Upcycling - Speiche zur Pinzette umschmieden

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Was tut man nicht alles, wenn man seine Werkstatt aufräumen müsste aber der Geist eigentlich ein Bisschen Freilauf braucht? Ich hatte gerade den Nabendynamo mit Trommelbremse aus einem gefundenen O-Bike-Vorderrad und die Überreste für die gelbe Tonne formatiert. Auf dem Boden lagen ein paar Speichen rum, da kam mir ein Projektthema in den Sinn, mit dem ich mich gerne mal befassen würde: Dem Schmieden von Pinzetten und Skalpellen.
Also einfach mal etwas Praxis: Crème Brulée-Brenner, 20kg Miniamboss, Schlosserhammer mit sauberer Bahn. Eine Pinzette braucht ein Gelenk, die zwei Spitzen und das gelenk sollte möglichst viel seitiliche Führung bringen damit die Spitzen zuverlässig aufeinandertreffen. Also Speichenrest in der Mitte abgeflacht um ein Gelenk auszubilden, die Enden etwas angspitzt und dann ausgeschmiedet, noch etwas geschliffen und auf einer gummigebundenen Scheifscheibe geglättet - fertig. Im Ergebnis funktioniert sie ok, könnte etwas griffiger sein und etwas mehr Seitenführung bieten. So feiner Kram ist schwierig zu schmieden weil er die Wärme nicht hält, man hat nur wenige Sekunden Zeit. Gleichzeitig zu fein um mit dem Hammer viel Wärme reinzupumpen, ein Fehlschlagund das Teil ist platt.

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greift sie einzelne Haare? ;)
Gruß Krischan
Na klar, komm vorbei! :giggle:

Die Spitzen lassen sich relativ einfach so fein und präzise formen wie man möchte. Luft nach oben ist bei der seitlichen Führung duch das "Festkörpergelenk". Ich sitze oft am Stereomikroskop und operiere mir Metallspäne aus den Fingern raus, von daher habe ich relativ viel Übung in der ganz feinen Arbeit mit Pinzette und Skalpell. So ein Stereomikroskop ist eine feine Sache, die 10-fache Vergrößerung dabei am nützlichsten.
 
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