Welche Radwege wollen ?

In Hamburg Uhlenhorst wurden im Zuge der Busbeschleunigung auch neue Schutzstreifen gebaut und dafür sollten auch Quer Parkplätze wegfallen. Eine Anwohner Bürgerinitiative hat solange Druck gemacht, dass der Schutzstreifen jetzt auf 100m fehlt und sich Autos, Busse und Fahrräder da jetzt weiter in die Quere kommen.
Wenn wir unter Schutzstreifen dasselbe verstehen (ein paar Streifen auf der Fahrbahn, oder?):
(Nicht nur) meine persönlich Erfahrung: Damit überholen die Autofahrer noch dichter. Die schlimmste Erfindung des vergangen Jahrzehnts. Von daher wäre gar kein Schutzstreifen vermutlich besser gewesen. Aber das Gutbürgertum dort braucht halt Platz für seine Autos.
Die östliche Alsterseite ist so gruselig.
(y)
 
Nur weil‘s so schön anzuschauen ist. Ein wenig Veränderung, Tempo 30 und mehr Grün …. und schon wir eine Stadt lebenswert:

PS: Mir ist übrigens egal, wo die Autos da parken ….. von mir aus unter der Erde, im Parkhaus oder eben auf dem P+R Parkplatz außerhalb der Stadt, weil das ÖPNV Ticket nur einen Euro pro Tag kostet …. Hach, Utopien …..
 
Nur weil‘s so schön anzuschauen ist. Ein wenig Veränderung, Tempo 30 und mehr Grün …. und schon wir eine Stadt lebenswert:

PS: Mir ist übrigens egal, wo die Autos da parken ….. von mir aus unter der Erde, im Parkhaus oder eben auf dem P+R Parkplatz außerhalb der Stadt, weil das ÖPNV Ticket nur einen Euro pro Tag kostet …. Hach, Utopien …..
Wenn ich sehe wie da bei 0:09 die Infrastruktur (Verteilerkästen der Stromversorgung) verschwinden, dann scheint mir das symtomatisch eher eine Illusion zu sein statt realisierbare Utopie.

Mehr ÖPNV zB -der ja wie Radfahren auch zunehmend elektrifiziert wird- wird eher noch mehr derartige Infrastruktur benötigen, ebenso wie Digitalisierung die da eindeutig erheblich draufschlägt. Anstehende Digitalisierungsprojekte wie 5G sind übrigens mit Begrünung völlig unverträglich bzw ein erheblicher Treiber des Stromverbrauchs (Bäume/Sträucher "verschlingen" einen wesendlichen Teil der Sende-Energie von Funknetzen).
Wir können nicht Beides haben, sonst bleibts halt nur ein schönes Träumchen... ;)
 
Wenn ich sehe wie da bei 0:09 die Infrastruktur (Verteilerkästen der Stromversorgung) verschwinden, dann scheint mir das symtomatisch eher eine Illusion zu sein statt realisierbare Utopie.

Mehr ÖPNV zB -der ja wie Radfahren auch zunehmend elektrifiziert wird- wird eher noch mehr derartige Infrastruktur benötigen, ebenso wie Digitalisierung die da eindeutig erheblich draufschlägt. Anstehende Digitalisierungsprojekte wie 5G sind übrigens mit Begrünung völlig unverträglich bzw ein erheblicher Treiber des Stromverbrauchs (Bäume/Sträucher "verschlingen" einen wesendlichen Teil der Sende-Energie von Funknetzen).
Wir können nicht Beides haben, sonst bleibts halt nur ein schönes Träumchen... ;)
Also ich glaube, dass du das Problem etwas zu hoch hängst.

Der Erfinder des Videos kann sich bestimmt auch Verteilerkästen vorstellen.
Ganz realistisch ist das eh nicht, da fehlen noch ein paar Dinge.

Es geht nur um mehr Grün in der Stadt, was wirklich in den nächsten kritischen und entscheidenden 20-30 Jahren essenziell sein wird, vorrangig für die Bevölkerung in den 2-3 Zimmer Wohnungen, ohne Balkon, Terrasse, Platz und Klimaanlage.

Und was die Funknetze angeht so -excuse my french- "scheiße" ich auf Empfang und bevorzuge gute Luft und eine lebenswerte Umgebung statt Betonwüste, zumal 5G hauptsächlich für Industrie 4.0 interessant sein sollte, für die vielen IG Poster reicht 4G allemal ;)
Und mehr Stromverbrauch nehme ich da gerne in Kauf. Außerdem sollte man in einer Stadt Konnektivität vielleicht auch nicht nur bzw. ausschließlich über Funk anbieten.
 
Die Stromkästen usw. stören mich jetzt nicht wirklich im Stadtbild. Die könnte man auch seitlich schön mit Fahrradbügeln einrahmen.
Dass Autos aus dem Stadtbild verschwinden müssen, steht für mich außer Frage.

Bei uns wurde nebenan gebaut und unter anderem waren dort auch zwei Kräne notwendig. Diese mussten an insgesamt vier Tagen auf- und später wieder abgebaut werden. Aufgrund der Größe der LKW, die die Teile angeliefert und abgeholt haben, wurden zwei Straßenzüge komplett mit Halteverboten belegt und die Zufahrten gesperrt.
Es war so großartig, die Straßen mal komplett autofrei zu erleben und bewusst vor Augen geführt zu bekommen, wie viel Platz Autos einnehmen. Und das Ganze eben mit einer Selbstverständlichkeit, die ich nicht akzeptieren kann! Zumal es im Gegenzug keinen einzigen öffentlichen Abstellplatz für Fahrräder in meinem Viertel gibt.

Und ansonsten sind die Mobilfunkantennen bei uns auf Gebäuden. Die stören mich jetzt beim Radfahren nicht wirklich.

(Disclaimer: Viele Autos sind notwendig. Ich besitze selber ein Auto, aber meines steht auf einem Tiefgaragenstellplatz, für den ich viel Geld bezahle.)
 
Autos wenden keine Not, sie erzeugen die Not.
Kein Mensch braucht ein Auto.
Gäb es keinen MiV, würden die Leute bei der Arbeit wohnen oder die Arbeit käme zu den Arbeitern. So einfach war das, ist das und wird es hoffentlich flächendeckend werden,
bevor der letzte Baum verdorrt, verbrannt oder ertränkt ist.
Gruß Krischan
 
Es war so großartig, die Straßen mal komplett autofrei zu erleben und bewusst vor Augen geführt zu bekommen, wie viel Platz Autos einnehmen.
Das hatte man schon in den 70gern mit den autofreien Sonntagen. Alle fanden es herrlich, aber es ist nichts geblieben, sondern noch schlimmer geworden.
Zitat Spiegel:
"An den 25. November 1973 und die folgenden drei Advent-Sonntage erinnern sich die meisten Zeitzeugen mit Nostalgie. "War das schön, mit dem Fahrrad über die Autobahn zu fahren" - im autoversessenen Deutschland ein ganz ungewohntes Bild. Kinder sausten per Kettcar oder auf Rollschuhen über die ganz großen Pisten. An Verkehrsknotenpunkten im Ruhrgebiet, wo sich sonst die Fahrzeuge dauerstauten, flanierten Familien mit Kinderwagen durch die plötzlich abgasfreie Luft. Volksfeststimmung.
Weiter im Süden nahmen Leute auf Langlaufskiern verschneite Fernstraßen, durch Innenstädte trabten Reiter auf ihren Pferden. Ein Bürgermeister in Hessen führte seine Gemeinde zum "Ölspar-Wandertag", der Touristik-Verband Mosel rief zum "Raderlebnis Happy Mosel". Und Loriot versuchte im TV-Sketch, auf einem Fahrrad-Gepäckträger zum SPD-Parteitag in Essen zu trampen.
Oh happy day - was für eine unverhoffte Idylle."

- Bericht - klick!

lg ...
 
Aktuell wird auf der 4-spurigen Müllerstrasse (+ Parkstreifen!) eine "bike-lane" geplant und dafür soll dem Autoverkehr Platz weggenommen werden. Grundsätzlich der richtige Ansatz! Aber: Das ist eine der Haupt-Ein- und Ausfallstrassen Morgens und Abends. Selbst mit breitem Radstreifen hätte ich keine Lust, mich mit den qualmenden Kisten neben mir da durch zu quälen.
Ja, vor allem, weil es da eigentlich ganz gute parallele Straßen gibt, die man relativ einfach anbinden könnte, z.B. die Petersallee (demnächst Maji-Maji-Allee :) ) oder auch die Afrikanische Straße, die ja in manchen Bereichen bereits einen Hochbordradweg hat, der immerhin Platz bietet.
 
Also ich glaube, dass du das Problem etwas zu hoch hängst.
Nope!
ich habe 20 Jahre Berufserfahrung in genau dieser Infrastruktur und bin gelernter Funkelektroniker.
Daher widerspreche ich dir und sage dir, dass DU das Problem (perspektivisch) nicht überschaust...
Nicht nur speziell in folgender Hinsicht...
Und mehr Stromverbrauch nehme ich da gerne in Kauf.

Immerhin bin ich im Folgendem ganz deiner Meinung...
"scheiße" ich auf Empfang und bevorzuge gute Luft und eine lebenswerte Umgebung statt Betonwüste. Außerdem sollte man in einer Stadt Konnektivität vielleicht auch nicht nur bzw. ausschließlich über Funk anbieten.
(y)
ich fürchte nur, es wird nicht nach deinem Gusto laufen.

Und ansonsten sind die Mobilfunkantennen bei uns auf Gebäuden.
pragmatisch betrachtet ist das nicht richtig, und genau hier stehen wesendliche Änderungen an ;)
 
Autos wenden keine Not, sie erzeugen die Not.
Kein Mensch braucht ein Auto.
Gäb es keinen MiV, würden die Leute bei der Arbeit wohnen oder die Arbeit käme zu den Arbeitern. So einfach war das, ist das und wird es hoffentlich flächendeckend werden,
bevor der letzte Baum verdorrt, verbrannt oder ertränkt ist.
Gruß Krischan
Bei uns ist das Auto ein reiner Luxusartikel.
Ansonsten halten wir es ganz genauso, wie du es schreibst. Mein Weg zur Arbeit beträgt keinen Kilometer, bei meiner Frau ist es genauso und Kita bzw. Grundschule sind auch um die Ecke. Bei meiner morgendlichen Wegbringrunde - mit Rad und nicht mit Auto - habe ich keine 5 Kilometer auf der Uhr, wenn ich im Büro angekommen bin.
Mit notwendig meine ich eher die Dinge, die ohne Auto gar nicht gehen. Hierzu zähle ich zum Beispiel Krankentransporte, Streifenwagen usw.

Autofreie Sonntage sind / waren stark - aber die Autos standen dann ja trotzdem auf den Seitenstreifen usw. Das Bild, was ich zeichnen wollte, ist ganz ohne Autos. Vielleicht sollte man alle paar Wochen mal in der Nachbarschaft zusammenlegen und Halteverbote einrichten lassen. ;)
 
Also ich glaube, dass du das Problem etwas zu hoch hängst.
Hier mal ein Beispiel.
Zunächst Foto von google streetview aus 2008 (Quelle)
Bildschirmfoto.png

Und hier ein Foto aus 2021 aus dem Architektur-urban-Forum (Quelle)
holzmarktFeb21.jpeg

OK...kleiner Unterschied ist noch die Jahreszeit.
@Gandalph könnte fast Recht behalten :cry:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe jetzt bei mir die Konsequenzen gezogen und habe mir einen neuen Job gesucht der näher an meinem Wohnort ist.
Da meine alte Firma kein Homeoffice nach der Pandemie weiter anbieten wollte …
Jetzt pendel ich wieder 11km mit dem Rad und habe dabei gute Laune!

Passend dazu:
D2B19832-3AFD-44C5-AF4F-019859EAF8F1.jpeg
 
Hier mal ein Beispiel.
Zunächst Foto von google streetview aus 2008 (Quelle)
Anhang anzeigen 17917

Und hier ein Foto aus 2021 aus dem Architektur-urban-Forum (Quelle)
Anhang anzeigen 17920

OK...kleiner Unterschied ist noch die Jahreszeit.
@Gandalph könnte fast Recht behalten :cry:
Um mal nochmal deutlicher zu sagen, worauf ich mit dem Beispiel hinaus will (und weil es für Ortsfremde wenig ersichlich ist):

Auf dem alten Bild läuft vor den Hochhäusern auf dem Gehweg der alte (Ost-)Radweg, die übliche schmale Buckelpiste. In 2018 wird hier ein neuer Radweg - einer der damals sehr wenigen Vorzeige-Radwege Berlins - angelegt. Mit dem Bau dieses Radwegs verschwinden 90% der vorher vorhandenen Bäume, vor allem aber sämtliche großen Bäume.
Und was passiert noch in 2018?
Die Holzmarktstrasse wird eines der ersten 5G-Pilotgebiete in Berlin-Mitte.

Ich will gar nicht auf das Thema Mobilfunk hinaus, das ist hier OT und es gibt da unterschiedliche Ansichten zu.
In Sachen grüne lebenswerte Stadt vs Betonwüste bin ich klar auf der ersteren Seite. Aber mir ist aus meinem fachlichen Hintergrund klar, das hier diametral gegenüberstehende Interessen miteinander konkurieren, die nur schwer bzw unmöglich miteinander in Einklang zu bringen sind.

(Für mich persönlich habe ich bereits die Konsequenzen daraus gezogen und den Job Ende 2020 an den Nagel gehangen, da diese Umsetzung von Infrastruktur für mich "moralisch" nicht mehr vertretbar war... ;) )
 
Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie das in der Hauptstadt läuft, aber hier in Hamburg werden die Bäume dann regelhaft erhalten bzw. wieder eingepflanzt und ansonsten neue gepflanzt.
 
Nope!
ich habe 20 Jahre Berufserfahrung in genau dieser Infrastruktur und bin gelernter Funkelektroniker.
Daher widerspreche ich dir und sage dir, dass DU das Problem (perspektivisch) nicht überschaust...
Nicht nur speziell in folgender Hinsicht...


Immerhin bin ich im Folgendem ganz deiner Meinung...

(y)
ich fürchte nur, es wird nicht nach deinem Gusto laufen.


pragmatisch betrachtet ist das nicht richtig, und genau hier stehen wesendliche Änderungen an ;)
@Arkadi
Nur zur Klarstellung, Deine Expertise im "Funkbereich" wollte ich nie in Frage stellen ;)
Eigentlich wollte ich lediglich aussagen, dass der Autors des Videos nicht wirklich die Absicht hatte, alle Aspekte zu berücksichtigen. mMn zumindest. Ging ihn nur um Grün und da war er halt radikal. Natürlich muss Infrastruktur dennoch funktionieren, die Frage ist halt, was in einer lebenswerten Stadt am Ende wirklich zählt.
 
Um mal nochmal deutlicher zu sagen, worauf ich mit dem Beispiel hinaus will (und weil es für Ortsfremde wenig ersichlich ist):

Auf dem alten Bild läuft vor den Hochhäusern auf dem Gehweg der alte (Ost-)Radweg, die übliche schmale Buckelpiste. In 2018 wird hier ein neuer Radweg - einer der damals sehr wenigen Vorzeige-Radwege Berlins - angelegt. Mit dem Bau dieses Radwegs verschwinden 90% der vorher vorhandenen Bäume, vor allem aber sämtliche großen Bäume.
Und was passiert noch in 2018?
Die Holzmarktstrasse wird eines der ersten 5G-Pilotgebiete in Berlin-Mitte.

Ich will gar nicht auf das Thema Mobilfunk hinaus, das ist hier OT und es gibt da unterschiedliche Ansichten zu.
In Sachen grüne lebenswerte Stadt vs Betonwüste bin ich klar auf der ersteren Seite. Aber mir ist aus meinem fachlichen Hintergrund klar, das hier diametral gegenüberstehende Interessen miteinander konkurieren, die nur schwer bzw unmöglich miteinander in Einklang zu bringen sind.

(Für mich persönlich habe ich bereits die Konsequenzen daraus gezogen und den Job Ende 2020 an den Nagel gehangen, da diese Umsetzung von Infrastruktur für mich "moralisch" nicht mehr vertretbar war... ;) )
Kann es sein, dass du beim Zusammenhang zwischen 5G und dem Fällen von Bäumen einer Verschwörungstheorie aufgesetzt bist? Woher kommt die Information, dass es einen gäbe?

Ich finde gerade nur websites, die eine solche angeblich existierende Verschwörungstheorie widerlegen wollen -- die aber selbst etwas halbseiden daherkommen und die ich daher nicht als Referenz heranziehen möchte.

t.
 
die Frage ist halt, was in einer lebenswerten Stadt am Ende wirklich zählt.
(y)
ich wollte nur auf den Widerspruch Wunsch vs Realität hinweisen - und ich wünsche mir auch einen urbanen grünen Raum mit lebenswertem Umfeld. Der Spagat mit dem entgegenstehenden Interessen ist kein leicht zu findender Kompromiss und sollte mMn nicht einseitig pendeln. In der Realität hat ein lebenswertes Umfeld leider keine/kaum Lobby...gerade wir Radfahrer können (besonders aus historischer Sicht) davon doch ein (Klage)-Lied singen.

Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie das in der Hauptstadt läuft, aber hier in Hamburg werden die Bäume dann regelhaft erhalten bzw. wieder eingepflanzt und ansonsten neue gepflanzt.
Ist im Beispiel aber konkret nicht erfolgt.

Kann es sein, dass du beim Zusammenhang zwischen 5G und dem Fällen von Bäumen einer Verschwörungstheorie aufgesetzt bist? Woher kommt die Information, dass es einen gäbe?
physikalische Grundlagen der Wellenausbreitung ;)
je kürzer die Funkwellen sind desto schlechter ist die Durchleitung, besonders wenn eine gute Ableitung in den Boden erfolgt und Feuchtigkeit im Spiel ist. Im Gigaherzbereich von drahtlosen LANs ist Wasser sogar undurchlässig.
Energetisch betrachtet: im optimalsten (theoretischen) Fall liegt der Wirkungsgrad einer Antenne bei 70%, real gilt die Annahme das im günstigsten Fall "nur" etwa zweidrittel der HF-Sendeleistung "in die Luft" gehen.

Der Gedanke einer Verschwörungstheorie ist gelinde gesagt absurd und entspringt der Agnosis... ;)
 
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