Warum keine durchgehende Achse beim Musketier von der Radkutsche...

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Marciboy

Guest
Hallo Zusammen,

ich bin neu hier. Ich bin gerade dabei mir mein zweites Musketier selber zusammen zu bauen.
Habe nur den Rahmen, die Gabel und ein paar Teile die es nur für das Cargo gibt gekauft.
Mit dabei die Achse. Jetzt frage ich mich nur, warum verbaut man da unten nicht eine
durchgehende Achse?

Vielleich kann es mir ja jemand erklären...?

Das Bild ist vom ersten Rad...
 

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Hallo Zusammen,

ich bin neu hier. Ich bin gerade dabei mir mein zweites Musketier selber zusammen zu bauen.
Habe nur den Rahmen, die Gabel und ein paar Teile die es nur für das Cargo gibt gekauft.
Mit dabei die Achse. Jetzt frage ich mich nur, warum verbaut man da unten nicht eine
durchgehende Achse?

Vielleich kann es mir ja jemand erklären...?

Das Bild ist vom ersten Rad...
Man müsste dann ein Differentialgetriebe verbauen, denke ich.
 
Man müsste dann ein Differentialgetriebe verbauen, denke ich.
Genau, in Kurvenfahrten legt das kurveninnere Rad weniger Strecke zurück als das kurvenäußere Rad. dementsprechend dreht sich das kurveninnere Rad langsamer als das kurvenäußere. Eine Starrachse würde das nicht zulassen. Wie @Waldstube gesagt hat müsste dafür ein Differentialgetriebe eingebaut werden, dass diese ungleichen Geschwindigkeiten zulässt. Oder man trennt einfach beide Räder durch getrennte Achsen.
 
Okay, Danke und warum macht man das nicht? Zu teuer?
 
Nachteile die ich bei durchgehender Achse sehe
- wie Waldstube anführt Differential
- Flucht, Ausrichtung von 4 Stehlagern auf einer Schweißkpnstruktion wird aufwändiger dadurch das die Konstruktion überbestimmt ist
- ich vermute das so ein kleineres Teil doppelt gefertigt werden kann anstatt ein größeres Teil (reduziert Stückkosten + Lageraufwand)

Gruß Philipp
 
Man müsste sich hier auch fragen, was sind die effektiven Vorteile eines Differentials?

Gibt es ein reelles Traktionsproblem das durch die Verteilung der Antriebsleistung auf 2 Räder gelöst werden kann und gegen das man den Mehraufwand argumentieren kann?
Das Traktionsproblem tritt mit den Leistungen beim Pedal- und Pedelecantrieb noch nicht so auf. Auch im Automobilbau war das Differentialgetriebe anfangs den oberen Fahrzeugklassen vorbehalten. Die einfachen Voiturettes und vor allem auch die Cyclecars hatten oft auch nur ein angetriebenes Rad.
 
Man müsste sich hier auch fragen, was sind die effektiven Vorteile eines Differentials?

Gibt es ein reelles Traktionsproblem das durch die Verteilung der Antriebsleistung auf 2 Räder gelöst werden kann und gegen das man den Mehraufwand argumentieren kann?
Der eventuelle Vorteil eines Differential ergibt auch aus dem Einsatzzweck deines Fahrzeuges. Wenn Du ganz normal die Straße rauf und runter von A nach B fährst dann ist ein Differential wohl nicht unbedingt notwendig. Ich selber würde bei meiner Rikscha nicht auf den Antrieb auf beide Räder mit Differential verzichten wollen. Da ich Sie für den gewerblichen Personentransport einsetze und (z.B. bei Veranstaltungen mit vielen Menschen) auf maximale Wendigkeit angewiesen bin (enge Kurvenfahrten) und war auch schon in Situationen war wo ein Rad mal kurzzeitig in der Luft war (z.B. Überfahrt von Kabelbrücken oder Bordsteinkanten). Da hätte ich kein gutes Gefühl wenn nicht jedes der beiden Räder hinten jederzeit unabhängig voneinander den Antrieb auf dem Boden bringt. Bin selber gerade dabei das alte Differential-Achssystem bei meinem Fahrzeug durch ein neues zu ersetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...auch schon in Situationen war wo ein Rad mal kurzzeitig in der Luft war (z.B. Überfahrt von Kabelbrücken oder Bordsteinkanten). Da hätte ich kein gutes Gefühl wenn nicht jedes der beiden Räder hinten jederzeit unabhängig voneinander den Antrieb auf dem Boden bringt...
wobei Dir ein Differntial in solchen Situationen auch nur dann helfen würde, wenn es eine automatische Sperre hätte...
 
ich sags mal so: wer -wie ich- auf den ersten 50k km kein Differenzial hatte, der vermisst es auch nicht!
Eher steht mehr Druck auf dem Vorderrad auf der Wunschliste... :)
 
auch schon in Situationen war wo ein Rad mal kurzzeitig in der Luft war (z.B. Überfahrt von Kabelbrücken oder Bordsteinkanten). Da hätte ich kein gutes Gefühl wenn nicht jedes der beiden Räder hinten jederzeit unabhängig voneinander den Antrieb auf dem Boden bringt. Bin selber gerade dabei das alte Differential-Achssystem bei meinem Fahrzeug durch ein neues zu ersetzen.
Wie schaffst du es bei einem dreirädrigen Fahrzeug, dass ein Rad in der Luft hängt? Das geht nur, wenn du zu schnell um die Kurve fährst. Ich vermute (und hoffe), dass solche Fahrmanöver bei gewerblichen Rikschafahrten vermieden werden. ;)
 
Wie schaffst du es bei einem dreirädrigen Fahrzeug, dass ein Rad in der Luft hängt?
zügige Fahrweise reicht dafür...mit der Zeit beherrscht du das (wie immer am Rad) mit etwas Körpereinsatz... :D
Das geht nur, wenn du zu schnell um die Kurve fährst.
nee...bei zu schnell kippste um!

Wenn du nicht umkippst und 1 Rad in der Luft hast, nennt man das Radangeln...dann biste zwar schnell - aber eben nicht zu schnell. Graubereich testen und viel fahren hilft... ;)
 
Die einfachen Chinarikschas haben sogar ne durchgehende Achse - aber ohne Diff, dann läuft ein Rad einfach frei per Kugellager getrennt auf der Achse. Stabilisiert den ganzen Hinterbau vermutlich etwas und sie brauchten nur genau zwei Auflagepunkte samt Lagern (statt vier).

Enge Kurvenfahrten beim Rangieren erledigte bei mir der Vorderradmotor per 6km/h Anfahrhilfe.

Für richtig Traktion hinten gibts die Variante Doppelfreilauf (mit eigenen Nachteilen), aber das ist hier sowas von Overkill...

ps: Zweiradfahren hab ich mir mit dem wabbeligen Rikschaufbau (Schraubenfedern ohne Alles als Federung...) nie getraut. Ohne den Aufbau natürlich der übliche Heidenspaß:

3633-b8a69db9ec95aaf1478c82cdc66ca356.jpg

Wens juckt, mehr Fotos mit Aufbau:

(gefühlt ewig her...)
 
Wenn du nicht umkippst und 1 Rad in der Luft hast, nennt man das Radangeln...dann biste zwar schnell - aber eben nicht zu schnell.
Also als Passagier dieser Rikscha fände ich Kurvenfahrten auf zwei statt drei Rädern eindeutig zu schnell - und nicht bloß schnell.

Aus Fahrersicht mag das anders aussehen. Ich habe zwar kaum Erfahrung mit Dreirädern, bin aber selbst auch schon mit einem auf zwei Rädern um die Kurve gefahren - indoor im Fahrradladen auf der zweiten Runde meiner Testfahrt (es war wenig los und der Verkäufer meinte nach meiner ersten Runde, das ginge doch auch schneller). Dass sich das Radangeln nennt, wusste ich allerdings nicht. Woher kommt der Begriff denn?
 
Woher kommt der Begriff denn?
weiss ich auch nicht genau, vermute aber abgeleitet von "mit einem Rad in der Luft angeln..."...und er beschreibt schon was eher Artistisches.
Also als Passagier dieser Rikscha fände ich Kurvenfahrten auf zwei statt drei Rädern eindeutig zu schnell
Als Passagier bist du entweder mit von der Partie...oder viel wahrscheinlicher gehts nur ums Anlupfen eines Rads über ein kleines Hindernisses bzw über ein Schlagloch, was recht unspektakulär dafür aber häufig praktiziert ist. Zum Radlupfen brauchs keine Kurve, nur ausreichend Tempo und günstige Gewichtsverteilung gepaart mit eigener Gewichtsverlagerung und kleinen Lenkbewegungen...
 
Also generell ist so eine Ache mit Differenzial schon cool, aber wie beschrieben teurer und viel aufwändiger.
Ich habe vor vielen Jahren mal das Haase Kettwiesel gefahren (nur geliehen), einmal das normale und einmal mit Diff wo beide Seiten angetrieben waren. Hat schon mehr Laune gemacht, schlug aber seiner Zeit mit gut 1000€ mehr zu buche.
 
Also mit "generell ist so eine Achse mit Differenzial" schon cool könnte ich definitiv einstimmen.

Was in unserer Diskussion hier noch nicht betrachtet wurde, aber evtl. auch zu Beachten ist:
Ein Differenzial, ein Stehlager und auch eine durchgehende Achse sind alles keine Standard Fahrradkomponenten... (Als ich damals über ein gebrauchtes Trimobil Rikscha bei Kleinanzeigen gestolpert bin, hatte ich mir hier keinen Kopf gemacht, ein gutes Jahr später würde ich jedoch 2 Aspekte herausstellen)

Vorteil von Standard Fahrrad Komponenten:
- Die Wahrscheinlichkeit das man eine 100 / 135mmm Radnabe mit Steckkassette entweder auf einer längeren Fahrt als Ersatzteil oder auf dem Gebrauchtmarkt günstig bekommt ist deutlich höher
- Fahrradkomponenten sind im Schnitt vermutlich durch Preisdruck und Losgröße der Produktion schon relativ optimal auf Leistung/ Gewicht abgestimmt... Damit meine ich nicht, das es nicht noch leichter gehen würde (Carbon usw.) nein ich meine, das 2 Stehlager eine Achse + Radnabe vermutlich schwerer sind als eine Standard 135mm Radnabe + der Teil des Rahmens der nötig ist um eine beidseitig Aufnahme zu gewährleisten

Gruß Philipp
 
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