Vorstellung: Circe Helios Triplet, oder was kommt nach dem Kistenfahrrad?

Bzgl. Alfine und schalten: der Captain weiss, wann geschaltet wird und kann zu dem Zeitpunkt einfach kurz ein wenig Gegendruck auf den Pedalen aufbauen, um die Stoker zu uebersteuern (quasi ein wenig rueckwaerts druecken). Mach ich so mit meinem Morpheus, das auch eine Alfine hat und funktioniert recht gut mit etwas Eingewoehnung.
 
Danke für die vielen hilfreichen Antworten!
Bochum ist leider gar nicht meine Ecke, aber nettes Probefahrtangebot, danke @brokenspoke
Dann werd ich demnächst mal bei Traix anfragen...
 
Hallo @Breitmaulgnumpf, bevor das n+1-Fieber hier voll durchschlägt muss ich kurz fragen ob du mit deinen 1,94m eher Sitzriese oder Langbein bist, und was für eine Sitzhaltung du auf dem Fahrrad anstrebst. Ich bin 1,88, die Länge verteilt sich ein wenig mehr auf die Beine als auf den Oberkörper, und ich habe schon das Gefühl dass ich für das one-size-fits-all Konzept des Rads fast zu groß bin. Problemfeld ist die effektive Oberrohrlänge, die mit 540mm eher auf der kürzeren Seite ist, und auch mit weiterem Auszug des Sattels nicht länger wird, da Steuerrohr und Sattelrohr die gleiche Länge haben. Hier mal die Geometrie des 2er-Helios, für den Captain ist da ja alles identisch:
circe.jpg

Quelle: https://www.cyclinguk.org/article/bike-test-circe-cycles-helios-steps

Zweiter Faktor ist das Gewicht von Captain und Stokern. Laut Circe-Webseite sollten alle drei zusammen nicht mehr als 170 kg wiegen.

Wenn du die Besonderheiten des Helios Triplet nicht brauchst (Kompaktheit, zerlegbar, auch kleine Kinder ab ca. 1m sitzen schon gut und niedrig), dann könntest du dir auch mal die Stahl-Tandem-Triplets von Thorn anschauen. Die gibt es in verschiedenen Rahmengrößen, und der Preis landet in ähnlichen Dimensionen, oder sogar billiger.
 
Und hier noch ein Versuch die bisher unbeantworteten Fragen zu beantworten und noch ein wenig meinen Senf dazu zu geben:
Auf die Gefahr hin, dass ich sehenden Auges in die n+1-Falle tappe;), mal ein paar Fragen an die Helios-Fahrer:
Der Gefahr sind wir doch sowieso alle ständig ausgesetzt...
Evtl. auch Umwerfer vorne + Nabenschaltung?
Macht Circe beim Morpheus Omnis plus, sollte auch beim Helios gehen. Mit dem kleinen Hinterrad lässt sich die Alfine 11 aber schon sehr gut bergtauglich auslegen, ohne dass man mit den Ritzeln in vom Hersteller verbotene Bereiche kommt, und mit höherer Kadenz sind dann auch 35 noch relativ entspannt drin.
Wie ist es mit der Alfine beim Schaltvorgang, man kann den Stokern ja nicht jedesmal ansagen "So, jetzt nehmen wir ein bisschen Druck raus, Papa will schalten...."? Bild ich mir da Probleme ein, wo es keine gibt?
Ich nehme einfach meinen Druck von den Pedalen, evtl. bremst das auch ein wenig den Trittvorgang wenn ich meine Füße nur noch von den Kindern mitbewegen lasse, und die Alfine schaltet dann klaglos. Meine Kinder entwickeln wohl noch nicht genug Power um die Schaltung zum Knacken zu bringen.
Wie ist es mit dem Umbau Triplet auf Tandem, falls man mal ein Wochenende nur zu zweit ist...können die Leitungen für Bremse + Schaltung dann einfach aufgewickelt werden?
Genau. Dauert ein paar Minuten, macht sich besser zu zweit, und man braucht eine Kettenschlosszange.
Circe Helios Triplet
(damit automatisch die teilbare Variante, wenn ich es richtig verstanden hab)
Genau, das Triplet ist immer teilbar.
Gemütlicher Lenker à la Molokko Bar oder one-of Geoff, evtl. größerer Vorbau (Captain wäre 1,94m groß)
Den Moloko Bar oder ähnliches wirst du schon brauchen, damit das Rad lang genug wird... Vorbau ist schon ab Werk recht lang, ich habe jetzt einen verstellbaren, der auch noch in die Höhe baut. Optimal für jemand Großes wäre wahrscheinlich der Jones SG 2.5, der hat noch 2,5 Zoll Rise eingebaut.
Federsattelstütze für den Captain - geht das?
Sollte gehen, wahrscheinlich am besten als innere Stütze in der Circe-Teleskopstütze, denn du brauchst eine endlos lange Sattelstütze. Werksausrüstung für den Captain ist 560mm Länge, 34.9 Durchmesser.
verkürzte Kurbeln für die Stoker (130 und 140cm). Wie ist es wenn dann mal jemand größeres mitfährt, evtl. nur mehrfach gebohrte, normal lange (~1651 170mm) Kurbeln besser? Oder zu breit?
Cargo Rack + Extension würde ich mitbestellen, abrundende Fuhrparkergänzung zu unserem Yuba Kombi
Werksausstattung sind Kinderkurbeln mit 125mm Länge - wie groß sind deine Kinder?
Das Cargo Rack passt leider nicht beim Triplet, da ist der hintere Platz zu kurz ausgelegt.
Brompton Block + passende Tasche
Definitiv praktisch. Evtl. in England bestellen, der Block z.B. kostet da nur die Hälfte, in D haben die Sachen Apothekenpreise.
Lowrider + Frontroller für größere Ausflüge
evtl. auch noch Gepäckträger hinten, Backroller haben wir schon.
Als Gepäckträger hinten würde ich den Tern Cargo Rack empfehlen.
 
Doch, das habe ich schon gesehen. Hier gibt es ein Foto:
https://www.circecycles.com/products/e-bike-2/
Ist das letzte Bild auf der Fotostrecke. Allerdings ist die Ladung dann vor dem letzten Mitfahrer und somit kann man nicht das lange Rack nehmen (Cargo Rack + Verlängerung).
Na da schau her - mir hatten sie am Telefon gesagt dass Triplet und Cargo Rack nicht kompatibel wären. Vielleicht haben wir uns auch einfach missverstanden... Danke auf jeden Fall für den korrigierenden Hinweis.
 
Ich hätte da mal eine Frage bezüglich Beleuchtung. Leider ging bei meiner Bestellung das unter und so habe ich bisher kein Licht. Jetzt brauche ich das aber dringend. Wie ist das bei den teilbaren Rädern gelöst? Erstens braucht man ja ein viel längeres Kabel nach hinten und dann muss es auch noch teilbar sein. Ist die Kupplung da spritzwassergeschützt? Sind das spezielle Kabel? Ich hatte vor, den Anbau und das Verlegen der Kabel selberzumachen und dann nur den Anschluss von einer Fahrradwerkstatt (wegen Motor).
 
Wenn du die Kabel selber verlegst (habe ich auch so gemacht), dann verlege einfach ein ganz normales langes Kabel parallel zu den Brems- und Schaltzügen. Die bleiben ja auch unzerlegt wenn das Rad geteilt wird.
 
Guter Tipp. Aber was passiert mit dem langen Kabel, wenn man vom Triplett auf ein Tandem umbauen würde oder umgekehrt (ich bin ja noch am Liebäugeln mit der Erweiterung)? Ich hatte mir das so vorgestellt, dass man das Kabel im unteren Rohr verlegt, da ist dann auch Überlänge egal. Man müsste es dann allerdings teilen können, wenn man das Rad zerlegt. So ist das mit dem Geschwindigkeitssensor für den Motor bei meinem Rad gelöst.
 
Einfach Stecker ancrimpen.
Je nach Platz was kleines ggfs. aus dem Modellbau und mit Polfett vor Feuchtigkeit schützen oder AMP, Superseal usw. Kann man auch ohne (genau passende) Crimpzange crimpen, muss man Geduld für mitbringen und ein paar Reserve Kontakte.
Sonst vielleicht bei einer Bude die Auto HiFi verbaut gegen Spende in die Kaffeekasse crimpen lassen.
 
Guter Tipp. Aber was passiert mit dem langen Kabel, wenn man vom Triplett auf ein Tandem umbauen würde oder umgekehrt (ich bin ja noch am Liebäugeln mit der Erweiterung)?
Die Schalt- und Bremszüge für das Triplet sind ja auch überlang, und die werden beim Rückbau auf Tandem in einen Bogen gelegt. Das Kabel würde ich dann einfach mit den anderen Zügen in den gleichen Bogen legen.
Anschaulich macht das das Video von Circe zum Umbau:
 
Oha, stimmt daran habe ich gar nicht gedacht. Wenn ich erweitere brauche ich ja auch längere Bremsleitungen und die Züge für die Schaltung. Hm. Na mal sehen. Bisher ist mein Stoker nicht mehr so begeistert. Und der Zweite auch noch knapp zu klein.
 
Was spricht gegen USB-Akkulampen? Mehrstündige Nachtfahrten? Ich fahre in der dunklen Jahreszeit mit 2 Frontlampen, wobei ich die zwei nur bei unbeleuchteten Wegen zuschalte. Selbst wenn bei einer der Akku ausfällt habe ich immer noch die zweite. Allerdings fahre ich nur kurze Strecken und kann im Büro die Lampen aufladen.
 
Naja, noch so ein Teil, was man immer abnehmen muss, wenn man das Rad mal draußen stehen lässt. Und ich habe ja schon einen Akku am Rad (und netterweise am Bedienpanel auch eine Taste zum Licht an- und ausschalten). Das wollte ich eigentlich gerne nutzen. Ich habe aber auch schon an Akkulichter gedacht, weil das schneller zu installieren ist.
 
Für das Rücklicht gibt es von Busch und Müller ein schönes Batterie-Rücklicht zur Festmontage, das habe ich an den Kinderrädern montiert.
 
Nachdem die Fahrradwerkstätten mir alle gesagt haben, dass der nächste freie Termin erst im November möglich wäre (oder sie gar keine fremden Räder nehmen) habe ich mir doch erstmal ein günstiges Akkulicht gekauft. Das "richtige" mache ich dann später.

Meine Bilanz nach mehr als 1100 km: Unbeschreiblich gut! Wenn ich mal nicht fahre, werde ich brummelig (gut, dass ich im Homeoffice wenigstens die Kinder zur Kita bringen kann :cool:). Ich habe wenig auszusetzen, also erstmal das Positive: Fahren mit viel Last geht sehr gut. Größte mitgenommene Last bisher ~50kg (Sand, in den Kindersitzen angeschnallt :whistle:), also kann ich damit sicher fahren bis der kleinere Mitfahrer zu alt für den Kindersitz ist. Manövrieren mit viel Last geht auch gut, da hinter dem Sattel immer für mich auf optimaler Höhe ein extra Haltegriff ist (Stoker Lenker oder Cargo Rack). Ich habe einen Lenkungsdämpfer angebracht, das hilft, wenn man am hinteren Ende steht und durch eine Tür will. Das Gespann hat einen super kleinen Wendekreis und ich komme überall gut durch. Mit Motor fahren ist toll (wie früher wenn Papa am Berg angeschoben hat), ohne Motor fahren ist machbar, aber würde ich nie nicht täglich machen. Ich fahre schließlich fast mein dreifaches Eigengewicht durch die Gegend. Tauschen zwischen "nur Kindersitze" und "ein Kind radelt" geht in 5 Minuten.

Nachteile: Der Lack zerkratzt tatsächlich schnell, aber ich nehme an schwarz hochglanz ist da generell etwas schwierig. Die Sitzposition ist sehr aufrecht, ich werde vermutlich irgendwann den Lenker tauschen (und ich frage mich, wir da jemand großes drauf sitzt). Was gar nicht geht, ist der Ständer, der dabei war. Der hatte sogar einen Aufkleber für max. 25kg (witzlos für ein Lastenrad) und man musste das Hinterrad anheben, wenn man aufbocken wollte. Das ging mir schon bald an den Rücken. Ich habe getauscht, aber zufrieden bin ich immernoch nicht. Ich habe aber nichts besseres gefunden.

Hier noch ein paar Fotos. Ich habe den Stoker Lenker modifiziert. Falls ich mal mit dem Ding umfallen sollte, habe ich mir immer ausgemalt, dass da die Hände von meinem Kind eingeklemmt werden. Wenn man fällt lässt man NIE los (Greifreflex). So hoffen ich, dass die Kinderhände immer am orangefarbenen Griff sind. Wir haben seit drei Wochen ein Dach. Alles selbst gemacht, ich bin ganz stolz. Leider hat es seitdem nicht mehr geregnet. Immerhin macht es nicht mehr Fahrtwiderstand und den ersten Windtest hat es auch schon überstanden. Für die Massen an Regen- und Winterkleidung brauche ich aber noch vorne ein Körbchen. Also bleibt noch was zum Basteln.
 

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@kistenfahrrad: Wie machen sich eigentlich deine breiten Reifen? Ich hätte gerne weniger Rollwiderstand bei gleichem "Komfort". Bisher fahre ich eher mit zuwenig Luftdruck, aber sonst sind die Schlaglöcher und die kurze Passage Kopfsteinpflaster, die ich auf meiner Strecke habe, nicht auszuhalten. Lohnt sich der Umbau?
 
Breite Reifen - die Maxxis Grifter sind das breiteste was reinpasst. Nach meinem Gefühl haben sie schon den Komfort erhöht.

Ich hatte zuerst die Big Apple in 2.0 drauf, mit denen das Rad ausgeliefert wurde, dann etwas breitere von KHE, schließlich die Grifter, und breiter hat schon jeweils einen Komfortgewinn gebracht. Wunder sollte man aber nicht erwarten, es holpert schon noch auf Kopfsteipflaster auch mit 2.4 Zoll. Was den Rollwiderstand angeht, einen wirklich merkbaren Unterschied habe ich nicht festgestellt. Gefühlt rollten die KHE am leichtesten von den dreien, aber der Unterschied war nicht riesig.

Wenn du einen leicht rollenden Reifen suchst, könntest du auch den Conti Contact Urban in 20x2.0 ausprobieren. Den habe ich in 28x2.0 am Treckingrad, und er ist leicht und rollt gut. Eventuell federt er auch etwas besser als der Big Apple, da er weniger massive Seitenwände zu haben scheint, dafür Abstriche eventuell beim Pannenschutz. Und er würde unter die Standard-Schutzbleche passen, während der Grifter auch einen Wechsel der Schutzbleche erfordert.
 
Danke, ich denke nochmal darüber nach. Eigentlich wäre mir Pannensicherheit schon wichtig, gerade wenn ich die Kinder dabei habe.

Nochmal eine andere Frage: Wie sind bei euch eigentlich so die Scheibenbremsen? Ich habe leider mit der vorne immer Probleme. Aber auch unabhängig davon: Ich bin neulich wieder mit Felgenbremsen gefahren und war geradezu erschrocken wie gut die bremsen. Ok, das war mein normales Fahrrad, also weniger Gewicht, aber auch wenn nur ich auf dem Helios fahre finde ich den Bremsweg ziemlich lang (oder ich muss mit voller Kraft bremsen). Ich hatte vorher noch nie Scheibenbremsen, daher weiß ich nicht, ob das normal ist.
 
Welche Bremsen sind den verbaut? Und was für Probleme hast du damit?

Schleifen, Quitschen, schwammig?
 
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