Selbsthilfegruppe der anonymen Schweißwilligen

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Nachdem hier ja in diversen Fäden immer mal wieder dieses "Man müsste ja mal dieses Schweißen anfangen..." aufgetaucht ist, hier der Therapiefaden für alle, die wollen, aber (noch) nicht können, dürfen oder den Platz dafür haben.

Sollte es so einen Faden schon geben, bin ich zu doof zum Suchen, dann kann das hier auch wieder weg!

Ich selber habe vor ein paar Jahren im Zuge einer Restauration einer alten Landmaschine das Schweißen angefangen. Altes Mig/Mag besorgt, bisschen Übestahl vom Schrotti und dann gings los. Nachdem ich ein paar Meter Draht in Übe-Nähten versenkt habe, gings dann rund: Ladeflächen-Kanten aus 1,5mm-Blech über Anhängeböcke aus 7 mm Blechen bis hin zu Staplergabel-Aufnahmen für die Dreipunkt aus 15 mm Blechen hab ich alles weggeschweißt, was nicht schnell genug weglaufen konnte. Gehalten hat alles, wenn auch die Nähte nicht immer ganz gleichmäßig waren.

Dann war fertig restauriert und das Mig/Mag stand ein paar Jahre rum und kam dann weg.

Da in letzter Zeit immer öfter Dünnblech-Probleme verschiedensten Materials aufkamen, die mit Schweißen einfach zu lösen gewesen wären, aber aufgrund nicht vorhandener Möglichkeiten kompliziert anders gelöst werden mussten, kam nun der Wunsch auf, sich mal mit WIG anzufreunden...

Das wäre also mein vordergründiges Therapieziel... :LOL::LOL::LOL:

Nu liebäugel ich zum Einstieg mit so einem Stahlwerk-Komplettset. Was sagen die Profis? Kann man machen? Oder lieber was anderes?
 
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tuts ... Aber dreimal Ersatzteile im ersten Jahr... anstandslos ersetzt.
Gruß Krischan
 
Hi,

ich empfehle dir, auf jeden Fall ein Fußpedal zu verwenden. Bei so komplizierten Sachen wie Fahrradrahmen ist das Gold wert. Dann braucht das Gerät auch nicht so viel Einstellschnickschnack für den Schweißstrom haben. Und: Unser 170A-Gerät auf Arbeit hat bisher gereicht. Es kam beim Verschweißen von Kopfplatten an 180er I-Trägern an seine Grenzen, aber nie bei radrelevanten Aufgaben.

Grüße, Martin
 
Das Pedal könntest evtl von mir bekommen, ich habe einen Fußschalter selbst gebaut.
Bringt viel Ruhe in die Hand.
Gruß Krischan
 
Ich beobachte das mal ganz unverbindlich...

(bisher nur Autogen und ein bisserl MIG und das ist bald unfassbare 20 Jahre her)
Dito. Kann nur hartlöten, wollte aber immer Schweißen lernen. Hartlöten ist Meditation. Schweißen erschien mir immer so BRATTZZZ.
(Und, nein, habe auch in Zukunft eigentlich keine Zeit für sowas.)
 
Ich kann zum Schweißen von Fahrradrahmen nicht so viel fundiertes Beitragen. Ich habe zwar einen WIG-Inverter, benutze ihn aber nur zum E-Hand-Schweißen und habe mit nie eine Gasflasche plus Druckminderer gekauft.
Das von Dir verlinkte Schweißgerät hat schon Gleich- und Wechselstrom, letzterer ist für Alu notwendig, was ja ein wichtiger Fahrradrahmenwerkstoff ist. So weit ich weiß braucht man aber unterschiedliche Schutzgase, was Platzbedarf und Kosten beeinflusst.
Ich mache ja ganz unterschiedliche Sachen, meist so was in Werkstatt und rund ums Haus anfällt, oft aus gebrauchtem Material, da ist E-Hand eine sinnvolle Wahl. Für Fahrradrahmen ist das aber nicht der richtige Weg, da ist es bestimmt lohnend WIG zu lernen. Da braucht man halt beide Hände und sie müssen zusammenarbeiten. Wer mit seiner schwächeren Seite eher wenig geschickt ist könnte an seine Grenzen kommen. Für dreckiges Material und windige Arbeitsorte ist Schweißen mit Schutzgas nicht ideal. Typischerweise kann man mit WIG-Invertern aber eben auch e-Hand schweißen fürs Grobe.
 
Ich würde kein Ac/dc - Plasma Kombi Gerät kaufen. Weil Druckluft und Argon durch die selbe Leitung im Gerät geht. Da kann nach dem plasmaschneiden schon mal Dreck mit ins Argon Schlauch Paket gehen...
Hab ich mal in einem Review gelesen.
Dann lieber nur ac/dc und nen lidl Plasmaschneider fürn schmalen Taler.

Als kompletter Anfänger, also bei 0 würde ich vermutlich "erstmal" mit MIG/MAG anfangen, das ist leichter zu lernen. Und bei Stahlwerk gibt's n paar Geräte die auch so gut wie alles können, wenn ich mich richtig erinnere...
Grad die Synergie Geräte machen fast alles allein, mit den vorgegeben Programmen.
 
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Pedal ist schon gesetzt. Dann kann man sich doch eigentlich auch Pulsfunktion sparen und bei Bedarf mit dem Pedal und den Vor/Nachlaufeinstellungen pulsen oder hab ich da einen Denkfehler und die Pulsfuntkion ist doch sinnvoll?

Danke @Jibbo02 für den Hinweis. Plasmaschneiden hätte ich als Feature mitgenommen, wenns dran wär. Vermisst hab ichs bisher nie wirklich, Flex und ähnliches hat mir immer gereicht. Aber wer weiß - Möglichkeiten schaffen ja bekanntlich Bedarf... :X3:

@Krischan Danke für das Angebot mit dem Pedal, komme da ggf. gern drauf zurück. Gibts da was zu beachten? Hab da - glaube ich - was von zwei- und dreipoligen gelesen?

Anwendungsgebiete sind bei mir erstmal noch keine Fahrradrahmen - bis ich mich da dran wage, dauerts sicher noch... Eher alles, was so beim Sanieren und hübsch machen von nem 100 Jahre alten Haus anfällt, Bleche schweißen an (Bau)fahrzeugen, Kleinkram wie gerissene Gartengeräte, Schubkarren etc, viel Dünnblech und filigranes...
 
Puls ist schon schön... Wenn man dünnere Bleche schweißen will und nicht ganz so viel Wärme ins Blech bringen will...
Wie gesagt. Fang mit MIG/MAG an.
Grad für Haushalt & Co...
Meins ist ein altes Migatronic aus den 90ern.
Damit arbeite ich am liebsten.
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Was noch spannend bei stahlwerk ist, das sie einen elementaren Wert nicht nennen. Die Einschaltdauer.
Wie lange - auf 10 Minuten gesehen man mit dem Gerät auf Vollgas schweißen kann, bzw bei wieviel Ampere man die 10 Minuten durchschweißen kann.
Früher war immer ein Foto vom Typenschild in den Angeboten dabei, die genau dies angeben.
Ich will stahlwerk echt nicht schlecht machen, ich hab auch einen Volldigitalen Inverter und nen Schweißhelm von denen... Aber sie ballern die Neulinge halt echt mit Features bis zum gehtnichtmehr voll.und das fehlt dann... :rolleyes:
 
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macht
und ist schnell und einfach.
dann ist der Minimalstrom wichtig. Meins kann 10 Ampere, mit Schwachstart ca. 8A. 5 wäre klasse...
am Stück? Wer Frachtschiffe im Akkord schweißt, braucht kein Stahlwerk- Chinakracher. Ich hab meins erst einmal an die Grenze geführt. Kleine Pause, weiterschweißen. Aber ich schweiße idR Fahrräder und Anhänger bis 3mm Wandstärke.


ja, das kann das Pedal nicht. Es taugt nicht viel, besser ist ein einfacher Tastschalter auf nem Brett. Ich habe das erste zerbrochene Schlauchpaket dafür zerlegt.
Mein SW hat noch keine Vorlaufregelung, wäre gut.
Puls ist sehr schön, wenn man es kann :)
zwei- und dreipoligen
hab ich beide, einzeln 15, zusammen 25...
Gruß Krischan
 
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Jaaa... Ich weiß... Wenn man nicht grad ne Baggerschaufel reparieren muss, wird das wohl in der Praxis nicht so oft in die Abschaltung laufen. Ich wollte das nur erwähnen. Das sollte keinesfalls eine Kritik an der Marke sein. Ich würd auch wieder ein Gerät von denen kaufen.
 
Wig/Tig ist ja vom Ablauf dem Autogenschweissen nicht unähnlich, wer das also schon mal gelernt hat hat`s dann etwas weniger schwer zum Anfang.
Trotz, oder wegen, der vielen Youtube Videos würde ICH jedem Lernwilligen empfehlen zumindest mal einen soliden Grundkurs, am Besten mit dem eigenen Gerät, zu besuchen.
Rohr überkopf kann man dann zwar noch nicht schweissen, aber Grundlagen gehört und gesehen zu haben schadet ja eher selten.
Ansonsten bliebe anzumerken das Schweisser evtl. nicht ohne Grund ein Lehrberuf ist, mit dem Wissen lassen sich die ersten Ergebnisse sicher besser ertragen.
Gruss Karsten
 
Kleiner Nachtrag, es wird immer viel über die Schweissgeräte gesprochen aber sehr selten über die Schweissschirme.
Gerade bei Wig/Tig ist es wichtig das Schweissbad sehen und bewerten zu können, da macht es einen grossen Unterschied ob du nur einen roten Fleck oder ein deutliches Schweissbad siehst. Die aktuellen Schirme bieten da wirklich einen Quantensprung zu den alten, wenn dann noch genug Geld über ist um ein Modell mit groooooossem Sichtfeld zu kaufen, liegt die Güte vom Ergebnis zumindest nicht am Werkzeug...
Stimmt, ein sehr guter Schirm ist schnell teurer als ein billiges Gerät, aber gerade Anfänger brauchen jede Hilfe die sie bekommen können und der Unterschied zwischen den Schirmen ist schon extrem.
Gruss Karsten
 
Das stimmt, die automatisch abdunkelnden Schweißhelme machen gerade für den Anfänger und Gelegenheitsschweißer einen riesigen Unterschied. Mein No-Name-Helm wird gerade volljährig, da gibt es bestimmt heute bessere, müsste ich wirklich mal gucken.
Ein Schweißgerät zieht noch den Bedarf an ein paar Werkzeugen nach sich:
- 1 bis X Winkelschleifer, einen pro Scheibentyp den man regelmäßig braucht
- Unterlagen, Zwingen, gute Beleuchtung, Funken- und Hitzeschutz, Feuerlöscher
- Sehr praktisch: Kleine Horizontalbandsäge, auch oft hilfreich: Handbandsäge
- Geradschleifer mit hartmetallbestückten Frässtiften
- Für Rahmenbau einen "tube notcher"
- Material zum Bau von Rahmenlehren

Je nach Anwendungsfall und Schweißverfahen entstehen Dreck und Funken, man braucht einen geeigneten Arbeitsplatz. Die Funken eines Winkelschleifers brennen sich noch auf mehrere Meter Entfernung in Autolack und Fensterscheiben.
 
Ich leihe mir öffter ein Fülldrahtschweißgerät von nem Kumpel (Lidl 4in One).
Das klappt nach einigem Üben doch schon recht gut.
Ab 1,5mm Wandstärke klappt das bei mir, dicker geht immer.
Sieht immer ein bisschen dreckig aus hält aber prima.

Wichtig ist das drum herum, guter Schweißhelm wo man auch sieht was man schweißt (nicht nur den Lichtbogen), Handschuh, Schweißschürze, Flex mit Drahbürste, Flex mit Schrubscheibe ..... Löschbier.
 
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