Was ich über Laufräder wissen muss

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Hallo,

es gibt viele Threads, in denen über Laufräder gesprochen wird, aber nie so richtig strukturiert. Deshalb würde ich gerne mal ein paar Fragen loswerden:
  • Erst einmal grundsätzlich: Wie unterscheiden sich Laufräder für Anhänger von denen für Fahrräder?
  • Wie unterscheiden sich Vorder- und Hinterräder?
  • Nimmt man für einen Anhänger Vorderräder?
  • Was sind die Vor- und Nachteile von Einzelradaufhängungen gegenüber durchgehenden Achsen?
  • Warum werden so oft Rollstuhllaufräder empfohlen?
  • Brauche ich bei Achslagern + Steckachsen + Vorderrad noch Kugellager?
Ich würde diesen Thread hier gerne zu einer FAQ machen. Wer also noch weitere Fragen hat, kann die gerne posten. Wer Antworten hat, darf die natürlich auch gerne posten! ;-)
Vielleicht kann ja ein Mod (Reinhard?) den Thread pinnen, wenn er ausreichend Informationen enthält?
 
Ich werde mal versuchen paar Antworten zu geben.
zu p1: Im Grunde gibt es keine Unterschied außer die Art der Aufhängung.
zup2: Vorder- und Hinterrad unterscheiden sich in Achsbreiten und Zahnradaufnahme, teilweise auch in der Anzahl der verbauten Lager
zu P3: Vorteile - Räder können unabhängig sich an die Unebenheiten anpassen
Nachteile - Stabilität (Zuladung)
- erhöhte Gefahr des Aufschaukelns
zu P4: Leichte Handhabung, einseitige Achsaufnahme, hohe Belasbarkeit, die Möglichkeit Bremssen zu verbauen
zu P5: Nein Lager sind in den Naben verbaut
 
Jooaah...am mehrspurigen Anhänger müssen die Laufräder auch ein gewisses Maß an seitlichen Kräften aufnehmen, je nachdem wie schnell und mit wieviel Last man um die Ecken kachelt...
 
Das heißt, für einen Anhänger kaufe ich eher Vorderräder? Was hat es mit den Rollirädern auf sich?
 
rolliräder sind für seitliche scherkräfte gebaut und verfügen meist über eine einseitige achsaufnahme und evtl sogar einen schnellverschluss zur zeit- und aufwandsparenden montage.
 
OK, dann messe ich mal die Größe meiner Steckachsen und gehe dann auf die Suche nach passenden Laufrädern. Gibt es für Laufräder eine bewährte Quelle?
 
bei Hinterher findest du aufnahmen
oder selbst bauen
Was meinst Du mit Aufnahmen? Achsadapter / Achsböcke? Die Seite von Hinterher habe ich mir schon angesehen.
Leider hat ein kurzer Überschlag ergeben, dass mich so ein Alukistenanhänger auch bei viel Selbstbau immer noch mindestens 400€ kosten wird.
(2 Laufräder mit Schläuchen und Mänteln ca 100€, 2 Achsadapter 32€, Deichseladapter 39€, Deichsel 79€, Grundplatte selbst gesägt 39€, Alukiste min. 99€, Kleinkram)
Da muss ich wohl nochmal in mich gehen, ob es mir das Wert ist... ;-)
 
Den Maiporter kannte ich noch nicht. Der sieht ganz gut aus und zumindest schonmal günstiger als der Hinterher, aber das ist ja etwa der Preis, auf den ich auch mit Selbstbau kommen würde. Aber die Idee mit den Gummifüßen auf der Rückseite ist gut. Damit kann man den Hänger tatsächlich platzsparend aufstellen.

Deinen Bauvorschlag kannte ich zwar, aber der Materialpreis war mir nicht klar. 200€ ohne Box, oder? Und ohne Deichsel... Ich glaube, ich würde lieber mit Holzbodenplatte bauen. Dann ist der Hänger universeller, wenn ich mal ohne Kiste fahren will.
 
Preis war inkl. Kiste ohne Bremse mit Chariot Deichsel
Kiste gebraucht Ebay 80€
Chariot Deichsel Kleinanzeigen 20€
Aluprofil 30X30 mit Eckstücken und Nutmuttern ca 40€
Räder Ebay 40€
Aluwinkel und Flachmaterial 20€
 
Was hat es mit den Rollirädern auf sich?
es waren die einzigen Räder, die ich kostenlos bekommen habe (einfach im Sanitätshaus gefragt, die hatten haufenweise alte Rollstuhlteile herum liegen...
ich glaube, dass die Felgen ein komisches Maß haben, sodass ich die Vollgummiebereifung drauf gelassen habe, da ich mir unsicher bin, ob Standard-Fahrradreifen passen würden.
 
Was sind die Vor- und Nachteile von Einzelradaufhängungen gegenüber durchgehenden Achsen?
Meinst du wirklich, was du geschrieben hast? :cautious:
Einzelradaufhängung bezeichnet ein gefedertes Rad, dessen Federbewegung unabhängig vom gegenüberliegenden Rad der selben Achse erfolgt, also letztlich alles außer Starrachsen und Konsorten (DeDion-Achse u.a.). Federungen gibt's auch beim Anhänger und dort bietet die Starrachse tatsächlich den Vorteil, dass, wenn ein Rad auf ein Hindernis aufläuft und einfedert, das andere einen Ausfederimpuls erhält, wodurch evtl. ein Umkippen des Hängers vermieden werden kann. Die gefederten Chariot-Modelle sind z.B. so konstruiert. Der Momentanpol (guggsdu Wikipedia) liegt bei diesen Achsen hoch, nämlich in Achsmitte, weswegen auch die Rollachse (Linie durch diesen Pol und die Kupplungskugel) hoch liegt. Deswegen ist die Seitenneigung beim Kurvenfahren gering, was ebenfalls der Kippsicherheit dient.

Vermutlich meinst du jedoch einseitig vs. beidseitig befestigte Achse am ungefederten Rad. Da ist die einseitige bequemer in der Handhabung (Radausbau), sie muß jedoch dicker sein, da sie einer höheren Biegebelastung ausgesetzt ist. Die Gesamtkonstruktion wird trotzdem leichter, weil ja das zusätzliche Geröhr ums Rad rum entfällt.

Wie auch immer: Die Qualität der Ausführung ist hier wichtiger als das Konstruktionsprinzip. An meinem Croozer Cargo alter Bauart hatte da der Achsstummel Spiel in den sog. "Industrielagern" und in der Aufnahme am Rahmen, der Rahmen (durchgängiges Achsrohr) biegt sich unter Last durch, weswegen der Hänger deutliche "X-Beine" hat, wenn er schwer beladen ist. Das erhöht den Rollwiderstand nicht unwesentlich.
 
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