Wer weiß etwas über dieses alte traditionelle Lastenrad?

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Lastenrad
Traditionelles 3-rädriges Arbeits-Lastenrad
Hallo Leute,

vor kurzem habe ich mit einem Freund zusammen ein schönes, leicht lädiertes Lastenrad erstanden. Der Vorbesitzer, der es lange als mobilen Verkaufsstand genutzt hatte, wusste nicht viel über die Geschichte des Rades, angeblich ist es aus den 50igern und von Gazelle.
Nachdem der etwas heruntergekommene (nicht originale) Aufbau jetzt herunter gekommen ist, waren wir erst einmal erleichtert, dass tatsächlich nicht soviel dran zu machen sein wird. Ohne Reparaturen und Anpassungen wirds allerdings auch nicht gehen.

Was uns aber zunächst einmal interessiert: Wann wurde dieses Rad denn nun wohl wirklich gebaut? Gibt es da Hinweise, die das ein bisschen zeitlich eingrenzen können? Ein Hersteller hat sich zunächst einmal nicht sichtbar auf dem Rahmen verewigt - gibt es da Hoffnung, den zu identifizieren? Das ganze Rad wirkt eigentlich sehr homogen, aber möglicherweise sind die Komponenten ja auch ursprünglich nicht alle zusammengehörig (der Gepäckträger gehört sowieso nicht dazu, is klar).

Wir würden uns über Hinweise sehr freuen, vielleicht gibts ja auch noch einen Tip zu der ein oder anderen Quelle im Netz?

Viele Grüße,
Michael
 

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Vielen Dank, da sind ein paar schöne Ideen für einen neuen Kastenaufbau dabei und auch ein paar nette Ersatzteile.

Beste Grüße,
Michael
 
Hi
Wenn das Rad aus Ebaykleinanzeigen kommt aus Berlin bin ich das Rad schon mal gefahren.
Die Idee mit den Blattfedern fand ich sehr gut, das Lenkkopflager war etwas locker.
Aber auf jeden Fall ein Monster von der Größe her.
LG
 
Hi
Wenn das Rad aus Ebaykleinanzeigen kommt aus Berlin bin ich das Rad schon mal gefahren.

Nein, das Rad stand zuletzt lange Jahre in Hamburg, davor in Köln oder Dortmund (konnte der letzte Besitzer nicht mehr genau sagen).

Monster sind das in jedem Fall, ich bin zuvor ein workcycles mit 1,50m Kasten gefahren. Die eine Trommelbremse hält das Rad zuverlässig, aber man muss halt immer umgreifen. Das will ich mir nicht in brenzligen Situationen vorstellen. Eine Bremse, die von der Griffstange her zu bedienen ist, wäre dringend geboten, auch wenn das nicht stilecht ist - aber das ist ein anderer Schnack.

Viele Grüße,
Michael
 
Ok, also, wenn es denn sein muss:
Hier mein Vorschlag für eine minimal invasive Vorderradbremse:
Gebremst wird über ein zwischen den Griffstreben gespannten Zug.
Der bekommt zum besseren Greifen z.B. einen schwarzen Gummischlauch drüber.
An der ersten Strebe fängt der Zug an, dort gibt es außen eine Bohrung, die ein schlankes Birnenende eines Zuges durchlässt und innen eine dünne Bohrung für den Zug.
Farbe als Rostschutz nicht vergessen.
Vor die Birne kommt eine Unterlegscheibe und als Kunststoffspezialteil eine Kragenhülle.
(Kannst Du z.B. umsonst von mir bekommen, bei Bedarf PN ;-)
An der anderen Griffstange umgekehrte Reihenfolge, ergänzt um eine Zugführung.
Man kann dann an jeder Griffposition zwischen den Stangen bremsen.
Gleichzeitig optisch zurückhaltend gelöst.

Der Bouwdenzug wird von hier zur Vorderachse geführt.

Dort braucht es wieder ein paar spezielle Teile:
Von Carriot gibt es für die Feststellbremse der Anhänger Kunststoff-Formteile, die innen auf die (vorhandenen) Laufräder gesteckt und zwischen die Speichen geklemmt werden.
Die sind grau, kann man aber schwarz sprühen (kunststofftauglicher Sprühlack).
An diesen Formteile werden vor der Montage Bremsscheiben befestigt.

Für Bremsscheiben und Bremsen würde ich die von Weber-Technik empfehlen.
Das sind einfache Bremsen für deren Anhänger, gibt es als Ersatzteile.
Können sehr einfach montiert werden, auch die Umsetzung vom Baudenzug auf beide Räder ist dort bereits gelöst.
Bis auf die Bohrungen durch die Halter der Griffstange bleibt alles reversibel.
 
Danke Kulle, das hört sich für die Bedienung schonmal deutlich besser an, als einen modernen Hebel draufzusetzen :)

Das mit den Kunststoff-Formteilen und Bremsscheiben ist mir noch nicht so klar, schaue ich mir am besten mal bei den Anhängern an, Chariot, meinste doch, ne? Sowas in der Art also?

https://www.bikebox-shop.de/fahrrad.../chariot-thule-feststellbremsaufnahme/a-2462/

Der Gedanke, damit dann zu bremsen ist gewöhnungsbedürftig - wäre das bei diesem Trumm zuverlässig umsetzbar?

(BTW: Thema wäre eigentlich für einen Extrafred richtig, oder)
 
Ich weis nich so recht... draußen is nu zwar dunkel, dennoch is genug Licht um festzustellen, das die Bremsen für einen Leichtbaufahrradanhänger kaum geeignet sind, ein Dreirad dessen Leegewicht weit über dem solcher Anhänger liegt.... verkehrsgerecht zu bremsen. Dat kann doch nur ein Witz sein. Wer so ein Dreirad fahren will sollte vernünftige Bremsen dran machen, oder dazu stehen das es sich um ein reines, für den Betrieb nicht geeignetes Museumsstück handelt.

Dat sicherste wäre... eine möglicherweise passende Trommelbremsnabe mal dran zuhalten, und nachzumessen, ob dat paßt mit einem ggf. anzuschweißenden Wiederlager. BZW.... Bilder vom Rad mit Maßen an den Hersteller der Bremse schicken und fragen ob dat wohl passen könnte.

:) Helmut
 
Wer so ein Dreirad fahren will sollte vernünftige Bremsen dran machen, oder dazu stehen das es sich um ein reines, für den Betrieb nicht geeignetes Museumsstück handelt.
:) Helmut

Also eine vernünftige Bremse ist ja dran, aber für einen sicheren Straßenverkehr pflichte ich dir bei. Vielleicht klammere ich das Thema erstmal aus und komme später drauf zurück. Dafür muss es ja Lösungen geben, hab z.B. schon viele Coffeebikes von workcycles gesehen, die auch irgendwas nachgerüstet hatten. Die Bedienung von Kulle behalte ich aber im Hinterkopf.

Also... wüßte wer noch was zur Geschichte des Rades? Hab auch in niederländischen Foren geschaut, u.a. auch schon ein ähnliches Modell (mit ähnlich unklarer Einordnung) gefunden.

http://www.transportfiets.net/2013/06/21/bakfiets-uit-pannerden/

Gruß,
Michael
 

Das arme Ding... so einsam am Strand, von Wind Regen und Sonne gegerbt... :-(

Der Grundtyp ist richtig, aber es sind halt über Jahrzehnte viele verschiedene Modelle von diversen Herstellern gebaut worden. Dieses hier hat - wie wohl die meisten - einen Hauptträger aus 2 parallelen Rohren (und eine schön geschwungene Stützstrebe nach vorn, nicht schlecht). Unseres hat einen Träger aus einem einzelnen Rohr (gibt auch einzelne Träger mit Vierkantprofil).

Aber vielen Dank für den Hinweis.

Michael
 
Mit so einem Teil fährt man ja normalerweise keine Rennen, und bisher habe ich noch nie gehört, das jemand von einem Lastenrad-Oldtimer überfahren wurde.
Wenn das Cariot-Teil nicht halten sollte kann man auch etwas vergleichbares aus Metall selbst herstellen.

Ich stehe im Übrigen zu meiner ersten Reaktion: Ich würde es so lassen.

Von Christiania gibt es "vernünftige" Scheibenbremsen Rechts/Links, die Ansteuerung oben kann genauso gemacht werden, nur braucht es dann den Zugverteiler (auch von Cristiania) oder eine passende Eigenkonstruktion.

Kritischer als zu leichte (Zusatz-)Bremsen fände ich angebastelte (Trommelbrems-)Achsen, die das doch möglicherweise ganz erhebliche Gewicht mit Zuladung nicht halten.
 
Apropo Cofebike : Ich hab schon verschiedene Cofebikes gesehen. Die die richtig gefahren werden sind eher Neubauten als "reaktivierte Museumsstücke". Wir haben hier im Dorf sogar so ein richtig großes Cofebike, das auf Märkten eingesetzt wird. Das "fährt" mangels Bremsen vorne .. weils halt alt aussehen soll, vom Anhänger runter max. 5 m auf Standplatz.... und wieder zurück auf den Anhänger.


Kritischer als zu leichte (Zusatz-)Bremsen fände ich angebastelte (Trommelbrems-)Achsen, die das doch möglicherweise ganz erhebliche Gewicht mit Zuladung nicht halten.

Bei Christiania gibt es Scheibenbremsen für Dreiräder die für den Anbau solcher Bremsen vorbereitet sind... nicht für Museumsräder die reaktiviert werden sollen. Da hilft nur eine klare Entscheideung für verkehrssichere Bremsen.. oder ein Museumstück durch die Straßen schieben zu wollen.

Genauso wie man für Scheibenbremsen was am Rahmen umbauen mus, mus man auch für Trommelbremsen den Rahmen umbauen. Wie bastelt wohl Christiania Scheibenbremsen an Räder die dafür nicht vorgesehen sind.. ?
 
Apropo Cofebike : Ich hab schon verschiedene Cofebikes gesehen. Die die richtig gefahren werden sind eher Neubauten als "reaktivierte Museumsstücke".

Hauptproduzent dürfte eben workcycles.com sein. Die stellen 3 Größen in verschiedenen Ausführungen her. Ausgeliefert werden sie aber allesamt mit der traditionellen einzelnen Trommelbremse hinten.

... ich glaub, ich benenn den Fred um auf was mit Bremse ... ;-)
 
Ich habe auch mal über einen Bremshebel nachgedacht.
Ganz alte Fahrräder hatten früher vorne sowas wie ne Stempelbremse. Wenn ich mich nicht recht erinnere waren die Bremshebel recht urig und könnten deshalb umgebaut auch zu deinem Rad passen.
Wenn du das Monster beladen fahren willst würde ich aber auch auf nen ganz normalen Doppelzuggriff wechseln :sneaky:
Dein Sattelgriff könnte sowas wie ne Feststellbremse für hinten werden.

Erzähl doch mal von der Federung vorne sieht ja voll nach hightech aus ;).
Sowas würde ich ja gerne mal nachbauen.
 
Erzähl doch mal von der Federung vorne sieht ja voll nach hightech aus ;).

Blattfederung war bei den schweren Transporträdern üblich, soweit ich das bisher gesehen habe. Wat soll ich dazu sagen, auf dem fünften Foto ist die Federung ja voll drauf. :)
 
Ne ich meine eher wie die ansprechen, wackelt das Rad durch die Federung.
Das Rad was ich hier in Berlin gefahren bin, da haben die Federn erst bei ca. 50kg angefangen leicht einzusetzen. Bei 120 kg ist das Rad spürbar eingefedert und in der Kurve war es erwartungsgemäß geneigt. Aber war schon sehr cool.
Alte Technik halt.
 
Das "fährt" mangels Bremsen vorne .. weils halt alt aussehen soll, vom Anhänger runter max. 5 m auf Standplatz.... und wieder zurück auf den Anhänger.
Bist Du sicher das es mit Bremsen vorne auf eigenen Rädern zum Markt gefahren würde?

Wenn man einen Oldtimer fährt, kann der nicht in allen Bezügen mit einem neuen Fahrzeug mithalten.
Daher würde ich eher zu einem Minimaleingriff neigen, der natürlich nicht darauf ausgelegt ist, künftig die einzige Bremse zu sein, sondern eben eine Zusatzbremse.
Wer ein optimal bremsbares Lastenrad will kann Oldtimer und viele der neueren (Billig-) Modelle nicht fahren.

Hier mal für (zum Entsetzen ;-) die Hinterradbremse, die in mein 1/1 Sitzer kommt:
image.jpg

Ich darf das, weil ich kein Hersteller bin...
 
Bist Du sicher das es mit Bremsen vorne auf eigenen Rädern zum Markt gefahren würde?

Bei der Frage wird deutlich, das man sich gut überlegen sollte, wie verkehrstauglich man so ein Coffebike machen sollte. Setzt man es nur auf weiter entfernten Märkten mit festen Standplätzen ein, wird man sicher Huckepack anreisen. Will man es auf größen Freizeitgeländen einsetzen, wo am mit dem PKW nicht hinkommt, oder zuhause in der Nachbarschaft, sollte es "versicherungstechnisch fahrtauglich" sein.

:) Helmut
 
Auf http://oudefiets.nl gabs jetzt den Hinweis, dass es sich wohl nicht um ein Gazelle handeln kann. Wegen der Bremsenfrage habe ich glatt vergessen nachzuschieben, dass wir noch eine Rahmennummer gefunden haben, die aber mit 4 Ziffern zu kurz für ein Gazelle ist.
 
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