Du formulierst das so, als sei es ein Problem...dabei ist es keines, sondern alle profitieren. Nur weil du in der Lage und Willens bist, ein kleineres, leichteres, ohne Unterstützung zu fahren, kann und muss das ja nicht für alle gelten.
Moin Tilman,
klar haben alle etwas davon, das habe ich versucht, in den beiden großen Vorteilen zum Ausdruck zu bringen.
Ein Problem in dem Sinn, dass etwas dagegen unternommen werden und "für alle gelten" sollte, ist das also sicher nicht.
Gut finde ich auch, dass bei der Suche nach einem Kindertaxi mit den Attributen "geräumig, sicher, komfortabel" nicht notwendigerweise ein Van oder SUV ´rauskommen muss.
Meine Einstellung bleibt wie in meinem
Bericht zur Auswahl eines Lastenrads geschrieben: "Jedes der nachfolgenden Räder ist schlüssig konstruiert und findet sicherlich seine Anhänger."
In der Lage bin ich zwar, ein Rad ohne Unterstützung zu fahren, mache ich aber nicht (immer). Ein Motor macht einfach mächtig Spaß und ist im Alltag ziemlich nützlich.
Willens bin ich vor allem, mir die Frage zu stellen, ob es nicht auch eine Nummer kleiner geht: Ein Rad sollte meines Erachtens nicht so dimensioniert sein, dass es alles fasst, was man sich als Maximum vorgestellt hat. Heckträger, Gepäcktaschen und ggfs. ein Anhänger finde ich ebenso sinnvoll wie Dach-/Heckboxen oder Anhänger für Autos, so dass man nicht den Großteil der Zeit mit fast leerem (a.k.a. zu großen) Rad/Auto unterwegs ist. Für manche ist ein
Tern GSD, für andere ein
Babboe Max-E genau das richtige. Ich habe nur den Eindruck, dass in der Tendenz ein - im Nachhinein betrachtet - zu großes Modell gewählt wird.
Man kann das jetzt so machen, dass man sich ein Rad der 50kg-"erst-die-Box-dann-das-Rad"-Kategorie kauft und - wenn die Kids ´rausgewachsen sind - wieder verkleinert. Oder man folgt eben dem "erst-das Rad-dann-die-Box"-Ansatz, bei dem das Rad zwischendurch auch mal knapp werden kann (und man Träger und Taschen braucht), das man aber hinterher auch ohne Kids gerne weiterfahren will. Zum Beispiel in einem Radurlaub, ich bin mir ziemlich sicher, dass dafür das Ca Go mit Enviolo auch nicht Deine erste Wahl wäre. Mit zweitem Kind und viel Geraffel könnte ich mir allerdings auch etwas in der Art eines Ca Go oder Gazelle Makki Load als Zweitlasti vorstellen - aber sicher ohne Enviolo und lieber mit Hinterrantrieb. Oder doch ein Custom Velo Lab Kàro mit extralangem Ladebereich.
Das Thema "optimale Kombination zweier Lastenräder" möchte hier aber nicht aufmachen.
Ich habe leider auch schon mehrfach gesehen, dass die Räder der ersten Kategorie (konkret Bakfiets, Babboe und Urban Arrow) über die Zeit so wenig Freude gemacht haben, dass dann wieder komplett auf normale Räder zurückgewechselt wurde und der Wocheneinkauf doch wieder mit dem Auto erledigt wird.
Müsste man empirisch überprüfen, aber ich erwarte einen größeren Gebrauchtmarkt für die "Vollintegrierten", nicht nur absolut wegen wahrscheinlich höherer Neuverkaufszahlen, sondern auch relativ zum Bestand.
Und letztlich kann man die langweilige Mainstream-Schönwetter-Stadteltern-Werbung ja ignorieren, solange es noch Bilder nur von den Rädern gibt, auf denen man sich die Details ansehen kann ohne dass jemand davor steht.
Frohe Festtage!