob eine Warnweste tatsächlich schützt (und wann) oder nicht wird man nicht wirklich klären können. Im Umkehrschluss heißt das aber eben auch, dass sie schon helfen können gesehen zu werden.

@Alex Dein Ton gefällt mir nicht. So wie sich deine Zeilen lesen ist jeder der Neonelemente trägt ein Depp und ein Opfer der Autolobby. Das ist anmaßend und bringt in der Sache nichts.

Hier wurde einfach nur gefragt wie man sich besser sichtbar machen kann und du möchtest allen ganz dringend erklären, dass das eh totaler Schwachsinn ist.
Sorry, ich finde Du überziehst gewaltig und interpretierst zu viel in den "Ton" (wenn er Dir nicht gefällt, musst Du ihn nicht lesen?) von @Alex

Grundsätzlich gebe ich ihm recht und finde nicht, dass er explizit alle Nutzer von reflektierenden Hilfsmitteln als "Deppen" bezeichnet hat.

Er hat lediglich dargestellt, warum seiner Meinung nach reflektierende Materialien Kleidung/Materialien nicht wirklich mehr Sicherheit bringen und eher ein Symptom sind. Die Datenlage zur Sicherheitswirkung ist mMn tatsächlich sehr dünn.

Grundsätzlich gehe ich für meinen Teil in einer größeren Ortschaft mit durchschnittlicher Lichtverschmutzung bzw. einer Verkehrsinfrastruktur, in der schwache (Sic!) Verkehrsteilnehmer an den Rand bzw. aus dem Blick der Windschutzscheibe verdrängt werden, d'accord.

Einzig, und das ist mir neulich bei einer selten Perspektive meinerseits hinter einer Windschutzscheibe aufgefallen -was jedoch auch eine singuläre Erfahrung ist-, in schlecht beleuchteten Seitenstraßen, könnten mMn Reflektoren an/von Radlern von Vorteil sein:
Ich habe da neulich ein ordnungsgemäß ausgestattetes Rad (mit StVZO Funzel vorne und hinten + Mindestreflektoren) erst im letzten Moment von hinten gesehen; da hätte zusätzlich reflektierendes Material meine Aufmerksamkeit durchaus früher erhöht.
Aber auf stark befahrenen Haupt"verkehrs"anchsen, wo Fußgänger und Radfahrer erst im Kreuzungsbereich "dazustoßen" bringt das mMn nichts, wenn ein Bewusstsein für eben diese nicht da ist bzw. wenn der Blick aus der Windschutzscheibe hauptsächlich auf die vielen Fahrspuren vor mir und die Dosenwelt gelenkt wird, die eben dahinrauschen darf und alles andere wird ständig angehalten und darf sich maximal auf Verkehrsinseln drängen.

Nicht ganz ok ist meiner Meinung nach teilweise die Auswahl der Bilder von @Alex aus Twitter und Co.
Denn ich sehe diese eher als "anekdotische Evidenz", denn als tatsächlich quantitativ belastbar bzw. auch effekthascherisch.
Somit zeigt sich da eben genau diese Sensibilisierung darauf, die er anderen in deren Schildung "persönlicher Erfahrungen" -die auch ich zuvor mehrmals geteilt habe- [vorwirft].

Kurzum:
An meinem Longjohn fahre ich auch noch ein paar Klebereflektoren spazieren, schon allein um das Ding etwas zu individualisieren und weil die Kids Spaß dran haben. Aber nicht an jedem Rad und ich habe im Alltag auch kein Bock auf ein Zusatzarsenal an Kleidung. Für mich ist das Rad in der Stadt auch einfach ein Alltagsgegenstand und muss sich in meinen Alltag einfügen, weshalb mir eine gute Beleuchtung für mich selber sehr wichtig ist. Ich brauche persönlich keinen Rucksack voller Zusatzklamotten, den ich für Freizeit und Arbeit mitschleppe und die mich als "vulnerablen" Radfahrer kennzeichnen. Ich möchte da die gleichen Rechte haben wie Dosenfahrer und trage auf dem Alltagsrad auch eher selten einen Helm (und jetzt bitte ... Popcorn).

Meiner Meinung nach bleibt das Hauptproblem, dass Verkehr immer aus der Autoperspektive gedacht wird und alle anderen Verkehrsteilnehmer darin nicht vorkommen. Das führt über viele Führerscheinjahre zu fehlendem Bewusstsein und Aufmerksamkeit bzw. auch Rücksichtslosigkeit.

Habe ich heute Morgen -Achtung Anekdote- auch wieder erlebt.
Ich habe meine Kids (deren zwei) heute morgen jeweils zur 1. bzw. 2 Stunde zu Fuß -bin gerade zu geizig für Spikes- in die Schule begleitet.
"Gefühlt" 90% der Dosen fuhren nur mit Guckloch, das auch noch regelmäßig anlief, durchs Wohngebiet, teilweise mit ordentlich Speed ... irgendwann wird die olle Lüftung ja schon Wirkung zeigen.
Fand ich ziemlich asozial.
Gesehen hätten bzw. haben die auch nix, weshalb ich meine Kids und meine Wenigkeit auch ab und an in den verkehrsberuhigten Zonen in Sicherheit gebracht hab.
 
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Ich brauche die Hupe extrem selten. Aber beim S-Pedelec ist sie vorgeschrieben, und wenn sie nur manchmal nützlich ist, damit ein Autler überhaupt mitbekommt, dass er/sie mich gerade übersehen hat, ist das ja auch ok.
Jup. Im Mischverkehr fahre ich nur noch sehr ungern ohne KFZ-Hupe. Klingel hört spätestens bei kühlem Wetter keine Sau mehr, sicher auch auf Grund der extrem schallgedämmten KabinenKFZ.

Und sollte der (bei VM/VC sehr seltene) Fall eintreten, dass mich ein Autler per Hupe 'grüßt', kann ich gut und leicht zurückgrüßen. :D
 
Das finde ich zu wenig und daher würde ich gern mal ein paar Ideen sammeln, wie man das Fahrrad mit Kiste im Dunklen besser sichtbar machen kann? Gerne so, dass es auch ein bisschen hübsch, aber nicht zu teuer ist. Wie macht ihr das bei euren Rädern?
Eines von meinen Bullitts (mit 48V250W Bafang BBS02/2 mit Lichtausgang) hat zusätzlich zur StVZO konformen Maximalbeleuchtung aus B+M E-Bike Rücklicht auf dem Schutzblech (das Kabel klebe ich mit Tesa Power von innen) und dem exzellenten LED Scheinwerfer Lumotec IQ-X E noch eine separat schaltbare Effektbeleuchtung unterflur bekommen, für den Stadtverkehr. Die Seitenreflektoren an der Gabel sind ScotchLite Klebestreifen.

Die besteht aus zwei selbstklebenden 24V LED Streifen - eBay - an den Längsträgern in Serie, ein bisschen nach innen versetzt verklebt damit sie nicht aufsetzen können. Damit schwebt man dezent auf einem Lichtschein daher, das fällt nicht stark auf, aber man wird doch sehr gut gesehen
:)
Das Foto ist auf nasser Straße gemacht, also unter schlechtesten Bedingungen.
Gerade klebe ich unter einem Weiteren Bullitt herum, so bald es dunkel ist kommt noch ein Foto :)
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