Wartung Shimano Nexus 8

Soweit ich das erkennen kann spannt man zwei Lager, wenn man den linken Konus anzieht. Deswegen hatte ich extra in fett geschrieben, dass man auf leichten Lauf achten soll. In die Falle war ich auch schon getappt.
Die Alfine wird ja so einen neumodischen Klemmrollenfreilauf haben. Der trennt nicht sauber, wenn da zähes Fett dran ist, evtl. fasst er auch nicht so gut. Da würde ich Fließfett oder 220er Gleitbahnöl empfehlen.

Zu fest angezogen macht in manchen Gängen auch Geräusche, eben wie ein zu strammes Lager.
 
Im Schraubstock kann man den Leichten Lauf leider nicht so schön simulieren, als wie wenn das Rad eingebaut ist.
Ich hab das weiße Shimanofett auch für die Lager genommen, das ist ja schon relativ dünnflüssig.
Ich beobachte das mal, und wenn sich das nicht bessert nach n paar km dann werd ich wohl noch mal nachlockern...
 
Das ist der Klemmrollenfreilauf der hier wirkt.... Ölen ist das Mittel der Wahl, Wälzlagerfett für Wälzläger!
 
Am kompletten Rad kann man die richtige einstellung des Konus besser fühlen, wenn man das Rad festhält und die Achse dreht. Es gibt eine Einstellung wo die Konuslager gerade spielfrei laufen und es gibt eine, wo die Nabe sich gerade frei dreht. Und die beiden Punkte liegen dicht beisammen aber nicht unbedingt genau aufeinander.
 
Hier der Vollständigkeit auch nochmal:
Nach Auswaschen mit Durchdrehen, Ölbad mit Durchdrehen, Abtropfen und Fetten der Lagerstellen habe ich bei der letzen Nabe noch Fließfett reingeschmiert:
https://www.ebay.de/itm/353737190633
Das verteilt sich gut in der Nabe ohne dass viel Gefahr besteht, dass es rausläuft. Die Sonnen- und Planetenräder sind damit auch etwas großzügiger geschmiert als nur mit Öl ohne dass das Fett selbst für viel Widerstand sorgt. Wenn es an den Freilauf gelangt macht das nichts wegen der geringen Steifigkeit.
Die Nabe läuft gefühlt genau so gut wie die nur mit Getriebeöl und Fett geschmiert, ich erhoffe mir aber eine länger wirksame Schmierung.
 
Ich habe heute mal unseren Schlossermeister gefragt wegen der Schmierung von Planetengetrieben. Denn wir haben über 800 Kettenzüge welche Planetengetriebe haben. Er sagte, dass bei uns alle mit Fließfett uns sonst nichts behandelt werden.
 
Mein Eindruck ist, dass sich in Schmierstofffragen die Anwendungsgebiete der unterschiedlichen Produkte sehr weit überschneiden. Es gibt zwar auch Fälle, in denen ein Schmierstoff doch ziemlich deutlich ungeeignet ist, aber die sind eher in der Unterzahl. Vielleicht muss man das Wartungsintervall verkürzen und verzichtet auf etwas Haltbarkeit, aber es geht irgendwie.

In anderen Bereichen ist das oft klarer. Baue ich eine Diode statt einem Kondensator ein oder versuche Kalk mit Schwefelsäure zu lösen, dann wird das einfach gar nichts.
 
So ein Planetengetriebe ist einfach nur eine besondere Anordnung, geschmiert wird es wie andere Zahnradgetriebe mit ähnlicher Größe, Drehzahl und Last. Ich muss direkt mal in meinen Kettenzug gucken, ob da überhaupt was drin ist. :unsure:
Das von mir verlinkte Fließfett wird wohl in Bussen und Geländewagen und dergleichen in Getrieben und Achsantrieben verwendet. Es ist ein gering eingedicktes EP-Fett, also schon leistungsfähig. Man kann es auch gut in einer Mini-Fettpresse haben, um Fett irgendwo hinein zu quetschen, wo man kaum Zugang hat, z.B. 2RS-Lager. Für die Lager von Fahrradnaben wäre es nicht mein Favorit, aber so ganz auseinanderhalten kann man das innerhalb eines Gehäuses sowieso nicht.
 
Zurück
Oben Unten