Vollkontaktfahren im Straßenverkehr: Rechtsabbiegerunfall

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Nun war es auch bei mir soweit,
bei der Überquerung einer großen Kreuzung mit nicht getrennter Ampelschaltung bin ich gestern mit dem Omnium in einen klassischen Rechtsabbiegeunfall verwickelt worden. Als ich gemerkt habe, dass der Transporter nicht etwa anhält, sondern nach kurzer Verzögerung zackig abbiegt, war es leider schon zu spät. Durch die Ausweichbewegung war mein Auftrittswinkel wohl flach genug und ich war auch nicht so schnell, so dass Mensch und Material nichts* passiert ist. Moderne Autos sind verblüffend weich, wenn man auf sie aufprallt.

Highlight der Unfallaufnahme mit Rennleitung:

Polizist zu Autofahrer: "Na, was ist denn passiert?"
A zu P: "Ick hab ihn übersehn"
P zu A: "Naja, passiert"

:mad:


*Ich habe das Auto mit Ladefläche, Lenker und Schulter berührt, soweit ich mich erinnere. Trotzdem hat nach dem Unfall meine plötzlich Bremse geschliffen (Bremszange an Scheibe, nicht nur Beläge). Ich habe die Bremszange neu ausgerichtet, jetzt läuft alles wieder frei. Das Auto kann die Gabel eigentlich nicht berührt haben, auch sind die Aufnahmen für die Bremszange beim Omnium sehr massiv ausgeführt. Das Rad eiert auch nicht. Gabel scheint mir auch gerade zu sein, zumindest sind die Abstände vom Reifen auf beiden Seiten oben gleich. Kann es sein, dass sich durch die Gefahrenbremsung + Seitenimpuls die Bremszange einfach etwas verschiebt oder muss ich mir Sorgen machen?

Das Omnium hatte jetzt zweimal unverschuldet Fremdkontakt mit Blechbüchsen und einmal hat ein Fahrrad eine Vollbremsung in den Sattelstreben gemacht, ohne das etwas passiert ist. Ich muss sagen, es hat gute Nehmerqualitäten, aber die Einschläge kommen näher :confused:
 
Menno, Berliner Verkehr ist echt grade Scheiße, zum Glück sind jetzt Schulferien.

Gute Besserung!!
 
Danke für die guten Wünsche. Mir ist tatsächlich nichts passiert, ich habe dolles Glück gehabt und bin sogar aus den Klickies rausgekommen. So ein Transporter ist ja zum Glück wie eine Wand, da fliegt man nicht drüber und der Winkel war wie gesagt spitz genug.

So oft, wie das schon beinahe passiert ist, war es tatsächlich nur eine Frage der Zeit. Ich bin froh, dass es so glimpflich abgelaufen ist. Und onturn hat recht, der Verkehr ist katastrophaler denn je. Ich weiß auch nicht, was grad los ist in der Stadt.

Ganze Stadt abpollern :mad:
 
Schön, dass es dir gut geht! Ich finde ja, es sollte an wirklich jeder Ampel eine aufgeweitete Radaufstellfläche geben…
 
Danke für die guten Wünsche. Mir ist tatsächlich nichts passiert, ich habe dolles Glück gehabt und bin sogar aus den Klickies rausgekommen. So ein Transporter ist ja zum Glück wie eine Wand, da fliegt man nicht drüber und der Winkel war wie gesagt spitz genug.

So oft, wie das schon beinahe passiert ist, war es tatsächlich nur eine Frage der Zeit. Ich bin froh, dass es so glimpflich abgelaufen ist. Und onturn hat recht, der Verkehr ist katastrophaler denn je. Ich weiß auch nicht, was grad los ist in der Stadt.

Ganze Stadt abpollern :mad:
Schön wärs. Fahre jeden Tag von Lichterfelde nach Mitte, 14km eine Tour. Hab aktuell ich das Gefühl das es schlimmer und nicht besser wird.
 
A zu P: "Ick hab ihn übersehn"
P zu A: "Naja, passiert"
Ja, was soll man dazu sagen. Der Verursacher gibt seine Schuld zu (hab ihn übersehen) und der Polizist bestätigt dies.
Da drehe ich beiden keinen Strick draus.
Ich hatte auch nur durch Zuruf meines Beifahrers einen Unfall durch Vollbremsung verhindert, habe den Radfahrer einfach nicht gesehen.
Deshalb ist es ja auch ein Unfall.
 
Ja, was soll man dazu sagen. Der Verursacher gibt seine Schuld zu (hab ihn übersehen) und der Polizist bestätigt dies.
Da drehe ich beiden keinen Strick draus.
Ich hatte auch nur durch Zuruf meines Beifahrers einen Unfall durch Vollbremsung verhindert, habe den Radfahrer einfach nicht gesehen.
Ohne jetzt spezifisch auf meinen Fall eingehen zu wollen (aus Gründen):

Eine nicht bestrafende Fehlerkultur ist selbstverständlich wichtig und gut. Voraussetzung ist aber, dass Fehler trotzdem angesprochen und benannt werden und nicht normalisiert.

Rechtsabbiegerunfälle werden im Wesentlichen durch drei Faktoren erzeugt:
a) nicht gucken
b) falsch abbiegen (schonmal einlenken statt gerade schauen, wenn man schräg in der Kreuzung steht sieht man Radfahrer nicht, gerade eben schon).
c) falsch eingestellte Spiegel (siehe @Krischan s Thread)

In meiner Wahrnehmung kommen insbesondere a) und b) vor. Aber alle Faktoren sind klare und vermeidbare Fehler der autofahrenden Person, die meiner Meinung nicht durch ein „passiert“ normalisiert gehören. An der Stelle hätte ich, der gerade umgefahren wurde, wenigstens ein „Na, nächstes ma richtich kieken, wa“ oder noch besser eine Belehrung zum ordentlichen Abbiegen gewünscht.

Wenn du einen Beifahrer brauchst, um Fahrradfahrende zu sehen, solltest auch du dein Abbiegeverhalten und deine Spiegeleinstellung überprüfen.

——————

Die Fahrradwerkstatt wird den Rahmen zeitnah nochmal anschauen. Ich erwarte zwar keine Schäden, aber besser ist das, insbesondere nachdem die Bremse verschoben war.
 
Eine nicht bestrafende Fehlerkultur ist selbstverständlich wichtig und gut.
erklär mal bitte, ich checks nicht.
Voraussetzung ist aber, dass Fehler trotzdem angesprochen und benannt werden
Schuldeingeständnis, Reue, bitte um Entschuldigung? Zu oldschool? Jetzt lebt das Unfallopfer, weder Sarg noch Rollstuhl sind glücklicherweise nötig.
Wieviele der statistisch 10 täglichen Toten hat es heute beim Rechtsabbiegen erwischt? (Ups, sorry, hab ich echt nicht gesehen, musste grad in meine Pizza beißen...)
und nicht normalisiert
wenigstens keine Verhöhnung der Opfer...
Hier sind viele Freizeitradler unterwegs?
Irritierte Grüße, Krischan
 
erklär mal bitte, ich checks nich
In Bereichen, wo es auf wirklich geringe Fehlerquoten ankommt (Luftfahrt, Raumfahrt), hat man längst gemerkt, dass eine Bestrafung nach einem Fehler keinen Sinn macht, sondern jeder Fehler ein Indiz für ein nicht optimales System ist, aus dem gelernt werden kann.

Fehler und Unfälle passieren, ja. Aber sie können minimiert werden. Und das geschieht weder durch eine Bestrafung noch durch Entschuldigung an mich, sondern dadurch, dass aus dem Fehler gelernt wird.

Das die Verkehrsplanung nicht zwingend lernwillig ist, steht auf einem anderen Blatt.
 
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