Standfestigkeit Scheibenbremsen beim Bergfahren? Was wäre empfehlenswert?

Wir haben am Bullitt die TRP Slate 4 und die bremst zuverlässig. Vorne quietscht sie ordentlich bei Regen und bei Matsch schleift sie schnell. Könnte aber vielleicht auch am kleinen 20" Rad liegen, dass da der Schmutz schneller am Bremssattel ist? Nervt, ändert aber nichts an der guten Bremsleistung.
Mit dem Modell 2021 sind am Bullitt jetzt TRP G-Spec eMTB Bremsen verbaut mit dickeren Bremsscheiben. Auf den ersten Blick scheint es der gleiche Bremssattel wie bei der TRP Cargobike-Bremse zu sein. Wäre also vielleicht eine (leider nicht günstige) Alternative:

 
Hallo,

zu den Bremsleitungen, ich habe die Bremsleitung von Elvedes verbaut. Die hat Kevalgewebe verbaut und ich konnte nach anfänglicher Skepsis wie sich die auf fast 3m Lange Bremsleitung auf den Druckpunckt auswirkt bisher nur gutes berichten. Die Komponenten der Leitung und auch der Fittinge war gut. Ein Unterschied vom Druckpunkt ist vorne zu Hinten im normalen Betrieb nicht festzustellen. Wenn man sich ganz dolle drauf konzentriert mag man was merken oder einbilden. Ich bin jedenfalls zufrieden. Ich habe die gesamte Bremse von denen und die Leitung die original dabei war hat eine mindere Qualitätsanmutung bei optisher betrachtung. Da ich die Leitungen eh in einer anderen Farbe haben wollte habe ich beide Leitungen neu gemacht. Daher habe ich den direkten Vergleich der selben Leitung in Abhängigkeit der Länge. Elvedes hat auch für alle gängigen Hersteller gerade und abgewinkelte Fittinge als Sets oder die Teile einzeln, jenachdem wie man es braucht. Also keine Angst nur weil es von Shimano keine ausreichend langen Leitungen gibt.

Grüße Sebastian
 
ich verbaue ganz gerne die Hope-4-Kolbenanlage mit innenbelüfteter Bremsscheibe, die es aber nur im 203er Durchmesser gibt. Ist halt mit DOT-Fluid, aber dafür nach meiner Erfahrung über jegliche Erwärmung erhaben. Die 400kg des Musketiers bremst eine einzelne Bremse problemlos länger bergab ohne Murren... :love:
 
Jetzt wars lange ruhig hier von meiner Seite.
Das Rad war damals zur Wartung und Nachrüstung diverser Fehlteile in einer Werkstatt. (Dabei ist nochmals so richtig alles schief gegangen, was möglich ist - eine andere Geschichte) jedenfalls aber kam es mit neuen Bremsbelägen zurück und einem offenbar besser eingestellten hinterem Bremssattel. Keine Ahnung was gemacht worden ist, ich vermute Bremssattel besser eingestellt aber das dauernde Mit-Schleifen im Alltag war danach komplett weg und ist bis jetzt nicht mehr aufgetreten.

Blöderweise gab es seither nie einen Anlass meine eingangs beschriebene Referenzstrecke zu fahren, ich weiß daher nicht ob die laute Schleiferei bei Erhitzen auch weg gewesen wäre, denn: seit ich vor kurzem die Sommerreifen aufgezogen habe stimmt bei der hinteren Bremse wieder nichts und ich bräuchte nochmals Rat von Scheinbremsenauskennern:

Gemacht habe ich:
Laufrad raus, Reifen gewechselt, Kette nachgespannt (Ausfallenden etwas verschoben), Laufrad wieder hinein.
(Ich bin ziemlich sicher den Bremsgriff in dieser Phase nicht gezogen zu haben.)

Ergebnis: Bremse schleift wie Sau.

Also Bremssattel gelöst, Bremse bei eingebautem Laufrad angezogen, Bremssattel wieder festgezogen. Die Methode hat vorne super funktioniert. Hinten nicht. Also noch weitere Bremssattel-Einstell-Versuche... Irgendwann war es schleiffrei im Trockentraining (bei aufgebocktem Rad) Bei Benutzung auf der Straße nicht. Es schleift. Mal mehr, mal weniger. Auch nach weiteren Versuchen hinten kein Erfolg (vorne war es wie gesagt problemlos!)

Was mir auffält: Wenn ich den Bremsgriff leicht anziehe - grad so bis kurz vor einsetzender Bremswirkung - wird das Schleifen weniger bis ganz weg. Mit leicht angezogenem Griff kann ich fast geräuschfrei fahren, sobald ich in loslasse fängt es wieder an zu schleifen.
FRAGE 1: Kann mir jemand erklären, wie es zu so einem Verhalten kommt?

Gestern musste ich dazu noch eine weitere eher unangenehme Erfahrung machen: Auf einem recht kurzen aber sehr steilen (16-19% auf ~250m) Wegstück war das Rad mit einem Kind an Board nur mit der hinteren Bremse alleine definitiv nicht mehr zu derbremsen. Ich konnte die Geschwindigkeit gerade so halten aber keine Chance zum Stillstand zu kommen (Mit Hilfe der zweiten Bremse dann schon). Das kam mir trotz der extremeren Situation zu schwach vor, als ob hinten nicht die volle Bremsleistung da wäre. Vor allem aber habe ich die Bremse nach etwa 100m Fahrstrecke kurz losgelassen und wieder angezogen und dabei plötzlich wie ins Leere gezogen (der Druckpunkt war auf einmal viel weiter hinten). Nach weiterer Fahrt im Flachen war er wieder dort wo er hingehört bzw. eingestellt war.
FRAGE 2: Ich vermute ich sollte entlüften? Oder kann etwas anderes ein solches Verhalten hervorrufen??

FRAGE 3: Kann es sein, dass der Schnellspanner der Hinterachse noch fester angezogen werden muss um leichtes Verwinden des Rads bei Belastung zu verhindern? Ich hab den für meine Begriffe eh schon sehr fest angezogen (Ich bekomm ihn gerade noch so zu, ohne totale Gewalt anzuwenden), habe aber manchmal das Gefühl, dass sich das Schleifgeräusch verändert, wenn ich z.B.: mit voller e-Unterstützung selbst auch voll reintrete (z.B.: Ampelsprint). Wirkt für mich als ob sich dabei im Hinterbau etwas verwindet. Evtl. war er ab Werkstatt fester zu...
 
Da würde ich mal nachfragen....
Allerdings würde ich eine vernünftige Bremse montieren. Mir den Rahmen mal vornehmen und überprüfen ob da am Hinterbau alles so wie es der Hersteller vorgesehen hat auch zusammengebaut ist. Selbiges Vorgehen am Vorderrad.
Du hast ja von desaströsen Händlererfahrungen berichtet: da würde ich ebenfalls was ändern.
 
"FRAGE 1: Kann mir jemand erklären, wie es zu so einem Verhalten kommt?"

Vielleicht, weil der Sattel selbst an der Scheibe schleift, und nicht der Bremsbelag. Wenn du die Bremse leicht anziehst, wird die Scheibe etwas weggedrückt und schabt nicht mehr am Sattel. Hatte ich auch, als ich die bereits ordentlich abgenutzten Beläge mal vertauscht hatte (rechts/links).

"FRAGE 2: Ich vermute ich sollte entlüften? Oder kann etwas anderes ein solches Verhalten hervorrufen??"
Kann eine heisse Bremse sein - ggf. mit Wasser in der Flüssigkeit (ist das DOT?). So kenne ich das vom Auto.

Ich habe keinen direkten Vergleich und weiss auch nicht, wie unsere Steigungen hier in % sind am Rande des Rheintals. Aber ich fahre die normale Tektro-Bremse am R&M, die ja auch immer als schlecht dimensioniert gilt und habe mit 30kg Gepäck auch schon mal eine Weile 45-50km/h drauf mit ordentlicher Steigung. Bisher hatte ich Tektro Sinter / Shimano Organisch und Rose Halbmetall drauf, was halt so bestellbar war und habe noch nie nachlassende Bremswirkung gespürt. Meine Scheiben sind blau angelaufen, also ein wenig heiss werden sie schon.
Das kratzende Geräusch bei warmen Bremsen kenne ich aber gut, das machen meine auch immer, wenn sie heiss werden, habe ich immer für normal gehalten.
 
Du hast ja von desaströsen Händlererfahrungen berichtet: da würde ich ebenfalls was ändern.
Tatsächlich waren die Herstellererfahrungen desaströs (was Kundenkommunikation etc. betrifft). Vom Händler gab's lange Unterstützung, dann zum Schluß leider auch noch Komplikationen, die ich aber hauptsächlich unter coronabedingte Überlastungserscheinungen verbuche.
Das führt mich aber dazu auch die Bremsen selbst beherschen zu wollen. Da geht mir zu viel Zeit (und Geld) drauf: Antrag auf Terminerteilung, irgendwann Rad zur Werkstätte, dauert ewig, retour, passt nicht usw...

Früher oder später kommt eine 4-Kolbenbremse, aber das dauert vermutlich noch. Ich nehme an dass die Leitungen passen sollten. Dürften Baugleich zu den Shimano-Banjos sein. Plan ist für den Anfang rein die Bremssättel zu tauschen aber für den Moment möchte ich die bestehenden Bremsen ordentlich in Funktion bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht, weil der Sattel selbst an der Scheibe schleift, und nicht der Bremsbelag. Wenn du die Bremse leicht anziehst, wird die Scheibe etwas weggedrückt und schabt nicht mehr am Sattel. Hatte ich auch, als ich die bereits ordentlich abgenutzten Beläge mal vertauscht hatte (rechts/links).
Prüf' ich nochmals...
Kann eine heisse Bremse sein - ggf. mit Wasser in der Flüssigkeit (ist das DOT?). So kenne ich das vom Auto.
Nein Mineralöl. Bremse war sicher heiß, trotzdem kann es im Normalfall eigentlich nicht so schnell gehen, dass sie versagt.
Ich habe keinen direkten Vergleich und weiss auch nicht, wie unsere Steigungen hier in % sind am Rande des Rheintals.
Es lässt sich mit Googlemaps-Fahrradnavi in etwa bestimmen. Dort werden die Höhenmeter angezeigt. 10% Steigung ist 10m auf 100m horizontale Fahrstrecke.
Aber ich fahre die normale Tektro-Bremse am R&M, die ja auch immer als schlecht dimensioniert gilt und habe mit 30kg Gepäck auch schon mal eine Weile 45-50km/h drauf mit ordentlicher Steigung. Bisher hatte ich Tektro Sinter / Shimano Organisch und Rose Halbmetall drauf, was halt so bestellbar war und habe noch nie nachlassende Bremswirkung gespürt. Meine Scheiben sind blau angelaufen, also ein wenig heiss werden sie schon.
Das kratzende Geräusch bei warmen Bremsen kenne ich aber gut, das machen meine auch immer, wenn sie heiss werden, habe ich immer für normal gehalten.
Danke, eben deshalb nehme ich ja an, dass was nicht passt.
 
Habe nicht viel Zeit nur kurzes Statement zu deinem NUR hinten Bremsen.
Das ist komplett falsch und verkehrt. Die effektivste Bremse am Fahrrad, Lastenrad, PKW ist VORNE!
Früher hat man beim MTB fahren hinten einfach die Cantis, V Brakes ausgehängt um das richtige Bremsen zu lernen ;)

Ja auch am LongJohn wechsel ich ca 3x so oft vorne wie hinten die Beläge. Also beanspruche auch da vorne wesentlich mehr. Weil wesentlich effektiver, besser dosierbar, steuerbar und alles. Also lerne beide zu benutzen und vorne mehr zu benutzen.
 
Hi Bausau, sitzt Deine Nabe nach dem Spannen der Kette vielleicht schief drin? Alles bekommt man mit Nachstellen des Bremszangen-Adapter nicht ausgeglichen.
 
Was mir noch einfällt ist vielleicht war sie schief drin und die Bremsscheibe ist mittlerweile verbogen / verzogen.
Dann bekommst es auch nur noch sehr schwer schleiffrei.
Die Scheibe mal abbauen und auf eine ebene Unterfläche / Glastisch legen.

Hinterrad schief drin kann auch eine Ursache dafür sein
 
Habe nicht viel Zeit nur kurzes Statement zu deinem NUR hinten Bremsen.
Das ist komplett falsch und verkehrt. Die effektivste Bremse am Fahrrad, Lastenrad, PKW ist VORNE!
Früher hat man beim MTB fahren hinten einfach die Cantis, V Brakes ausgehängt um das richtige Bremsen zu lernen ;)

Ja auch am LongJohn wechsel ich ca 3x so oft vorne wie hinten die Beläge. Also beanspruche auch da vorne wesentlich mehr. Weil wesentlich effektiver, besser dosierbar, steuerbar und alles. Also lerne beide zu benutzen und vorne mehr zu benutzen.
Da stimme ich dir nur sehr eingeschränkt zu. Am Long John ist das Hinterrrad sehr viel stärker belastet als beim normalen Rad oder PKW. Auch hast du beim Bremsen nicht so eine krasse Radlastveränderung -- natürlich hast du sie, aber das Hinterrad trägt immer noch sehr viel. Oder hast du etwa schonmal das Hinterrad beim Bremsen entlastet und angehoben? Das ist völlig unmöglich.

Die Hinterradbremse alleine sollte ein Long John auch auf einem Hang noch alleine zum Stehen bekommen.

Bei voller Beladung und einer leichten Person auf dem Sattel mag das anders sein, aber hier war ja nur ein Kind als Fahrgast an bord.

t.
 
Das ist komplett falsch und verkehrt. Die effektivste Bremse am Fahrrad, Lastenrad, PKW ist VORNE!
Früher hat man beim MTB fahren hinten einfach die Cantis, V Brakes ausgehängt um das richtige Bremsen zu lernen ;)
Das versteh' ich schon, insbesondere fürs MTB, das in den Alpen die Wegoberfläche am Berg lassen soll. Auch die Physik.

Aber:
es ging hier darum zu illustrieren, wie die Bremse schwächelt.
es ist mit dem LJ nicht leicht das Hinterrad zu blockieren weil wir einen wesentlich längeren Hebel haben und außerdem recht weit außen drauf sitzen (im Gegensatz zum Longtail z.B.)
Gleichzeitig rutscht mir das Vorderrad beim LJ gefühlt noch leichter weg als beim normalen.
Was aber den Ausschlag gibt. Die Federgabel verwindet beim festen Bremsen in einem unangenehmen Ausmaß.

Egal. Selbst wenn ich nur vorne Bremsen würde passt bei meiner hinteren irgendwas nicht.
 
Nabe nach dem Spannen der Kette vielleicht schief drin?
Was mir noch einfällt ist vielleicht war sie schief drin und die Bremsscheibe ist mittlerweile verbogen / verzogen.

Hinterrad schief drin kann auch eine Ursache dafür sein
Ja, das denk ich mir auch schon. Muss ich nochmals genau prüfen.
Hat jemand eine Methode der Wahl beim Kettenspannen beide Ausfallenden in sicher gleiche Position zu bekommen?
 
Da stimme ich dir nur sehr eingeschränkt zu. Am Long John ist das Hinterrrad sehr viel stärker belastet als beim normalen Rad oder PKW. Auch hast du beim Bremsen nicht so eine krasse Radlastveränderung -- natürlich hast du sie, aber das Hinterrad trägt immer noch sehr viel. Oder hast du etwa schonmal das Hinterrad beim Bremsen entlastet und angehoben? Das ist völlig unmöglich.

Die Hinterradbremse alleine sollte ein Long John auch auf einem Hang noch alleine zum Stehen bekommen.

Bei voller Beladung und einer leichten Person auf dem Sattel mag das anders sein, aber hier war ja nur ein Kind als Fahrgast an bord.

t.
Sorry, aber das find ich einfach nicht ganz richtig. Ich war gestern wieder mit dem Bullitt plus Anhänger und Kind unterwegs. Wenn es bergab ging habe ich mal nur die hintere Bremse gezogen. Ja sie ist besser als auf einem normalen Rad, aber wenn ich die vordere Bremse dazu nutze ist es einfach so viel effektiver. Vorallem bergab. Da schiebt das Gewicht ja nach vorne. Das ganze kann evtl anders sein, wenn es loser Untergrund bergab ist, aber auf Asphalt sicher nicht.

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die vodere Bremse auch beim LJ die bevorzugt zu nutzende Bremse ist.
 
Kamst du schneller zum Stehen als mit der hinteren Bremse alleine?
Ich benutze eigentlich immer beide Bremsen, habe aber bei mir das Gefühl (noch keine ausgiebige Versuchsreihe durchgeführt) dass hinten alleine besser bremst als vorn alleine.
 
Zurück
Oben Unten