Wartungsarm und bequem über Hügel

Es ist eher eine Frage ob man die Zeit hat bzw wie man das Rad nutzt. Auf 30-50km pro Tag sind 20%+ weniger Tempo, gerade morgens, manchmal einfach nicht drin..also wenn man längere Strecken pendelt ist das mmn kein Tempofetischismus sondern schlicht Voraussetzung.
 
Natürlich nicht konstant, aber es sind ja auch nicht 3km lang 15%. Das schwankt ja. Oder wo gibt's Straßen, die wirklich kilometerlang ununterbrochen so eine starke Steigung haben? Außerdem fährt man auf der anderen Seite ja wie gesagt auch deutlich schneller als 25km/h wieder runter, holt das also auch wieder rein (oder man rollt dann einfach und erholt sich). Und wenn man das weiß, kann man die paar Minuten auch einplanen.

15km/h hoch und 35km/h runter bei ähnlicher Teilstreckenlänge runter sind im Mittel doch auch 25km/h.

Da find ich so eine planbare Steigung für Radfahrer mental deutlich entspannter als so mancher Autofahrer, der nie weiß, ob die Ampel, die Schranke, die Verkehrsdichte, der Müllwagen, der Bus oder sonstwas für 10 Minuten abweichende Fahrzeit jeden Tag sorgen, obwohl er immer die gleiche Strecke fährt. Irgendein Mobilitätsnachteil hat halt jedes Verkehrsmittel. Beim Rad sind es halt vorrangig Steigungen. Die sind aber planbar und "gewöhnbar".

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber bis zu diesem Forumsthema war in meinem Kopf gar nicht drin, dass natürliche Steigungen als "Problem" (für E-Bikes) wahrgenommen werden können (die sind halt einfach da und man fährt drüber). So wie es manchmal halt regnet, haben manche Strecken halt Steigungen. Aber ich habe duch dieses Thema gelernt, dass das wohl für andere ein Thema ist und man heutztage auch Steigungen mikrooptimieren muss. Respektiere ich - aber vermutlich kann ich dann keine besser Lösung anbieten, außer der Erfahrung "ich komm mit Mittelmotor und Automatik über'n Berg, bei mir klappt's"
 
15km/h hoch und 35km/h runter bei ähnlicher Teilstreckenlänge runter sind im Mittel doch auch 25km/h.
Nö, nur bei gleicher Dauer, nicht bei gleicher Strecke. Wenn du 10 Minuten 15 kmh und 10 Minuten 35 kmh fährst war deine Durchschnittsgeschwindigkeit 25.
Wenn du 1 km 15 und 1 km 35 fährst war deine Durchschnittsgeschwindigkeit 21 kmh.

Sorry für's Klugscheißen...
 
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber bis zu diesem Forumsthema war in meinem Kopf gar nicht drin, dass natürliche Steigungen als "Problem" (für E-Bikes) wahrgenommen werden können (die sind halt einfach da und man fährt drüber). So wie es manchmal halt regnet, haben manche Strecken halt Steigungen. Aber ich habe duch dieses Thema gelernt, dass das wohl für andere ein Thema ist und man heutztage auch Steigungen mikrooptimieren muss. Respektiere ich - aber vermutlich kann ich dann keine besser Lösung anbieten, außer der Erfahrung "ich komm mit Mittelmotor und Automatik über'n Berg, bei mir klappt's"
Vorneweg: Schön, dass deine Konfiguration für dich und deinen Anwendungsfall funktioniert. Es gibt allerdings auch Konfigurationen aus Mittelmotor und Nabenschaltung, die sich an Steigungen schnell schwer tun. Mit "mikrooptimieren" haben die genannten Bedenken nichts zu tun. @Breitmaulgnumpf hat da völlig Recht, wenn er schreibt:
... ist der Unterschied halt nicht 15 oder 20 km/h, sondern fahren oder schieben;)

@jonathan.nachite Du schreibst, dass du einfach 20 statt 25 fährst. Jemand anders fährt vielleicht etwas stärkere Steigungen. Schon fährt er vielleicht nur noch 15km/h. Dann noch mit mehr Ladung oder einem schwächeren Motor: 10km/h. Schon kommen wir an einen Punkt, an dem selbst im niedrigsten Gang die Drehzahl (Anzahl Kurbelumdrehungen pro Minute) von Motor und Mensch so weit sinkt, dass nicht die volle Leistung abgerufen werden kann. Weniger Leistung heißt, die Geschwindigkeit sinkt. Damit sinkt die Drehzahl noch weiter und wir befinden uns in einem Teufelskreis, der wahlweise darin endet, das Rad den Berg hinauf zu schieben oder zu wenden und wieder runter zu rollen.
 
...und genau an der Stelle nimmt man dann ebend ne andere Grundübersetzung Kettenblatt-Ritzel, ggf. auch eine völlig anderen Schaltungstyp (Dualdrive ist im VM-Bereich sehr beliebt) und fährt mit 5 km/h und 80% Wirkungsgrad den Berg hoch.

Oder man nimmt einen 'angemessen' dimensionierten Nabenmotor (Puma -> EBS) und heizt mit 25 und Vollgas hoch, damit der ja nicht in das von @paschda wunderschön beschriebenen Tal des grauenhaften Wirkungsgrades kommt. Wobei wir an dieser Stelle noch nicht übers Drehmoment gesprochen haben. ;)

Immer wieder ne Empfehlung wert:

Allerdings mögen die Grinner keine Mittelmotoren.
 
Primärübersetzung minimal so wählen darfst
...womit wir wieder bei der Belastbarkeit (Drehmoment) sind, und da scheiden die meisten Schaltnaben bei Mittelmotor aus, oder die Motoren werden gedrosselt.. Daher war mein Favorit in diesem Zusammenhang und Fred das Douze mit Brose und Kettenschaltung: Kraft, gute Schaltabstimmung, auch anpassbar, angenehmes Fahren am Berg, optimierter Akkuverbrauch...
 
...womit wir wieder bei der Belastbarkeit (Drehmoment) sind, und da scheiden die meisten Schaltnaben bei Mittelmotor aus, oder die Motoren werden gedrosselt.. Daher war mein Favorit in diesem Zusammenhang und Fred das Douze mit Brose und Kettenschaltung: Kraft, gute Schaltabstimmung, auch anpassbar, angenehmes Fahren am Berg, optimierter Akkuverbrauch...
Volle Zustimmung.

Uuuuund:

Fällt mir nur so ganz nebenbei ein, ist die Kettenschaltung "alltagstauglicher".

Wie meine ich das?

Heute morgen haben mich die Nachbarn angerufen: das Bakfiets (mit Enviolo und dem Shimano 6 irgendwas) sei gestern Abend mit Platten gestrandet und steht jetzt in der Innenstadt (Ventil rausgerissen, also nix mit notdürftig flicken) und die Versicherung zickt (ob der Distanz) mit Abschleppen (außerdem ist Samstag und es regnet).
Ich werde das vielleicht supporten (fahre ja selber so ein Ding im UA), aber jetzt wird entweder eine Carla oder einen Verbrenner Transporter organisiert und das Ding wird geholt.
Morgen wird sich dann mit Tutorials hingesetzt und gefixt (ich mag die Enviolo nämlich auch nicht an nem anderen Rad ausbauen .... auch wenn das kein Hexenwerk ist, aber dennoch wird es da bei vielen im Alltag scheitern).

(Randnotiz:
Am zuvor genannten CaGo ist das Hinterrad einfacher auszubauen und die Schaltung funzt im Flachen, aber krasse Steigungen würde ich mit dem Ding nicht hochfahren. Ich bin da immer noch stark am Zweifeln, denn zaubern kann auch ein CargoLine nicht.
Ich hatte nur eine CaGo Erfahrungen auf der Eurobike mit meiner Großen in der Box und fand das Ding viel zu schwer.
Ich bin bei ordentlichen Steigungen skeptisch, dass das gut und problemlos hochgeht.)

Sprich:
Wäre das Ding mit Kettenschaltung gewesen, hätten wir es vor Ort gefixt (auch wenn Kettenschaltung mehr Pflege, mehr Ketten etc. bedeutet).

Und das genannte Douze wäre im Alltag eher selber "wartbar" als das UA? Abgesehen davon, das es einfacher die Steigung hochkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
...ob die Frederöffnerin @Judithka überhaupt noch mitliest? ;)
Bin noch da ich denke, meine Frage ist auch soweit beantwortet. Ich fasse zusammen: Douze ist die Empfehlung der Experten. Wir suchen also eine Möglichkeit, ein Douze Probe zu fahren. Die Zerlegbarkeit ist für uns auch gut, wenn es eben doch mal in eine größere Werkstatt muss. Ich frag mich noch ein bisschen, ob ein gebrauchtes Rad mit 3000km+ noch sinnvoll ist
 
gebrauchtes Rad mit 3000km+ noch sinnvoll ist
Das ist doch gerade erst eingefahren!
Die von deinen genannten Portalen sind ja auch überholt, irgendwo gab's sogar Garantie - mehr geht nicht, auch neue Räder haben nicht zu knapp irgendwelche kleinen "Fehler"... Probefahren ist jetzt glaub ich das nächst Projekt..
 
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Und trotzdem noch eine Meinung:
Die Eingangsfrage nach Wartung finde ich nicht uninteressant. Aus meiner Erfahrung braucht es hier nicht nur ein Rad das in sich zu einem passt, sondern tatsächlich eine entsprechende Werkstattversorgung.

Generell gehe ich davon aus, dass der Rahmen eines Rades quasi ewig hält. Verschleißteile wie Kette, Ritzel und Reifen sollte auch die Werkstatt um die Ecke hinbekommen. Wir haben uns für Riemenantrieb entschieden (ja, weniger effizient) und mit Shimanonaben kombiniert. Meine morgendliche Runde ist hat auch einen Abschnitt mit 12% (200m) dabei und der Steps 6100 mit Inter5E und Riemen bringt mich zuverlässig hoch (ja, 10-15km/h Spitze).

Was wir aber aus dem Conti-Debakel gelernt haben ist, dass der Hersteller der Motoren für die Langlebigkeit des Gefährts eine wichtige Rolle spielt.

Ich würde bei der Werkstatt um die Ecke auf jeden Fall Mal anfragen, was die alles machen können. Das Rad wird hoffentlich häufiger dort sein (Bremsbeläge wechseln, Kette neu, Reifen neu) als wegen des Motors bei den Werkstätten fernab.

Und ja: vernünftige Scheibenbremsen (hydraulisch) mit guter Wartung sind bei dem Streckenprofil mit Kindern Pflicht.
 
Ich würde bei der Werkstatt um die Ecke auf jeden Fall Mal anfragen, was die alles machen können. Das Rad wird hoffentlich häufiger dort sein (Bremsbeläge wechseln, Kette neu, Reifen neu) als wegen des Motors bei den Werkstätten fernab.
Das sollte man am besten auch vor dem Radkauf machen. Ich ging auch davon aus, dass die hiesige Werkstatt den Lastenradservice übernehmen kann. Viele Telefongespräche später wusste ich dass dem nicht so ist. Viele Werkstätten nehmen keine Räder an die sie nicht selbst verkauft haben. Oder sie nehmen generell keine Lastenräder an, weil die entsprechenden Hebevorrichtungen fehlen. Gerade wenn Lastenräder in der Gegend noch Exoten sind, kann das schwierig werden.
 
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