Was kostet der Kilometer Lastenrad im Vergleich zum Auto?

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Hallo!

Unabhängig vom ökologischen Gedanken, soll für mich der Wechsel zum Lastenrad auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll sein.

Nur bin ich mir hier nicht so sicher.

Hat Jemand (Messenger-Buam???) mal ne ernsthafte Kostenrechnung über mehrere Jahre und viele Kilometer aufgestellt?

Ich zweifle z.B. bei einem hochwertigen Pedelec-Lastenrad (wie z.B. dem Load oder auch meinem) eine Kostenersparnis gegenüber einem Kleinwagen an.

Lt. ADAC kostet der kleinste PKW ca. 27 Cent/km.

Wir haben das mal bei einem R&M Delíte HS 500 mit 24000km Laufleistung in 30 Monaten gerechnet und sind da auf 24 Cent/km gekommen.

Erfahrungswerte???
 
AW: Was kostet der Kilometer Lastenrad im Vergleich zum Auto?

frage @ was willst du denn verglichen haben?

nur denn verbauch? oder anschaffung, instandhaltung, verbrauch, zeit ersparniss?

ich hab da mal irgendwo mal sowas gelsen, über das thema auch keine blassen wo das war...
 
AW: Was kostet der Kilometer Lastenrad im Vergleich zum Auto?

Hallo!

(Messenger-Buam???) ?

freunde die eine kurierbude betreiben haben grade bei 20" ein bullitt gekauft, die fahren damit momenta 1 - 2 mal / tag blut proben von klinken ins labor.
die rechnen nicht mal die verbrauchten kosten, sondern einfach das man mit denn auto ( so ham sie die fahren bis vor einem monat gemacht ) 45 min. für die abwicklung mit dem bullitt sind sie keine 30 min. unterwegst.

http://www.veloxpress.de/
 
AW: Was kostet der Kilometer Lastenrad im Vergleich zum Auto?

Lt. ADAC kostet der kleinste PKW ca. 27 Cent/km.

Um solche Angaben zu verstehen musst du die Grundannahmen kennen (beim ADAC meist ein Neuwagen mit ca. 20.000 km / Jahr und über ca. 4 Jahre, abzüglich Restwert - oder so ähnlich) Diese Überlegungen sind nicht übertragbar, da es z.B. für Fahrräder keine klaren Gebrauchtmarktpreise gibt und die Kilometerleistung i.d.R. deutlich geringer ausfüllt.

Wenn ich mir heute einen Kleinwagen Kaufe um damit jede Woche meinen Kasten Bier zu holen (Weg 1km) bin ich 10.000 € los, Fixe Kosten mit ca. 500 € / Jahr angesetzt, zahle ich in 10 Jahren 15.000 € plus Sprit für 1040 km (bei 8l Verbrauch nochmal 130 €). Kosten pro Kilometer liegen bei fast 15 €.

Kauf ich mir heute ein Bullitt für 3000€ und setzte mal 100€ Instandhaltung pro Jahr für 10 Jahre an, zahle ich 4000 € um mein Bier zu hohlen, wobei der Kilometerpreis bei unter 4 € liegt.
Es bleiben über 10.000 € übrig um sich für jede Gelegenheit ein passendes Fahrzeug zu Mieten, denn weder ein Kleinwagen noch ein Lastenfahrrad decken alle Transportbedürfnisse ab.

Fährst du nun 100 km zum Bier hohlen, zahlst du (bei gleichen Instantsetzungskosten) nochmal ca. 7000 € Sprit drauf, zahlste also 22.000€ für 52.000 km -> 0,4 € / km, mit dem Bullitt kostet der Spaß nur unter 0,1 € / km.

Du kannst es Drehen und Wenden wie du willst. Ist dir das Rad pro km zu teuer, musst du einfach mehr fahren. Aber bedenke, wenn du 100 km zum Bier holen fährst, musst du auch mehr Bier kaufen, damit Zuhause noch welches ankommt. (ich hoffe mich um die Uhrzeit nicht komplett verdacht zu haben)

PS. Vielleicht noch ein sinnvoller Satz zum Ende: Ich mache seit Jahren fast alle Alltagswege mit dem Rad und habe sehr geringe Mobilitätskosten mit einer gewaltigen Flexibilität.
 
AW: Was kostet der Kilometer Lastenrad im Vergleich zum Auto?

Und wenn du dein Bier mit dem Bullitt holst, mußt du dann die Kosten für deine Ernährung in Ansatz bringen, wenn ja wie (Aldi oder Feinkost Käfer?), oder kannst du dir die Kosten fürs Fitnessstudio sparen?
Alles nicht so einfach.
 
AW: Was kostet der Kilometer Lastenrad im Vergleich zum Auto?

Immer wenn ich Ananas esse muss ich Zahnseide benutzen weil sonst die Zähne tun verschmutzen ;-)
 
AW: Was kostet der Kilometer Lastenrad im Vergleich zum Auto?

Hochrechnungen mit Durchschnittswerten sind immer eine heikele Sache.

In den 70er Jahren hat mann mahl die durchschnittlichen Autokosten verglichen mit dem durchschnitts Einkommen und den durchschnittlich gefahrenen Kilometern. Daraus ergab sich das Autobesitzer fuer 5 Km Autofahren eine Stunde arbeiten muessen. Sie koennten also auch weniger arbeiten und zu Fuss ueberal hin gehen. Rein statistisch stimmte das vielleicht, es duerfte aber fuer die wenigsten Autobesitzer Realitaet sein.

Bei dem vergleich Lastenrad / Auto kann mann glaube ich nicht einen durchschnittlichen Autobesitzer als Referenz benutzen. Ein 'normaler' Autofahrer faehrt mit dem Auto zur Arbeit, zum Friseur, zum Baecker usw. Ich habe mahl gelesen das 80% aller Autofahrten unter 10Km lang sind. Jemand der ueberlegt ob er statt Auto ein Lastenrad fahren will ist kein normaler Autofahrer. Vermutlich benutzt er das Auto nur fuehr lange Fahrten oder fuer grosse/schwere Lasten. Zum Beispiel 1 mahl in der Woche Einkaufen und 2 mahl im Monat zum Baumarkt. Mann sollte eigentlich nur die Autokilometer in Rechnung bringen fuer die man das Lastenrad benutzen wuerde.
Die Summe der Autokilometer ist dan viel kleiner waerend die Kosten nur wenig sinken (der Anteil Benzin wird kleiner).

Ich habe kein Auto mehr und benutze einen Fahradanhenger seit ich gemerkt habe das ich das Auto meistens nur noch benutzte wenn ich Sachen transportieren musste die unpraktisch auf dem Rad sind. Das Auto wurde nur noch 2 bis 3 mahl pro Jahr volgetankt. Ich habe jetzt nachgerechnet das dann 1 Km zwischen 0.70 und 1.05 Euro gekostet haben. Da ist der Anhaenger ganz klar im Vorteil.
Mann muss solche Sachen wirklich nach den eigenen Umstaenden beurteilen.

Gruss
John
 
Jan vom bakfietsblog hat darüber wohl ein bisschen Buch geführt, hier geht's zum post: http://bakfietsblog.blogspot.de/2014/02/kilometer-machen.html#more

Bei uns hat sich das bakfiets bisher total gelohnt, nicht nur, dass wir viel mehr mit Radl und Kind unterwegs sind, wir konnten sogar ein Auto verkaufen. Das allein sind im Jahr schon mal locker 1000,- Ersparnis (Versicherung, Sprit, Steuer, Instandhaltung). Bisher hatten wir unser bakfiets 2 mal beim Kundendienst, jeweils 40,-. Ansonsten fielen keine weiteren Zusatzkosten an, was bei so nem Auto ja doch immer wieder mal vorkommen soll :)
 
Habe für meine Verhältnisse mal gerechnet und komme auf Kosten von 0,33€/km für den Kleinwagen in der Stadt und 0,13€/km für das Lastenrad. Inkl. Wartung, "Abschreibung", Sprit/Strom und Unterhaltungskosten wie Waschen, Schmieren, Reifen... . Das deckt sich dann mit Angaben die ich schon öfter gelesen habe.

Ist sicher nur eine grobe Rechnung. Für mich zählt in erster Linie der Spaß am Fahren und Zeit die ich einspare. Vor allem aber stehe ich nicht jeden Morgen im gleichen Berufsverkehr. Das spart Geld für die Tönung der nicht vorhandenen grauen Haare. Und ich suche nur noch sehr selten nach einem Parkplatz! Und ich bezahle dafür auch nicht.

Meine Rechnung für mich war ganz einfach. 4000€ / 0,12€ Sprit = 33.333km
33.333km / 5000km = ~6Jahre

Damit sind nach 6 Jahren die Anschaffungskosten wieder reingefahren. Für alles andere Zahle ich beim Auto ein Vielfaches. Mehr lässt sich aber ja auch nur realisieren, wenn ich ein Auto dafür abschaffe.

Für mich lässt sich auch schwer eine Grenze ziehen, was noch an Nutzungskosten dazu gehört z.B. Kleidung für schlechtes Wetter oder den Winter. Gehören Parkgebühren für das Auto in der Stadt auch dazu?

Was ist bei Gewerblicher Nutzung mit der Reduzierung an krankheitsbedingten Ausfällen, weil die MA fitter sind? Oder der gestiegenen Produktivität, weil man sich nicht ne halbe Stunde über den Verkehr aufregt und konzentrierter arbeitet.

Fragen über Fragen. Wie schon geschrieben wurde ist das immer eine individuelle Rechnung.

Gruß hinnakk
 
guten tag zusammen , 1982 habe ich meinen arbeitgeber ueberedet ein wulfhorst classic fuer dm 1860,-- anzuschaffen .ohne schaltung , ohne beleuchtung und nur mit feststellbremse(vorderraeder)und ruecktritt anzuschaffen . grund : fahrwege bei wechselnden einsatzorten mehrfach ueber den tag , bzw. die woche verteilt . der etatansatz fuer eine pkw nutzung lag bei jaehrlich dm 600 (erstattung fahrkosten /pausch ) . dieser ansatz wurde regelmaessig ueberschritten . mit anschaffung des lastenrades wurde der etat fahrtkosten ersatzlos gestrichen und in den bereich jugendarbeit uebertragen .das fahrrad wurde bis zur aufloesung der institution 2011 genutzt : transport von ton , musikinstrumenten , einkaeufen kochgruppen , transport brennofen (180kg ) - und natuerlich auch privat - aber noch ohne maxi cosy etc - fuer den kindertransport : kiste drauf , schaffelle rein und ab . ich nutze es heute noch fuer getraenkeeinkauf ansonsten fahre ich jetzt aus altersgruenden eher antrotech+anhaenger .
das fahrrad hat wegen seiner groesse noch nie einen innenraum gesehen , allerdings ist es mitte der neunziger demontiert und komplett gepulvert worden .war ein freundschaftsdienst . und alle felgen sind in den ueber 30 jahren je einmal gewechselt worden .und wenn ich , wie letztlich geschehen , beim hersteller anrufe , um einen neuen satz schutzbleche zu ordern , dann sind die drei tage spaeter vor ort .
die ersparniss : ca €18.000 (waehrungsumstellung einkalkuliert )
noch einen schoenen tag
 
Rechnen fällt als Privatperson im Alltag schwer.
Ich nutze das Bak wann immer möglich.
Damit wird der Einkauf schnell zum Familenausflug.

Jeder Kaltstart reduziert die Laufzeit beim KFZ.
Jeder Kilometer kostet Geld.
Jeder Meter vom Auto zum Kindergarten kostet Zeit und Nerven.

So what. ....

Wahrscheinlich komme ich nicht günstiger weg.
Aber die Lebensqualität wird deutlich erhöht.
 
Ja, ich denke auch, es ist sehr individuell. Die Lebensqualität ist auf jeden Fall höher! Ich hatte nur ein kleines Budget und habe die 2000€ für ein neues Rad ausgegeben. Für das Geld hätte ich nur eine ziemlich altes Auto bekommen, was gleich mal mehr Instandhaltung bedeutet. Weil ich in der Kfz-Versicherung noch nicht so lange selbstversichert war, wäre meine Belastung da so bei 50€ im Monat gelegen. Die etwas teurere HR-Versicherung ist dagegen immer noch günstig.

Parkgebühren finde ich hier in der Stadt lächerlich hoch (50 Cent für 10 Minuten!), abgesehen davon, dass ich nicht überall so lange parken kann wie ich mag (weil nur Parkschein und max. 1h).

Und bei meiner heutigen Einkaufstour wäre ich mit dem Auto auch nicht schneller gewesen, weil ich Abkürzungen fahren kann, die ich mit dem Auto nicht nehmen darf. Und bis vor die Kiga-Tür komme ich mit dem Auto auch nicht :p
 
Das Problem ist, dass sich die Vorzüge des Lastenrades in der Stadt einfach nicht in Zahlen ausdrücken lassen. Eine normale Einkaufstour ist bei mir mit dem Rad deutlich schneller zu erledigen. Die KiGa Strecke ist morgens 10 Minuten schneller zu erledigen und mittags ist man mit dem Auto 5 Minuten schneller. Der Spaß den man mit den Kindern im Lastenrad hat lässt sich einfach nicht bezahlen.

Wir fahren deutlich mehr als vorher angedacht mit dem Rad!

Für mich ein weiterer Kostenfaktor ist, dass ich am Rad so gut wie alles selbst reparieren kann. Ich bin auf keine Werkstatt angewiesen. Beim Auto hindert einen ja zunehmend der Elektronikwahn daran. (Kommt beim Rad ja auch so langsam an. Di2/Bionx/Bosch/Nuvincy Harmony)

Gruß hinnakk
 
Ähhhh, also:
Benzin, Steuern, TÜV, Wertverlust, deutlich teurere Reparaturen/Ersatzteile, Umweltschäden, Versicherung, Gesundheitsfolgekosten, Parkgebühren -- um nur einige Faktoren zu nennen (nur zur Sicherheit: Ich meine das Auto ...)
 
Unabhängig vom ökologischen Gedanken, soll für mich der Wechsel zum Lastenrad auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll sein. Lt. ADAC kostet der kleinste PKW ca. 27 Cent/km.

Die ADAC Berechnungen gehen von einem Neuwagenkauf nach Liste ohne Rabatt aus, dadurch ist der Wertverlust unrealistisch hoch. Man muss beim Auto nicht unbedingt einen Neuwagen kaufen, da das Angebot sehr groß ist. Beim Lastenrad muss man mangels Angebot ein neues Rad kaufen. Mein Auto (Großraumlimosine) kostet 24 ct/km bei 20000 km/Jahr und einer Abschreibungsdauer von 6 Jahren, d.h. der Wagen hätte dann im worst-case überhaupt keinen Wert mehr. Für einen Kleinwagen sollte da noch was nach unten gehen.

Das Lastenrad sollte dennoch deutlich günstiger sein, da die Sprit-, Versicherungs und Wartungskosten niedriger sind. Verschleiß ist dafür höher.

Wir haben das mal bei einem R&M Delíte HS 500 mit 24000km Laufleistung in 30 Monaten gerechnet und sind da auf 24 Cent/km gekommen.

30 Monate Haltedauer ist aber extrem niedrig. Dann wird es teuer. Warum sollte das Lastenrad nach nicht mal 2,5 Jahren hinüber sein?
 
Ein Kilometer Bullitt hat mich bis jetzt über 3 € gekostet, nur um das mal klar zu stellen.
 
Wenn Du den Anschaffungspreis durch die bisher gefahrenen Kilometer teilst, dann komme ich sogar auf 5,60€ / km. Doch je mehr ich fahre, desto preiswerter wird es ;)
 
Ihr fahrt einfach zu wenig:p
Ich bin schon unter 2,60€/km. :)

Und ich fahre jetzt auch wieder deutlich mehr mit dem anderen Rad. Wie ich das jetzt bloß verrechnen soll?

Gruß hinnakk
 
Da hab ich eine schön leichte Rechnung (meine Sicht der Dinge): wir haben unseren Land Rover verkauft und uns zwei Lastenräder dafür angeschafft. Die beiden Räder zusammen waren günstiger als das was wir für den Wagen bekommen haben. Steuer und Versicherung lagen pro Jahr schon bei deutlich über Euro 1.000,- und selbst die kleinste Inspektion ist nicht unter Euro 800,- zu haben. Die Ersparnis ist ab dem ersten km gegeben gewesen und selbst wenn wir uns jetzt mal ein Auto leihen sollten wäre das immer noch günstiger als ein Auto vorzuhalten. Wir haben übrigens drei Kinder (1, 4 und 12 Jahre alt). Das Auto wurde vorher wenig gefahren und statt dessen eher der öffentliche Nahverkehr genutzt. Ich war nie gerne über Tage mit dem Auto in der Stadt unterwegs um mich von einem Stau und einer roten Ampel zu nächsten zu kämpfen. Die Kombination aus Lastenrädern und Abokarte für die Öffis (die wir auch schon immer neben dem Auto hatten) funktioniert wirklich gut. Zum Glück sind wir für den Alltag aber auch wirklich noch nie auf ein Auto angewiesen gewesen. Man muss aber zugeben, dass es für das spontane "mal ans Meer fahren" oder "kurz das Wochenende woanders verbringen" schon fehlt. Denn sich spontan ein Auto vom Verleiher holen und dann das hin- und her mit den Autositzen zu den gebotenen Konditionen halten ein dann doch ab und man macht dann eher etwas anderes.
 
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