Sicherungsseil bei Weber Kupplung notwendig?

Uns hat es einmal einige Speichen und die Schaltung zerlegt, als sich die Deichsel gelöst hat und wir waren froh, dass der Hänger dank Sicherungsgurt weder auf die Straße noch in den Graben gerollt ist.

Ursache war ganz klar menschliches Versagen, aber auch das kann vorkommen. Mein Mann hatte den Anhänger zuvor nur selten angekuppelt (ich habe ihn hauptsächlich genutzt) und dann im Halbdunkeln mit müden Kindern einen echt blöden Fehler gemacht.

Für die Statistik: Winther Dolphin - Weberkupplung - Schnellspanner
 
Sorry, der "Tipp" ist doch wohl daneben. Ebenso wie der Heißkleber oben. Nyloc-Stopmuttern oder Sternscheiben oder sowas, aber doch keinen Sekundenkleber oder überhaupt Kleber ...
Leider half Drehmoment nicht, deshalb konnte ich leider mehrmals das lösen der Mutter beobachten. Die Bohrung in der Kupplung ist größer als die Achse im Adapter. Das führt dazu, dass minimale vertikale Schläge im normalen Fahrbetrieb die Mutter drehen und damit lösen. Die Kontaktreibung zwischen dem Metall des Adapters und dem Lack der Kupplung reichte nicht aus um diese minimalen Bewegungen zu unterbinden. Mehr Drehmoment war keine Lösung. Locktite war mir für diese Situation zu schwach (zugegeben gefühlt zu schwach ich hab's nicht getestet) und ich habe die Mutter direkt mit langsam härtenden
Cyanoacrylat Sekundenkleber gesichert und dabei auch die Kontaktflächen bedacht. Die Hoffnung, dass sich dadurch die Minimalbewegungen vermeiden lassen hat sich bis jetzt (ca. über 12 Monate) bewährt. Ich kontrolliere regelmäßig und nutze aufgrund der Erfahrung das Sicherungsseil. Die Montage der Originalteile von Burley laut Anleitung hat leider alleine nicht geklappt bzw. war sogar deutlich gefährlich. Da die Mutter dass Gegenstück des Schnellspanners darstellt ist der Reifenwechsel problemlos. Wenn ich sie je noch einmal lösen muss ist cyanoacrylat glücklicherweise nicht hitzestabil und daher der Verweis auf die Heißluftpistole. Nur zur Erklärung falls mein erster Post falsch rübergekommen ist.
 
Da würde ich auch kein Nyloc oder Sternscheiben verwenden. Drehmoment regelt
Ja dort (Radmuttern, Motorblock, alles was Metall auf Metall ist). Aber gerade kleinere Schrauben setzt man auch an lackieten Teilen ein und da ist es vorbei mit einer dauerhaften Sicherung über das Drehmoment. Da setzt man Schraubensicherung über Sicherungsmuttern oder Sicherungslack ein.
 
Mh...
stimmt mich schon ein wenig nachdenklich, dass es für einige offenbar schon eine Zumutung ist, ein einfaches Band mit Karabiner am Fahrrad zu befestigen. Da wundert es umgekehrt nicht, dass von staatlicher Seite immer mehr Dinge fest vorgeschrieben werden, verdongelte Pedelec-Motoren z.B. ...
 
Mich stimmen so Kommentare nachdenklich. Ich finde eine freie Gesellschaft muss unterschiedliche Risikotoleranzen aushalten.

(Sofern man in einem Land wie Deutschland, wo man zu 99,x% eines natürlichen Todes sterben wird, überhaupt noch von Risiko und Risikotoleranz sprechen mag.)
 
Wir fahren seit 4 Jahren täglich mit unserem Anhänger und haben lange Zeit kein Sicherungsseil verwendet. Dann war einmal die Kupplung nicht richtig arritiert und der Hänger hat sich gelöst und ist mit zwei Kindern beladen in den Gegenverkehr auf einer Hauptstraße gerollt. Es war wirklich nur ganz großes Glück, dass das entgegenkommende Auto noch weit genug weg war und bremsen konnte. Aus Fehlern lernt man und seitdem verwenden wir immer das Sicherungsseil. Ich verstehe wirklich das es anfänglich nervt. Aber man gewöhnt sich dran und zwei Verbindungen sind einfach sicherer wir eine ...
 
Mir ist einem Radler vor mir der Anhänger abgehauen, ich saß allerdings im PKW. Es war ein abgeranzter Kinderanhänger mit Fähnchen dran. Zum Stehen gekommen bin ich auf der Gegenfahrbahn, da ich das Ding keinesfalls erwischen wollte. Da fuhr zum Glück keiner in dem Moment.Wie sich herrausstellte hätte ich 2 Säcke Hundefutter erwischt, aber wie soll man das in dem Moment wissen. Worauf ich hinauswill, Risikotoleranz heißt nicht, das andere drunter leiden dürfen. Und ein Anhänger, der sich mit 20km/h + x selbstständig macht tut genau das.
 
Beim alten DDR-Anhänger habe ich auch für den Fall des Falles eine Kette mit Karabinerhaken parallel.
Bei der alten Kupplung löst sich zwar selbst dann nichts, wenn der Hänger umkippt (weil man in der Kurve nicht aufgepasst hat...), aber ich erhoffe mir im Fall des Falles ein paar Sekundenbruchteile mehr, um noch eine Vollbremsung hinlegen zu können bzw. den Hänger nicht davon-, sondern mir in den Allerwertesten hinein rauschen zu lassen. Das kann sonst teuer werden.

Bei Kindern wären mir die 3-4s, die dazu kommen, es immer wert - und sei es nur für das subjektive Sicherheitsgefühl.
 
Worauf ich hinauswill, Risikotoleranz heißt nicht, das andere drunter leiden dürfen. Und ein Anhänger, der sich mit 20km/h + x selbstständig macht tut genau das.

Natürlich heisst es das. Von jedem Auto geht eine höhere Betriebsgefahr[1] aus als von einem Kinderanhänger ohne Sicherungsseil, erst recht für unbeteiligte Dritte die drunter leiden und zum Beispiel deswegen sterben. Trotzdem ist Autofahren erlaubt, weil "sicher genug" -> Risikotoleranz.

Nebenbemerkung: Als Autofahrer halte ich immer ausreichend Sicherheitsabstand ein, erst recht zu Kinderanhängern. So kann ich jederzeit (wie von der Stvo vorgesehen) zum stehen kommen falls sich z.B. ein Fahrradanhänger löst. Ich müsste nicht in den Gegenverkehr fahren. Da habe ich eine niedrigere Risikotoleranz als der Autofahrer in deinem Beispiel.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsgefahr
 
Wir fahren seit 4 Jahren täglich mit unserem Anhänger und haben lange Zeit kein Sicherungsseil verwendet. Dann war einmal die Kupplung nicht richtig arritiert und der Hänger hat sich gelöst und ist mit zwei Kindern beladen in den Gegenverkehr auf einer Hauptstraße gerollt.

War das eine Weber Kupplung oder ein anderer Hersteller? Das klingt so als wäre der Hänger noch recht weit gefahren. Da er ja nicht auf der Stelle um 90 Grad gedreht haben wird, sondern 45 Grad oder so, klingt das nach ca.10 Metern alleinfahrt des Hängers. Da bekomme ich direkt Bastelfieber, zum Beispiel für eine Anti-Rutsch matte vorne an der Deichsel, welche den Hänger bei Kupplungsbruch bremst. Oder ein Sicherungsseil, welches wie beim PKW Anhänger auf die Bremse des Kinderanhängers wirkt.
 
War das eine Weber Kupplung oder ein anderer Hersteller? Das klingt so als wäre der Hänger noch recht weit gefahren. Da er ja nicht auf der Stelle um 90 Grad gedreht haben wird, sondern 45 Grad oder so, klingt das nach ca.10 Metern alleinfahrt des Hängers. Da bekomme ich direkt Bastelfieber, zum Beispiel für eine Anti-Rutsch matte vorne an der Deichsel, welche den Hänger bei Kupplungsbruch bremst. Oder ein Sicherungsseil, welches wie beim PKW Anhänger auf die Bremse des Kinderanhängers wirkt.
Das war ein Thule Anhänger, an dem wir in der Hektik den Sicherungsstift nicht richtig befestigt haben. Davor hatten wir einen anderen Hänger mit Weberkupplung. Dabei kann dir aber das gleiche passieren, wenn man nicht bis zum Einrasten dreht. Das Problem ist, dass sich der Hänger eindreht und nicht einfach weiter geradeaus schiebt.

Nebenbemerkung: Als Autofahrer halte ich immer ausreichend Sicherheitsabstand ein, erst recht zu Kinderanhängern. So kann ich jederzeit (wie von der Stvo vorgesehen) zum stehen kommen falls sich z.B. ein Fahrradanhänger löst. Ich müsste nicht in den Gegenverkehr fahren. Da habe ich eine niedrigere Risikotoleranz als der Autofahrer in deinem Beispiel.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebsgefahr
Sorry, aber das ist absoluter Quatsch. Du hälst beim Überholen sicher keine 10m Seitenabstand ohne in der Gegenverkehr zu fahren. Gesetzlich vorgeschrieben sind AFAIK 1,5m. Mehr Platz ist in der Stadt mit einem normalen Radweg auch nicht. Wenn sich der Hänger dann löst und dir direkt vors Auto rollst, hast du keine Chance auszuweichen.
 
Und nur weil Autofahren noch gefährlicher ist, verzichtet man auf eine zusätzliche Sicherung am Anhänger??? Tolle Argumentation, damit lässt sich so einiges begründen...

Das ist nicht nett, so zu tun als hätte ich sowas schwachsinniges geschrieben.

Falls Du es wirklich anders verstanden hast: Ich hatte ein Beispiel mit einem Auto benutzt, um deine Aussage "Risikotoleranz heißt nicht, das andere drunter leiden dürfen", in Frage zu stellen bzw. zu widerlegen.

Zu den Gründen warum ich meinen Anhänger bei Kurzstrecken nicht sichere habe ich nix geschrieben, mit Autofahren hat es jedenfalls garantiert nix zu tun.
 
Das war ein Thule Anhänger, an dem wir in der Hektik den Sicherungsstift nicht richtig befestigt haben. Davor hatten wir einen anderen Hänger mit Weberkupplung. Dabei kann dir aber das gleiche passieren, wenn man nicht bis zum Einrasten dreht. Das Problem ist, dass sich der Hänger eindreht und nicht einfach weiter geradeaus schiebt.

Das denke ich auch. Zumindest kann auch bei Weber Kupplung ja die Achsmutter abgehen, wie in unseren Beispielen. Hast du eine Idee warum er eingedreht ist?

Sorry, aber das ist absoluter Quatsch. Du hälst beim Überholen sicher keine 10m Seitenabstand ohne in der Gegenverkehr zu fahren. Gesetzlich vorgeschrieben sind AFAIK 1,5m. Mehr Platz ist in der Stadt mit einem normalen Radweg auch nicht. Wenn sich der Hänger dann löst und dir direkt vors Auto rollst, hast du keine Chance auszuweichen.

Ich muss dazu sagen das ich sehr defensiv fahre. Bei Gegenverkehr kann ich hier meistens nicht überholen ohne meine 2m Abstand zu unterschreiten. Wenn ich nur 2m habe bremse ich, Differenzgeschwindigkeit max 20km/h. Würde auch eher bremsen statt ausweichen. Aber ok, ich stimme Dir zu. Bei schnellem Radler (und daher schneller loser Hänger) und einem Hänger der sich in der denkbar schlechtesten Sekunde löst könnte es echt eng werden bzw. dann auch einfach mal nicht mehr passen.

@PaulchenPauker: Entschuldigung, ich denke hier habe ich Dir unrecht getan!
 
Von jedem Auto geht eine höhere Betriebsgefahr[1] aus als von einem Kinderanhänger ohne Sicherungsseil, erst recht für unbeteiligte Dritte die drunter leiden und zum Beispiel deswegen sterben. Trotzdem ist Autofahren erlaubt, weil "sicher genug" -> Risikotoleranz.
Ich entschuldige mich für etwaige Missverständnisse. Ausgangsfrage war die Notwendigkeit des Anbringens eines Fangseils als Sicherheitseinrichtung. Meine Meinung dazu ist, dass es die Teilnahme am Straßenverkehr sicherer macht, auch für andere Teilnehmer, u.a. in oben genannten Situationen. Da aber ja beim Fahrrad noch relativ viele Dinge eher lax geregelt sind, führt das scheinbar dazu, dass auch sichetheitsrelevante Features nicht immer eingesetzt werden. Beim Beispiel Helm betrifft es jeden selbst, kein Grund tätig zu werden. Beim Beispiel (Kinder-)Anhänger betrifft es potentiell andere Verkehrsteilnehmer/die Kinder. Und ich kann dann verstehen, wenn da der Wunsch aufkommt, regulativ einzugreifen. Und da ist auch die Statistik relativ egal, denn einige wenige (krasse) Fälle machen es halt für alle "kaputt". D.h. ich kann den Wunsch nach Regulation nachvollziehen. Ich heiße ihn nicht unbedingt gut.
Dem hast du "unterschiedliche Risikotoleranzen" die eine freie Gesellschaft aushalten muss entgegengesetzt. Kam bei mir so an, als müsse die Gesellschaft aushalten, dass einige halt mehr Risiken eingehen als andere. Finde ich grundsätzlich auch, wenn sie dabei vermeidbare Risiken von mir fernhalten, z.B. durch das lapidare Anbringen eines Sicherungsseils.
Den Vergleich zum Autofahren verstehe ich dann an der Stelle nicht. :unsure: klär mich auf
 
Das kann viele Gründe haben. Vermutlich weil der Hänger auf einer Seite früher aufsetzt oder durch ungleiches beladen mehr Reibung auf einer Seite entsteht.
Der Hänger vor mir blieb damals mit der Deichsel hängen, drehte sich über die Deichsel ein und hob rechts kurz ab, woraufhin er sich löste und dann seitwärts nach links vorne weiterschlitterte. 50kg Hundefutter haben doch eine gewisse Eigendynamik.
 
Danke für die Zusammenfassung, verstehe ich auch so.

Meine Bauschmerzen kommen bei dem "vermeidbare Risiken von mir fernhalten", weil ja fast alle Risiken immer noch weiter reduziert werden können. Wer entscheidet wann es "sicher genug" ist und wann man noch mehr tun muss? Sofern ein sehr hoher Sicherheitsstandard bereits erreicht ist (wie in Deutschland), kenne ich kein besseres Verfahren als: Jeder entscheidet für sich, in Kenntnis der ganz konkreten, einzelnen Situation.
 
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