Unfall mit neuem Packster 70

W

woodworm

Guest
Ich habe am Donnerstag nach einem halben Jahr Wartezeit endlich mein neues Packster 70 erhalten.
Die Freude hielt aber nur kurz, da ich gestern, 3 Tage nach Erhalt des Packsters, zusammen mit meiner Tochter einen Unfall hatte da die Seilzuglenkung versagt hat und das Gefährt in einer Kurve plötlich unkontrollierbar wurde.
Zum Glück blieben wir beide unverletzt und sind mit einem Schrecken davon gekommen.
Hat sonst noch jemand etwas ähnliches erlebt?
 
Ach du K.... Ein Glück dass euch nichts passiert ist, das hätte böse ausgehen können.
Das sollte natürlich absolut nicht passieren, gibt es schon eine Vermutung woran es gelegen haben könnte?
Erstmal ab zum Händler mit dem Rad zum Check auf Herz und Nieren, wer weiß ob da eventuell noch irgendwo was nicht richtig montiert ist festgezogen ist.
Meiner Meinung nach gehört das ganze Rad ausgetauscht, denn die eventuellen wertmindernden Blessuren am Rad gehen ja auch nicht auf eure Kappe.
 
Und bitte richtig Druck machen, egal wie nett der Händler ist. Sonst steht der Bock aufgrund von Teilemangel 6 Monate. Wenn der Händler nicht weiter kommt -denn die Marken sitzen zur Zeit auf einem komfortablen, hohen Ross-, dann Druck auf R&M machen.

Ein Glück ist nichts passiert!
 
...die Seilzuglenkung versagt hat und das Gefährt in einer Kurve plötlich unkontrollierbar wurde.
Erstmal gut, dass euch nichts passiert ist, denn Lenkbarkeit ist essentiell brim Radfahren. Der Ausfall der Lenkung führt prinzipbedingt fast zwangsläufig zum unangenehmen Bodenkontakt.

Kannst du konkretisieren, was genau ls war? Lenkung blockiert, schwergängig, keine Übertragung von Lenkbefehlen mehr, Spiel usw.?
War die Lenkung unauffällig vorher? Trat es plötzlich auf?

Bin sehr neugierig... Ähnliches ist mir auch mal bei einem anderen Cargobike passiert, da waren die Seilzüge allerdings nicht die Originalzüge des Herstellers.
 
Das spielt eigentlich keine Rolle. Der Hersteller montiert, der Händler kontrolliert und korrigiert. Versagt die Lenkung oder ein anderes Teil, gab es bei Übergabe des Fahrzeugs an den Kunden keine korrekte Endkontrolle.
 
Lastenräder werden vom Händler fahrbereit gemacht. Der Hersteller liefert eine " Checkliste Endkontrolle " vom Werk mit für die Unterlagen beim Händler.
Für den Kunden spielt das aber keine Rolle, der Händler ist der Ansprechpartner in jedem Fall.
 
Kommt auf den Fehler an, daher die Frage. Das Produkthaftungsgesetz kennt nur den Hersteller.


§ 1 Haftung​

(1) Wird durch den Fehler eines Produkts jemand getötet, sein Körper oder seine Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Hersteller des Produkts verpflichtet, dem Geschädigten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.
 
Durch die Endmontage wird die Werkstatt des Händlers zum Hersteller. Diese Leute bekommen doch nicht 30% Preisaufschlag, weil sie Kartons aufschneiden.
 
Die Lenkung war vor dem Vorfall völlig unauffällig. Plötzlich fühlte es sich an als würde das Vorderrad wie auf Eis wegrutschen, da die Übertragung der Lenkbewegung auf das Rad nicht mehr korrekt funktionierte, konnte dieses „Wegrutschen“ aber nicht mehr korrigiert werden und das Rad ist nach innen eingenickt.
 
Und hast Du irgendeine Idee woran das gelegen sein könnte?
Offenbar war die Verbindung zwischen Vorderrad und Lenkstange nicht mehr fixiert. Das kann aber mehrere Gründe haben, wie gerissene Seile, nicht ausreichend an der Gabel bzw. am Lenkstangenrohr fixierte Seilscheiben, lockere Vorbauklemmung, keine Ahnung was sonst noch...
Wäre für alle Seilzuglenker (wie ich z.B.) sehr interessant zu wissen, was alles schiefgehen kann!
 
Das kann aber mehrere Gründe haben, wie gerissene Seile, nicht ausreichend an der Gabel bzw. am Lenkstangenrohr fixierte Seilscheiben, lockere Vorbauklemmung, keine Ahnung was sonst noch...
Wäre für alle Seilzuglenker (wie ich z.B.) sehr interessant zu wissen, was alles schiefgehen kann!
aus meiner Erfahrung mit dem Douze bei einem Unfall (btw mit Fahrerflucht... :mad:), bei dem das Vorderrad mit dem Auto "Feindkontakt" hatte: bevor die Seilzüge reissen, gibt eher die Seilzughülle nach und reisst längs auf, was dann zu einem nicht unbedeutendem Leerweg in der Lenkung (ca.30°) führte.
 
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Ich arbeite seit mittlerweile >20 Jahren in der Automobilentwicklung und muss immer wieder schmunzeln (bitte nicht falsch verstehen) wenn ich solche Fäden lese. Mit welchem Idealismus u.a. bei Lastenrädern (gebrochene Rahmen, Lenkungen die versagen, etc.) geschrieben wird. Na gut, dann wird der Rahmen eben geschweißt und gut ist.
Irgendwie kommt es mir so vor, als wenn sich hinter den meisten neuen Fahrradherstellern irgendwelche alten BMX Fahrer Startups verbergen. Es schockiert mich, wie selten ich einmal anstelle von Nachhaltigkeit und Ökologie was von unabhängigen Qualitätsstandards und ISO Zertifizierungen sehe. Gibt es überhaupt standardisierte Entwicklungsprozesse oder Qualitätsrichtlinien?
Falls die Antwort NEIN lautet, verstehe ich das noch halbwegs beim Baumarktrad (wobei, ob der Menge auch nicht), aber nicht wenn es mit einem Produkt in Richtung 8-10.000 € geht.

Sorry, wollte den Faden nicht zerlabern.
 
Ist schon richtig. Die Lastenräder werden in Kleinserie produziert und manche Fehler im Detail fallen erst im Gebrauch auf.
Bei meinem 2018er Velolab Karo hatte ich auch einen Mangel an der Seilzuglenkung. Die Seiltrommel an der Gabel hatte recht scharfe Kanten am Bohrkanal für die Züge, die in diesen Kanälen mit Madenschrauben gehalten wurden.
Aufgefallen war mir das, weil das Rad einen Unfallschaden mit Aufprall hatte und die Züge genau an dieser Kante abgeschnitten wurden.
War zwar in diesem Fall kein Problem, denn der glatte Schnitt durch die Seile brauchte hohe Kraft und einen weiten Lenkeinschlag, aber ich entgratete und rundete diese Kanten später ab, denn ich wollte das so auch nicht weiter an den Seilen reiben lassen.

Gleich im Anschluss fand ich das Tretlager unter Wasser, denn am tiefsten Punkt im Rahmen gab es keine Öffnung, aus der Wasser ablaufen konnte. Das notwendige Loch bohrte ich sofort, das Tretlager war allerdings schon Schrott.

Unfallschäden sind aber normal. Es gibt zwar selten Opferteile (wie etwa auswechselbare Schaltaugen) oder Sollbruchstellen, aber meist ist ein eher billiges Teil das schwächste Glied in einer Schadenskette. Das macht Reparaturen möglich und lohnenswert.

Unberechenbar ist allerdings der Einfluß durch "Fachpersonal". Von der Zweiradfachausbildung in Fahrradwerkstätten halte ich vergleichsweise wenig, weil oft zu nachlässig gearbeitet wird. Schrauben werden zu lose (selten) oder zu fest (häufiger) angezogen. Montagemittel wie Gewindesicherung, Keramik- oder Kupferpaste sind unbekannt. Ein Industriemechaniker lernt besser mit Werkzeug umzugehen. ...Ich höre jetzt besser auf.:censored:
 
Ich arbeite seit mittlerweile >20 Jahren in der Automobilentwicklung und muss immer wieder schmunzeln (bitte nicht falsch verstehen) wenn ich solche Fäden lese. Mit welchem Idealismus u.a. bei Lastenrädern (gebrochene Rahmen, Lenkungen die versagen, etc.) geschrieben wird. Na gut, dann wird der Rahmen eben geschweißt und gut ist.
Irgendwie kommt es mir so vor, als wenn sich hinter den meisten neuen Fahrradherstellern irgendwelche alten BMX Fahrer Startups verbergen. Es schockiert mich, wie selten ich einmal anstelle von Nachhaltigkeit und Ökologie was von unabhängigen Qualitätsstandards und ISO Zertifizierungen sehe. Gibt es überhaupt standardisierte Entwicklungsprozesse oder Qualitätsrichtlinien?
Falls die Antwort NEIN lautet, verstehe ich das noch halbwegs beim Baumarktrad (wobei, ob der Menge auch nicht), aber nicht wenn es mit einem Produkt in Richtung 8-10.000 € geht.

Sorry, wollte den Faden nicht zerlabern.
Wenn die Automobilindustrie da besser ist als die fahrradbranche, wieso wirft Google 183.000 Ergebnisse aus, wenn ich „Rückrufaktion Auto„ eingebe?
 
Wenn die Automobilindustrie da besser ist als die fahrradbranche, wieso wirft Google 183.000 Ergebnisse aus, wenn ich „Rückrufaktion Auto„ eingebe?
Ein Auto hat deutlich mehr Bauteile (wahrscheinlich Faktor 10^3). Da sich die Ausfallwahrscheinlichkeiten der Einzelteile multiplizieren und nicht addieren, würde ein Fahrrad mit der Teileanzahl eines Autos unbenutzbar werden weil ständig etwas kaputt ist.

Es gibt nicht umsonst die ISO 9001 bzw. EN 9100. Eine Einführung dieser Standards in der Fahrradindustrie würde die Zuverlässigkeit deutlich steigern.
 
Kleinserie? Wie bitte? Die Zeiten sind schon lange vorbei. Natürlich keine Großserie wie die 10 Millionen Rahmen welche Giant im Jahr produziert, aber immerhin deutlich mehr als als so manches Automodell.
 
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