Transport von Lastenrädern bei der (deutschen) Bahn

Hier die Antwort vom SH Verkehrsministerium...

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Mitnahme eines Lastenfahrrades in den Nachverkehrszügen in Schleswig-Holstein.

Die Verkehrsunternehmen sind in Schleswig-Holstein für die Beförderungsbedingungen verantwortlich. Ich habe Ihr Anliegen dort vorgebracht, konnte jedoch keine positive Antwort für Sie erhalten.

Auch wenn einige Fahrzeuge wie bspw. Doppelstockwagen über große Mehrzweckbereiche verfügen, so sind diese insbesondere darauf ausgelegt, für mobilitätseingeschränkte Personen und Familien mit Kinderwagen die Bedingungen für eine Mitfahrt zu erleichtern und darüber hinaus die Mitnahme von „normalen“ Fahrrädern zu ermöglichen. Gegen die Mitnahme von Lastenfahrrädern spricht aus Sicht der Unternehmen auch das Thema Ladungssicherung, sowohl des Lastenrades, als auch von dessen möglicher Fracht.

Die Verkehrsunternehmen bitten hierfür um Ihr Verständnis.
Ladungssicherung :D Sehr witzig. Lastenräder stehen im Gegensatz zu normalen Rädern weitaus stabiler.
 
Die Antwort vom Ministerium zeugt davon, dass die absolut keine Ahnung haben...Ladungssicherung? Lächerlich, gerade mit Doppelständer stehen die meisten Lastenräder viel stabiler als "normale". Der Fahrradwagen eher für Kinderwagen? Schönen Dank auch...
 
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Leider gab es ja niemanden mit Erfahrungen bei Lastenrädern im RRX oder zum Umstieg in Duisburg. Daher habe ich mich selbst mal ins kalte Wasser begeben:

Meine Reise ging Von Ahlen in Westfalen los. Da sind die Aufzüge mittlerweile lang genug, sodass mein Bullitt es auf den Bahnsteig geschafft hat. Bin von dort aus mit dem RRX nach Duisburg. Ich hatte mir das untere Fahrradabteil in einem Doppelstockwagen ausgesucht. Vielleicht nicht die beste Wahl, da das Bullitt so lang ist, dass es in einer Schräge steht. Dann erreicht der Kickstand nicht mehr den Boden. Stattdessen hab ich es an den Haken festgebunden. Der RRX hat übrigens keine eingebauten Gurte zur Befestigung mehr, also wohl dem der immer ein paar Gurte dabei hat ;-).
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In Duisburg umzusteigen ist nicht das schönste Unterfangen. Es gibt zwar Aufzüge auf allen Bahnsteigen, aber die sind leider recht kurz. So bin ich auf dem Hinweg gezwungen gewesen in den Aufzug zu fahren und dann das Hinterrad ungefähr auf Kopfhöhe zu hiefen, damit die Tür noch zu ging. Sicher nicht ideal, aber allein mit mäßig Gepäck machbar. Auf dem Rückweg kam ich hoch zum Bahnsteig über die Rolltreppe. Das ging überraschend leicht.
Von Duisburg ging es bis Emmerich-Elten. Ein kleiner Bahnhof, bei dem man direkte vom Bahnsteig auf die Straße rollen kann. Also völlig unproblematisch.
Insgesamt echt ne coole Tour. Probleme mit Kontrollen gab es nicht. Stattdessen gab es auf beiden Wegen schöne Gespräche über Lastenräder und andere Faszinationen auf zwei Rädern. Echt ein guter Tripp, bis auf die Aufzüge in Duisburg. Würde es trotzdem wieder tuen.
Ist das etwa eine Rhino-Box auf deinem Bullit?!?
 
@Moppedsebi So sieht’s aus. Richtig schönes Teil. Ich freue mich immer wieder über das Ding. Ist zwar nicht besonders leicht, aber durch den Schubdeckel mit 35 kg Belastbarkeit (im ausgefahrenen Zustand!) schon echt super cool. Auf Radreisen immer praktisch einen Tisch mit zu haben. Im Falle des Bahntransportes macht es die Sache aber eher komplizierter. Das Rad quer in den Aufzug zu halten ist schon nicht leicht und es nimmt so auch noch mehr Platz ein.
 
@Moppedsebi So sieht’s aus. Richtig schönes Teil. Ich freue mich immer wieder über das Ding. Ist zwar nicht besonders leicht, aber durch den Schubdeckel mit 35 kg Belastbarkeit (im ausgefahrenen Zustand!) schon echt super cool. Auf Radreisen immer praktisch einen Tisch mit zu haben. Im Falle des Bahntransportes macht es die Sache aber eher komplizierter. Das Rad quer in den Aufzug zu halten ist schon nicht leicht und es nimmt so auch noch mehr Platz ein.
Seeehr geil, aber leider auch echt teuer! Bin gerade etwas neidisch.....
 
Kümmern sich eigentlich ADFC & Co um die Belange der Lastenradler:Innen in der Bahn? Oder gibt es irgendeine Institution, die das Thema Lastenradinfrastruktur vorantreibt durch Aufklärungs- und Lobbyarbeit? Ist jemand aus den Reihen hier irgendwie aktiv? - Könnte man die Kompetenz, Lastibegeisterung usw nicht bündeln und mehr machen als nur Einzelanfragen schicken?
 
Wäre denke ich keine schlechte Idee..mir würden spontan die Grünen einfallen (ich bin kein Mitglied bei denen). In SH gibt's das Ziel, dass bis 2030 30% aller Wege mit dem Rad zurück gelegt werden sollen..aufgrund dieses Zieles könnte man eventuell auch die anderen Parteien anschreiben...
 
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Kümmern sich eigentlich ADFC & Co um die Belange der Lastenradler:Innen in der Bahn? Oder gibt es irgendeine Institution, die das Thema Lastenradinfrastruktur vorantreibt durch Aufklärungs- und Lobbyarbeit? Ist jemand aus den Reihen hier irgendwie aktiv? - Könnte man die Kompetenz, Lastibegeisterung usw nicht bündeln und mehr machen als nur Einzelanfragen schicken?
 
Also der ADFC in meiner Region kümmert sich einen Scheisxxxendreck um Lastenradl - für die sind das rollende Verkehrhindernisse und die gehören von der Strasse verbannt.
Mit einem S-Cargoradl zu einer Demo gekommen - dort wurde mir bedeutet dass ich an der Demo keinesfalls teilnehmen dürfe - so ein S-Cargoradl sei der falsche Weg für die neue Mobilität.

Seitdem bin ich beim ADFC kein Mitglied mehr....
 
Das der ADFC vor Ort oft nur aus "alten, weißen Männern" besteht, die ein verschobenes Weltbild / eine verschobene Wahrnehmung haben, habe ich leider schon ganz oft gehört, aus dem Grund hat sich angeblich die Velokitchen in Dortmund gegründet.
Da bist du mit Deiner Region leider nicht alleine.
Aber es gibt auch andere Regionalvorstände und es gibt ADFC'ler die sich wirklich für (Lasten-)Radfahrende einsetzen. Hier in Düsseldorf wird quasi täglich der Politik auf die Füße getreten und hier organisiert der ADFC-Düsseldorf zum Beispiel auch einige der freien Lastenräder. Kannst du vielleicht an dem ein und anderen posting von mir im "Sammelfaden, Filme, Berichte...." lesen.
 
Kümmern sich eigentlich ADFC & Co um die Belange der Lastenradler:Innen in der Bahn? Oder gibt es irgendeine Institution, die das Thema Lastenradinfrastruktur vorantreibt durch Aufklärungs- und Lobbyarbeit? Ist jemand aus den Reihen hier irgendwie aktiv? - Könnte man die Kompetenz, Lastibegeisterung usw nicht bündeln und mehr machen als nur Einzelanfragen schicken?
Ich kämpfe dafür. Bin sogar Mitglied (Grüne). Aber selbst da ist es ein zähes Arbeiten und ich wurde bei manchen Verbesserungsvorschlägen beim Wahlprogramm von Parteimitgliedern angegangen, dass die Cargobikes doch nur die Radwege blockieren, Radrambos mit ihren 25km/h SUVRädern auf den Radwegen sind, usw ... sucht euch was engstirniges aus irgendwas davon wurde mir schon an den Kopf geworfen!

Ich gebe aber nicht auf und versuche es bei jeder mir bietenden Gelegenheit einzubringen. Hoffnungsloser Optimist vermute ich :rolleyes:

B2T:
Ja ich habe unsere MdB schon angefragt und darauf angesetzt. Aber "natürlich" keine Antwort bekommen ...

Ein bundeseinheitliches Förderprogramm für Lastenfahrräder ins Leben rufen. Alle Programme auf kommunaler Ebene zusammenfassen. Ähnlich wie es mit Elektro Autos auch gehandhabt wird. Das Verbot der deutschen Bahn Lastenräder zu befördern aufheben. Bahnhöfe und Aufzüge den neuen Begebenheiten anpassen und bei Neu- Umbauten die Abmaße moderner Lastenräder / Fahrräder mit Anhänger beachten.
Das war meine Formulierung die es so nicht ins Wahlprogramm geschafft hat. Auf Nachfrage war es den meisten nicht mal bekannt, dass Lastenräder ausgeschlossen sind. Direkt daneben haben sie Wahlwerbung mit einem Bullitt am Bahnhof gemacht :X3:
 
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Kümmern sich eigentlich ADFC & Co um die Belange der Lastenradler:Innen in der Bahn? Oder gibt es irgendeine Institution, die das Thema Lastenradinfrastruktur vorantreibt durch Aufklärungs- und Lobbyarbeit? Ist jemand aus den Reihen hier irgendwie aktiv? - Könnte man die Kompetenz, Lastibegeisterung usw nicht bündeln und mehr machen als nur Einzelanfragen schicken?
Der VCD sandte mir diesen Link:


t.
 
Aber es gibt auch andere Regionalvorstände und es gibt ADFC'ler die sich wirklich für (Lasten-)Radfahrende einsetzen.
Danke für diese Klarstellung.
Bei uns in der ADFC-Ortsgruppe ist der „politische Flügel“ noch sehr jung und klein, aber immerhin haben zwei von drei Mitglieder ein Lastenrad und das ist auch immer wieder Thema in unseren Gesprächen mit der Politik. Leider ist es aber immer abhängig von den handelnden Personen. Deshalb ist es wohl nicht bei allen Ortsgruppen so.
 
Mein Lastenradl ist mein Stand am Wochenmarkt, oft genug direkt neben der Grünen Partei (Wahlkampfstand). Dennoch wird man ein wenig argwöhnisch beäugt, schliesslich kann es ja nicht sein dass ein Marktstand mit einem Lastenradl angefahren kommt.
Dabei kommen zig Kunden nur wegen dem Lastenradl, schliesslich rage ich aus der Vorherschaft der Marktstände mit PkWs, Anhängern und Transportern deutlich heraus.
Ist für mich auch eine Art Werbung und Teil vom Selbstverständnis wie ich zum Wochenmarkt kommen will.

Zumindest habe ich etliche Kunden die selbst auch ein Cargoradl (für Kinder, Einkäufe, Werkzeugtransport usw.) fahren.
 
Um zum Thema zurück zu kommen, die ODEG hier schließt auch Lastenräder aus. Aber ich würde mein Schiff ohnehin nicht auf den Bahnsteig rauf bekommen hier, Aufzüge zu klein und Rad etwas zu gewichtig...
 
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