welche Lenkung ?

Z

Zwillingsmama

Guest
Hallo.
Wir wollen und ein Lastenrad mit drei Rädern holen. Eigentlich hatte i h svhon ein Cangoo Travel E-Bike bestellt und bezahlt. Nun kann es nicht geliefert werden.
Dieses hat ja nun den Bogen zum Lenken.
Wie sieht es mit dem Babboe Big aus ? Da ist ein normaler Lenker. Dieses-so wurde mir gesagt- soll schwerer in der Lenkung sein ?
Stimmt das ?
Danke für Eure Hilfe.
 
Ich bevorzuge ein gelenktes Rad vorne und die Transportkiste hinten. Da kann ich laden, so hoch ich will und in der Kurve ist die Kippneigung viel geringer.
Zusätzlich kann ich die Plattform hinten deutlich länger bauen, als das bei den meisten "Vordeladern" machbar ist.

LG
Max
 
Das sind beides sog. Drehschemellenkungen. Die funktionieren so, daß du die gesamte Kiste verdrehst, an der starr die Vorderräder befestigt sind. Diese Art der Lenkung kennst du z.B. von zweiachsigen LKW-Anhängern. Hier mal ein Blick unter das Babboe:

14.stuurdempers.jpg

Was nach links mittig aus dem Bild führt, ist der Hinterrahmen, an dem Tretlager, Sattel und Hinterrad befestigt sind. Das Gelenk in der Bildmitte ist die Drehachse/Lenkachse, um die die ganze Kiste schwenkt. Seitlich davon sind zwei Lenkungsdämpfer angebracht, die Lenkschwingungen verhindern sollen und auch ein Verreißen der Lenkung, wenn eines der Vorderräder gegen ein Hindernis rollt.
Ob da hinten nun ein gewöhnlicher Fahrradlenker oder ein Rohrbügel abgebracht ist, macht in erster Näherung keinen großen Unterschied, zumindest nicht bei der erforderlichen Lenkkraft. Ein Fahrradlenker kann zunächst mal ergonomisch günstiger gekröpft sein und einfach ausgewechselt werden, falls er dir nicht passen sollte. Du kannst Standardgriffe anbringen und benötigst auch sonst keinerlei Spezialteile.
Der Rohrbügel wirkt da auf den ersten Blick altmodischer, aber die Alten waren ja auch nicht doof und wußten im Allgemeinen ganz gut, was sie taten und warum sie es taten. Ein Vorteil des Bügels ist zunächst mal, daß er stabil an zwei weit auseinander liegenden Punkten die Kiste packt. Ein Verdrehen/Schiefdrehen des Lenkers ist damit schon mal von vornherein ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil ist sicher, daß du ihn überall anfassen kannst und dich beim engen Rumkurven wie ein Äffchen daran entlanghangeln kannst. Der Fahrradlenker zwingt dich hingegen in eine feste Griffposition.
Beim normalen Fahrrad ist das kein Problem, da die Lenkachse ja ungefähr mittig zwischen den Handgriffen liegt. Hier schwenkt der Lenker aber um den Drehpunkt vorne, in der Mitte der Kiste. Beim Kurven nach rechts bewegt sich der Lenker also nach links und verleitet dich dazu, dein Körpergewicht ebenfalls nach links, also zur falschen Seite hin zu verlagern. Das Dreirad, das ach so stabile, liegt dann ganz schnell mal auf der Nase.


Das ist kein k.o.-Kriterium sondern ein Anfängerfehler. Tausende von Fahrern und Fahrerinnen kommen mit diesen Dreirädern problemlos zurecht. Es gibt aber auch zeitgemäßere Konstruktionen mit Achsschenkellenkung, also der Art von Lenkung, wie du sie vom Auto her kennst. Leider wirst du die Begriffe Drehschemel- oder Achsschenkellenkung in keinem Prospekt je finden, genau so wie du Autoprospekten heute nur noch selten entnehmen kannst, welche Achse angetrieben wird und nach welchem Konstruktionsprinzip sie aufgebaut ist. Die Dreiräder mit Achschenkellenkung erkennst du jedoch leicht daran, daß zwischen Vorderrad und Kiste etwas mehr Freiraum vorhanden ist. Die Kiste ist rahmenfest und jedes Vorderrad schwenkt um seine eigene Lenkachse, die zwischen Kiste und Rad angeordnet ist. Dazu braucht es etwas Platz, weswegen entweder die Spurweite breiter oder eben die Kiste schmaler ausfällt.
Und schlußendlich gibt es noch die Konstruktion mit angetriebener Vorder- und gelenkter Hinterachse. Klingt im ersten Moment ziemlich durchgeknallt, vermeidet aber sowohl die Kippneigung der Drehschemelkonstruktion als auch die beschränkte Kistenbreite und den Bauaufwand der Achsschenkelkonstruktion - und wendet auf 'nem Bierdeckel. Zum Schnellfahren taugt das aber auch nichts.

Gruß,

Clemens
 
Das kann man aber auch alles vermeiden, wenn man einen "PickUp" nimmt ;)

 
ich bin ja mal mit dem xtracycle angehalten worden, weil ich keine rote fahne am 80 cm nach hinten überstehenden balken hatte....
so kommste hier gleich in uhaft;)
 
Die Fahne braucht man erst bei Überhängen von mehr als einem Meter. Wenn mich jemand von der Rennleitung wegen 80 cm ermahnt, empfehle ich ihm das Studium der StVO :p
Gut ... das Boot hat 3,90 m, die Ladefläche 1,60 m ... knapp drüber :whistle:. Ob das allerdings auch tatsächlich für Fahrräder gilt :rolleyes: vermutlich ... sind ja Fahrzeuge im rechtlichen Sinn.
War hier auch nur ein kleiner Bootstest ein paar Meter von zu Hause. Normalerweise fahre ich Faltboote auch zerlegt spazieren....
 
Das kann man aber auch alles vermeiden, wenn man einen "PickUp" nimmt ;)

Eine "Zwillingsmama" wird vermutlich weder Schnaps noch Langgut transportieren wollen. Der besondere Reiz des Kindertransports im Cargo-Bike liegt darin, daß man die Kinder im Blickfeld hat, sie also beaufsichtigen und mit ihnen kommunizieren kann.

Gruß,

Clemens
 
Natürlich Clemens. Diesen Vorteil erkauft man sich halt mit dem weniger guten Kurvenverhalten und weniger Ladevolumen ... auch wenn es kein Schnaps ist ;). Das mit der besseren Kommunikation kann ich auch gut nachvollziehen. Die permanente Kontrolle ist für mich eher ein persönliches Anliegen, als echte Notwendigkeit. Bei Kindern, die ich permanent kontrollieren muss, würde ich mir eher Gedanken über eine konsequentere Erziehung machen :censored:.
 
... und sie sind deutlich schwieriger stets auf dem rechten Weg zu halten, als ein falschrumses Dreirad, ganz gleich mit welcher Lenkung. :cautious:
 
Die Frage ist: welcher Weg ist der richtige :confused:... und wierum ist ein Dreirad falschrum :rolleyes:
Ich habe vor 27 Jahren den ersten ebenso unkonfigurierten Balg :p geliefert bekommen und zwei Jahre drauf Nr. 2.
Trotz mannigfaltig unterschiedlicher Ansichten über all die Jahre, haben beide "ihren richtigen Weg" genommen und "plagen" sich nun mit eigenen Lieferungen ähnlicher Probanden. Inzwischen verstehen sie auch viele meiner früheren Forderungen ... früher undenkbar :D
Trotzdem konnte ich in Situationen die wichtig waren weitgehende Diskussionsfreiheit durchsetzen.
Auch der nun fast 3 jährige Enkel fährt selbst ohne Zwangsweste brav in der Kiste hinten mit.

Soll heißen, ich will hier niemandem ans Knie treten, sondern nur eine weitere Sichtweise einbringen. Vor- und Nachteile haben ja beide Konzepte je nach persönlichen Wünschen, Anwendungen und Vorlieben.
 
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