Umbau einer Rikscha zum Velomobil als Autoersatz - Erfahrungen und Fragen

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Hallo miteinander,

mein erster Beitrag (ich habe mich für das Technikforum entschieden, da Technik bzw. Selbstbau im Vordergrund stehen) geht gleich in die Vollen:

Wie der Titel schon andeutet, geht es um den Umbau einer günstig (250.-) erworbenen Rikscha (siehe Fotos, vorn steht iirc "RE-Tricycles", ähnlich bzw. identisch mit den von Rikschaprofi schon geposteten Modellen: http://www.cargobikeforum.de/forum/index.php?threads/stretchrikscha.557/#post-5779) als privates Velomobil und für kurze (bis ca. 10 km ohne E-Motor) Strecken vollwertigen Kleinstwagenersatz mit möglichst geringen Kosten. Einerseits möchte ich von dem Projekt berichten und benötige andererseits euren Sachverstand.

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Die Geschichte dieses Projektes begann im Frühsommer 2016. Unser alter, selten genutzter Kombi kam nicht mehr durch den TÜV und nach einem kurzen, wenngleich intensiven Intermezzo mit einem kleinen Italiener (Ich weiß nun sehr genau, wozu ein Zahnriemen dient und dass ich im Zweifelsfall auf meine Frau hören sollte.) hatte ich genug von Autos. Da ich mich sowieso seit langer Zeit für Velomobilität als Alternative zur herrschenden Automobilität begeistere und einige Erfahrung mit umgebauten normalen Rädern, einem 24-Zoll-Lastendreirad aus westdeutscher und einem unverwüstlichen Blechanhänger aus ostdeutscher Produktion hatte, war nach umfangreicher Recherche (auch hier und im Velomobilforum) der Schritt hin zu einer Rikscha als schwerem, auch für die Personenbeförderung geeigneten Lastenfahrrad leicht. Erwähnenswert ist noch, dass ich meine Erfahrungen kürzlich in einer Hausarbeit für mein MA-Studium der Soziologie ("Mit der Rikscha durch Berlin-Köpenick. Eine (auto)ethnographische Erkundung der Assoziationen privater Fahrradmobilität mit Lastenrädern.") verarbeitet habe, von der eine entschlackte Version in Arbeit ist.


Die Ausgangsbasis ist nach meinen Erfahrungen (ca. 70 km seit Anfang März) überraschenderweise gar nicht mal so schlecht.

Der blecherne Bremsfallschirm ist stabil, aber innen und unten verrostet. Der Grund ist, dass die Scheiben so eingebaut waren bzw. sind, dass das herablaufende Wasser über die Plastescheibenrahmung tendenziell nach innen (sic!) abläuft und sich dort sammeln konnte. Ein paar Bohrungen nach unten haben das Ablaufproblem provisorisch beseitigt, allerdings fehlt noch ein brauchbares Gummiprofil und Bohrungen zur Seite weg oder gleich eine ganz andere Scheibenlösung (zB PVC-Plane).
Innen waren mal Schienen zum Herausziehen einer Holzplatte angeschweißt, die völlig vergammelt waren und schnell entfernt wurden.
Ein bisschen Sorgen macht mir der mit der schweren Blechkabine und dem hohen Rahmen relativ hohe Schwerpunkt, allerdings habe ich bei halbwegs vorsichtiger Fahrweise (mit 10 km/h in normale Straßenkurven) selbst ohne Beladung nicht zum Kippeln gebracht. Da sind plötzliche seitliche Gefälle (zB Ausfahrten auf Radwegen) bedeutend unangenehmer.
Die Federung ist überaus primitiv (wenngleich effektiv) und besteht aus Spiralfedern, die unter ein Stahlrohr geschweist sind. Auf diesem liegt dann die Kabine locker auf, wodurch sich bei fehlender Beladung und heftigeren Stößen unangenehme Knallgeräusche ergeben.

Ein echtes Problem sind die Bremsen. Die originale Bandbremse ist als Feststellbremse praktisch, verzieht bei längerem Stehen allerdings die Hinterachse, die dadurch ziemlich unrund läuft und ist zum Anhalten eines Systemgewichtes bis ca. 350 kg (250 kg Ladung + Eigengewicht) bei mehr als 10 km/h nicht ausreichend. Die V-Bremse vorn an einer nicht dafür vorgesehenen massiven Tiefbettfelge machts nicht viel besser. Mit vorausschauendem, rücksichtsvollem Fahren ging bisher allerdings alles gut, selbst bergab, bei kurzzeitig über 20 km/h auf der Straße (Durchschnitt ist leer ca. 12-13 km/h) oder mit zwei Personen (also Systemgewicht um 300 kg) hinten drin (Donnerstag ausprobiert, fährt sich angenehm).

Einer der Vorbesitzer hat ein einfaches Drei-Gang-Kettenblatt vorn verbaut, was für den Alltag und selbst ordentliche Steigungen mit 60-80 kg Zuladung ausreichend ist. Angenehmer wäre natürlich eine ordentliche Nabe, dafür müsste dann erst noch eine Halterung dazwischen gesetzt werden.
Ein Problem ist, dass das linke Hinterrad nicht angetrieben wird, sondern auf Kugellagern auf der Achse mitläuft. Die Traktion ist meistens in Ordnung, allerdings lässt sich das Rad durch die unrund laufende Achse systembedingt nicht zentrieren (im Gegensatz zum rechten Antriebsrad) und läuft notwendig immer unrund mit. Witzigerweise fehlte zum Kaufzeitpunkt das kleine stählerne Verbindungsstück (Passfeder) zwischen Achse und rechtem Antriebsrad, wodurch das Laufrad regelmäßig durchdrehte, aber erstaunlicherweise etwa 30 km schaffte - bis ich dazu kam, das Rad zu zerlegen.

Die Räder haben laut den alten chinesischen Wulstmänteln 26 x 1 3/4, aber ein kompetenter Hinweis von http://mogool-bikes.com/ brachte mich auf die gut passende 584er Größe. Die Radachsen sind massiv und bedeutend größer als üblich (iirc vorne 14 mm, hinten noch dicker). Vorn ist schon ein Schwalbe Marathon montiert (das Original ist auf der Überführungsfahrt einem nicht umbördelten Schutzblech zum Opfer gefallen), für Hinten liegen zwei 62x584er Moto X bereit.

Damit bin ich beim geplanten Umbau bzw. der Instandsetzung.
Neben Rostschutz geht es vor allem um ordentliche Bremsen, eine Teilverkleidung von der Kabine über den Fahrer hinweg, bessere Federelemente, ein diebstahlhemmender Verschluss für die Kabine bzw. das Fach darunter und in ferner Zukunft ein anderer Vorbau und ein Vorderradmotor.

Bei den Bremsen habe ich bisher daran gedacht, an den Rahmen vor den Hinterrädern zurechtgesägte Vorbaue mit V-Bremsen anzuschweißen. Probleme sehe ich vor allem im unrunden Lauf der Räder (bzw. des linken Rades), den runden Tiefbettfelgen und der Notwendigkeit, Abstandshalter zwischen Rahmen und ‘Bremsvorbau’ zu verbauen.
Ob an den Laufrädern oder an der Hinterachse Scheibenbremsen, evtl. aus dem Mopedbereich, montierbar sind, weiss ich nicht, da ich von diesen schlicht keinerlei Ahnung habe. Als weitere Option habe ich für vorne noch ein kräftiges 24er Postlaufrad mit Trommelbremse herumliegen, dessen Achse aber natürlich nicht passt und ich befürchte, dass bei einem 24er-Vorbau die Pedale zu tief kommen.

Die Teilverkleidung ist noch im Vagen. Ich hatte schon überlegt, das Dach der Kabine aus Gewichtsgründen wegzuschneiden und stattdessen Alurohre von hinten nach vorn zu ziehen und mit Markisenstoff oder PVC-Plane zu überziehen. Aktuell will ich das Dach aber erst einmal lassen und stattdessen von diesem ausgehend Alurohre mit Verstrebungen über den Fahrer hinweg rund nach unten zu ziehen, ähnlich wie hier: http://pro-rikscha.de/rader/moderne-fahrradtaxen/aus-deutschland/3wheels/ , nur ebend den Fahrer einbeziehend und mit transparenter, einrollbarer PVC-Plane als Regen- und Windschutz (Winter!) sowie zur Verbesserung der Aerodynamik. Hinzu kommt die Anforderung, dass die Verkleidung das draußen abgestellte Fahrrad auch vor der Witterung schützen soll.
Probleme sehe ich bei der Befestigung am Rahmen vorn, der Rahmenstabilität, Kippstabilität bei Windböen (auch beim Parken!), möglichen Belastungen durch die Befestigung an der gefederten, relativ zum Rahmen wackelnden Kabine und der Spannung des Bezugsstoffes bzw. der Plane.
Dazu kommt noch die Schwierigkeit, die Kabine oder wenigstens den darunter liegenden Kasten irgendwie abzuschließen, damit das einfache Irgendwo-Abstellen wie beim PKW erreicht wird.

Die primitiven Federelemente schaue ich mir demnächst genauer an. Entweder ich lass die erst einmal drin und kürze vielleicht nur die Rohre ein, damit der Schwerpunkt absinkt (was dann zu Konflikten mit den Schutzblechen hinten führt...) oder ersetze diese durch ordentliche Elemente - allerdings kenne ich mich damit ebenfalls überhaupt nicht aus.

Beim Vorbau überlege ich, diesen komplett zu ersetzen, auch wegen der Bremsen. Dann allerdings wohl gleich mit einem passenden Vorderradmotor bzw. passend für übliche Einbaugrößen. Hier habe ich wieder keine Erfahrung, etwa, ob ein gefederter MTB-Vorbau (zB für 559er Ballonreifen) ausreichen würde, ob man gleich Mopedteile verbauen sollte oder ob der alte Gabelschaft mit den üblichen Größen kompatibel ist (da muss ich noch nachmessen). Ob die Federung bei Ballonreifen überhaupt notwendig ist, ist ebenfalls fraglich.

Der Pedelecumbau liegt in weiter Ferne und wird erst dann passieren, wenn der Rest wunderbar funktioniert.




Soweit von mir. Über Ideen und Anregungen würde ich mich sehr freuen.
Bei Interesse kann ich gern noch Detailfotos machen.

Beste Grüße
stan
 
Da bin ich ja mal auf den Fortgang gespannt. Das Rad hat jetzt einen Leerlauf und der "Hebel" ist die Feststellbremse für hinten? Bremst man während der Fahrt nur mit der vorderen V-Brake?
Vorne eine neue Gabel ist ja eher ein kleines "Problem" im Vergleich zum Rest. Das halte ich für gut lösbar und lässt sich gleich mit einer besseren Bremse verbinden. Ich persönlich würde da wohl als erstes anpacken. Eine Federung erscheint mir vorne nicht notwendig (und auch keine Mopedteile). Hoffentlich ist der Schaftdurchmesser passend zu den gängigen Größen. *toi,toi,toi*
Die Federung hinten ist doch eigentlich ganz gut. Dich stört bisher am meisten daran, dass es ohne Zuladung eine Geräuschentwicklung gibt, richtig?
Könnte man die Kette nicht bis zur Hinterachse führen und dort für direkten, gleichmäßig verteilten Antrieb sorgen? Wenn später ein Motor dazu kommt übernimmt der ja die nötige Unterstützung um größere Lasten bequemer transportieren zu können. Viel Erfolg auf alle Fälle!
 
Besten Dank für die guten Wünsche!

Da bin ich ja mal auf den Fortgang gespannt. Das Rad hat jetzt einen Leerlauf und der "Hebel" ist die Feststellbremse für hinten? Bremst man während der Fahrt nur mit der vorderen V-Brake?
Korrekt, allerdings habe ich auch schon die auch mit Fuß oder Knie betätigbare Bandbremse dafür benutzt, besonders bergab. Möglicherweise war original auch nur diese verbaut. Tatsächlich bin ich die Überführung vom Berliner Ostbahnhof bis Köpenick 15 km nur mit der Bandbremse gefahren, da ich provisorisch nach einer Panne ein unpassendes 26er Vorderrad einbauen musste. Da wusste ich noch nicht, dass die 584er passen bzw. hatte mich noch nie ernsthaft mit Mantelgrößen beschäftigt. Ging auch, war aber weder schön noch verkehrssicher.

Die Federung hinten ist doch eigentlich ganz gut. Dich stört bisher am meisten daran, dass es ohne Zuladung eine Geräuschentwicklung gibt, richtig?
Das, und das Gewackel durch die fehlende Dämpfung - allerdings fehlt mir da die Erfahrung, ob eine Dämpfung bzw. ordentliche Federelemente viel ändern würden.


Könnte man die Kette nicht bis zur Hinterachse führen und dort für direkten, gleichmäßig verteilten Antrieb sorgen?
Die Kette läuft direkt bis zur Hinterachse. Dort ein Differential einzubauen wäre zwar theoretisch möglich, allerdings ist der einseitige Antrieb völlig ausreichend, gerade bei dem Gewicht. Und ein Allheilmittel ists eh nicht, in vielen Situationen bin ich ohne besser dran (lies, wenns mal wieder durchdreht).
 
Dschiiiises, was für eine Bagage! :cool:

Also, dann mal los: Es wäre zunächst mal nützlich, aussagekräftigere Fotos zu haben, damit man technische Details erkennt. Gibt's da eine Einrichtung, um die ganze Hinterachse zu verschieben - und wenn ja, wozu dient die? Nur um das Bremsband zu spannen? Gibt's eine Federwegbegrenzung oder setzen irgendwann halt die Schutzbleche auf dem Reifen auf? (BTW: Diese Federbauart heißt Schraubenfeder. Spiralfedern kennst du vielleicht aus Uhrwerken.)

Ein Problem ist, dass das linke Hinterrad nicht angetrieben wird, sondern auf Kugellagern auf der Achse mitläuft. Die Traktion ist meistens in Ordnung, allerdings lässt sich das Rad durch die unrund laufende Achse systembedingt nicht zentrieren (im Gegensatz zum rechten Antriebsrad) und läuft notwendig immer unrund mit.

:cautious:

:kopfschüttel: Da wirst du dich wohl entscheiden müssen: Beide Räder antreiben oder beide Räder bremsen. Sowohl als auch wird mit erheblichem Bauaufwand verbunden sein. Felgenbremsen für hinten scheiden m.E. von vornherein aus, schon allein wegen der abstehenden Teile außen vorm Rad. Damit willst du weder irgendwelche Passanten aufschlitzen, noch irgendwo damit anprallen. Die Bremse muß also entweder in die Naben (Trommel- oder Scheibenbremsen) oder die Bandbremse muß irgendwie auf Vordermann gebracht werden. Die bräuchte zunächt mal ein Stützlager links und rechts neben dem Bremsring. Das wird erstens tricky zu bauen und zweitens werden dann irgendwelche Rahmenverwindungen künftig an der Achse rumbiegen. Wäre also nix, was ich unbekümmert anbauen würde. Minimalinvasiv könnte man vor dem Bremsring einen fest montierten Bremsbelag anbringen, mit möglichst knappem aber vorhandem Abstand zum Ring. Beim Betätigen der Bremse wird die Achse dann etwas durchgebogen, bis sie an diesem Belag reibt, ohne dabei jedoch plastisch verformt zu werden. Das wäre dann für eine Feststellbremse allemal ausreichend und würde auch für Notbremsungen noch taugen.
Von Scheibenbremsen an den Hinterrädern rate ich ab. Die benötigen präzise geführte Scheiben, sonst werden die Kolben weiß der Geier wohin zurückgeschoben. Da darfst du dann immer erst ein paar mal pumpen, bis sich Bremsdruck einstellt. Wenn also Bremsen an die Naben sollen, dann eher Trommelbremsen.

Noch kurz zur Verkleidung: Wenn die Kabine auf der Federung ein Eigenleben führt, dann darf die Verkleidung sie nicht mit dem Rahmen verbinden. Es gibt also nur die Möglichkeit, sie entweder ausschließlich an der Kabine oder ausschließlich am Rahmen zu befestigen. Ich würde mich auf die Kabine konzentrieren und, da die erheblich höher als breit zu sein scheint, auf eine Bauform, die von oben betrachtet rund ist, den Wind also zu den Seiten hin ableitet.
 
Hallo

Nicht falsch verstehen aber ist es nicht wirtschaftlicher komplett neu zu bauen.
Anstatt alte Technik zu verbessern und dann noch zu versuchen da ne kabiene drauf zu Schuster?

So könntest du versuchen kabiene und Rahmen zu vereinen.

MFG Holger der dir dennoch viel Erfolg wünscht.
 
Mann, da hast Du ein irres Projekt auf die Liste geschrieben.
Das ist viel Arbeit!
Könnte aber am Ende auch ganz nett werden.

Das wohl Einfachste, wie auch @bjw schon schrieb, dürfte die Gabel sein.
Stelle fest, was sie für einen Schaftdurchmesser hat und besorge Dir eine andere Gabel mit Scheibenbremssockel. Ich würd da Scheibe nehmen, wegen der Standfestigkeit. Am besten eine Gabel mit Tandemzulassung. Gibt es z.B. von Velotraum. Aber der Schaftdurchmesser ist dabei sehr wichtig zu wissen.

Hinten wird es ganz schwierig! Da wären insbesondere von der Hinterachse möglichst viele Bilder aus vielen Blickwinkeln gut, wie @RAD/CAM scxhon schrieb.
Die Bremsen werden da hinten schwierig. Trommeln werden kaum gehen, weil die Achse ein Rad antreibt und das andere Rad "lose" auf der Achse mitläuft. Da müsste man mit Trommelbremsen ziemlich tricksen. Obwohl 2 90mm Trommelbremsen bestimmt ganz gut arbeiten würden. Trommelbremsen lassen sich mit ein paar Tricks und regelmäßiger Pflege zu ziemlich satten Leistungen überreden.
Scheibenbremsen wären auch nicht schlecht, aber dafür wären Scheibenflansche nötig, die die Scheiben sauber gerade laufen lassen.

Was ich hinten als erstes ins Auge fassen würde, wäre eine komplette Überarbeitung des Aufbaus, wie auch @koijro schon schreibt.
Die Federung würde ich evtl. dabei einfach weglassen.
Du könntest einen Aufbau aus Alu in XYZ-Bauweise neu konstruieren, in den Du die Verkleidung für den Fahrer integrierst. Dann könnntest Du den Aufbau gleich bis nach vorne ziehen. Dabei aber drauf achten, daß er entweder SEHR stabil ist oder Dehnfugen hat oder anderweitig ausreichend flexibel ist. Das Fahrwerk wird sich bei Schlaglöchern durchbiegen. Zwar nur wenig, aber der Aufbau wird dadurch jedesmal gestaucht.
Du könntest hinten den Aufbau mit Doppelstegplatten (Coroplast) oder Akyprint-Platten (http://www.kohlschein.de/de/produkte/kunststoffplatten/akyprint) verkleiden. Doppelstegplatten sind ähnlich Wellpappe nur in einer Richtung rund biegbar, die Akyprint sind in alle Richtungen biegbar, da keine Stege, sondern ein Noppenprofil zwischen den Platten ist. Und gebogen dröhnt da auch nichts mehr.
Auf diese Art könnest Du einen leichten Aufbau bekommen, den Du Dir auf Deine Wünsche anpassen könnest.
Zum Thema Aufbau kann bestimmt @Gerhard Naujok viel beitragen. Der hat schon zwei Fahrzeuge verkeidet.
Ich selber baue zur Zeit in ähnlicher Bauweise (XYZ-Rahmen mit Akyprintplatten) eine Haube für mein Trike. http://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/greenspeed-gtr.47416/ (Auf der ersten Seite erst mal weit runter scrollen und dann die folgenden Seiten.)

Und mit etwas Glück könntest Du für die Hinterachse mit Stehlagern eine Führung in der Mitte bauen, die Du an Deinem XYZ-Rahmen anbaust. Damit lässt sich vielleicht auch die Achse so weit stabilisieren, daß Scheibenbremsen möglich werden. Musst halt einen wirklich steifen Unterbau in XYZ-Bauweise entwerfen.

Aber das ganze ist wirklich ein Riesenprojekt!
Ich beneide Dich darum ganz bestimmt nicht!
Wenn Du es gut hinkriegst, würde ich Dich wahrscheinlich um das Ergebnis um so mehr beneiden!

Viel Glück dabei!
 
Erstmal vielen Dank für eure Hinweise.

Detailfotos mach ich gerne morgen.

Kurz zum Preis: In Anbetracht der üblichen Preise für Rikschas (mit denen meist Geld verdient wird!) ist der in Ordnung. Vor allem, weil mir der Aufbau gut ins Konzept (Velomobil!) passte, ich das Gefährt selbst nach Hause fahren konnte und es schlicht funktioniert. Es erfüllt jetzt schon genau den Zweck, für den ich es besorgt habe - nur ebend suboptimal...

Komplettselbstbau: Das war mein erster Plan (ich hab Zugang zu nem Schweißgerät und jemandem, der damit umgehen kann). Nachdem ich mich aber angefangen hatte, etwas mit Rahmengeometrie auseinanderzusetzen, hab ichs letztlich sein gelassen. 30-40+ Stunden in ein Projekt zustecken, das total schief gehen kann, war mir zu risikoreich. Dann lieber ein schrottiges, aber erprobtes Rad, an dem man rumbasteln und von dem ich lernen kann. Ausserdem mag ich Dinge mit Geschichte.

Hinterachse verschieben:
Geht, ich vermute, dass damit die Kette gespannt wurde. Die Bandbremse wird extra eingestellt. Die Schraubenfedern (danke für den Hinweis!) verschieben sich dadurch ein bisschen, ist aber egal, da die eh mit extrem viel Toleranz gebaut sind.

Schutzbleche hinten: Die sind wurscht und werden wegen der MotoX eventuell sowieso höher neu angeschraubt oder durch andere ersetzt.

Bandbremse:
Der Hinweis mit dem Bremsbelag als Gegenlager (auch fürs Parken!) ist sehr interessant, das schau ich mir definitiv genauer an. Ein bisschen hab ich auch schon versucht, die Hinterachse durch gezielten Feststellbremseneinsatz wieder 'geradezubiegen'. Mit wieviel Erfolg werde ich demnächst nachmessen.

Antrieb/Achse: Einseitig reicht völlig, besonders wenn irgendwann noch vorne nen Motor dazukommt. Generell möchte ich hinten erstmal möglichst minimalinvasiv und mit viel Eigenbau vorgehen, d.h. die massive Achse und die dazu genau passenden ebenso massiven Räder (Industrie/Mopedlager!) möglichst zu belassen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, fielen dann Trommelbremsen vorerst raus, da diese in die Nabe integriert sind. Oder gibt es die auch als zum Nachrüsten für nicht dafür geeignete Räder bzw. zum brutalen Anschweißen?

Bei Scheibenbremsen läuft das aufs Gleich hinaus, plus das Problem des fehlenden Rundlaufes, oder?

Felgenbremsen: Ich werde einfach mal ne ausgebaute Gabel anhalten und schauen - die Radnaben gucken nämlich eh relativ weit raus. Das sowas die schlechteste Lösung (allein schon wegen den Wulstfelgen) wäre, ist klar.

Damit bleibt der Vorbau als Ansatzpunkt. Ich muss eh das Vorderrad noch zentrieren, bei der Gelegenheit werde ich mir den mal genauer anschauen. Vielleicht gibts ja auch direkt passende Vorderräder mit ordentlichen Bremsen käuflich zu erwerben.


Zur Kabine/Verkleidung:
Klar wäre es vielleicht einfacher und vom Gewicht her bedeutend besser, die komplett neu zu bauen. Allerdings findet meine Frau sie hübsch (Kutschen- bzw. sehr frühe Automobiloptik!) und es ist halt ein echter Hingucker. Vor allem mit Gardinen (sic!).
@RAD/CAM hat ja meine Vermutung, dass die Federung Probleme machen wird, bestätigt. Andererseits soll irgendeine Federung bleiben, damit sich selbst die Oma noch wohlfühlt und man auch mal mit 15 km/h über Waldwege "brettern" kann. Der Hinweis auf die Bauform und die damit passendere Aerodynamik (Wind zur Seite weg) ist super, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Mal schauen, ob das sich sowas realisieren lassen könnte.

Zur Verbindung von Kabine und Frontverkleidung kam mir gerade die Idee, ob es ausreichen könnte, diese flexibel (zB Schraubenfeder in dickem Gummischlauch) zu gestalten um genug Spiel für die auftretenden Kräfte zu lassen.

Alternativ bestünde die Möglichkeit, die Frontverkleidung komplett am Rahmen festzumachen, so ähnlich wie beim http://www.veltop.eu/de/. Bleibt das Problem, wie man die Lücke zur Kabine schließt, damits hinten nicht reinregnet. Wobei sich sowas durch Überlappung und eine nach hinten geneigte Kabine relativieren würde. Oder mit Streben, die das gesamte Rad umspannen und hinten an den Achshalterungen wieder ansetzen.

Die Verkleidung von @triton-mole ist sehr interessant und passt in der Bauform gut zur Wind-zur-Seite-weg-Idee von rad/cam. Etwas Ähnliches, auch mit zersägten Alufelgen, aber um 90 Grad nach oben gedreht, hatte ich am Langlieger versucht, es dann aber wegen Unhandlichkeit und anderen Prioritäten (s.o.) erstmal gelassen. Und ein Liegedreirad steht aktuell ganz oben auf Wunschliste, seitdem ich auf der Velo das ein- oder andere HP-Modell probefahren konnte...
 
Wenn deine Kabine zu groß wird ist sie auch ein super Segel bei Wind das solltest du nicht unterschätzen der Schwerpunkt schein ja sehr hoch.
Wenn der Renner dann auch noch Gegenwind hat wirst du ohne Motor nicht auskommen, aber da würde ich wirklich nochmal genau drüber nachdenken ob deine Komponenten das auch wirklich aushalten.
Es gibt ab und zu vom Kettwieseltrike Hinterradachsen mit Differential zu kaufen vielleicht wäre das ja was für zukünftige Projekte.
Viel Spaß bei diesem Bastler und Tüfftlerprojekt.
 
Zur Verbindung von Kabine und Frontverkleidung kam mir gerade die Idee, ob es ausreichen könnte, diese flexibel (zB Schraubenfeder in dickem Gummischlauch) zu gestalten um genug Spiel für die auftretenden Kräfte zu lassen.

Du könntest am Dach der Kabine Fiberglasstäbe befestigen, die sich dann im Bogen nach vorne unten über den Fahrer spannen. Das dann mit Plane bespannt müsste klappen. Bleibt flexibel und schützt.

Bei meiner Haube kommen Felgen zum Einsatz. weil ich mit einfachen Mitteln etwas bauen wollte, was halbwegs aerodynamisch ist und interessant aussieht, aber auf keinen Fall viel Aufwand treiben wollte. Also keine Rohre biegen oder viele Knotenbleche für nicht rechtwinklige Verbindungen. Da bot sich das an.
Du könntest mit zwei Felgenbögen oder teile von anderen Ringen vorne Rahmenfest ähnlich meiner Nase (nicht die in meinem Gesicht!:ROFLMAO:) etwas bauen, was Du mit Plexiglas beplankst, als Windschutzscheibe. Den Anschluß nach hinten dann mit besagten Fiberglasstäben und Plane.

Ich würde aber auf jeden Fall noch mal drüber nachdenke, ob Du die Höhe an der Kabine wirklich so brauchst.

Und es könnte durchaus interessant sein, den vorderen Teil der Kabine seitlich offen zu lassen, um die Seitenwindempfindlichkeit in Grenzen zu halten.
 
Andererseits soll irgendeine Federung bleiben, damit sich selbst die Oma noch wohlfühlt und man auch mal mit 15 km/h über Waldwege "brettern" kann. Der Hinweis auf die Bauform und die damit passendere Aerodynamik (Wind zur Seite weg) ist super, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Mal schauen, ob das sich sowas realisieren lassen könnte.

Ich dachte an so etwas wie ein überdimensionales Helmvisier (Motorrad-Integralhelm), das nach oben schwenkbar an der Kabine befestigt ist. Heruntergeklappt umschließt es den Lenker, sodaß Hände und Oberkörper abgedeckt sind (Tuchverdeck).

Ois easy, solange es windstill ist! ;-)
 
Ich habe heute das schöne Wetter genutzt, Fotos gemacht und das Vorderrad zerlegt. Die Lager (auf 20 mm Achse, Gewinde ca. 15mm, hinten 30 mm Achse mit 25 mm Gewinden...) mit einfachen Blech-Plastekappen waren überraschenderweise nicht verschmutzt, allerdings durch Fettmangel rostig. Zu zentrieren war nichts und zuletzt konnte ich die V-Bremsen ordentlich einstellen. ca. 150 kg Systemgewicht kommt bei ca. 12-13 km/h nur mit diesen nun nach 2-3 m zum Stehen.
Apropos, ich hatte ganz die Abmessungen vergessen: 2,40 x 1,10 x 1,90 lbh, Laderaum ca.: 90x80x1,20 lbh.

Die Fäden zu Quads kenne ich, gerade das eine Allradquad ist ein echtes Kleinod. Damit und nem Mittelmotor wär ich gerne mal im Gelände unterwegs...

Bei Sturm würde ich mich mit dem Teil auf keinen Fall irgendwohin trauen, aber auch nicht mit den meisten anderen Fahrrädern. Ich hab zum Glück ne Ecke auf unserem Hof gefunden, wo es relativ ruhig ist und sie beim Umherfliegen keinen Schaden anrichten würde. Anders sieht es beim Parken auf dem Gehweg aus. Da hab ich bei einem Sturm im März schon Angst bekommen und sie lieber nach hinten geholt. Passiert ist bisher allerdings noch nichts und ein langjähriger Rikschafahrer, dessen Gefährt aber nur ein flaches Planendach ohne Seiten hat, meinte, dass bisher noch nie etwas passiert sei.

Mittlerer berliner Gegenwind nimmt 10-20 % Geschwindigkeit raus. Ich vermute, dass der Fahrer bereits viel ‘wegverteilt’.

Die Kabine ist definitiv höher, als sie sein müsste, 20 cm dürften locker möglich sein. Meine ursprüngliche Idee war auch, das Oberteil zu kürzen und das Ganze mit ner relativ flexiblen Konstruktion (Alurohr oder Fiberglas) und Plane/Tuch zu überspannen. Ich habe allerdings gute Erfahrungen mit dem Grundsatz “Never change a running system.” gemacht und wollte die daher erstmal so belassen. Eine Frontverkleidung nachträglich nach hinten zu ziehen erscheint mir relativ einfach. Das hieße dann, wie triton-mole vorschlägt, von der Kabine eine flexible Konstruktion zum Rahmen ziehen, über die eine Plane gespannt wird. Vorne dann eine Nasenkonstruktion für die Aerodynamik und die Füße.

Auf die interessante Idee mit der Haube bzw. einem Visier von rad/cam wäre ich nicht gekommen. Ich weiss allerdings gerade nicht, ob man die so hinkriegen würde, dass man im Sommer auch offen fahren kann - auf den angenehmen Luftzug bei knapp 40 Grad Lufttemperatur will ich wirklich nicht verzichten, daran soll ja auch so manche Vollverkleidung kranken...
Zu dem Zweck dachte ich bisher an eine transparente PVC-Plane, die beim Parken und bei Regen runtergerollt werden kann und bei nahendem Hitzetod wieder hochkommt, vielleicht als eine Art Rollo mit Führungsschienen. Ähnliches gibts bei den VeloCruisern von Veloform: http://pro-rikscha.de/rader/moderne-fahrradtaxen/aus-deutschland/velotaxi/. Da allerdings nur als Regenverdeck, trotz dem man, wie mir eine Fahrerin berichtete, wörtlich bis auf den Kopf nass wird. Dass sowas nicht reicht, ist klar.
Oder eine Plasteplatte als Schiebefenster, allerdings scheint mir die Planenvariante leichter und einfacher.

Bei den Fenstern hinten bin ich auch zwiespältig. Einerseits verhindern die effektiv ein Verschmutzen der Kabine und das Reinregnen, besonders wenn man vorne noch zumacht. Andererseits sind sie ein super Angriffspunkt und das Heckfenster des Segels Herz. Irgendeine Möglichkeit zum schnellen Auf- und Zumachen wäre hier super, vielleicht mit PVC-Plane auf Rollos...


Thema Bremsen: Eine Bremsbacke als Gegenlager für die Bandbremse scheint gut möglich zu sein. Mir schwebt da ein gebogener Flachstahl vor, der zur Rolle hin zwei Cantilever- oder Felgenbremsbacken (man kann in die Cantileverhalterungen gut ein Gewinde schneiden) aufnehmen kann - ich hab davon noch nen Haufen rumliegen. Zur Entfernungskorrektur dann Unterlegscheiben.
Ich habe auch mal eine normale Gabel angelegt und wie es scheint, würden die Bremsteile bei ner V-Bremse nicht weiter herausragen als die Radnabe. Mit Rohriso und Gummiummantelung dürfte die Gabel an Engstellen und für Passantenbeine sogar Vorteile haben.

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Danke für die Bilder!

Was ich schon mal total witzig finde, ist die Rahmenlängenverstellung zum Spannen der Kette!

Bei der zusätzlichen Bremsbacke ist die Frage, ob normale Bremsbeläge rund genug für die Trommel sind.
Andererseits wären Bremsgummis aus Felgenbrensen gut, weil sie stärker bremsen. Der Zusätzliche Belag wäre eine auflaufender Bremsbacke, ddie bei gleichem Belag wie die vorhandene ablaufende Backe wenig bringen würde. Ein Gummibremsklotz wäre da schon gut!

Zur Erklärung: Der jetzt vorhandene Belag wird beim Bremsen durch die Rotation der Trommel an die Trommel herangezogen. Würdest Du die Bremse beim Rückwärtsfahren nutzen, würdest Du spüren, daß sie viel schlechter bremst, weil der Belag an der Seite des Zuges durch die Bremskraft einen Gegenzug gegen den Bremszug entwickelt, der Einleitung von Kraft aus dem Bremszug in den hinteren Teil (Richtung Widerlager) gelegenen Teil des Belages verhindern würde.
Äh.... Alles klar oder unverständlich erklärt?

Die Gabel am Hinterrad wäre als Abweiser vor dem Rad gut.
Aber die Demontage des Rades wird dadurch viel komplizierter.
Wie wäre es, einen Querträger vor dem Reifen an den Rahmen zu bekommen, an dem dann mittels kurzer Schenkel nach hinten V-Brakes befestigt werden?
So haben die das bei den ersten Hase Kettwiesel mit der hinteren Bremse gemacht.

Du könntest hinten übrigens versuchen, ob Du zwei HS11 Bremsen gekoppelt verbauen kannst. Ist nur die Frage, ob die sich so einfach koppeln lässt. Am einfachsten noch, indem man die Bremshebel mechanisch koppelt.
 
Die Reibung zwischen Band und Rolle zieht mit der Bremsstange und vergrößert so die wirkende Bremskraft, korrekt? Interessant, daran hab ich noch nicht gedacht.
Der vorhandene Bremsbelag ist kein Gummi, sondern textilverstärktes Plasteband, evtl. PVC. Ich glaub, ein Paar Felgengummis werden mit der Zeit schon rund werden...

Dein Hinweis auf die Demontage der Räder ist super, das ist mir auch entgangen. An sowas denke ich selten. Das Problem ist, dass die Räder sehr weit raus müssen, bis sie zur Achse schräg gestellt werden können. Welchen Vorteil hat denn die Hase-Konstruktion im Vergleich zu bis an die Aufnehmer gekürzten Gabeln?

HS11 sind hydraulische, oder? Damit kenn ich mich gar nicht aus. Ich habe halt noch viel Bremsmaterial mit Bowdenzügen rumliegen, die wollen erst mal verbaut werden. ;)


Apropos, ohne den Aufbau ist die Maschine eine durchaus spritziges Dreirad, mit dem man wunderbar auf zweien davon durch Kurven brettern kann, wie ich gestern und heute (insgesamt ca. 15 km) ausprobieren konnte: IMG_20170427_124257.jpg
 
An sowas denke ich selten.

Es ist auch echt schwer, wenn man unerfahren ist an all solche Dinge zu denken. Das merke ich momentan auch bei meinem Projekt, eine Frontverkleidung für mein Trike zu bauen. Es gibt an so einem scheinbar einfachen Gerät, wie einem Fahrrad viele Details, die man bei Umbauten schnell übersehen kann.

Was ich meine ist vielleicht auf diesem Foto zu sehen. Ich habe kein schöneres gefunden, weil das beim Kettwiesel schon laaaange nicht mehr so gebaut wird. Die haben schon lange Scheibenbremsen.
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https://www.google.fr/imgres?imgurl=http://www.recumbentriders.org/forums/imgcache/7180.jpg&imgrefurl=http://www.recumbentriders.org/forums/threads/15964/&docid=lEOJo1T1j9bHwM&tbnid=aV-hdc0Krfyp3M:&vet=10ahUKEwiFgeLfpMXTAhXJEiwKHSpoAbU4kAMQMwgPKA0wDQ..i&w=600&h=450&client=ubuntu&bih=647&biw=1364&q=kettwiesel bilder&ved=0ahUKEwiFgeLfpMXTAhXJEiwKHSpoAbU4kAMQMwgPKA0wDQ&iact=mrc&uact=8

Dort ist ein Quer"balken" vor dem Rad, an dem auf der Radinnenseite eine Strebe nach hinten zeigt, um neben dem Rad einen Cantisockel anbauen zu können.
Außen haben sie ein spezielles Teil, das durch den Zug des Bermszuges gegen die Felge gedrückt wird.
Dort würde ich auch eine Strebe mit Cantisockel anbauen.
Das ganze z.B. am Rahmen anschrauben, so daß notfalls der ganze Querbalken abgebaut werden kann, wenn Räder demontiert werden müssen.
Muss halt richtig stabil werden, um die Bremskräfte aufnehmen zu können.

Wennn Du dann einen Plattenhast, kannst Du mit etwas Glück einfach die Bremszüge aushängen, um die Bremse komplett zu öffnen und Schlauch oder Reifen zwischen Felge und Bremsgummi durchfädeln. Nur zum Räder komplett demontieren muss die ganze Konstruktion weg.

Wenn Du noch mechanische Bremsen hast, verbaue die erst mal und schau, ob die reichen.

bis an die Aufnehmer gekürzten Gabeln

Wie bzw wo genau willst Du die kürzen? Was meinst Du mit "Aufnehmer? Nach Deinem Bild war ich davon ausgegangen, Du wolltest sie an der Achse mit verschrauben und nur den Schaft absägen.
Wenn Du mit "Aufnehmer" die Cantisockel meinst, wäre das eine Idee, die Gabelkrone bis zu den Kantisockeln zu verwenden.
Mein Ursprungsgedanke war, die ganze Sache mit XYZ-Bauweise zu bauen.

Die Reibung zwischen Band und Rolle zieht mit der Bremsstange und vergrößert so die wirkende Bremskraft, korrekt?

Genau das ist die Quitessenz meiner vielen Worte! (y)

Diese Beläge sind aus verschiedenen Materialien. Da gibt es wohl auch Bänder, auf die so was, wie Leder aufgeklebt ist.
Der zweite Belag, den Du dazubauen könntest, sollte die Außenhülse des Bowdenzuges gegenhalten, der die Bremse betätigen soll. Der Hebel müsste dann zum Band entgegengesetzt stehen und würde durch die Rotation von der Trommel weggedrückt. Wenn die Bremse aber mit Gestänge angesteuert wird, kannst Du nur die Verformung der Achse durch den Gestängezug nutzen, um die Trommel gegen einen rahmenfest montierten Belag zu drücken.

mit dem man wunderbar auf zweien davon durch Kurven brettern kann

Ich bin '85 mal ein paar Wochen Rikscha gefahren. Da habe ich das mit der Rikscha auch manchmal gemacht. Die hatte aber nur ein Klappverdeck und ich habe es nur ohne Fahrgäste gemacht. ;)
So was zu fahren ist schon lustig! Und so nackig, wie auf dem Bild ist, glaube ich gerne, daß die auch schnell wird.
 
Das Bild (danke fürs raussuchen, ich hab mal den Link mal bereinigt: http://www.recumbentriders.org/forums/imgcache/7180.jpg) erinnerte mich spontan an klassische Felgenbremsen. Da bräuchte es dann wirklich nur den von dir erwähnten Querbalken als Aufnehmer statt der Cantisockel (genau die meinte ich...). Die sind schnell demontiert, wenn das Rad mal runter muss. Ich muss nur mal schauen, ob ich noch welche da habe, die auch 62-584er Mäntel aufnehmen können. Die Bremswirkung ist dann natürlich suboptimal.

Die Gabeln wollte ich anschweißen und alles überstehende wegschneiden. An der Achse festmachen geht nicht, die ist viel zu massiv und dafür nicht vorgesehen. Ich hab gestern noch schnell das mitlaufende linke Rad abgenommen und nachgefettet, die Lager sind wirklich ziemlich gut, trotz viel Dreck drumherum.

Die Idee mit dem beweglichen Gegenbelag für die Bandbremse schau ich mir definitiv an. Bisher wollte ich die Achsverformung nutzen. Die ist übrigens aktuell noch ca. 2mm verbogen, mal schauen, ob ich das wieder geradegebogen bekomme.


Apropos große Dreiräder - mit sowas wird man auch plötzlich ernst genommen, egal ob mit oder ohne Aufbau. Etwas ähnliches erzählte mir auf der Velo auch einer von Velogista bezüglich deren Fahrrad-Halbtonnern.
 
Was diese überlangen Google-Links angeht: a) kann man keine Webseite als Bild verlinken und b) in der Trefferliste von Google kann (und sollte) man auch zu der betreffenden Seite gehen und hat gleich das richtige Bild ohne ellenlangen Link.

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Und wenn man dann Fremdbilder hier einfügt, sollte eine Quellenangabe auch nicht fehlen ...
 
Das Projekt lebt und der 30 Jahre alte Alkydharzlack (kristallblau) aus DDR-Produktion darf die nächsten Wochen erst einmal aushärten:
IMG_20170524_083425.jpg

Demnächst sind auch die Räder trocken, dann kommt der Rahmen an die Reihe und irgendwann kann ich mich dann Bremsen, Antrieb und Verkleidung widmen...
 
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