Spezialradmesse (Spezi) in Germersheim

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Lastenrad
Tern Cargo Node, Bikes At Work-Radanhänger + BOB-Trailer, kein Auto
Liebe Freunde der italienischen Oper,

war evtl. jemand von Euch auf der diesjährigen Spezi und hat etwas Interessantes über die Neuigkeiten der Cargo-Szene zu berichten?

Ich habe es leider dieses Jahr schon wieder nicht geschafft (An/und Rückreise) von München aus mit dem Fernbus ging leider nicht, da die Radmitnahme nicht möglich war, mit der Bahn war es mir dann auch zu blöd (hätte da mit meinem Lastenrad evtl. wieder Probleme bekommen).

Würde mich deswegen auch interessieren, wie ihr Kollegen die Anreise zu der Spezi überhaupt alle bewerkstelligt. Auto fällt flach, kann dies mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.

Was habt ihr für Erfahrungen mit Bahntransport bzw. Fernbustransport.

Ich will dieses Jahr unbedingt auf den CargoMega-Event nach Nijmegen (Holland). Hättet ihr evtl. diesbezüglich auch ein paar infos und tips für mich (war dort leider auch noch nicht)...

Wie schauen denn dort die Übernachtungsmöglichkeiten auf nem nahen Campingplatz aus? Billige Zimmer dürften wohl die meisten ausgebucht sein.

Würde mich über einen regen Austausch sehr freuen und wünsche Euch allen

save riding


Cargomaniac
 
Ich war dort (und zwar standesgemäß hin und zurück geradelt). Es gab allerlei krudes Zeuch zu begucken, aber auch ein paar Lastenräder und Anhänger. Anwesend waren R&M mit dem Packster (damit gehören sie nun zu den Erwachsenen), die Radkutsche mit dem Musketier und dem Rapid (nun auch mit Riemenantrieb), die Libelle (feel it, taste it ... goil!), die Cargobike-Monkeys (Seilzuglenkung geht über 90° rum) und - der Hingucker für mich - Bastiaen mit drei(?) Exemplaren seines Bikes. Der bringt gerade die Achsschenkellenkung am Fahrrad zur Serienreife - oder besser - ist damit schon auf der Zielgeraden, was die Fahrradheit insgesamt einen guten Schritt weiterbringen kann. Eines der Räder hatte statt der Kiste nur ein kleines, abgewinkeltes Serviertablett montiert. Das fand ich richtig sexy.

Carla Cargo war da und einige konventionelle Anhänger. Einen großartigen Blick hatte ich dafür nicht, genau so wie für die reichlich vertretenen Behindertenfahrzeuge.

Den größten Raum nahmen jedoch "die Verwirrten" ein. Das ist meine Sammelkategorie für alles, was mehr als zwei Räder hat, für alles Zweirädrige, das nicht aus einer aufrechten Sitzposition gefahren wird und für alles sonstige, auf dem ich mich nicht mal tot erwischen lassen wollte. Liegeräder, Trikes, Velomobile, Rikschas, Tandems, Ruderbikes ... wer an sowas Interesse hat, der kommt dort reichlich auf seine Kosten. Und wer die Augen offenhält, der findet dort auch den ein oder anderen Denkanstoß für's Lastenrad.
 
Hallo,

ich war auch dort, allerdings mit dem Auto.
Konnte das Bastien Cargo mit meinem Sohn probefahren. Ist schon ein geiles Gefährt! Siehe auch den Thread dazu hier im Forum.
Ausserdem den oben aufgezähltem war noch ein Douze mit Biomega Antrieb zu fahren.

Viele Grüße Götz
 
Danke für die schnellen Antworten.

Natürlich hätten mich die Lastenräder und der Carla-Cargo-Trailer am Meisten interessiert. Habe zwar auf der Eurobike mit Mape von Carla Cargo kurz schwatzen können, aber war keine Zeit mehr, um den Trailer mal ne Runde zu fahren.
Vielleicht klappt es dann beim Cargo-Bike-Event in Nijmegen.

Klar wären Packster und Musketier auch auf meiner To-Do-Liste gestanden, aber nur bzgl. Weiterbildung. Habe mein eCargoNode ja erst seit knapp 1 Jahr und bin noch bestens zufrieden.

Es nervt nur die blöde Begrenzung auf 25 km/h, bei der der Gaul dann merklich abriegelt. Schneller ist dann nur mit übertriebener Anstrengung zu fahren, weil ich ja dann gegen den Widerstand ankämpfen muss.

Wie schon mal genannt, ist das CargoNode für mich im Moment die einzig praktikable Lösung, da ich den Gaul täglich die steilen Kellertreppen rauf-u.runterwuchten muss und dann eingeklappt im kleinen Kellerabteil lagern muss. Draussen stehen lassen, lässt das Rad nur zu schnell altern.

Wenn die nervige 25er Begrenzung irgendwann in nächster Zeit aufgehoben bzw. aufgelockert werden sollte, dann hoffe ich auf ne legale Tuningmöglichkeit.

S-Pedelec wäre zwar ne tolle Sache, aber die von der Autolobby gekaufte Regierung wirft uns ja stets nur Hindernisse in den Weg und versucht alles, damit die Radfahrer sich ja nicht zu viel ausbreiten können.

Es überholen mich zwar ab und zu auf dem Isarradweg getunte S-Pedelecs ohne Nummernschild, aber dazu bin ich noch zu vorsichtig.

Naja, die Behindertenräder u. die Freakräder (Verwirrten) hätten mich auf der Spezi eh nicht interessiert. Diesbezüglich hab ich ja dann doch nicht so extrem viel verpasst.

@RAD/CAM Wieviele km musstest Du mit Deinem Rad bis zur Spezi abspulen u. wie sah es mit den Übernachtungsmöglichkeiten aus?

V.G. vom Cargomaniac
 
@RAD/CAM Wieviele km musstest Du mit Deinem Rad bis zur Spezi abspulen u. wie sah es mit den Übernachtungsmöglichkeiten aus?

70km, fast nur Tal und mit ordentlich Rückenwind. War kurzentschlossen gegen Mittag erst losgeradelt und vor 15 Uhr schon dort (MTB). Es hätte Campingplätze in der Nähe von Germersheim gegeben und sicher auch Pensionen, Hotels etc., aber ich wollte am gleichen Tag noch zurück, was wegen des Wetters am 1.Mai sicher nicht meine dümmste Idee war. Die Heimfahrt, nun gegen den Wind und samt des für mich obligatorischen Verirrens nachts im Wald, hat mich dann allerdings bis nach Mitternacht beschäftigt.
 
@RAD/CAM
Interessant-Das wäre mit dem Pedellen bzgl. der Akkureichweite und dem dann notwendigen langem Laden eine enge Nummer geworden.
Ich würde wohl nächstes Jahr (wenn Zeit ist) mit Fernbus bis Mannheim fahren und von dort aus mit dem Rad u. Campingzeugs zur Spezi.
L.G. aus München
 
Auto fällt flach, kann dies mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
Also unser vollbesetztes Auto mit 6 Personen (und -önchen) hat 1l/100km/Person verbraucht. Verbrauchsärmer schafft auch die DB oder ein halb-besetzter Reisebus wohl kaum. Da kann ich Auto sehr wohl mit dem Gewissen vereinbaren. Fleisch essen ist vermutlich schädlicher, aber ich will auch keinen Nebenthread aufmachen :)

War jedenfalls ein sehr kurzweiliger Nachmittag, besonders für die Kinder.

Zu der Anreisefrage:
Mit Bahn und/oder Fernbus wäre das alles so nicht machbar gewesen. Gerne würde ich mein Lastenrad öfter in der Bahn mitnehmen, auch im Fernverkehr, das scheitert aber oft schon an den viel zu kleinen Aufzügen, in die manchmal nur ein Rollstuhlfahrer (und das eher ohne Begleitung) reinpasst. Danach scheitert es an den Einstiegen, die oft nicht bahnsteig-eben sind bzw. viel zu schmal, im schlimmsten Fall sogar die alten Doppelschwingtüren mit Mittelholm, bei denen auch ein normaler Radtransport schon fast unmöglich wird. Und letztlich sind es die Züge selbst, die oft keine ausreichenden Großraumabteile haben. Selbst wenn alles wunderbar technisch ginge, hängt es vom Schaffner ab, der einen im Zweifel rausschmeißt. Es wäre alles wunderbar machbar, wenn der politische Wille da wäre. Große Aufzüge oder besser gleich Rampen, ebene Einstiege, große Frachtabteile... Egal.

Es nervt nur die blöde Begrenzung auf 25 km/h, bei der der Gaul dann merklich abriegelt.
Ja, mir kamen 25km/h anfangs auch wenig vor. Aber im Stadtverkehr ist man damit trotzdem sehr flott und es passieren leider zuviele Unfälle mit Rentnern auf Pedelecs, die mit 25km/h viel zu schnell unterwegs sind. Wichtiger fände ich gerade im Lastenradbereich die 250W-Begrenzung auf die in Schweiz und Dänemark möglichen 500W bei 25km/h anzuheben. Dann macht Lastenrad Sinn.
 
@lilisampo

Bei Deiner Vollbesetzung des Autos bin ich total dabei. Ich jedoch hätte mir von München aus einen Leihwagen nehmen müssen und dann 2 mal den Weg alleine durchziehen müssen. Das geht vom Gewissen echt nicht. So wichtig kann eine Messe gar nicht sein, dass ich so etwas machen würde.

Klar ist Fleisch essen viel schädlicher, als der von Dir super durchgeführte Transport (aus diesem Grunde esse ich ja seit über 35 Jahren kein Fleisch (und guckama.... ich lebe immer noch und hab fleissig Saft in den Beinen für jede Radstrecke).

Danke noch mal für die gute Beschreibung der Bahn-Problematik. Das macht echt keine Laune, obwohl ich ja den Luxus habe, dass ich mein Lastenrad falten kann, was gerade in Aufzügen etc. easy ist.

Würde dann aber wohl bei der Anreise zur kommenden Spezi wohl ein normales MTB mit Panniers nehmen oder den BOB-Trailer dranschrauben. Dann gibts auch keine Sorgenfalten wegen der Akku-Reichweite.

War letztens mit dem Rad in Basel. Die Schweizer Freunde haben aufgrund der wohl nicht europagerechten Normen noch engere Aufzüge als wir, aber sonst "Hut ab" weitaus nachhaltigere Lösungen als unsere autogerechte Scheuklappen-Politik.

Dein Profilfoto bringt mich zum Dauergrinsen. Jepp, so soll es gemacht werden! Ich baue jetzt für die nächste Critical Mass (letzte musste wegen nur 13 Leuten abgesagt werden) , ein amtliches Sofa auf meinen Hänger und fahr dann die Leute die Lust drauf haben mit dem Corso durch die Stadt (mal schauen, wie viele da drauf passen?)

Weiss zwar nicht, ob dies so legal ist, aber muss es mal austesten.

25 in der Stadt sind ja o.k., aber wenn man einen Radschnellweg vor der Haustüre hat (inoffiziell...ist nur der Isarradweg), dann kommt es einen vor, als würde man stehen.

Werde das Thema mit der 250 Watt-Begrenzung mal amtlich der Delegation für die Verkehrsfrage unserer Stadt bei der nächsten Podiumsdiskussion vortragen... Danke für die Erinnerung!

Wir in München rühmen uns ja mit der finanziellen Förderung von Lastenrädern. Habe diese als Kleinunternehmer auch in Anspruch genommen, nen ewigen Papier-und Nachweiskrieg gehabt und die paar Luschen seit über 7 Monaten immer noch nicht erhalten.

Da sind die Kollegen aus dem schönen Wien schon deutlich weiter. Da kann jeder (auch Privatleute) easy per online-Antrag eine Förderung bis 1000 Euro bzw. sogar eine Lastenanhängerförderung (schiele auf Carla Cargo) beantragen. "Ruck zuck und der Kaas is bissn"

In München ist dies ein totales Verwaltungsmonster und die Förderung wird durch eine massive Hypergenauigkeit und Beamten-Verwaltungs-Wut schon intern vernichtet. Deswegen wurde der Topf kaum angezapft und das Geld nun den Taxlern für E-Taxis in den A..... geschoben.

Das nennt man gerechte Förderung von ökologisch aktiven Leuten.....

Aber wir nennen uns ja die Radl-Hauptstadt und verbannen Hunderttausende Radler zu einem unsinnigen Umweg durch die Innenstadt, damit die Kopf-nach-unten-Handy-Addicts weiterhin blind über die Wege trotteln können.

Tief durchatmen, ich reg mich schon wieder auf!

Beste Grüße aus dem schönen München
 
@Cocalu
Ja, da hast Du Recht. Dies ist aber erst seit Kurzem möglich, da sich für die Förderung für Unternehmen und Selbständige viel zu wenige gemeldet haben. Dies war ja an so allerleih Bedingungen geknüpft und damit sollte wohl auch die Pedelec-Industrie etwas querfinanziert werden.
Normale Lastenroller als auch Kastenanhänger sind von der Förderung ausgeschlossen (egal wie amtlich und gewerblich gut diese eingesetzt werden.
Jetzt kann zwar Hinz und Kunz auch zu der Förderung kommen, aber ich glaube, dass nicht so viele Berufspendler diese in Anspruch nehmen würden, da auch Speed-Pedelecs ausgenommen wurden (was meiner Meinung ja gerade für die Berufspendler wichtig wäre).

Wenn man den Bürokratieaufwand - u. Zeitaufwand für die Förderung miteinrechnet, dann zahlt man drauf.
Die Verantwortlichen kennen sich ja leider auch gar nicht mit der Materie Lastenrad bzw. Pedelec aus und fördern z.B. ja auch nicht Carla-Cargo-Anhänger, die doch bestens in der Lieferzone der Fussgängerzonen legal ihren Zustell-Dienst machen können, während Lastenräder ja verboten sind.

Ich persönlich bereue jedenfalls die Entscheidung, mit dieser anscheinenden Förderung nicht die Auswahl an Rädern zur Verfügung gehabt zu haben, die die Förderkriterien erfüllen, so dass ich für mich nicht ganz die optimale Kombination schaffen konnte.

Jedenfalls ging dieses Projekt m.E. nach total in die Hose und somit wird das übrige Fördergeld nun wohl für eTaxis und ein paar E-Busse (also auch für die nicht so nachhaltige Beförderung )verbraten.

Von Lastenrad-DHL, oder- UPS Lieferservices (wie z.B. Hamburg) sind wir noch meilenweit entfernt.

Es sieht hier eher alle paar hundert Meter wie folgend aus: (siehe angehängte Pics)

Kontrollen finden nie statt und wenn man die Rennleitung darauf anspricht, dann heisst es mit hämischem Grinsen. "wir sind doch im Einsatz und haben für so was doch keine Zeit"

Ist ja klar, wenn die Rennleitung ja ebenfalls ständig die Radwege für private Zwecke (Brotzeit machen im Subway) zuparkt. (siehe pics)



L.G.
 

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Ich meinte Lastenräder und Lastenanhänger. Mein blödes Rechtschreibprogramm (muss dieses endlich entfernen schreibt gewisse Wörter immer um.

Sorry!
 
Wenn sie das Fahrzeug verlassen und nicht in der Lage sind es sofort zu bewegen zählt es allerdings schon als parken.
 
@Cocalu
...

Es sieht hier eher alle paar hundert Meter wie folgend aus: (siehe angehängte Pics)

Kontrollen finden nie statt und wenn man die Rennleitung darauf anspricht, dann heisst es mit hämischem Grinsen. "wir sind doch im Einsatz und haben für so was doch keine Zeit"

Ist ja klar, wenn die Rennleitung ja ebenfalls ständig die Radwege für private Zwecke (Brotzeit machen im Subway) zuparkt. (siehe pics)
L.G.

Hallo,

Dazu ein Tipp, der ehedem auf der HPV-Mailingliste (R.I.P) die Runde machte. Ich musste es selbst nicht ausprobieren, aber wenn ich mich recht erinnere hat das für den Tippgeber und die Nachahmer damals funktioniert und der Arbeitsweg war frei:

Stapel Fotos von Radwegparkern mit Datum und Uhrzeit (sollte ja die Kamera mit in die Datei schreiben) als Anzeige ans Ordnungsamt schicken. Dieses ist ja für den ruhenden Verkehr zuständig und nicht die Polizei. Vermutlich geht das immer noch leichter mit Foto-Prints auf Papier und Begleitbrief. Dann ist er Aufwand im Amt geringer und damit die Wahrscheinlichkeit, dass es untern Tisch fällt.

Damals(tm) berichteten die Anzeiger, dass Buß- bzw Verwarnungsgelder (weiß nicht mehr genau) verhängt wurden und die Radwege nach einigen Wochen (Verfahrensdauer) tatsächlich weniger zugeparkt waren, weil die notorischen Falschparker nach der zweiten Knolle wohl doch ins Grübeln kamen, ob sich das auf die Dauer lohnt...

Wie gesagt keine eigene Erfahrung damit und Paketdienste waren zu der Zeit noch nicht so ein Thema...

LG, Markus
 
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