Selbsthilfegruppe der anonymen Schweißwilligen

Das Problem unterschiedlicher Materialstärken (hat man ja beim Lastenradbau oft, z.B. am Tretlager) ist für mich einer der Gründe, warum hier WIG so einen großen Vorteil gegenüber MAG darstellt… beim MAG bin ich durch Drahtvorschub gezwungen die Naht weiter zu ziehen ohne das ich sicher bin, ob das stärkere Material auch wirklich aufgeschmolzen ist, oft klebt der Zusatz dann auf dem stärkeren Material mehr drauf als wirklich verschmolzen und tief eingebrannt zu sein…

Mit dem WIG kann ich bei etwas reduzierter Stromstärke (bei dem 2mm-4mm also z.B. ca. 90A) so lange auf dem stärkeren Material mit dem Lichtbogen bleiben, bis es ordentlich aufgeschmolzen ist und dann immer nur kurz auf das schwächere Pendeln, damit bekomme ich eine sehr saubere, gleichmäßige und auf beiden Seiten gut eingebrannte Naht…
 
Meinung:
Egal womit zwei Stück Metall verbunden werden ,die Verbindung darf nicht schwächer sein als das Material.
Mehr als das ist nicht nötig.
Ob ich Mig/Mag, Elektrode , Wig, oder mit einem popligen Fülldraht schweiße sollte wenn das beachtet wird egal sein.
Hauptproblem wird das Vertrauen zur eigenen Schweißnaht sein, das bekommt man erst wenn man es lange genug gemacht hat.

Schweißen ist etwas was man nur lernen kann in dem man es viel macht.
Probestücke auch mal bewusst zerstören zeigt einem dabei was bringt welche Vorgehensweise.
 
Meinung:
Egal womit zwei Stück Metall verbunden werden ,die Verbindung darf nicht schwächer sein als das Material.
Diesen Zustand kann man bei gut schweißbarem und wenig festem Baustahl wirklich erreichen. Bei kaltverfestigtem und höherfestem Fahrradgeröhr wird man sich mit weniger begnügen müssen, wenn nicht im Bereich der Verbindung, dann in der Wärmeeinflusszone. Das muss aber nichts schaden, man verbaut ja ungeachtet der Belastung auch Rohre mit durchgehendem Außendurchmesser. Man geht also generell etwas großzügig mit den Reserven um.

Bei Schweißern, die wirklich kritische Verbindungen schweißen sagt man, dass man sie nochmal prüfen müsse, wenn sie Urlaub gehabt hätten. Das kann an der Dauer der Pause liegen, allerdings auch an deren Art der Urlaubsgestaltung... :rolleyes:

Ich selbst kann nicht besonders gut schweißen, habe nur begrenzt Talent dafür, mache es aber gerne. Für den Hausgebrauch reicht das, ich merke auch, dass es besser gelingt, wenn ich mal eine Phase mit mehr Schweißaufgaben habe.
Eines meiner anstehenden Projekte ist eine Heizkörperverkleidung mit Lüftern zur Unterstützung des Heizkörpers und Lagerplatz für meine kleine 100kg-Elektroden-Sammlung. :giggle:
 
Ein ganz anderer Ansatz. Ich hab auch Bock schweißen zu lernen und komme von 0.
Alleine über YouTube Videos mag ich den Einstieg auch nicht beginnen.
Nun hab ich aber noch 10 Tage Bildungsurlaub, finde aber niemanden der mir das Schweißen beibringen möchte. Hat das Forum da eine Idee?
 
Ein ganz anderer Ansatz. Ich hab auch Bock schweißen zu lernen und komme von 0.
Alleine über YouTube Videos mag ich den Einstieg auch nicht beginnen.
Nun hab ich aber noch 10 Tage Bildungsurlaub, finde aber niemanden der mir das Schweißen beibringen möchte. Hat das Forum da eine Idee?
Den Ansatz mag ich. Es gibt den DVS, der viel anbietet. Eventuell kommst du über die weiter?!

t.
 
Ich bekomme den Eindruck, dass das private Schweißen der Überregulation zum Opfer gefallen ist.
Ich finde Quellen, die die Gesetzeslage so interpretieren, dass für jedes schweißen, also auch im privaten, ein Schein abzulegen sei.
Wahrscheinlich traut sich daher keiner so einen Kurs anzubieten.
 
Heizkörper verkleidet man nicht, und der Lüfter braucht nun zusätzlich Energie.
Der Fall ist hier etwas anders anders gelagert, die Verkleidung dient nicht zur Zierde, sondern stellt einen Schacht zur Luftführung dar. Heizkörper haben einen sog. Heizkörperexponenten, der liegt so bei 1,2 bis 1,5 und beschreibt, wie die Leistungsabgabe mit zunehmender Übertemperatur gegenüber dem Raum überproportional zunimmt weil der konvektive Anteil stark steigt. Andersrum nimmt sie leider auch überproportional ab! :cry:
Mit einer Wärmepumpe heizt man mit möglichst geringen Vorlauftemperaturen, bei uns um die 30°C. Da fällt der konvektive Antiel völlig in sich zusammen und man kann ihn nutzbar machen, indem man ein paar kleine PC-Lüfter nachhelfen lässt. Das funktioniert wirklich gut, lohnt sich aber nur wegen dem Arbeitszahlgewinn bei der Wärmepumpe.

Zum Schweißkurs: Wenn man für alles einen Schein bräuchte müsste man trotzdem einen Schein machen dürfen. Es kann natürlich sein, dass Interessenverbände versuchen Außenstehende draußen zu halten.

Es scheint aber doch Angebot zu geben:

https://www.schweisskurse-merkle.de/lerninhalte/
https://www.wanzenberg.com/schweisskurse
https://www.schweiss-shop.de/page/schweisskurse-hamburg
 
Wir haben heute erfolgreich gebrutzelt.
Teil 1 der Radhalterung ist fertig.
Nicht schön aber hält.
Meißel und fetter Hammer haben am Probestück versagt. Wir haben es nicht mehr auseinander bekommen.
Egal womit zwei Stück Metall verbunden werden ,die Verbindung darf nicht schwächer sein als das Material.
Mehr als das ist nicht nötig.
Haben wir uns gemerkt und probiert anzuwenden.
 
Ich bekomme den Eindruck, dass das private Schweißen der Überregulation zum Opfer gefallen ist.
Ich finde Quellen, die die Gesetzeslage so interpretieren, dass für jedes schweißen, also auch im privaten, ein Schein abzulegen sei.
Wahrscheinlich traut sich daher keiner so einen Kurs anzubieten.

Es wird oft die Frage gestellt, ob im privaten Bereich auch eine Schweißerprüfung nötig ist. Braucht man auf einem Privatgelände einen gültigen Führerschein, um ein Fahrzeug zu steuern? Wohl eher nicht. Deshalb kann diese Frage eindeutig mit nein beantwortet werden, ob im privaten Bereich eine Schweißerprüfung nötig ist.

Es stellt sich aber die Frage, wer haftet, wenn etwas passiert? Wahrscheinlich der Fahrer ohne Führerschein. Eine Versicherung wird sich weigern den Schaden zu übernehmen. Genauso verhält es sich bei Schäden im Privatbereich, für die wohl der aufkommen muss, der die Schweißarbeiten ausgeführt hat.

Man sollte sich deshalb bei privaten Schweißarbeiten immer vorher Gedanken machen, ob ich die Arbeiten fachgerecht durchführen kann, ohne dass irgendjemand zu Schaden kommt. Fachgerecht kann ich nur etwas durchführen, wenn ich es vorher erlernt habe.
Quelle

Man darf privat schweißen soviel man mag ohne Schweißprüfung.
Es sollte einem nur immer im Hinterkopf beschäftigen was passiert wenn die Schweißstelle versagt.
Bricht das selbst geschweißte Gartentor ist es selten schlimm.
An einem Fahrzeug egal welcher Art sieht das schnell anders aus und kann enorme Probleme verursachen.

Nicht schön aber hält.
Meißel und fetter Hammer haben am Probestück versagt. Wir haben es nicht mehr auseinander bekommen.
Aus Erfahrung zu Schweißnähten : Was nicht schön aussieht, hält auch selten gut.

Geh zum Verwerter / Schlosserei ums Eck und frag nach Material zum üben.
Learning by doing
 
Das Zerbrechen oder auch Zerschneiden ist auf jeden Fall lehrreich.
Für den Amateur bietet es sich an, sich eher auf Teile zu beschränken, bei deren Versagen keine allzu große Gefahr für Leib und Leben besteht oder die sehr unkompliziert zu schweißen sind. Wo man da seine Linie zieht muss jeder selbst entscheiden. Abgesehen von der mäßigen Eignung des Elektrodenschweißens dafür würde ich an einem Lenker oder einer Gabelscheide nicht schweißen, an einem Gepäckträger oder unkritischeren Stellen eines Rahmens schon. Dahin zu kommen, dass man solche Nähte selber schweißen kann ist nach meiner Erfahrung machbar. Mir ist bislang keine Naht gebrochen, von der ich es nicht sowieso erwartet habe.

Wer im Büro arbeitet verbringt evtl. viel Zeit neben gutem Übungsmaterial: An den Rückseiten von Roll- und Standcontainern sind oft Stahlplatten als Gegengewicht angeschraubt, einfach den Hausmeister anschnacken. Die Rückwand von zu entsorgenden Containern baut man ganz schnell aus indem man ein etwas überlanges Kantholz in eine Schublade legt und sie mit Schmackes schließt. In den Füßen von Schreibtischlampen sind entweder Beutel mit Stanzresten oder ebenfalls schöne Blechplatten.
 
Gar nicht mal so leicht
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Sehr hilfreich ist auch eine komfortable Arbeitshaltung mit der Möglichkeit, sich abzustützen. Ich benutze zum Schweißen gerne eine 10mm-Sahlplatte, 300x300mm groß, mit einem in einer Ecke angeschweißten Vierkantrohr. Die kann ich auf unterschiedlichsten Höhen in den Schraubstock spannen um eine gute Arbeitshöhe zu bekommen.
 
Moin, genau Unterarm oder Handgelenk abstützen schon mal gut. Dein Versuch ist zu heiß geworden. Also zu viel Strom oder zu langsam. Außenecke ist eh doof weil die Hitze schwer zu steuern ist und das Schutzgas auch schnell weg ist. Zum üben eher ein paar Bleche und Strecke machen und mit den Parametern spielen um ein Gefühl zu kriegen
 
Übe erstmal ohne Zusatz, dann nur auf einem Flachstahl mit Zusatz.

Das sieht so aus, als hättest Du viel zu schnell und mit zu hohem Strom geschweißt und den Zusatz nicht am Rand des Schmelzbads sondern im Lichtbogen abgeschmolzen. Die anderen Tips oben zu fester Auflage der Arme usw. Alles auch wichtig.

Etwas ausführlicher:

Zum Anfang sollte man wirklich erstmal ohne Zusatz versuchen ganz langsam auf einem Flachstahl ein Schmelzbad zu erzeugen und das richtig zu sehen und zu kontrollieren. Dabei erstmal eher zu wenig als zu viel Strom, langsam rantasten (ca. 30A/mm).
Der Brenner bewegt sich dabei im Winkel von ca. 70° ganz langsam stechend, langsam meint langsam… dazu musst Du Dich so Positionieren, dass Du das Schmelzbad, also den kleine Stahlsee, wirklich siehst, also nah ran, evtl. Starke Lesenrille oder Linsen in den Helm, wenn du das Schmelzbad (den Stahlsee) nicht richtig siehst, kannst Du aufhören…
Dann erstmal damit spielen, gerade Linie, Schlangenlinien usw. Und immer langsam. Und ich meine langsam! Lieber weniger Strom…

Wenn das richtig schön gleichmäßig und ruhig geht, dann erst mit dem Zusatz anfangen. Den Zusatz flach (10-15°) entgegen der Schweißrichtung ranführen, am Rand des Schmelzbads (Stahlsees) abschmelzen, ungefähr im 1,5-Sekundentakt, der Brenner/Lichtbogen fährt dann über den abgeschmolzenen Zusatz. Das erstmal auch auf nem Flachstahl üben. Und zwar langsam,. Ich meine langsam ;-)

Wenn das Klappt zwei Flachstähle auf Stoß… dann erst an die Kehlnaht rantasten.

Und, ach, eh ich’s vergesse: den Brenner langsam bewegen, lieber erstmal weniger Strom… wenn mans dann richtig kann, kann man natürlich schneller werden.
 
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