Urban Arrow oder Alternativen für Kita/Arbeit - Allwettertauglichkeit

C

ckeddf

Guest
Hallo, ich hoffe auf ein paar Erfahrungswerte und wäre über Rückmeldungen sehr dankbar:

Wir wohnen in den bayerischen Voralpen und möchten ein Lastenrad für 2 Kinder (1 und 4 Jahre alt) und Zubehör kaufen. Hauptsächlich für Fahrten zur Kita (2,2 km, ca. 50hm), evtl. zur Arbeit (12 km pro Weg). Auch ein Einkauf sollte möglich sein. Vielleicht auch mal kleinere Radtouren, dann aber eher am Inn entlang. Zwischen 5-6000 Euro wären machbar.

Wir haben uns eigentlich nach ein paar Testfahrten auf das Urban Arrow Family eingeschossen. Wahrscheinlich mit der mittleren Motorisierung. Platzangebot ok, fährt sich gut. Ein bisschen schwer, aber man kann nicht alles haben.
Meine Sorge: Ich habe an mehreren Stellen gelesen, dass das UA eher mal rutscht und mich dadurch verunsichern lassen. Ich muss nicht im tiefsten Schnee unterwegs sein, aber ordentlich nass ist es hier doch häufiger. Sollen wir uns doch lieber Dreispurer anschauen? Oder reicht es vielleicht, im Herbst/Winter die entsprechenden Reifen zu nehmen?

Eine Alternative könnte das Chike sein, was aber vom Preis (Stauraum muss massiv nachgerüstet werden mit Kisten und/oder Satteltaschen) schon an die Schmerzgrenze geht. Dafür viel leichter, gefedert und eine für mich sympathischere Schaltung. Meine Frau würde es zähneknirschend kaufen, das UA ist aber eigentlich der bessere Kompromiss. Hat jemand mal ein Kinderfahrrad am Chike transportiert? Beim UA könnte man das außen an die Kiste binden.

Wir haben auch ein Babboe Curve getestet, das fand ich ok, ist aber im Vergleich natürlich viel weniger agil. Hat einfach nicht so viel Spaß gemacht, und das ist ja auch wichtig.
 
Die verbauten Reifen „Big Apple“ von Schwalbe sind komfortabel und haben relativ wenig Profil, ja.
Das kannst Du (für den Winter) an jedem Lastenrad leicht tauschen (lassen). Damit stehen Dir alle Modelle offen.
Mit einem zweirädrigen Cargobike + Übung sind die meisten schneller und sicherer unterwegs.
 
Mahlzeit,

also ich finde auch Einspurer deutlich besser wenn es nicht um Scherstlasten geht.
Wie schon angesprochen kann man für den Winter einfach andere Reifen wählen. Ich bin generell mit dem BigApple auch nicht so zufrieden gewesen (auf dem Lasti nie gefahren, aber an zwei anderen Rädern) und tendiere eher zum BigBen in der Plusvariante. Aber Reifen ist hier eh mehr Thema als in der Formel eins. Zum Winter fahren viele halt auch gerne Reifen aus dem MTB Bereich, zudem gibt es spezielle Winterreifen mit weicherer Mischung und entsprechenden Profil.
Zum Thema Reifen gibt es hier gefühlt eine Millionen Beiträge, einfach mal schauen.
 
Das Vorderrad ist bei allen Long-Johns etwas rutschgefährdet, gerade wenn wenig Last transportiert wird. Profillose oder wenigprofilierte Reifen kommen dann schon mal an ihre Grenzen. Das kann man aber mit grobstolligeren Reifen in den Griff kriegen und fürs Winterhalbjahr gibt's mit dem Marathon Winter eine wirklich gute Lösung. Damit machen die Leute dann auch Platz, ohne dass man klingeln muss.
 
Wir wohnen auch im bayrischen Voralpenraum und fahren das UA nun seit fast 7 Jahren. Auf Glatteis ist mir das Vorderrad tatsächlich schonmal weggerutscht, aber ich konnte das Rad bisher noch immer abfangen :) Mittlerweile habe ich für vorne ein zweites Rad mit Spikesreifen, das ich im Bedarfsfall in Sekundenschnelle montieren kann.

Ein Dreirad ist für 12km Weg nicht mehr wirklich spaßig, das würde ich mir ganz genau überlegen.

Wichtig ist eine ordentliche Bremsanlage. Lass Dir keine Rollenbremsen andrehen, die sind in unserer Gegend definitiv ungeeignet! Habe dann ganz schnell eine Vierkolbenbremsanlage nachgerüstet, seither bremst die Fuhre auch ordentlich.

Kinderfahrräder haben wir bisher auch aussen am UA transportiert, bis 20" geht das, bei 24" ist definitiv Schluss. Die Motorisierung ist IMHO egal (bei uns gabs nur eine Variante, den Bosch "Classic"), aber einen großen Akku solltest Du haben, am besten zwei davon. Gut, bei 2x12km könnte ein 500Wh Akku noch gerade so ausreichen, wenn nicht zuviele Höhenmeter dabei sind, aber haben ist besser als brauchen.
 
Klasse, vielen Dank für die hilfreichen Beiträge und Hinweise! Dann bleibt es beim UA. Oder spricht sonst etwas dagegen, im Moment zu bestellen? Modelljahreswechsel? Billiger werden die Dinger ja anscheinend nicht... Und: Alle Alternativen, die ich angeschaut habe, waren schnell über 6000 (R+M, ca go, usw.)

Letzte Frage: Reicht der Bosch Performance mit Deore Bremsen (beide 180mm), oder lieber gleich in die Vollen mit Cargo Line und Zee (204 hinten/180 vorne)? Gut, die Bremsen kann man natürlich nachträglich austauschen, wenn sie doch zu schwach sein sollten. Rollenbremsen wollte uns bislang keiner verkaufen.

Ach so: Strom könnte meine Frau auf der Arbeit tanken, daher sollte es ohne zweiten Akku zunächst passen. Aber danke auch für diesen Tipp!
 
Ich hab die ZEE montiert und kann die nur wärmstens empfehlen. Wenn es die mittlerweile ab Werk gibt würde ich die auf jeden Fall nehmen.

Bzgl des Motors kann ich keine Erfahrung beisteuern. Der cargo line sieht auf dem Papier super aus, würde den gerne mal an unserem 22%er probieren.
 
Ein Dreirad ist für 12km Weg nicht mehr wirklich spaßig, das würde ich mir ganz genau überlegen.

Amen. Ich bin mit dem Big-E und den Kindern manchmal zu einem Laden gute 8 km weit gefahren, also 16 km insgesamt. Das kann schon schön sein, aber dauert doppelt so lange wie mit einem Zweirad. Definitiv nichts für Pünktlichkeit.
 
Und: Alle Alternativen, die ich angeschaut habe, waren schnell über 6000 (R+M, ca go, usw.)

Guckt euch mal das Carqon an. Ich war echt angetan, wie das Ding fährt! Und ist ausstattungsbereinigt deutlich günstiger als das UA. Und das gibt es mit Kettenschaltung, was gerade im hügeligen Geläuf ein Vorteil sein könnte.
Ein Video dazu gibts auf meinem Kanal. (S.u.)
 
Letzte Frage: Reicht der Bosch Performance mit Deore Bremsen (beide 180mm), oder lieber gleich in die Vollen mit Cargo Line und Zee (204 hinten/180 vorne)?
Tipp: Bei Bosch auf Generation 4 achten ( hier wurde gerade CX/Cargoline nachträglich per Software +10Nm auf 85Nm aufgerüstet)
 
Guckt euch mal das Carqon an. Ich war echt angetan, wie das Ding fährt! Und ist ausstattungsbereinigt deutlich günstiger als das UA. Und das gibt es mit Kettenschaltung, was gerade im hügeligen Geläuf ein Vorteil sein könnte.
Ein Video dazu gibts auf meinem Kanal. (S.u.)

Vielen Dank für den Tipp. Das Rad macht schon einige Häkchen auf der technischen Seite. 5 cm breiter als das UA, zumindest optisch sieht die Box innen genauso eng aus. Allerdings: Laut e-motion Website 60 kg Leergewicht... uff. Mal sehen, wenn es beizeiten hier in der Gegend eines zum Probefahren gibt, werden wir uns das noch anschauen.
Was mich nebenbei nervt: Warum stehen Eckdaten wie maximale Zuladung und Leergewicht nicht auf der Website des Herstellers? Ansonsten ist jeder kleine Furz am Rad aufgeführt.
 
Guckt euch mal das Carqon an. Ich war echt angetan, wie das Ding fährt! Und ist ausstattungsbereinigt deutlich günstiger als das UA. Und das gibt es mit Kettenschaltung, was gerade im hügeligen Geläuf ein Vorteil sein könnte.
Ein Video dazu gibts auf meinem Kanal. (S.u.)
Die Webseite ist eine Katastrophe. Technische Details fehlen nahezu komplett und falls vorhanden mit völlig falschen Einheiten - bei der Angabe "Akku 400 Watt" rollen sich mir die Fußnägel auf und evtl. vorhandenes Vertrauen in die Firma ist weitestgehend zerstört. Die Box sieht mir auch relativ klein aus (Maße gibts ja nicht - s.o.). Das Urban Arrow haben wir damals vor allem deshalb gewählt, weil 2 Kinder plus Einkauf in die Kiste passen oder 4 Kinder. Den Gepäckträger haben wir trotzdem noch dazugekauft, weil der Stauraum in der Box manchmal dennoch nicht gereicht hat. Beides scheint mit dem Carqon nicht drin zu sein.

Ansonsten sieht es ganz interessant aus. Allerdings wäre für mich Riemenantrieb ein K.O. Kriterium und mit Kettenschaltung fehlt meist die Übersetzungsbandbreite. Vielleicht ist das mit den neuen 10-50 Kassetten besser, aber ich konnte auch nicht rausfinden was für eine denn jetzt montiert ist. Bei Allwetterbetrieb ist ein geschlossener Kettenkasten und Nabenschaltung aber das Mittel der Wahl. Nuvinci frisst zwar ähnlich viel Leistung wie ein Riemenantrieb, es hat sich aber in der Praxis herausgestellt, dass beim Anfahren das schnelle drehen vom kleinsten in den größten Gang sehr praktisch ist, und Trigger mit dem man jeden Gang einzeln durchschalten muss extrem nerven.
 
Der Cargo Line hat beim Anfahren am Berg etwas mehr Wumms, ansonsten spielen die in der gleichen Liga.
Drehmoment ist nicht nur beim Anfahren am Berg wichtig, sondern auch wenn am Berg die Gänge ausgehen, was beim Motor mit nur einem Kettenblatt leider manchmal der Fall ist. Bis 10% Steigung ist es kein Thema, darüber wirds schon anstrengend und ab 15% trennt sich die Spreu vom Weizen, da ist mit den üblichen 1:1 Übersetzungen kein Hochkommen mehr, auch nicht mit Motor auf "Turbo". Evtl. ist hier der Cargo CX im Vorteil.

Ich weiss natürlich nicht, wie die Topografie bei @ckeddf aussieht, aber falls möglich würde ich versuchen, die in Frage kommenden Modelle dort probezufahren wo sie eingesetzt werden sollen.
 
Nochmals vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, hier zu schreiben!
Sollte es ein UA werden, dann mit CargoLine Motor und zee Bremsen.

Die Radkutsche kommt preislich auch hin. Müssen wir ausprobieren, wie die sich fährt.

Mir macht gute Technik schon Freude, dabei muss ich mich ab und zu an den eigentlichen Einsatzzweck und Kosten/Nutzen erinnern. Es gibt hier im Ort mehrere Familien mit Lastenrad - allesamt Babboe Curve (teils Mountain, teils das normale -e). Wenn es mit dem passt, werden wir auch zurecht kommen.
 
"Voralpen, auch mal Ausflüge ..." Also für mich riecht das danach, als wärt ihr mit einem Riese und Müller Load 75 eigentlich am besten bedient. Das fährt dann da noch weiter, woe das UA nur noch aufgrund harter Schläge fast unfahrbar wird.

Haben hier keine Voralpen, aber deutches Mittelgebirge und ich bin in alle Richtungen schnell raus aus der Stadt im Grünen. Ich will das Load dafür nicht mehr missen. Waldautobahn, trockene Singletrails etc. macht es alles ohne Probleme mit.
 
Den Aufpreis kann man mit einem Kredit kompensieren. Bei stabilem Einkommen und einem ordentlichen Kapital, dass nur noch aufgestockt werden muss, sollte die Bank kein Problem damit haben. Oder im Bekanntenkreis herumfragen. Unbedingt schriftlich Kreditsumme und Tilgungsraten festschreiben, Kopie der Dauerauftragseinrichtung dazu, fertig. Hab ich so gemacht, und mit Steuerrückzahlung und Jahressonderzahlung sind wir spätestens zu Weihnachten schuldenfrei. Geht aber auch nur mit Vitamin B.

Und zur Belohnung bekommt man das Lastenrad, das perfekt auf das persönliche Anforderungsprofil passt.
 
Zurück
Oben Unten