Speichen nachziehen

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Hallo zusammen,

beim 20 Zoll Vorderrad hat sich eine Speiche auf den ersten paar 100 Kilometern gelockert. Die habe ich nun nur gerade so weit angezogen, dass sie nicht mehr lose ist. Jetzt würde ich gerne sämtliche Speichen des Vorderrads nachziehen. Am liebsten alle um den gleichen Winkel (z.B. 1/4 Umdrehung) und das, ohne eine Acht rein zu bekommen.

Mal ganz naiv gefragt:
1) Ist das erfolgsversprechend?
2) Mit was für einem Winkel fängt man da an (1/4 Drehung, 1/2 oder doch gleich mehr)?
3) Wäre mein Versuch reversibel? Also angenommen, ich ziehe alle Speichen gleichmäßig an und bekomme eine Acht rein, bekomme ich die wieder raus, indem ich alle Speichen um den gleichen Wert lockere?

Vielen Dank schonmal!

p.s.: Falls das gelingt: Gibt's beim Hinterrad (Nabenschaltung, daher wohl symmetrisch eingespeicht) im Vergleich zum Vorderrad etwas zu beachten?
 
So habe ich auch mal angefangen. Bei mir habe ich die Speichen "nach Gefühl" nachgezogen. Anfangs "wackelten" die Reifen (egal ob 16",20", 26" & 28"), sie hatten einen "Schlag". Das ging auch ewig gut. Dann habe ich mit Logik und an die Felgen gehaltenem Daumen versucht, die Räder zu zentrieren. Irgendwann klappte das wirklich gut und mittlerweile geht das auch relativ schnell von der Hand.

Und ich habe lieber alles 1/16 nachgezogen und dafür dann lieber mehrere Rundläufe gemacht. Dabei spüre ich dann auch, ob so eine Speiche eine Weiche oder eine Feste ist.
 
Ich denke es gibt schon genügend tutorials z.B. bei YT zu finden....
alternativ findet sich bestimmt eine Selbshilfe Werkstatt auch in deiner Nähe.
 
Mal ganz naiv gefragt:
1) Ist das erfolgsversprechend?

3) Wäre mein Versuch reversibel?
Mal ganz desillusionierend geantwortet: Nein und Nein.

Du tordierst beim Drehen zuerst nur die Speichen, bevor das Gewinde nachgezogen wird. Es ist daher Glückssache, ob ein Rad beim »Nachspannen« rund wird.

Es hilft nichts. Bring dir zentrieren bei. Bei 20" ist das übrigens erstaunlich einfach, weil die Speichen weniger steil stehen.

t.
 
Mach mal einen Hörtest und bring Deine lose Speiche auf eine ähnliche Tonhöhe, wie die anderen Speichen.
Fühl mal durch kräftiges Drücken der gekreuzten Speichenpaare, ob die Speichen insgesamt locker sind. Wenn ja, nachspannen.
Für den Hausgebrauch reicht ne Vierteldrehung je Speiche, oder ne halbe fest und sofort ne Viertel los, wegen des Tordierens (was ich nur selten beobachte), oeer wenn die Speichen richtig schlabbern, gleich ne ganze Drehjgg rundum.
Falls Du noch Gewährleistung hast: Hau Deinem Händler das Rad um die Ohren, er hat Dir Schrott verkauft. Ein ordentlich zentriertes Rad läuft mindestens 10 Mm, ohne dass sich Speichen lösen.
Viel Erfolg, Gruß Krischan
 
Danke für Eure Antworten!

Dass sich eine Speiche erstmal etwas drehen kann, bevor das Gewinde nachgezogen wird, ist ein guter Einwand. Daran hatte ich nicht gedacht.

Selbsthilfewerkstatt ist außerhalb von Corona ein prima Tipp. Tatsächlich hatte ich mich sogar Monate vor der Pandemie auf die Benachrichtigungsliste für den nächsten Einspeichworkshop der nächstgelegenen Selbsthilfewerkstatt setzen lassen. Die läuft aber gerade erst wieder vorsichtig an. Ich denke, die raren Zeitslots brauchen andere zurzeit mehr.

Locker war nur eine Speiche. Gefühlt (paarweise gedrückt) könnten aber ein paar weitere etwas straffer sein. Gekauft habe ich es online (85% vormontiert), nachdem der Bakfiets-Händler um die Ecke sich sehr spontan von Bakfiets.nl getrennt hatte.

Ich denke, ich mache mich mal vorsichtig daran. Vielleicht suche ich mir erstmal ein altes Laufrad zum Üben.
 
Man kann sich etwas am Klang orientieren. Eine gespannte Speiche ist ähnlich wie eine gespannte Gitarrensaite. Ganz genau geht es nur mit Tensiometer. Habe ich ehrlich gesagt am 20 Zoll Rad nicht gemacht. Wo soll man den sinnvoll ansetzen?
Beim Einspeichen mache ich immer nach Umdrehungszahl. Später beim Zentrieren achte ich auf Seiten-und Höhenschläge. Eine einzelne lockere Speiche war sicherlich von Anfang an nicht richtig fest.
 
Zu Speichenspannung nach Tonhöhe fällt mir der Artikel ein:
Viel Spaß ;)
 
Man kann sich etwas am Klang orientieren. Eine gespannte Speiche ist ähnlich wie eine gespannte Gitarrensaite. Ganz genau geht es nur mit Tensiometer. Habe ich ehrlich gesagt am 20 Zoll Rad nicht gemacht. Wo soll man den sinnvoll ansetzen?
Beim Einspeichen mache ich immer nach Umdrehungszahl. Später beim Zentrieren achte ich auf Seiten-und Höhenschläge. Eine einzelne lockere Speiche war sicherlich von Anfang an nicht richtig fest.
Mache ich genau so. Ich habe zwar ein billiges Tensiometer aus China um an Ende die Gleichmäßigkeit nochmal zu checken, das funktioniert aber recht gut so.

Ich würde die Speiche wieder auf eine ähnliche Spannung bringen und dann mal in den Rahmen halten und mit Kabelbindern schauen, ob auch kein Seitenschlag / Höhenschlag vorhanden ist.
 
Im Lehrbuch für Fahrradtechnik steht beim Thema zentrieren, dass man bei Hollandrädern mit höheren Toleranzen arbeiten darf. Also bist du beim Bakfiets safe. :) Probiers mit Ton und das Drehmoment fühlend anzupassen. Den Zentrierständer kannst Du dann mit Eisstielen per Gummi an der Gabel befestigt provisorisch ersetzen. Wie oben gesagt, vorher mal YT schauen.

@tjm. hat natürlich recht, das wird nicht genau und professionell, aber vermutlich stabil genug und ein Versuch ist es allemal wert. Wichtig ist ein passender Speichenschlüssel. Sonst vernudelst Du die Speichennippel. Vorher messen, die Unterscheiden sich teils im Zehntelmillimeterbereich. Dann beobachtest Du die Schose beim Fahren und wenns Kaka war stellst Du Dich beim Radladen in die Schlange.
 
Im Lehrbuch für Fahrradtechnik steht beim Thema zentrieren, dass man bei Hollandrädern mit höheren Toleranzen arbeiten darf. Also bist du beim Bakfiets safe. :) Probiers mit Ton und das Drehmoment fühlend anzupassen. Den Zentrierständer kannst Du dann mit Eisstielen per Gummi an der Gabel befestigt provisorisch ersetzen. Wie oben gesagt, vorher mal YT schauen.

@tjm. hat natürlich recht, das wird nicht genau und professionell, aber vermutlich stabil genug und ein Versuch ist es allemal wert. Wichtig ist ein passender Speichenschlüssel. Sonst vernudelst Du die Speichennippel. Vorher messen, die Unterscheiden sich teils im Zehntelmillimeterbereich. Dann beobachtest Du die Schose beim Fahren und wenns Kaka war stellst Du Dich beim Radladen in die Schlange.
So in etwa sieht mein "Plan" aus. :)
Beim Speichenschlüssel muss ich dann nochmal gucken. Hab einen für 8 unterschiedliche Größen. War daher bisher davon ausgegangen, dass, wenn ich von denen den engsten nehme, der noch passt, das dann schon alles in Ordnung gehen wird.
Das mit dem Bakfiets war wohl missverständlich ausgedrückt. Es handelt sich um ein Vogue.
 
War auch mehr so Scherz. :) Ist ja ein Lastenrad und muss deshalb auch stabil sein, aber halt nicht im Mikrobereich laufen. Beim Multischlüssel sollte was bei sein, aber immer schön sauber ansetzen, sonst... :oops: Aus eigener Erfahrung. Bei den höherwertigen Dingern ist der Aufpreis schon gerechtfertigt. Viel Erfolg.
 
Damit sind typische Holland-Fahrräder gemeint. Also mit Stahlfelgen, kompletter Kettenschutz usw. Nicht alles was aus Holland kommt ist automatisch robuste Landmaschinen-Technik.
 
So in etwa sieht mein "Plan" aus. :)
Beim Speichenschlüssel muss ich dann nochmal gucken. Hab einen für 8 unterschiedliche Größen. War daher bisher davon ausgegangen, dass, wenn ich von denen den engsten nehme, der noch passt, das dann schon alles in Ordnung gehen wird.
Das mit dem Bakfiets war wohl missverständlich ausgedrückt. Es handelt sich um ein Vogue.
Der Spokey ist so der Standardschlüssel, hab ich den Eindruck. Der packt drei Ecken und hinterlässt kaum Abdrücke am Nippel. Der Spokey Pro ist eventuell noch etwas schonender, ich kenne ihn aber nicht aus eigener Erfahrung.

t.
 
Der Spokey Pro hat zwei eingearbeitete Metallteile, liegt also auf der doppelten Fläche an. Der normale tut den Dienst meiner Erfahrung nach vollkommen in Ordnung, der Pro schon bei hohen Spannungen doch die Nippel etwas mehr.
 
Ja ich habe auch die normalen Spokey und bin damit ganz zufrieden. Besser geht aber immer, allerdings dann auch teuerer
 
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