Surfboard / SUP mit dem Rad transportieren

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Probiere aktuell für den kommenden Sommer Möglichkeiten aus, ein großes Surfboard bzw. SUP-Board (10'6", also ca. 3,2m) mit einem Bullitt zu transportieren.
In den USA hatte ich mal ein normales Rad mit diesem System geliehen, dass hat eigentlich gut geklappt für nicht allzugange Distanzen.
Schonmal jemand was ähnliches gebastelt, oder Erfahrungen diesbezüglich gesammelt?
https://www.movedbybikes.com/mbbsurfboardrack/

Natürlich sollte die Lösung auch für den Transport von anderen langen Gegenständen, Kinderrädern, etc. zu verwenden sein.

Eine kleine Übersicht der fertig zu kaufenden Systeme findet man hier:
http://www.surfertoday.com/surfing/7716-the-best-surfboard-bike-racks-in-the-world
mal sehen, welches sich am Bullitt nachahmen lässt.

Diese DIY-Lösung gefällt mir gut, kenne aber die "Rohre / Verbinder" nicht bzw. keine Bezugsquelle in D. Jemand eine Idee? alternatives Material?
 
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Huh, Bauchweh!
Wo Wasser ist, ist i.d.R. auch Wind - und Wind hat mich schon öfters mal fast in den Graben gepustet, auch ganz ohne Surfbrett am Fahrrad. All die gezeigten Beispiele sind typisch amerikanisch, pragmatisch, hemdsärmlig, aber m.E. auch ein bisschen leichtsinnig. Hinzu kommt das deutsche Gestrüpp von Vorschriften, wovon eine besagt, dass die Ladung nicht nach vorne über das Fahrzeug hinausragen darf (wäre zu prüfen, ob das auch für Fahrräder gilt) und eine andere die Sichtbarkeit der Beleuchtung regelt (da komme ich mir jetzt grad selbst ein bisschen pingelig vor).

Wie auch immer: M.E. kann man das Board reinen Gewissens nur längs und flachliegend transportieren. Dafür sehe ich zwei Möglichkeiten, nämlich einmal hinter dem Fahrrad als Anhänger auf einer eigenen Achse oder neben dem Fahrrad auf einem (schwenkbaren) Seitenwagen. Abhängig von den Wegen, die du zurücklegen willst, würde ich mich für eine von beiden entscheiden.

Hänger:
+ schmal, Radwege i.d.R. befahrbar
+ massenhaft erprobte Hardware (Achsen, Deichseln, Kupplungen) verfügbar (Als Deichsel bräuchtest du jedoch eine stärker gekröpfte für enge Rechtskurven.)
+ einfach herzustellen bzw. vorhandene Konstruktionen einfach anzupassen
- Fuhre wird aufgrund der Länge unhandlich
- kippgefährdet
- kein Argument für das bereits vorhandene Lastenrad vorhanden

Seitenwagen:
+ unumschmeißbar
+ vergleichsweise kurz und handlich
+ am Longjohn stabile Lagerung/Anlenkung möglich
+ Fahrspaß
- Gesamtbreite
- umfangreiche Gripsgymnastik und Eigenkonstruktionen notwendig, da kaum standardisierte Bauteile verfügbar

Zum Thema Seitenwagen studiere am besten mal die Konstruktionen von ARMEC (Schwenker) und Chariot (Sidecar).
 

Das glaube ich nicht! Schwerpunkt sehr tief, wenn man es gut baut und Gefährt sehr lang, was für ruhiges Fahren sorgt.

Ich habe mal eine drei Meter lange Leiter transportiert, indem ich das Ende der Leiter auf meinen Mörtelwannenanhänger geschnalt habe. Das andere Ende habe ich mit einem Stückholzbalken für kleine Auflagefläche auf den Gepäckträger des Mundo geschnallt. Das ging klasse! Der Hänger lief VIEL ruhiger, hüpfte bei Schlaglöchern VIEL weniger herum, als sonst.
Würde man ein Surfboard hinten auf eine alte Kinderwagenachse schnallen und vorne mit Tiefdeichsel anhängen, hätte man mit Aufsetzen wahrscheinlich mehr Kummer, als mit Umkippen. Oder statt Kinderwagenachse zwei 12'' Räder in einem XYZ-Rahmen unter das Board schnallen. Oder zwei 20'' Räder (leichter zu bekommen) im XYZ-Rahmen und das Brett UNTER die Achse schnallen.
Allerdings wird ein Bullit mit Surfboard im Schlepp schon echt lang!

Ansonsten gilt, was die Länge und Überstand der Ladung angeht:
Nach vorne darf nichts überstehen, wie @RAD/CAM schon richtig gesagt hat und hinten sind ein Meter erlaubt, wenn die Ladung Tags mit rotem Fähnchen oder Täfelchen und Nachts mit Rücklicht gesichert wird.

Ich würde am Long John mit Seitenwagen probieren.
In XYZ-Bauweise. Rad relativ weit hinten, Angekoppelt an der Ladefläche, weil dort rechts und links zwei Streben zum Verankern an der Ladefläche sind. Aber das ganz mit Gelenk, so daß das Rad in die Kurven gelegt werden kann.
Möglicherweise wäre auf einem Seitenwagen auch ein Längs-Hochkant-Transport (Also man legt das Brett auf seine lange Kante.) vertretbar, weil Hebenkräfte bei Seitenwind günstiger auf das Rad wirken. Der neigbare Seitenwagen wird bei Seitenwind nämlich das Fahrrad eher auf der Luv-Seite runterdrücken, was automatisch zum Gegenlenken nach Luv führt. So stabilisiert sich die Fuhre fast von selbst.
(Luv = Seite, aus der der Wind kommt, falls jemand mit dem Ausdruck Probleme hat.)

XYZ-Bauweise ist sehr interessant. Ich sammle gerade erste Erfahrungen damit, weil ich mein Liegetrike vorne damit verkleide.
 
Das glaube ich nicht! Schwerpunkt sehr tief, wenn man es gut baut und Gefährt sehr lang, was für ruhiges Fahren sorgt.
Murphy sagt, es landet mit der Butterseite nach unten! :cool:
Das gilt erstens allgemein und ist zweitens von mir mehrfach empirisch belegt. Einzig den Kinderanhänger habe ich nie umgeschmissen.
Der Punkt bei diesen Boards ist, dass die - im Gegensatz zu deiner Leiter - so gut wie nix wiegen. Deshalb macht sich ein einzelnes Rad ziemlich ungestüm Richtung Erdumlaufbahn auf den Weg, wenn es ein Hindernis trifft - und dann liegt der Hänger eben auf dem Rücken.

Was mir nach Schreiben meines obigen Beitrags noch eingefallen ist: Unumschmeißable sind auch Einradanhänger, und alle meine Vorbehalte gegen die Dinger kommen bei dieser Aufgabenstellung eigentlich nicht zum tragen. Da man etwas Böschungswinkel braucht, das Board also etwas nach oben muß, könnte man das einzelne Rad auch mittig oder etwas nach hinten versetzt unter dem Surfboard anbringen. Das ergäbe ein ziemlich elegantes Gespann, das man nach beiden Seiten beliebig knicken könnte, mit dem man also sehr eng wenden könnte. Ich glaube fast, dass dies der erfolgversprechendste Ansatz sein könnte.
 
Also, mir missfällt zwar das Eigenschaftswort, das Du da in Denglisch gezimmert hast, aber ansonsten bin ich vollumfänglich bei Dir!
Beim Einradanhänger ist der Umkippschutz intergraler Bestandteil der Konstruktion.
Super Idee!
 
"Unumschmeißable"... Muss ich erstmal wirken lassen, sehr schön...
Was mir zu der Thematik als erstes in den Sinn kam war eine Art Überkopf-Transport. Kleines, leichtes Gestell vorne auf die Ladefläche montiert, ebenso hinten in die Gepäckträgeraufnahme ( sowas was die Handwerker auf den DoKas herumfahren), und das ganze dann oben drauf. Sollte weniger Seitenwindanfällug sein, und wenns regnet bleibst du eventuell sogar trocken ;-)
 
Caryfreedom hat ein fertiges surfboard rack für den Y-frame.
Ansonsten schreien lange, stabile Dinge wie Surfbretter, Leitern und Boote geradezu danach integraler Bestandteil ihrer eigenen Beförderungslösung zu werden, sprich: Hinten Räder drunter, vorne flexibel mit dem Rad verbinden, losfahren!
 
So, nach einigem herumexperimentieren bin ich am Ziel angekommen. Selbst bei ca. 25 km/h läuft die Fuhre recht gut, schneller kann ich im Neopren wahrscheinlich eh nicht strampeln. Der Weg besteht auch nur aus der letzten Meile zum Strand, so 1-2 km.
Gewicht liegt so bei 12 kg zusätzlich inklusive Board / Halterung und das Canopy ist auch noch frei, so dass man die Kinder trotzdem mitnehmen kann. Sitzen die dann auf der linken Seite, dann gleicht sich das Gewicht perfekt aus.
Windanfällig wird das ganze sein, bisher nur Flaute hier, daher noch kein Test.
Hinten wird der Halter einfach ans Sattelrohr geschraubt. Vorne habe ich ein Alurohr als Auflagefläche mit Spanngurten verzurrt.
Und so schaut das ganze aus:
Foto%2010.05.17%2C%2021%2046%2043.jpg

Foto%2010.05.17%2C%2021%2047%2008.jpg
 
In dem Halter könnte man fast auch ein weiteres Rad hinter sich herziehen, oder?
 
Müsste gehen, kann ich bei Gelegenheit mal testen. Ein Laufrad / Bobbycar geht auf jeden Fall. Die Höhe der gepolsterten Aufnahmen kann man in zwei Varianten fixieren und den Winkel zueinander frei variieren. In die "Spitzen" sind jeweils ein Expander-Gurt integriert mit dem eigentlich ein Surfbrett verzurrt wird. In meinem Fall ist dies leider zu breit dafür.
Ich denke prinzipiell kann man recht viele verschiedene sperrige / lange Gegenstände damit transportieren. Wird sich mit der Zeit sicher ergeben.
 
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