Hier mal eine Geschichte, die das Leben schreibt:

Ich hab einen echt netten, "vernünftigen" und umweltorientierten Kollegen. Er und seine Frau waren bis jetzt in Berlin und zu den Eltern nur mit Fahrrad, Öffis oder ganz selten Carsharing unterwegs. Die Eltern wohnen im Berliner Umland und in Dresden.

Jetzt kommt das erste Kind. Was ist passiert: Sie haben sich ein Auto gekauft (Mittelklasse Kombi).

Gründe:
  • Sie werden u.a. öfter zu den Eltern fahren. Nach Dresden mit der Bahn ist wohl aktuell ein Graus (dauert doppelt so lange, wie mit dem Auto). Zu denen im Umland bewegen sie sich tangential in den Aussenbezirken entlang. Dauert mit Öffis ewig, weil des Netz primär sternförmig angelegt ist.
  • Sie wollen in Zukunft einfacher mal Ausflüge (mit Kind) aus Berlin raus machen. Die Anbindung der Ausflugsziele (z.B. Seen) an die Öffis ist bescheiden. Und verfügbare Carsharing-Fahrzeuge sind bei ihnen in der Gegend absolute Mangelware.
Hier ist das Auto also auf den ersten und auch zweiten Blick die komfortabelste Alternative, was die Themen Zeitbedarf & Flexibilität angeht.
Ach ja, ist ein Benziner. Ein E-Fzg. wäre zu teuer gewesen und auch keine Ladeinfrastruktur vorhanden.

Konsequenz: Wieder mehr Parkplatz- und damit Strassenfläche belegt. Plus wieder mehr CO2-Ausstoß etc.
 
Es gibt schon viele Autofreie Städte die sehr an Qualität zugelegt haben. Unter anderem auch für Radfahrer. Es muss halt ein mittelweg aus Push und Pull Effekt gefunden werden. Also Anreize schaffen aufs Rad umzusteigen, aber auch die umweltunfreundliche alternative möglichst unattraktiv machen. Häufig verhalten sich aber viele dann doch entgegen ihrer Überzeugung. Wie oft wählt der eine oder andere dann doch das Auto, aus bequemlichkeit. Obwohl man weiß, dass es die umweltschädlichere Variante ist.

Die nächsten Jahre werden für Städteplaner noch schwierig werden, da eine ordentliche Verkehrswende hin zu bekommen. Vor allem wenn ich sowas lesen: https://taz.de/Ende-der-Verbrennermotoren-in-der-EU/!5919152&s=wissing/ :sick:
:sick::sick:
Wo sind denn diese ominösen autofreien Städte ? Ich frag nur weil mein Sommerurlaub noch nicht fest geplant ist .
 
@Matze , jetzt Du, hier sind alle soo megatief...
Oder liegst an den Fakten einer postfaktischen Zeit?
Gruß Krischan
 
Heitere er uns mit guten Nachrichten auf, @Matze !
Die Sonne scheint, die Autos halten sich fast alle an die Regeln, niemand trachtet mir nach dem Leben, der Deich ist (noch) frei von Fußgängern, Fahrrad fahren macht Spaß, das Leben ist schön! - So ungefähr? ;)
oder:
Ich tätschele der Parkuhr ihr dickes, rundes Haupt;
klick! sagt es, und ich habe noch eine viertel Stunde.
Da staunt aber der Polizeiwachtmeister...
 
Clipboard - 25. April 2023 08_41.jpeg
 
Es sind mehr Kinder bei PKW-Einzelunfällen gestorben als bei Unfällen mit einem weiteren PKW?! Wie krass ist das denn? Können die alle nicht mehr fahren?

Danke für die Übersicht. Man muss sich eindenken, aber dann ist sie super.

t.
Ich verstehe das so, dass mehr Kinder die zu Fuß unterwegs waren, von Autos überfahren wurden, als Kinder die in Autos einen Unfall hatten.
Das macht schon Sinn.
 
Zurück
Oben Unten