Vorstellung Christiania-Dreirad/Renovierungsprojekt

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Moin aus dem hohen Norden.
Nachdem ich schon viel vom Wissen in diesem Forum profitieren konnte und mir eine Kaufentscheidung dank vieler guter Beiträge in diesem Forum erleichtert wurde, möchte ich mich und das Fahrrad vorstellen.

Haben nach einem Wochenende in Holland den gestrigen Sonntagnachmittag genutzt, um ein Christiania zu erwerben. Somit tritt es seine Heimreise nach (fast) Dänemark an, da wir nur fünf Kilometer von der dänischen Grenze entfernt in Flensburg wohnen.
Es ist eine momentan recht ungepflegte Erscheinung, aber ich freue mich schon darauf dem Rad neues Leben einzuhauchen.
Es passte problemlos in unseren Yaris Verso. Obendrauf passte sogar noch ein Liegerad-Pedelec)))
Das Rad hat ziemlich viel Rost, insbesondere im Steuerkopfbereich, angesetzt und muss dringend renoviert werden. Der Lack blättert richtig ab in diesem Bereich. Ist das normal? Ich werde mich entscheiden müssen, ob es sandgestrahlt und pulverbeschichtet oder von mir selbst lackiert wird. Wobei es wohl auch von innen behandelt werden muss mit Wachs oder Karosseriefett aus dem Autobedarf. Dürfte ja nicht anders sein mit dem Rost von innen als beim Auto, oder?

Die Scheibenbremsen müssen gereinigt und eingestellt werden. Alle Bowdenzüge müssen ersetzt werden. Die Kiste ist zwar noch gut aber unansehnlich, braucht also auch eine Behandlung. Lack oder ein bestimmtes Holzöl?
Der Stoff der Abdeckung muss gründlich gereinigt und imprägniert werden.
Die Felgen müssen zentriert werden und es fehlen zwei Speichen.
Der Lenkungsdämpfer scheint sehr ausgelutscht zu sein und muss wohl ersetzt werden. Gibt es da eine günstige Quelle für?
Die Gangschaltung ist eine Nexus Fünfgangnabe, die eventuell gegen eine 7 oder 8-Gang ersetzt werden sollte.
Meine Heimatstadt Flensburg ist recht hügelig und hat ein paar fiese Anstiege.
Aber reicht es eventuell erstmal das Ritzel gegen eines mit 24 Zähnen zu tauschen, um das Klettern zu erleichtern? Hohe Endgeschwindigkeit ist mir mit dem Rad nicht so wichtig))) Dafür habe ich mein Liegerad.

Es soll vorrangig dem Transport dienen, auch Kindertrasport, um ohne Auto, Parkplatzsuche und Sachenschleppen an den Strand oder in den Garten zu kommen.

An Fahrrädern schraube ich seitdem ich laufen kann, also seit 40 Jahren.
Am liebsten bin ich mit dem Liegerad unterwegs.
Aber auch mit dem Tandem fahren wir sehr gerne. Ein Lastrad hatte ich noch nie und bin sehr gespannt, welche Erfahrungen ich damit machen werde. Bislang hatten wir damit im Urlaub in Kopenhagen oder Holland sehr gute Erfahrungen gemacht, aber dort ist die Infrastruktur ja auch viel besser und für Radfahrer geradezu paradiesisch.
Dank des Forums hier war mir recht schnell klar, dass ich Scheibenbremsen brauche und dass es möglichst ein Christiania werden sollte, das wir in Kopenhagen auch gründlich testen konnten.

Freue mich schon auf die Restaurierung des Fahrrads und werde hier berichten

Grüße aus dem Norden.
 
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....kurzer Einwurf zum Rostschutz im Rahmen: ich verwende schon seit Jahren das Fett von Mike Sander - wird nicht fest wie Wachs, kriecht bei Erwärmung (Sonnenbestrahlung) in jede sich anbietenden Falz - kann also mal einen kleinen Fettfleck auf der Hose oder Schuhen verursachen. Jedoch ist ein Fettfleck besser wie jeder Rostfleck :D

http://www.mike-sander.de

Eine kleine Dose reicht für fast zwei Fahrräder - und beim Schrauben steht die Dose immer daneben um die Schrauben mal kurz einzutauchen - die gammeln dann nicht fest.

Oberflächenbehandlung von Rahmen ist Ansichtssache - ich bin von den gepulverten Ausführungen mittlerweile wieder abgekommen - klassischer 2-K Autolack mit guter Grundierung ermöglicht mehr Farben, ist dauerhafter und kann bei Bedarf aufpoliert werden. Mit den Pulverbeschichtungen ist das so eine Sache mit dem Aufpolieren... wird meistens noch matter und zeigt jeden Kratzer - wirkt immer leicht schmuddelig.
 
Danke für den Tipp mit Mike Sanders, kenne ich aus dem Oldtimer-Bereich.
Wie wendest du das Zeug beim Fahrrad an? Auch wie bei Autos, also erwärmt? Und mit Druckluft? Also sehr aufwendig? Weswegen ich an Karosseriewachs in Druckluftflaschen dachte, weil es so unkompliziert ist.
Aber sicher, Mike Sanders ist qualitativ viel besser.
 
...ich habe von den Oldtimern her eine selbstgebaute Anwendungsmöglichkeit: da wird das Fett gut erhitzt, in den Becher gefüllt und mit Druckluft durch die Lanze (alter aber fester Schlauch aus Gummi) im Rohr verteilt. Geht auch gut ohne solch ein Instrument - dann warte ich auf sehr heisse Tage im Sommer und giesse das recht dünnflüssige Fett in den Rahmen direkt rein - gut wenden und drehen, - Überschuss wieder rauslaufen lassen - so habe ich die dicken Rohre bei einem Vitus Stahlrahmen gut geschützt.
Einziger Nachteil: bei Hitze kann möglicherweise etwas Fett austreten - mit dem kann ich aber gut leben :)
 
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