Welche Radwege wollen ?

bastiaen

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Weil nicht nur @cubernaut das interessant findet - neuer thread.

Ich glaube, wir haben keine Zeit aufwändige neue Radwege zu bauen. Wir müssen vorhandene asphaltierte Fläche schnell umverteilen.

Was z.B. die neuen bike-lanes in Berlin (nicht die Pop-up-Dinger, sondern die abgepollerten) angeht, finde ich das nicht ganz optimal. Natürlich kann man da zügig entlang fahren, aber diese Pollerreihe verursacht bei mir ein ungutes Gefühl, wenn ich mir vorstelle, ich falle da aus irgendeinem Grund mit dem Gesicht voran rein. Ästhetisch finde ich das auch nicht unbedingt eine Zierde des Stadtbildes. Und wenn man im Verlauf so eines Radwegs ein links liegendes Ziel anfahren will? Völlig unmöglich. Entweder vorher auf die letzte (Auto-)fahrbahn und erhöhter Agressivität ausgesetzt oder über das Ziel hinaus bis zur nächsten Querungsmöglichkeit und dann zurück. Nicht gut. Bei einem Radweg am Fahrbahnrand, Hand raus, Schulterblick und rüber. Und Kreuzungsbereiche sind nur so lange zu ertragen, wie wirklich, wirklich niemand den Sichtbereich zuparken kann.

Wahrscheinlich gibt es gar nicht "die" Lösung sondern das unterscheidet sich von Situation zu Situation sehr. Und auch den Anspruch schnell (=30 km/h) überall durch die Stadt zu radeln darf man in vielen Bereichen nicht haben. Stichwort "shared space".
 
Tja, welche Radwege wollen wir. Schwer zu sagen.
Hier in Frankfurt hatte ein Radentscheid Erfolg und es tut sich was, so langsam. Aber glücklich bin ich mit den Ergebnissen auch nicht immer (wobei der Kram noch lange nicht fertig ist). Jedenfalls ist viel rote Farbe geflossen, den Autos wurde einiges an Spuren weggenommen. All das ist nett. Gleichzeitig wurden zunächst nur die einfachen, die "Showcase"-Projekte umgesetzt.

Frankfurt ist sehr dicht bebaut und sehr "eng" im Vergleich zu Berlin. Breite Straßen in denen man Räume sinnvoll aufteilen kann, gibt es selten. Wenn ich mit meiner großen Tochter (7, gute Radfahrerin) längere Strecken durch die Stadt fahre, habe ich ein ungutes Gefühl und suche lieber autofreie Alternativstrecken, die aber dann eben wieder von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden und nicht die schnellsten sind und auch eher "Freizeitgebiete" sind.
Die Radwege auf den Gehwegen, sind zu schmal, überall liegen E-Roller rum, es gibt viel Gegenverkehr von anderen Radfahrern. Und eigentlich sind Radwege neben Gehwegen übel. Die Grenze ist vielen oft nicht klar. Die Flächengerechtigkeit ist nicht gegeben. Einzig die Autos haben immer noch zu viel Platz.

Es gibt nun ein paar klar abgegrenzte, breite, rote (sehr übler Belag bei Nässe) Radwege. Da würde sich meine Tochter sicher fühlen. Nur enden die dann oft im Nirvana, weil das Ganze nicht zu Ende gedacht ist. Für das Töchterlein ist das nett, solange diese breite Spur da ist. Sobald das Ganze aber maximal zum Seitenstreifen wird, wird's gefährlich. Ich komme da klar, aber Spaß macht es auch nicht immer. Zumal immer noch heftig zugeparkt wird, bei all der Online-Bestellerei.

Am Ende Treffen sich in Frankfurt die Radfahrer oft auf den Wegen, wo Autos nicht hinkommen. Am Main, im Anlagenring oder oder oder.

Meine Hoffnung ist, dass die neue Koalition hier (Grüne, SPD, Volt und FDP :X3:) was Radikales zumindest im Zentrum macht (30 km/h, vielleicht ein City-Maut-System, reines Anwohnerparken, 365 Euro Ticket, mehr Abstellflächen, autofreie Innenstadt). Dann lasse ich mir den Mischverkehr sehr gerne gefallen. Dann kommen auch meine Töchter (gibt noch ne kleinere Radfaherrin) klar und dann brauche ich auch nicht überall reine Fahrradwege, sondern bin gerne auf der Fahrbahn.

Dennoch wären ein paar schnelle Trassen (so sieht es der Radentscheid auch vor und dem Ganzen wurde zugestimmt) nur für Fahrräder auch nett.

Ich denke am Ende braucht jede Stadt eine eigene spezifische Lösung. Frankfurt als Pendlerhochburg hat bestimmt ganz andere andere Grundvoraussetzungen als Berlin?

Wichtig ist, dass immer weiter Druck gemacht wird, vorrangig auch lokal. Die Grünen haben hier die letzte Wahl gewonnen. Der sofortige Druck, der gemacht wurde, ist wichtig:

Mal schauen, ob sie was draus machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme @bastiaen und @NplusEins ganz klar in der Aussage zu, dass es keine General-Lösung für neue Fahrradwege gibt.

Hier in Berlin sieht man inzwischen die volle Bandbreite, meist in der Abstufung von Mitte in Richtung Randbezirke :
In Mitte z.B. neue "Autobahnen" (Karl-Marx-Allee) und Fahrradstrassen. Zum S-Bahnring gut asphaltierte normalbreite Radwege mit 1 - 1,5m Breite. Weiter draussen dann oft handtuchbreite Radwege mit 2 - 3 cm hohem Bord aus Granitkantsteinen rechts. Ganz übel bei Nässe, wenn man mal rechts raus will. Zu spitz angefahren und schon liegt man auf der Nase. und oft noch Buckelpisten in unterschiedlichsten Breiten, meist aber sehr schmal.
Auffällig ist, das die Wege umso schlechter werden, je mehr man sich in die Aussenbezirke begibt.

Womit wir beiden Pendlern sind. Ich fahre z.B. (in Nicht-Corona-Zeiten) jeden Tag 12 km one-way rein und wieder raus. Hier sollen irgendwann einmal die Rad-Schnellwege eine Verbesserung bringen. Aber genau da tun sich dann neue Konflikte auf. Z.B. bei der Planung der "Teltow-Route" im Südwesten hat sich Fuss e.V. jetzt irgendwie verständlicherweise beschwert, dass eine 4m breite Trasse mitten durch Parks und Erholungsgebiete geführt wird. Klassischer Zielkonflikt: Einerseits Ruhe und Platz zum Spazierengehen ohne dass man ständig von Dadlern zur Seite geklingelt wird, andererseits soll die Route für die Rad-Pendler attraktiv sein, sprich Verlauf im Grünen, ohne dass man die ganze Zeit an einer viel befahrenen Hauptstrasse entlang geführt wird.

Aktuell wird auf der 4-spurigen Müllerstrasse (+ Parkstreifen!) eine "bike-lane" geplant und dafür soll dem Autoverkehr Platz weggenommen werden. Grundsätzlich der richtige Ansatz! Aber: Das ist eine der Haupt-Ein- und Ausfallstrassen Morgens und Abends. Selbst mit breitem Radstreifen hätte ich keine Lust, mich mit den qualmenden Kisten neben mir da durch zu quälen.

Fazit:
Ich denke, man muss das Anforderungsgerecht planen. Kurze Verbindungen innerhalb der Kieze z.B. als shared-spaces etc. Je länger die zurückgelegten Strecken werden (Pendler!), umso mehr brauche ich wie aktuell für den motorisierten Verkehr Schnellwege, die ein zügiges Vorankommen gewährleisten. Und idealerweise immer ohne Luftverpestenden Parallelverkehr. ;)

Das größter Hindernis sehe ich aktuell in den planungsrechtlichen Randbedingungen. Ich vermute u.a. darum ist Berlin trotz Radentscheid vor diversen Jahren bis jetzt sichtbar nur mit Trippelschritten vorangekommen. Es gibt gute Ansätze und Ideen, aber die Umsetzung dauert ... :sleep:

Vielleicht schafft es ein hoffentlich nicht CSU-geführtes Verkehrsministerium ja mal demnächst, rechtliche Vorgaben zu entschlacken. Ups, hab ich hier eine Partei erwähnt? :X3:
 
ich wohne zwar auf dem Land, aber als wichtigstes finde ich innorts 30 km/h. Oder vielleicht gar 25 km/h? So schnell fahren die meisten Ebikes. Die großen Durchgangsstraßen kann man ja explitit auf 50 beschildern, dann gibt es auch keinen Schilderwald. AT hat es ja teilweise so in der Art.

Und zwischen den größeren Dörfern fehlen hier viele km Radweg neben den Bundesstraßen.
 
Ich glaube, wir haben keine Zeit aufwändige neue Radwege zu bauen. Wir müssen vorhandene asphaltierte Fläche schnell umverteilen.
Bin ganz deiner Meinung, dass Umverteilungen ein einfaches und oft zielführendes Mittel sind auf dem Weg zu einer sichereren Infrastruktur. Ein bisschen Baustellenmaterial und quasi über Nacht gibt es einen breiten und komfortablen abgegrenzten Radweg mit guter Oberfläche, auf dem es sich entspannt fahren und sogar überholen lässt.
Sicher und entspannt ist das aber nur bis zur nächsten Kreuzung. Die Kreuzungen werden wir umbauen müssen.
 
Puh, eigentlich ist doch alles, wirklich alles, bekannt, wie die Bedingungen für schwache Verkehrsteilnehmende (zu Fuß gehende und Radfahrende), das Klima, die Aufenthaltsqualität in den Städten verbessert werden können.
Überall gibt es lange Listen mit den Mängeln und mit Verbesserungsvorschlägen, teilweise schon einige Jahre alt.
Immer wieder werden beispielstädte bemüht, um aufzuzeigen dass sich doch was ändern lässt.
Aber solange die Verwaltungen und die politischen Gremien nicht bereit sind, wirkliche Veränderungen einfach mal auch gegen Widerstände (der Auto-Fahrenden) durchzuführen, dann können wir hier einen Thread nach dem anderen aufmachen, es wird sich nix ändern.
So. Genug Pessimismus verbreitet! ;)
Ich bin der Meinung, dass wir Radelnden den Politikern, egal von welcher Partei, egal wie alt, egal ob Kommune, Land oder Bund immer wieder aktiv "auf die Füße treten" müssen, dass sich schnell etwas bewegt.
Geld ist doch angeblich genug in den verschiedenen Töpfen.

Am 5.6. wird es wieder eine Fahrraddemo in Düsseldorf geben, sofern diese zugelassen wird. Sobald ich Näheres weiß, werde ich es in den Terminen posten....

Wenn man etwas will, dann findet man Wege, wenn man etwas nicht will, dann findet man Gründe !
 
So schaut es aus. Wir haben hier gut ausgebaute Radwege neben den Landstraßen. Kommt man in die nächstgrößere Stadt ist der Kreisverkehr für die Radfahrer untertunnelt. Am anderen Ende wird gerade eine millionenteuere Brücke über die Umgehungsstraße gebaut, die NUR für Radfahrer und Fussgänger ist!
Die spinnen die Oberpfälzer ;)
 
Hier in Ndb. Hügelland, also auch auf dem Land, haben wir es in der Hinsicht auch gut. An den Flüssen, die meist nordostwärts zur Donau hin fließen, gibt es an fast allen direkt Radwege. Donau selbst, Isar, Vils, Kollbach, Rott, Inn, Salzach - also bis rüber ins Österreichische, und südlich bis ins Oberbayrische. Dazwischen gibt es immer wieder mal Quertrassen, und falls nicht, kann man sich eine verkehrsberuhigte Landstraße oder Quer-Feld-ein Wege suchen. In den Ortschaften muss man allerdings auf die Straße, was aber in den meisten Fällen auch keine große Gefahr darstellt - es sind ja keine großen Städte.
Die Fernstrecken und die Ortsverbindungen sind hier also relativ gut ausgebaut, meist mit breiten Radwegen. Allerdings auch noch nicht ganz vollständig, obwohl immer wieder einmal neue Strecken entstehen. In den Ortschaften ist es mit Kindern und ihren eigenen Rädern auch nicht ideal, wenn man auf die Straße muss. Aufgrund beengter Verhältnisse wäre es da schwierig, eine extra Spur für Räder zu schaffen.

Was hier noch gut wäre, wären Rastplätze mit Ladesäulen, Wasserstellen und Toiletten. Das ist wohl zu viel verlangt, oder man möchte die heimische Gastronomie unterstützen? Aber gerade zu Corona-Zeiten sieht es hier allgemein schlecht aus - Alles dicht. Nachladen und Toilettengang sind außerhalb der Gastronomie kaum möglich.
Da sind wir mit Lastenrädern aber schon wieder im Vorteil, es hat Alles Platz- vom kleinen buffet bis hin zum Klappspaten :)
- die Sache mit dem Nachladen unterwegs ist aber damit auch noch nicht geklärt. :(
 
Gibt es bei uns hier viele. Sind Straßen ohne Mittelstreifen die meistens über irgendwelche Felder / Landschaften gehen.

Fahre da gerne mit der 50ccm2 Simme wie mit dem Rennrad ;)
 
Was ist denn eine

?
Gibt es bei uns hier viele. Sind Straßen ohne Mittelstreifen die meistens über irgendwelche Felder / Landschaften gehen.

Fahre da gerne mit der 50ccm2 Simme wie mit dem Rennrad ;)

genau, wie Milan0 erklärt ...
- das sind Straßen, bei denen man bei Verkehrszählungen mehrere Verkehrszähler braucht!
- bis der Erste Zähler auf 10 Befahrer der Straße kommt, geht er bereits in Rente :)
 
Was ist denn eine

?
Sowas
IMG_20210520_160949.jpg
 
Gibt es hier im Emsland ebenfalls zuhauf, aber: Wenn dir dann ein Lohner mit seinem John-Deere-Monster-Traktor mit seinem 30.000-Liter-Güllefass entgegen kommt, wird es eng.

Wer zuerst ausweicht, hat verloren. ;)
ach ja - die Monster-Traktoren und Mähdrescher hatte ich ganz vergessen :giggle:
- obwohl, wenn mal so ein Ding kommt, weichen sie anständig aus, oder bleiben auch gleich von sich aus stehen. Beim letzten aber, der mir auf einem Feldweg begegnet ist, bin ich vorsichtshalber schon gleich mal die angrenzende Böschung hoch - "leider verloren" :)
 
Gibt es bei uns hier viele. Sind Straßen ohne Mittelstreifen die meistens über irgendwelche Felder / Landschaften gehen.
genau, wie Milan0 erklärt ...
- das sind Straßen, bei denen man bei Verkehrszählungen mehrere Verkehrszähler braucht!
- bis der Erste Zähler auf 10 Befahrer der Straße kommt, geht er bereits in Rente :)
Ok, solche Wege kenne ich vereinzelt auch. :)
Nur können diese Wege leider gewisse Spezialisten nicht vom Rasen abhalten. Bei "beruhigt" hatte ich an Maßnahmen wie Tempolimit mit Blitzer oder Schwellen gedacht.
 
Die ultimativen Radwege wird es in bestehenden Städten wohl nie durchgehend geben. Mir würde auf vielen Strecken schon ein durchgehender Radweg reichen, der nicht plötzlich vollkommen unlogisch endet und man sich dann mühsam in den Autoverkehr einfädeln muss. Hier in Hamburg gibt es sehr viele schlechte Beispiele, mit einigen Fahrradstraßen aber auch gute.
Sinnfrei finde ich auch, dass man als Radfahrer ständig an zwei Ampeln warten muss, um abzubiegen, während der Autoverkehr eine Abbiegespur bekommt.
Sind die Radwege großzügig, werden diese auch schnell zum Parken missbraucht.
Soeben auf dem Nachhauseweg hatte ich auch wieder so ein Erlebnis. Eine Straßenführung mit mindestens zwei Fahrstreifen in jede Richtung. Da sich die Straße gabelt, gibt es eine Verkehrsinsel, auf der Radfahrer und Fußgänger immer an der Ampel halten müssen, während Kraftfahrzeuge einfach geradeausfahren können.
Auf der Insel steht ein PKW mit Panne. Kann ja mal passieren. Ein Queren für Radfahrer nicht mehr möglich. Der entschuldigende Blick des Fahrers hat mich dann von einem Spruch abgehalten, allerdings würde ich mich mit einem defekten Fahrrad ja auch nicht auf die Straße stellen, um den Radweg nicht zu blockieren, wenn dann kein Auto mehr durchkommt.
Das zeigt halt wie das Bewusstsein in einigen Teilen unserer Bevölkerung aussieht.
 
Ich muss ja sagen, dass ich ziemlich begeistert von den Pop-Up Radwegen in Hamburg bin. Breit genug zum überholen und diese niedrigen Poller finde auch noch akzeptabel:


Bei Radwegen direkt auf dem Bürgersteig kommt man schnell mit Fußgängern ins Gehege. Fußwege mit "Fahrrad frei" versuche ich ganz zu vermeiden.
Fahrradstreifen auf der Straße werden oft zugeparkt. Gerne auch so, dass Fahrräder nicht durchkommen und Autos trotzdem nicht bei Gegenverkehr vorbeikommen. Ist das dann Boshaftigkeit oder wollen die Parkenden nur andeuten, dass sie ja gerne noch weiter links stehen wollten?
 
Fußwege mit Fahrrad frei sind das allerletzte. Dort ist nur schrittgeschwindigkeit erlaubt, ich darf also froh sein, dass ich das Rad nicht schieben muss sondern mit gleicher Geschwindigkeit pedalieren darf. Bei mir in der Straße wurde im letzten Jahr ein TeilStück im Zuge von Kanalbauarbeiten neu gestaltet. Zuvor gab es ein geschottertes Stück, wo die Autos rechtwinklig zur Fahrbahn parkten. Das war echt abenteuerlich mit dem Fahrrad dran vorbeizufahren, und plötzlich parkte ein Auto rückwärts aus und konnte natürlich nicht die Fahrbahn einsehen. Geplant war dann Parklücken in Fahrtrichtung und beidseitige Fahrradschutzstreifen. Dann jammerten die Anwohner, dass dadurch einige Parkplätze wegfielen.
Ende vom Lied: es wurden rechtwinklig parkboxen gepflastert, auf dieser Seite entfiel der Schutzstreifen, stattdessen Gehweg mit Fahrrädern frei. Zugunsten der lauffaulen Anwohner dürfen sich die Radfahrer also weiterhin selbst gefährden, wenn sie die Fahrbahn benutzen.
 
Die Pop-Up-Radwege liegen leider auf keiner meiner Strecken. Wie man eine Radverkehrsplanung nicht machen sollte, stellt die Stadt allerdings derzeit im Bereich Sierichstraße - Herbert-Weichmann-Straße und Sechslingspforte unter Beweis. So ein schlimmes Chaos da. Die östliche Alsterseite ist so gruselig.
 
Fußwege mit Fahrrad frei sind das allerletzte. Dort ist nur schrittgeschwindigkeit erlaubt, ich darf also froh sein, dass ich das Rad nicht schieben muss sondern mit gleicher Geschwindigkeit pedalieren darf. Bei mir in der Straße wurde im letzten Jahr ein TeilStück im Zuge von Kanalbauarbeiten neu gestaltet. Zuvor gab es ein geschottertes Stück, wo die Autos rechtwinklig zur Fahrbahn parkten. Das war echt abenteuerlich mit dem Fahrrad dran vorbeizufahren, und plötzlich parkte ein Auto rückwärts aus und konnte natürlich nicht die Fahrbahn einsehen. Geplant war dann Parklücken in Fahrtrichtung und beidseitige Fahrradschutzstreifen. Dann jammerten die Anwohner, dass dadurch einige Parkplätze wegfielen.
Ende vom Lied: es wurden rechtwinklig parkboxen gepflastert, auf dieser Seite entfiel der Schutzstreifen, stattdessen Gehweg mit Fahrrädern frei. Zugunsten der lauffaulen Anwohner dürfen sich die Radfahrer also weiterhin selbst gefährden, wenn sie die Fahrbahn benutzen.

Soweit ich weiß, gilt Schrittgeschwindkeit nur bei der Kombination aus blauen Fußgänger Schild und Fahrrad frei. Bei alleinigen Fahrrad frei Schild ist das nicht nötig. https://www.stvo2go.de/radfahrer-frei/

Macht es aber auch nicht besser.

In Hamburg Uhlenhorst wurden im Zuge der Busbeschleunigung auch neue Schutzstreifen gebaut und dafür sollten auch Quer Parkplätze wegfallen. Eine Anwohner Bürgerinitiative hat solange Druck gemacht, dass der Schutzstreifen jetzt auf 100m fehlt und sich Autos, Busse und Fahrräder da jetzt weiter in die Quere kommen.
 
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