Verkehrswende mit der Ampel

Ich habe gerade mit Erstaunen festgestellt, dass das Landesreisekostengesetz NRW neuerdings (offenbar seit dem 01.01.2022) für zweirädrige KFZ und Fahrräder, die zur Durchführung einer Dienstreise genutzt werden, statt 13 Cent bzw. 6 Cent eine Wegstreckenentschädigung von 20 Cent vorsieht. PKW-Kilometer werden unverändert mit 30 Cent erstattet. Da ich praktisch immer an wechselnden Einsatzstellen (im Entfernungsbereich 13-42 Kilometer) auf Dienstreise bin, ist das ein echter Anreiz, wenigstens zu den näheren Einsatzstellen umzusteigen. Das motiviert mich auch, mich nochmal mit dem Thema S-Pedelec näher zu befassen.

Schon jetzt ist beschlossen, den Zweitwagen ab diesem Sommer abzuschaffen, da unsere Jüngste vom 9km entfernten Kindergarten in die Grundschule nebenan wechselt. Die Wege zum/vom Kindergarten wurden seit Anschaffung des Tern GSD sowieso schon zu einem erheblichen Teil zweirädrig erledigt, aber aus Bequemlichkeit häufig eben auch nicht.
 
Ich habe gerade mit Erstaunen festgestellt, dass das Landesreisekostengesetz NRW neuerdings (offenbar seit dem 01.01.2022) für zweirädrige KFZ und Fahrräder, die zur Durchführung einer Dienstreise genutzt werden, statt 13 Cent bzw. 6 Cent eine Wegstreckenentschädigung von 20 Cent vorsieht. PKW-Kilometer werden unverändert mit 30 Cent erstattet. Da ich praktisch immer an wechselnden Einsatzstellen (im Entfernungsbereich 13-42 Kilometer) auf Dienstreise bin, ist das ein echter Anreiz, wenigstens zu den näheren Einsatzstellen umzusteigen. Das motiviert mich auch, mich nochmal mit dem Thema S-Pedelec näher zu befassen.

Schon jetzt ist beschlossen, den Zweitwagen ab diesem Sommer abzuschaffen, da unsere Jüngste vom 9km entfernten Kindergarten in die Grundschule nebenan wechselt. Die Wege zum/vom Kindergarten wurden seit Anschaffung des Tern GSD sowieso schon zu einem erheblichen Teil zweirädrig erledigt, aber aus Bequemlichkeit häufig eben auch nicht.
Hoffentlich wird das auch ins Bundesreisekostengesetz (oder wie das nun exakt heißt...) Übernommen. Ich bin vor einer Weile (im September) 400km Dienstreise mit dem Fahrrad gefahren und habe exakt gar nichts erstattet bekommen. Nicht einmal die Vergleichs-Zugfahrt, denn es »sind ja keine nachweisbaren Kosten angefallen«.

Schön, dass ihr da in NRW einen Schritt weiter seid!

t.
 
Am Wochenende war ich in Amsterdam, Utrecht und Houten. Es ist einfach eindrucksvoll, zu sehen, was echter politischer Wille zu leisten vermag. Amsterdam ist ja schon recht eindrucksvoll, ist aber aufgrund der Enge überall schon ein bisschen strubbelig. Dann Utecht: Eine Infrastruktur fürs Rad vom allerfeinsten. Große Fahhradstrassen, auf denen teilweise auch Autos fahren dürfen, quasi als Gäste. Öffentliche Fahrradparkhäuser. Und - besonders schön - Radfahrer, die sich konsequent regelkonform verhalten. Zuletzt Houten, eine klene Stadt in der Nähe von Utrecht, die Autos komplett aus dem Zentrum verbannt hat. Nur Fahrräder. Mega!! Eine total relaxte Atmosphäre, eine Innenstadt ohne Autolärm. Sehens- und erlebenswert.
Von da wieder zurück in die bundesdeutsche Verkehrswende. Grmpf.... Gleich am Abend Stress mit einem SUV-Fahrer, weil ich mich an der Ampel auf dem von ihm halb zugestellten Fahrradweg mit dem Lastenrad vorbeigedrängelt habe.
Die letzlich unwilligen Politiker und die autogeilen Deutschen haben eine unheilige Symbiose. Ich glaube nicht daran, dass sich allzubald irgendwas grundlegend ändert. Nicht in Deutschland. Jeder Politiker, der sich an die Vorherrschaft des Autos heranwagt, wird vom Wähler abgestraft werden. Und später sein Nicht-Handeln unter Krokodils-Tränen als Sachzwang verkaufen. Vielleicht hilft es irgendwann, wenn ein Liter Benzin 4€ kostet (und Stefan Lindner nicht über Subventionen in höhe von 3€/L für die armen Autofahrer nachdenkt...)
 
Es ist einfach eindrucksvoll, zu sehen, was echter politischer Wille zu leisten vermag.
mMn übersiehst du den entscheidenden Punkt: es ist nicht der "echte politische Wille" der das zu verantworten hat - sondern die Kooperation aus politischem Willen und Willen/Rückhalt der breiten Bevölkerung, was das möglich gemacht hat...(natürlich gibt es noch einige Nebensächlichkeiten die dafür förderlich waren und in D nicht überall so gegeben sind).

Solange wir es hier nicht schaffen uns aus der Polarisierung zu befreien und breite Schichten der Bevölkerung hinter unserem Ziel einer grundlegenden Änderung des Verkehrs zu vereinen, sehe ich schwarz für dieses Vorhaben.
 
Bin gerade über zwei Posts gestolpert, die das behäbige Vorgehen hierzulande ganz gut zum Ausdruck bringen (das eine Bild jedenfalls ....)
Schönes Wochenende! Auf die Räder ....!
 

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Dennoch erstaunliches Fazit gezogen:
Der Sprit ist immer noch zu billig, so wie alle weiterhin mit schätzungsweise 150 bis 160 rumrasten.
Also wehe der Verbrennerlobbyist von den Gelben wagt es auch nur das Öl zu subventionieren!
Ich denke, dass da in vielen Fällen gar nicht nach geguckt wird, weil es die Tankkarte zum Dienstwagen dazu gibt. In meinem Bekanntenkreis und auch unter meinen Nachbarn, haben sehr viele einen Dienstwagen. Denen ist weiterhin egal, was der Sprit kostet.
 
...und deshalb fahren sie dann jedes 2. Wochenende 230 km one way zu den Schwiegereltern Kaffee trinken und auch bei vernünftigen Alternativen mit dem Dienst SUV in den Urlaub. Dabei leihen sie dann meine Dachtasche, weil man in das komische Ding offenbar das Gepäck für 2 Erwachsene und 2 Kinder nicht rein bringt.... Ähnlichkeiten mit dem Fahrverhalten meines Bruders sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Aufreger Modus aus.
 
Ich finde den Kompromiss gar nicht so schlecht:
100€ pauschal pro Kind
300€ zu versteuernd, also mehr für Geringverdiener
Billiges ÖPNV-Ticket, das dürfte so manchen zum Bahnfahren bringen und stützt finanziell den ÖPNV
Und dann die Sprit-Gießkanne, wobei das zum Teil nur der Verzicht auf erhöhte Steuereinnahmen ist.

Es stellt sich halt die Frage, wie man noch gezielter subventionieren könnte. Mehrwertsteuer auf Fahrräder weglassen? Auch auf e-Mountainbikes die gar keine Transportleist unerbringen? Bonus für nicht-Autobesitzer?

Das mit den Dienstwagen ist wirklich ein Thema: Man versteuert dafür ja 1% vom Listenpreis pro Monat, und die werden gerne ausgenutzt. Sprit bis zur Landesgrenze auf Firmenkosten, da werden gerne Fahrten unternommen, die so nicht mehr zeitgemäß sind. Die Dienstwagenrichtlinien der Firmen orientieren sich auch eher am Kauf- oder Leasingpreis, und nicht am Verbrauch. Viele Leute orientieren sich auch beim privaten Autokauf an der Nachbarschaft, wenn links und rechts große Firmen-SUVs stehen, kauft man sich nicht das kleine Schlaglochsuchgerät, das eigentlich reichen würde.
 
Ich als Radfahrer, Bahnfahrer und Nichtflieger finde den Kompromiss keine Rede wert.

100€ pro Kind sind ein Witz.

Das Geld was da verteilt ist, ist sowieso mein Steuergeld.

Treibstoffe werden tendenziell nie wieder billiger werden. Dafür steht ja noch Peak Oil im Raum.

Ich muss als „Bürger“ hinnehmen, dass Europa jetzt aberwitzig teures Frackinggas aus den USA kauft. Das will was kosten…denn viele US Bundesstaaten kaufen ihr Gas lieber bei den Russen… weil es wesentlich billiger ist.

Mich nervt, dass Europa unfähig war, diesen Russisch-Amerikanischen Konflikt zu unterbinden.

Wir sind nicht nur Primärziel Russisch-Amerikanischer Kernwaffen, wir bezahlen den Amerikanern den Unterhalt ihrer Kernwaffen.

Ich finde das gesamte Gequatsche um irgendwelche Kompromisse total wertlos.
Wir werden gerade von Russen und Amerikanern am Nasenring durch die Manege geführt.

Es ist erbärmlich.

Und dann haben wir die denkbar schlechteste Regierungskoalition am Start.

Ich sehe da gerade eigentlich nur Hoffnung, dass die globalen Märkte „Das Problem“ lösen können.
 
Es ist falsch dass wir uns soweit von den Russen entfernt haben - Deutschland und Russland stehen seit vielen Jahrzehnten in Kontakt und das sollte weiterhin so gehalten werden.
Selbst wenn Putin ein nicht so toller Politiker ist - die Verbindung mit Russland sollte weiterhin bestehen bleiben müssen.

Der Boykott bestimmter Waren ist nicht richtig - selbst wenn dadurch Russland profitieren könnte - habe ja schon Probleme bei der normalen Beschaffung von Buchweizen, Vodka und bestimmten Lebensmitteln.
Meine Vorräte neigen sich dem Ende hin zu - soll ich jetzt hungern müssen?

Die Ukraine zu überfallen ist nicht richtig und sollte eigentlich gar nicht stattgefunden haben - nur allein bin ich ratlos wie der kriegerische Vorgang gestoppt werden kann.
Ein Eingreifen der NATO wär mutmasslich der Auslöser weiterer Auseinandersetzungen kriegerischer Art in Euro. Und genau das brauchen wir doch gar nicht mehr.
 
Können wir das Thema hier lassen?
Mich bedrückt das Thema im Alltag ungemein und es sollte auch absolut nicht verschwiegen werden, aber hier ist echt nicht der Platz dafür und im Zweifel wird @Reinhard hier eh durchwischen.
Falls ihr über dieses Thema diskutieren möchtet, wären doch eher ZON und Co. die geeigneten Orte. Die haben genügend Click bait Artikel und "brauchen" die Klicks ....

Oder wenn's ernsthaft sein soll, dann schaut bei den Krautreportern vorbei oder unterstützt die meduza Seite, die haben Support dringend nötig.
 
Können wir das Thema hier lassen?
Ja wäre ich auch dafür.

Aber lies dir mal die beiden Links in meinem footer durch...und dann überlege mal, woran es liegen könnte, das es mit der Verkehrswende auch mit den Grünen bzw der Ampel nix werden kann - auch wenn die das ehrlich umsetzen wollen... ;)
:censored:
 
Ich denke, einer Verkehrswende sollte grundsätzlich eine Art Klimawende voraus gehen. Denn das Verständnis, wofür wir eigentlich „wenden“ muss grundsätzlich da sein.

Dazu gibt es ein spannendes Feature beim SWR2. Darin wird sich „nur“ mit der Frage um die Finanzierung der Klimawende beschäftigt.

Und man merkt schnell, wie groß das Thema ist.

Die nächste große Herausforderung wird sein, das locker gemachte Geld in sinnvolle Kanäle zu leiten und aufzupassen, dass es nicht der Industrieförderung zum Fraß vorgeworfen wird.
Diesbezüglich gibt es ein weiteres Festure beim SWR2.

Ich lade diese Features via Spotify und bin begeistert
 
Ich dachte, nach wer weiß wieviel Jahren CSU-/Autolobby-geführtem BMVI könnte es nur besser werden. Weit gefehlt, Herr Wissing macht genau da weiter, wo seine Vorgänger aufgehört haben:
:mad:
Wie war das? Wer etwas nicht will, findet Gründe. Wer etwas will, findet Wege.
 
Radfahrer, die sich konsequent regelkonform verhalten.
Echt? Ich liebe es ja auch, in NL Rad zu fahren, bin auch gerade quer durch von Amsterdam über Utrecht nach Venlo, aber "Regelkonform"? Besonders Handynutzung ist schon enorm, finde ich.
Dazu kommen leider noch immer diese nervigen Mopeds, die sich in 5cm Abstand vorbeidrängeln, trotz Verbot auch vielen Wegen.
Aber trotzdem, es ist ganz wunderbar und zeigt sehr schön, dass Innenstädte ohne massiven Autoverkehr nicht veröden, sondern aufblühen und lebenswerter werden.
Btw. bin ich auch gelegentlich mit dem Auto in den Niederlanden. Das geht eigentlich auch super, man parkt halt einfach ausserhalb, z.B. im Maastricht am Ring und läuft in die Innenstadt.
 
Verkehrswende verschlafen

Zur Zeit häufen sich Negativbeispiele über Radfahrende, Lastenräder und Mütter mit Lastenrädern im Allgemeinen.

Das passt tatsächlich auch in unser Bild von den Straßen und den Kiezen in denen wir uns bewegen.

Beobachtet man die derzeitige Situation aus der Distanz, stellt man fest, dass die Verkehrswende nicht da ist aber die Leute sich massiv darauf eingestellt haben.

Klar ist das problematisch wenn ich mit 25 km/h und beladenem Lastenrad im Park Spaziergänger überhole oder im Shoppingareal wertvolle Fahrradstellplätze blockiere.
Es kann auch Stress erzeugen, mit dem Lastenrad im morgendlichen Berufsverkehr den eh schon schmalen Fahrradstreifen zu blockieren.

Es ist eben so, dass die Fahrzeugflotte der Verkehrswende längst im Verkehr angekommen ist. Die Verkehrswende selbst, ist noch auf dem Papier zu finden.

Ein paar Kilometer markierte Straßen reichen nicht aus.
Es muss Platz her und der ist knapp und die Aufteilung ist aus Sicht vieler Teilnehmer eigentlich längst abgeschlossen.

Das berechtigt den S-Pedelec-Nutzer nicht zum Gebrauch des Radweges und alle anderen Teilnehmer haben sich an die geschriebenen und ungeschriebenen Regeln des Straßenverkehrs zu halten. Insbesondere der Tatsache, dass Fußgänger die Schwächsten Verkehrsteilnehmer sind und so weiter.

Aufkleber auf dem Schutzblech ( neulich gesehen), wo Autofahrende diskriminiert werden und zum Kampf gegen Autos und dem „Drumherum“ aufgerufen wird, sind völlig kontraproduktiv und führen zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft.
 
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